Kelvin
uch
wenn Kelvin im Normalfall nicht zu den größten Glückspilzen
der Welt zählte, diesmal schien ihm das Glück tatsächlich
hold zu sein, denn immerhin hatte er schon wenige Minuten nachdem er
den Hof verlassen hatte und bei der Taverne angekommen war ein geeignetes
Opfer für einen Überfall gefunden, eigentlich waren es sogar
vier, wenn man es ganz genau nahm. Der Wegelagerer wollte eigentlich
sofort losstürmen als er die vier Männer aus der Taverne gehen
sah doch dann beschloss er das es wohl besser wäre wenn das ganze
außerhalb der Sichtweite eventueller Tavernengäste ablief
um unnötige Schwierigkeiten zu vermeiden. Des Weiteren sah einer
der Männer nicht gerade wie ein Schwächling aus und auch die
anderen drei waren vom Körperbau her nicht zu verachten, deshalb
wollte Kelvin besser aus einem Versteck heraus angreifen um einem offenen
Kampf gegen Vier gleichzeitig aus dem Weg zu gehen. Der gesunde Menschenverstand
hätte ihm wohl auch geraten diesen Überfall allein gegen eine
solche Übermacht sein zu lassen doch das Erfolgerlebnis der letzten
Tage hatte ihn übermütig sehr gemacht, was sich wohl bald
rächen würde.
In sicherem Abstand und so leise wie es ihm möglich war huschte
Kelvin am Waldrand an der kleinen Gruppe vorbei und wartete nur auf
eine gute Möglichkeit um anzugreifen. Die Männer waren allem
Anschein nach auf dem Weg zu Onars Hof, wo Kelvin sich ja einigermaßen
auskannte und so gelang es ihm auch sogleich ein geeignetes Versteck
hinter einem dichten Gebüsch ausfindig zu machen. Wieder mal raste
der Puls des Wegelagerers in die Höhe und ihm lief ein kalter Schauer
über den Rücken als die Männer an ihm vorbeigingen ohne
Notiz von ihm zu nehmen und schließlich die Möglichkeit da
war, nun galt es "jetzt oder nie".
Die vier Tavernengäste waren gerade eifrig in ein Gespräch
vertieft was sie dazu veranlasste ihrer Umgebung keine Beachtung mehr
zu schenken, was wiederum Kelvin die Chance auf einen Überraschungsangriff
bot.
Blitzschnell zog er seinen Dolch aus der Scheide und sprang aus seinem
Versteck hervor, wobei er noch im Sprung einen der Vier zu Boden reißen
wollte, was ihm jedoch nicht gelang. Noch bevor er die Situation ganz
realisierte verfluchte er sich selbst wegen dieser vollkommen idiotischen
Aktion, doch nun war es dazu schon viel zu spät. Reflexartig schoss
sein Schwertarm in die Höhe und er parierte mit seinem Dolch im
letzten Moment einen Angriff bevor er seinerseits einen der Vier attackierte.
Hîrgalad
ie drei
Freunde und Nanie waren sehr in ihrem Gespräch über Nanies
Vergangenheit in der Minenkolonie vertieft als plötzlich aus dem
Gebüsch eine Gestalt auf Hírgalad zusprang, ihn knapp verfehlte
und dann erst einmal ein paar Schritte zurücktrat. Überrascht
musterten Hírgalad und seine Freunde den Angreifer, während
Nanie der bereits seinen Dolch gezogen hatte auf den Fremden losging.
Der parierte den Schlag des Ex-Sträflings mit seinem Dolch, und
ging dann seinerseits auf Dragonsword los, den er wohl als den schwächsten
der Gruppe auserkoren hatte.
Dragonsword konnte dem Angriff des Wegelagerers gerade noch ausweichen,
zog dann jedoch auch seinen Dolch. Hírgalad hatte es ihm mittlerweile
gleich getan, und Dûhn hatte seine selbstgeschnitzte schwere Keule
in der Hand. Hírgalad versuchte jetzt den Angreifer zu attackieren,
aufgrund fehlender Übung misslang es ihm aber völlig, er stach
ziemlich langsam zu, der Fremde konnte ohne Probleme ausweichen.
Die vier Reisenden waren allerdings dank ihrer zahlenmäßigen
Überlegenheit klar im Vorteil, was sich jetzt zeigte. Sofort nachdem
der Wegelagerer dem Angriff Hírgalads ausgewichen war kam nämlich
Dragonsword mit seinem Dolch von hinten. Er stach zu, da er allerdings
nur genau so gut wie Hirgalad kämpfen konnte, traf er nicht genau,
er streifte nur die linke Seite der Lederrüstung des Angreifers,
ohne die er jetzt immerhin eine blutende Wunde an der linken Seite gehabt
hätte, so allerdings war nur ein kleiner Kratzer in der Rüstung
zurückgeblieben. Wiederum stach jetzt Nanie zu, an seinen Bewegungen
sah man dass er eindeutig mehr Kampferfahrung hatte als die drei Freunde.
Er traf den Angreifer in der linken Brustseite, was dem jedoch nichts
ausmachte, wieder hatte seine nietenbeschlagene Lederrüstung den
Schlag aufgehalten.
Doch bevor der Angreifer kontern konnte, kam Dûhn mit seiner Keule,
ein kräftiger Schlag sauste auf den Wegelagerer zu, der konnte
allerdings wiederum ausweichen, trotzdem wurde er von dem schlag an
der linken Hand getroffen. Der Schmerz durchzuckte ihn, er schrie auf.
Wütend und schmerzerfüllt, erkannte er wohl dass seine Chancen
diesen Kampf zu gewinnen nahe Null standen, ging er nun wie ein in die
Enge getriebenes Tier auf das nächstbeste Opfer los. Dieses Opfer
war in diesem Fall Hírgalad, der ebenfalls gerade angreifen wollte.
Doch der Wegelagerer stach nun blitzschnell zu, und er traf den Schmied
am linken Unterarm.
Wieder gab es einen Schmerzensschrei, und Hírgalad ließ
seinen Dolch, den er erst vor 2 Tagen erstanden hatte fallen. Doch wie
der Angreifer, war auch er jetzt von Wut und Schmerz erfüllt und
er schlug mit hoher Geschwindigkeit mit der rechten Faust zu. Er traf
den Angreifer mit einer harten rechten Geraden genau am Kinn, bevor
dieser seinen Versuch sich zu ducken in die Tat umsetzen konnte. Der
Fremde ging ohne einen Laut von sich zu geben zu Boden. Er war besiegt
und anscheinend bewusstlos.
Dûhn
achdem
sich der Staub des Kampfgeschehens ein wenig gelegt hatte schlich Dûhn
vorsichtig auf die am Boden liegende Gestalt zu und stupste sie unsanft
mit dem Knüppel an.
"Okay, wer zur Hölle war das überhaupt?!"
Als die vielsagendste Antwort der anderen lediglich aus einem Schulterzucken
bestand kniete sich die große Gestalt neben den Bewusstlosen und
fing an seine Taschen zu durchwühlen. Nach einiger Zeit richtete
sich Dûhn, vollgestaubt, aber definitiv missmutig, wieder auf.
"Kein Gold." ein tiefer Seufzer entrang sich Dûhns Kehle.
"Wär ja auch zu schön gewesen, hm?" Seinen Knüppel
und seine Kleidung abstaubend gesellte sich Dûhn wieder zu seinen
Freunden.
Hîrgalad
írgalad
sammelte seinen Dolch wieder ein. "Na dem haben wirs gegeben."
sagte er mit einem Anflug von Stolz in der Stimme. Dann meldete sich
jedoch sein linker Unterarm mit einem ganz anderem Gefühl. Schmerz.
"Ach ja, stimmt ja. Scheiße. Dûhn, hast du nicht vorhin
erzählt, du verstehst etwas vom heilen? Kannst du dir das mal ansehen.
Ich denke die Wunde ist nicht tief, aber es tut ziemlich weh."
Dûhn ging sofort auf seinen Freund zu. Der ergänzte dann
noch: "Achja, was machen wir eigentlich mit dem?" sein Kopf
ruckte in Richtung des bewusstlosen Wegelagerers
Dragonsword
u mieser
Drecksack!" Dragonsword wandte sich zu dem Angreifer. "Wach
auf!!! Deine Hölle ist noch nicht vorbei!!!"
Dragonsword bückte sich über den Angreifer und rüttelte
ihn am Kragen. "Hat wer Wasser dabei? Der wird einfach nicht wach."
nach diesen Worten schweifte Dragonswords blick umher um schließlich
auf Hîrgalad stehen zu bleiben. Zuerst sah Dragonsword auf die
Wunde seines Freundes und wieder überkam ihn Wut aber er konnte
sich fassen und sagte: "Du hast einen verdammt harten Schlag drauf,
Hîrgalad! Das muss ich dir lassen." Noch mal versuchte Dragonsword
den Angreifer aufzuwecken da er einen Erklärung verlangte. Langsam
schien es so, als wurde der Angreifer erwachen.
Dûhn
ûhn
verschnürte seinen Knüppel wieder fachgerecht an seinem Gürtel
bevor er sich Hîrgalads Arm zuwandte. Ein hässlicher roter
Striemen verunzierte die sonnengebräunte Haut seines Gefährten
vom Handgelenk bis zum Ellenbogen
"Du hast recht, die Wunde ist nicht sehr tief. Nicht mal bluten
tut sie besonders stark, aber ich geb dir trotzdem etwas gegen die Schmerzen.
Warte einen Augenblick..."
Mit einem Ruck riss Dûhn sich einen Stofffetzen aus dem ohnehin
schon arg mitgenommenen Mantel. Nachdem er sich von Dragonsword, der
zu Dûhns Freude immer noch den Banditen drangsalierte, eine Flasche
Wasser Besorgt hatte, wusch er Hîrgalads Wunde damit aus und verwandt
den Rest darauf den Stoffstreifen zu säubern und eine Pampe aus
verschiedensten Kräutern hineinzukneten. Nachdem er damit fertig
war band Dûhn das Ergebnis, das ein wenig einer grau-braunen,
übergewichtigen Schnecke ähnelte, um Hîrgalads linken
Unterarm.
"Lass das für ne Weile drauf, beschleunigt die Wundheilung.
Ach, ja... kau das! Ist gut gegen den Schmerz!"
Ein paar feuchte, schwammförmige und allen Farben schillernde Pilze
wechselten den Besitzer und Hîrgalad konnte nicht umhin die Sporengewächse
mit einem mehr als kritischen Blick zu bedenken.
Nichts desto trotz fanden die spongiformen Pflanzen schließlich
ihren Weg in den Magen des jungen Schmieds und sogleich breitete sich
ein angenehm warmes Gefühl in seinen Extremitäten aus. Der
Schmerz schien wie weggeblasen, ebenso wie der Hauptteil seines peripheren
Sehens.
Durch den Tunnel der nun sein Blickfeld darstellte sah Hîrgalad
Dûhn den Mund bewegen. Anscheinend versuchte der große Mann
ihm mitzuteilen das die rauschartige Wirkung nur ein paar Minuten anhalte.
Das glaubte Hîrgalad durch sein Ohrensausen zumindest
Kelvin
ine
Faust die blitzschnell auf ihn zukam, das war das letzte was Kelvins
Augen noch ausmachen konnten bevor ihm vollkommen schwarz vor selbigen
wurde. Ein dumpfer Schmerz, der wohl von einem ebenso harten wie präzisen
Schlag stammen musste durchzuckte noch seinen Körper, doch dann
fühlte Kelvin für einige Zeit nichts mehr. Erst einige Minuten
später wurde er durch jemanden geweckt, der ihm wild am Kragen
rüttelte. Es dauerte ein paar Momente bis der Wegelagerer wieder
bei vollem Bewusstsein war, was sich nicht zuletzt durch diese schrecklichen
Schmerzen in seiner linken Hand bemerkbar machte. Kaum gelang es Kelvin
seine schweren Augenliede zu öffnen musste er sie wegen des unmenschlich
grellen Sonnenlichtes auch schon wieder schließen, was einen der
Vier Männer rings um ihn dazu veranlasste ihn gleich noch mal wachzurütteln.
Erst jetzt erkannte er was Geschehen war, er erinnerte sich das er so
töricht war und es mit vier Männern gleichzeitig aufnahm,
worüber er nun nur noch den Kopf schütteln konnte. Als er
aber dann einen der Männer auf ihn zugehen sah war er nur noch
froh das er kein Gold bei sich hatte und so nichts hatte was ihm die
Männer nehmen konnten.
Was willst du?
Zischte der Wegelagerer mit schmerzverzerrtem Gesicht hervor als einer
der Männer vor ihm stand und ihn mit verachtenden Blicken musterte.
Dûhn
"ûhn!
Hilf mir mal." Dûhn verstand was Dragonsword wollte und nachdem
er Hîrgalad verbunden hatte zog Dûhn den Wegelagerer hoch
und hielt ihn fest. "So, jetzt wird es Zeit für eine kleine
Fragestunde." sagte Dragonsword im ernsten Ton. "Was in Innos
Namen, willst du von uns?" Dragonsword konnte es sich denken das
er Geld stehlen wollte, aber das dieser Wegelagerer sie zu viert Attackierte
war sicher nicht normal. Seine Chancen den Kampf zu Gewinnen waren schon
bevor er begonnen hatte bei Null. "Noch mal." Diesmal sprach
Dragonsword etwas leiser und sanfter. "Warum hast du uns attackiert.
Doch nicht wegen dem Gold, oder?"
Kommander Kater
ieser
Typ begann Kelvin nun langsam auf die Nerven zu gehen, konnte er es
nicht einfach darauf beruhen lassen das sie die Besseren waren? Dennoch
schien es ihm als wäre das Vernünftigste was er tun konnte
erst mal die Fragen dieses Mannes zu beantworten, denn noch mal wollte
er sich die harten Schläge dieser Männer einfangen.
Ich verdiene damit eben mein Gold, ich bin ein Wegelagerer, verdammt!
Nach dieser alles anderen als freundlichen Antwort festigte dieser Hüne
hinter ihm noch mal seinen Griff was Kelvin sämtliche Luft aus
den Lungen presste und ihn leicht aufschreien ließ.
Ich dachte nicht das ihr so stark seit, außerdem wollte ich einen
von euch gleich zu Boden werfen und ihm meinen Dolch an die Kehle setzen,
sodass ihr nichts mehr unternehmen könntet.
Diese Antwort schien der kleinen Gruppe schon etwas besser zu gefallen
sodass der eiserne Griff, in dem Kelvin gefangen war, wieder etwas gelockert
wurde. Eigentlich wollte der Wegelagerer dem Mann vor ihm ja schon seinen
Fuß in den Bauch rammen doch das würde wohl in einer kleinen
Katastrophe enden, weswegen Kelvin sich doch für die ruhige Methode
entschied.
Darf ich auch eine Frage stellen?
Was genau habt ihr jetzt mit mir vor?
Hîrgalad
"ie
Frage hab ich mir auch schon gestellt. Wie wäre es wenn wir aus
dir Dûhns Frühstück für morgen machen würden?
Er hat einen gesegneten Appetit..." Als der Wegelagerer entsetzt
die Augen aufriss fügte Hírgalad hinzu: "Oder fällt
dir etwas besseres ein?" Als der Fremde die Augen schloss um anscheinend
angestrengt nachzudenken grinste Hírgalad seinen großen
Freund an und zwinkerte ihm zu.
Dûhn
ûhn
grinste wild und grollte dem Banditen in seiner tiefsten Bassstimme
ins Ohr:
"Ich denke das diese mickrige Ansammlung aus Haut und Knochen nicht
mal für einen Snack reichen würde. Ich sage wir lassen ihn
uns einen Vorschlag unterbreiten und wenn es nicht das ist, was wir
hören wollen werden wir uns selber nach einer...Lösung...umschauen.
Wie hört sich das für euch an?"
Einen Moment später zwinkerte auch Dûhn, der kaum ein Kichern
unterdrücken konnte, Hîrgalad zu.
Kommander Kater
anie
grinste, den Wegelagerer an und konnte sich ein Lachen kaum verkneifen.
Er hatte wohl gedacht wehrlose Wanderer zu überfallen, doch da
hatte er sich geschnitten. Nun war er in der Zwickmühle.
Dann fiel Nanie auf noch eine Antwort ein: "Oder wir hängen
dich an den Baum hier, als Abschreckung für deine Wegelagererfreunde.
Ich bin auch ein Dieb, nur ich bin nicht so dumm und greif eine mir
deutlich überlegene Gruppe an!", sagte Nanie grinsend. "Aber
dich zu essen wäre bestimmt auch keine schlechte Idee."
"Hatte noch einer ne Idee was wir mit dem hier anstellen können?"
fragte Nanie in die Runde.
"Vielleicht sollten wir ihn auch mit in die Stadt bringen und der
Miliz übergeben, dass würde uns eine Belohnung einheimsen
und ihn davon abhalten hilflose Wanderer zu überfallen!"
Hîrgalad
"un,
ich bin der Meinung wir hören uns an was er zu sagen hat. Da er
wahrscheinlich eh nicht schmeckt, würde es nichts bringen ihn aufzuhängen,
die armen Aasvögel." Hírgalad musste schon wieder grinsen,
vor allem wenn er Dûhn anblickte. Dieser Anblick des großen
mit Narben übersäten Mannes der grinste wie ein Verrückter
und dabei ein komisches Leuchten in den Augen hatte, war für Hírgalad
kaum auszuhalten
Kommander Kater
anie
war kurz davor laut loszulachen, wie die anderen anscheinend auch und
der Bandit fand das anscheinend gar nicht so lustig. Jetzt müsste
nur noch ein Anderer einen weiteren Witz reißen, dann würde
sich Nanie nit mehr halten können...
Kelvin
Was
glauben diese verdammten Kerle eigentlich wer sie sind?
Dachte sich Kelvin als er sich den Vorschlag der Männer anhörte.
Es stimmte zwar, er war ihnen im Moment ausgeliefert und sein Leben
lag in ihren Händen doch waren diese Männer keine Soldaten
oder Kämpfer, wären sie nicht zu Viert stünden die Chancen
sicher anders. Doch darüber nachzudenken half im Moment herzlich
wenig und Kelvin blieb wohl nichts anderes übrig als diese vollkommen
hirnlose Mission anzunehmen, ob er sie allerdings auch ausführen
würde, war eine andere Frage.
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Immerhin
war die Welt nicht ganz so klein wie dieser Mann wohl dachte und wenn
Kelvin erst mal wieder im Lager sein würde, würden diese Typen
es sowieso nicht wagen ihn anzugreifen. Ein leichtes Grinsen huschte
über das Gesicht des Wegelagerers als er genauer darüber nachdachte
und schließlich einwilligte, woraufhin er endlich losgelassen
wurde, was jedoch nicht bedeutete das er fliehen konnte.
Und was die Informationen angeht, was genau willst du wissen?
Wenn du bei den Söldnern anfangen willst, werde sie dich zuerst
in die Mine schicken wo du Erz schürfen musst. Machst du deine
Sache gut, wirst du aus der Mine geholt und tust dann genau das was
ich gerade hier mache...oder...machen wollte.
Willst du etwas genaueres wissen, musst du schon etwas präziser
fragen.
Unter den misstrauisch beobachtenden Blicken der vier Männer nahm
der Wegelagerer seinen Dolch wieder auf, steckte ihn zurück in
die Scheide
und hielt nach seiner Ratte Catala Ausschau, die sich, wie immer wenn
Kelvin Schwierigkeiten hatte, aus dem Staub gemacht hatte.
Da er das kleine Tier jedoch nicht ausmachen konnte trat er statt dessen
an den Mann zu der ihm den Auftrag erteilt hatte heran und starrte ihm
so respektlos wie möglich an. Kelvin wusste zwar, das ihm das noch
teuer zu stehen kommen könnte, doch er konnte all diese Demütigungen
nicht mehr auf sich beruhen lassen ohne wenigstens etwas widerstand
zu zeigen.
Der anscheinend schlafende Mann öffnete zuerst nur ein Auge als
er Kelvin vor sich stehen sah und wollte schon nach seiner Waffe greifen
als er erkannte das seine Begleiter noch alles im Griff hatten und Kelvin
immer noch so gut wie gefangen war.
Nun, guter Mann, hast du vor mir etwas Gold zu geben oder soll ich euer
Essen stehlen?
Auch wenn der Wegelagerer die Antwort eigentlich schon kannte, einen
Versuch war es allemal wert.
Dragonsword
"Mein
Gold? Nein. Mein Gold bekommst du nicht. Aber so einfach wirst du sowieso
nicht davonkommen." Dragonsword nahm den Halm aus seinem Mund und
warf ihn am Boden blieb aber ganz ruhig Sitzen.
"Das mit dem Essen war meine Mission. Verstehst du? Nur ich habe
gesagt das du ohne Bewachung gehen darfst. Die anderen haben nichts
gesagt. Geh zu ihnen sie werden sich jetzt um dich kümmern ich
bin hier nicht der Boss." bei diesen Worten blickte Dragonsword
zum Himmel hinauf. "Also ich bin dafür das du zuerst mit Hîrgalad
sprichst. Schließlich hast du ihn verletzt. Er soll doch entscheiden
was dass beste für dich ist. Ich bin dafür das du uns Essen
bringst, Nanie ist dafür das du ihr Informationen gibts,... Schau
mal was die Anderen sagen und jetzt lass mich schlafen." Dragonsword
warf dem Mann einen herrschenden Blick zu, aber das wollte Dragonsword
eigentlich nicht. Er hatte den Blick des Mannes bemerk als dieser zu
ihm kam. Er wusste wie die Welt da draußen war und das auch dieser
Mann das Geld brauchte, aber diese Tat konnte er nicht durchgehen lassen.
Wenn sich er und Dragonsword das nächste mal treffen würden
dann währen sie Feinde, genau das wollte Dragonsword vermeiden
aber es war schon zu spät. Als er über das alles nachdachte
bemerkte er nicht das der Mann ihn noch immer anstarrte. Hatte dieser
Wegelagerer etwas bemerkt? Konnte er die Gefühle von Dragonsword
verstehen? "Geh jetzt zu Hîrgalad. Los!"
Kelvin
o schön
hätte die Sache ablaufen können wenn diese Gestalten Kelvin
lediglich Essen besorgen geschickt hätten doch nun schien die Sache
doch noch etwas komplizierter zu werden, was dem Wegelagerer dann doch
allmählich Sorgen machte. Er warf dem Mann, der es sich schon wieder
gemütlich gemacht hatte, einen letzten Blick zu bevor er sichtlich
entnervt zu dem Mann hinüber schlenderte, den er mit dem Dolch
erwischt hatte. Trotz der Tatsache das dieser riesige Hüne neben
Hîrgalad stand versuchte Kelvin sich so wenig Furcht wie möglich
ansehen zu lassen und er starrte den Mann schließlich möglichst
gleichgültig an.
Also, was hast du mir zu sagen?
Hör zu, ihr habt mich besiegt, das habe ich schon längst verstanden
doch ich habe nicht vor hier den Rest meines Lebens zu verbringen. Wenn
du mir also ebenfalls eine solche Mission aufbrummen willst dann raus
mit der Sprache.
Die Sekunden bis zur Antwort dieses Mannes kamen Kelvin wie eine kleine
Ewigkeit vor und er dachte sogar darüber nach wie töricht
er doch war sich mit vier Mann gleichzeitig anzulegen.
Dûhn
elangweilt
stand Dûhn neben Hîrgalad und musterte den Banditen von
oben bis unten.
Wir hatten verdammtes Glück... Dachte sich der Riese.
Wenn dieses Männlein mit seinem Plan Erfolg gehabt hätte,
wären wir jetzt in einer vollkommen anderen Situation.
Insgeheim empfand Dûhn sogar ein wenig Respekt für den Wegelagerer.
Mut und Dummheit waren oft nicht weit voneinander entfernt, vor allem
in dem unruhigen Zeiten die Myrthana im Moment erschütterten.
"Wegen mir, ist die Sache erledigt. Der Kerl wollte Gold von uns
haben, hat es nicht gekriegt und gut is."
Mit einem berechnenden Blick drehte sich Dûhn wieder Richtung
Bandit. Der alte, zerfetzte Mantel wehte dabei bedrohlich im Wind und
gab den Blick auf die Oberarm dicke Keule frei.
"...Was nicht heißen soll das die Wünsche meiner Freunde
ignoriert werden sollten."
Dragonsword
ragonsword
tat wieder so also würde er schlafen und lauschte.
Dûhns Worte waren weiße, vielleicht sogar die eines Anführers.
Aber wenn sie endlich einen Anführer für die Gruppe gefunden
hatten war Dragonsword wahrscheinlich nicht mehr dabei. Er wusste es
nicht, er hatte nur so ein Gefühl das irgendetwas passieren würde.
Hîrgalad
"un,
ich sehe es eigentlich genauso wie Dûhn." sagte Hírgalad
und sah alle Beteiligten der Reihe nach an. "Er war so doof uns
vier anzugreifen, sein Plan hat aber nicht mal im Ansatz funktioniert,
also wird ihm das zumindest schon mal eine Lehre sein. Hoffe ich doch..."
Er dachte einen Moment lang nach. "Was mich angeht sind wir quitt,
meine Wunde ist versorgt, sie wird keine bleibenden Schäden hinterlassen,
also wozu die ganze Aufregung. Und wir haben dir ja auch ganz schön
zugesetzt, wenn ich mir deine linke Hand ansehe." Hírgalad
blickte zu der Hand des Wegelagerers die auf die doppelte Größe
ihres rechten Gegenstücks angeschwollen war. "Wenn du Nanie
seine Informationen gibst, und das erledigst was Dragonsword wollte,
dann kannst du von mir aus gehen."
Er blickte seine Gefährten an und wartete auf deren Reaktion, vor
allem auf die von Dragonsword, der sich in den letzten Minuten gänzlich
anders verhalten hatte als von Hírgalad erwartet. Ein Anführer?
Wozu frage ich mich...
Kommander Kater
anie
war es egal, wer der Anführer der Gruppe wird, er war sowieso erst
kurz dabei und wollte sich dort lieber raushalten.
Die drei sollen es unter sich ausmachen dachte er sich.
Dann wandte er seinen Blick wieder auf den Wegelagerer.
Also viel konntest du mir ja nicht erzählen, das waren nur Sachen
die ich schon wusste, aber egal, wegen mir kannst du dicht verkrümeln,
bevor ich noch länger dich betrachten muss... sagte Nanie zu den
Wegelagerer, aber eigentlich konnte der arme Kerl gar nichts dafür,
denn es ist ja seine Arbeit.
Er schaute wiederum in die Gruppe und erwartete eine weitere Antwort
Kelvin
nnos
sei Dank schien es als würde das Beschaffen von etwas Essen Kelvins
einzige Mission bleiben, denn der Rest dieser Truppe schien kein besonderes
Interesse an den Diensten des Wegelagerers zu haben. Zuerst wollte Kelvin
zwar diese kleine Aufgabe niemals erfüllen doch dann entschied
er sich dennoch die Nahrung für diese Männer zu beschaffen,
immerhin hatte er sich die ganze Geschichte mit seinem dummen Angriff
ja selbst eingebrockt.
Er atmete ein paar Mal tief durch bevor er diese Gestalten die rings
um ihn herum standen noch mal mit einem aufgesetzten Lächeln betrachtete
und sich schließlich ein paar Schritte von der Gruppe entfernte,
woraufhin dieser Riese unter ihnen schon seinen schweren Holzknüppel
ziehen wollte.
Keine Sorge, ich beschaff euch euer Essen schon.
Wartet ihr hier oder darf ich euch nachher auch noch suchen?
Ohne Hoffnung auf eine Antwort auf diese Frage wandte sich der Wegelagerer
Richtung Hof und marschierte schnellen Schrittes los, er wollte diese
Sache schnellstmöglich hinter sich bringen und diese Kerle am besten
nie wieder sehen.
Kommander Kater
anie:
Soooo, nachdem der Kerl jetzt weg ist könntet ihr drei euch ja
mal der Frage von Dragonsword stellen, ich werde mich daraus halten,
weil ich ja erst vor kurzem zu euch gestoßen bin.
Nanie schaute dem Wegelagerer hinter her, welcher mit schnellen Schritten
sich zum Hof des Großbauern sich aufmachte.
Hoffentlich würde er uns nicht verarschen, sonst könnte es
wirklich schmerzhaft werden für ihn...
Dûhn
ie große
Gestalt kratzte sich unschlüssig am Haarschopf.
Ein Anführer... Nagut, wenn mein Freund meint die Gruppe braucht
einen Anführer, will ich mich ihm nicht in den Weg stellen.
Dûhn wandte sich Dragonsword zu und nickte. "Ein Anführer,
hm? Naja, mir ist das eigentlich egal, aber da bisher sowieso du die
Denkanstösse gegeben hast... warum nicht Dragonsword?"
An die Anderen gewandt fügte er hinzu: "Oder was meint ihr?"
Mit einem dumpfen Geräusch ließ Dûhn seinen schweren
Körper ins Gras fallen und kaute auf einem, aus seinem Beutel hervorgezauberten,
Süssholzstengel herum.
Sollten sich die anderen um den Job bemühen, Dûhn war noch
nie ein sonderlich großer...äh...sonderlich GUTER Anführer
gewesen...
Hîrgalad
mm.
Na wenn er darauf besteht.... dachte sich Hírgalad
"Ich schließe mich wiedereinmal der Meinung Dûhns an.
Da es Dragonswords Idee war sollte er auch der Anführer werden."
Auch er ließ sich jetzt ins Gras fallen, direkt neben seinen großen
Freund.
"Allerdings musst du mir dann verraten wozu wir einen Anführer
brauchen, und wie weit denn dann deine echte gehen."
An Dûhn gewandt fragte er: "Was war das eigentlich was du
mir da vorhin gegeben hast, das Zeug hat ja wirklich eine ähm interessante
Wirkung"
Doch bevor dieser antworten konnte sahen sie wie der Wegelagerer schnellen
Schrittes wieder auf sie zukam.
Dûhn
"ch
weis, ich weis!" Entgegnete Dûhn grinsend, "ist nicht
schlecht, hu? Wir nennen die Dinger Prisma-Pilze, wegen der Farben die
man währenddessen sieht." Dûhn machte es sich im hohen
Gras ein wenig gemütlicher und bot Hîrgalad ein Stöckchen
Holz an, bei dem es sich allem Anschein nach ebenfalls um Süßholz
handelte.
"Dabei sind die Dinger sogar fast ungiftig! Das einzige was sie
beim Menschen bewirken sind diese schwirrenden Farben, das man fast
nix mehr sieht, das einem die Ohren dröhnen und eine allgemeine
Taubheit." Wieder lächelte Dûhn. "Bevor du dir
jetzt Sorgen machst: Die Wirkung hält nur einige Minuten an, wie
du ja schon gemerkt hast. Was bleibt, ist ein schmerzfreier linker Unterarm!"
Dûhn biss ein großes Stück Süßholz ab und
spuckte die Rinde vor sich ins Gras.
"...Zumindest bis morgen früh. Aber dann dürfte die Wunde
wieder weitestgehend verheilt sein."
Kelvin
chon
von weitem konnte Kelvin erkennen das sich die kleine Gruppe immer noch
dort befand wo er sie verlassen hatte und sich anscheinend gerade über
etwas unterhielten. Es interessierte ihn schon sehr was die Männer
da so intensiv besprachen, schließlich konnte es auch um ihn gehen,
weshalb Kelvin seine Schritte etwas verlangsamte je näher er der
Gruppe kam und blieb dann, unweit von den immer noch sprechenden Männern,
gänzlich stehen. Fast hätte Kelvin die Reden dieser Kerle
verstanden doch das Rascheln der Blätter im Wind machte diesen
Plan zunichte und alles was der Wegelagerer hören konnte waren
vereinzelte Wortfetzen, die allerdings kein Anlass zur Besorgnis waren.
Als dann einer der Männer zu ihm herüber sah setzte sich Kelvin
schnell wieder in Bewegung und stand schon wenige Momente später
wieder Auge in Auge mit diesen Männern. Noch bevor auch nur einer
von ihnen die Chance hatte irgendwelche lästigen Fragen oder Ähnliches
zu stellen griff der Wegelagerer zu seiner Ledertasche und kramte sowohl
die Scavengerkeulen als auch die beiden Laib Brot hervor, die er der
Gruppe ohne weitere Worte überreichte.
Nun gut, ich habe euch euer Essen besorgt, wenn die Herren nichts dagegen
haben werde ich mich dann verabschieden.
Eigentlich hatte sich Kelvin vorgenommen gar nicht auf eventuelle Einwände
zu warten und sich einfach aus dem Staub zu machen doch der scharfe
Blick dieses Hünen, der ihn ansah als wollte er ihn jeden Moment
zerfleischen ließ den Wegelagerer dann doch fast paralysiert stehen
bleiben und auf eine Reaktion der Gruppe warten.
Dragonsword
arte!"
Dragonsword stand von seinem Gemütlichen Plätzchen auf und
ging auf den Wegelagerer zu. Seine Freude beobachteten ihn dabei. Würde
er dem Wegelagerer noch eine Mission geben?
Dragonsword stellte sich genau vor den Fremden. Dieser schien sehr besorgt
zu sein. Was würde jetzt kommen? Würden sie den Wegelagerer
jetzt der Miliz übergeben?
Dragonsword hielt ihm die Hand hin, lächelte Freundlich und sagte:
"Gute Reise und viel Glück! Willst du noch etwas Fleisch,
meine Taschen sind voll."
Der Wegelagerer stand da, als hätte er einen Geist gesehen. Dûhn
und
Hîrgalad ließen ihr Süßholz fallen und sahen
Dragonsword mit offenen Mündern an. Die Reaktion von Nanie war
nicht anders. Dragonsword war wirklich etwas verändert seit dem
Kloster.
Aber was? Vielleicht war er nur Verrückt geworden, wer weiß.
Kommander Kater
anie
wunderte sich sehr über die Reaktion seines Gefährten, das
entsprach keiner Logik.
Er dachte: Hmmm, zuerst will er das er uns etwas zu Essen bringt und
nun fragt er einen Verbrecher, der uns noch vor wenigen Minuten überfallen
hatte, ob dieser Proviant brauchte...
"Sehr Seltsam" sagte Nanie vor sich hin, denn es entsprach
keiner Logik, wie Dragonsword handelte.
Er war Der, der den Banditen am meisten schikanierte und jetzt bot er
ihm etwas Essbares an, warum ist der Wegelagerer dann überhaupt
zu Onars Hof gelaufen, wenn ihm Dragon hier das Essen praktisch wieder
gab...Hmmm, so etwas seltsames ist dem Mir noch nie wieder fahren, vielleicht
werde ich ihn fragen, was mit ihm los ist..., damit war Nanie Gedankengang
beendet und er ging auf den Wegelagerer zu.
Nanie: Nun gib schon her!
Nanie nahm sich 2 Scavengerkeulen und ein Stück Brot und lehnte
sich wieder an den von Moosbewachsenen Baum...
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