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Das Karrenrennen
gepostet vom 04.08. bis 09.08.2002
 
Samantha

or ihnen erstreckte sich das weite blaue Meer, dessen Ende nicht auszumachen war. Die Sonne neigte sich bereits über den Horizont und färbte die Wasserfläche tiefrot. Eine leichte Brise wehte, ganz sanft und angenehm kühl spielte sie mit Samanthas Haaren, wirbelte einzelne Strähnen herum und ließ sie wild auf und ab flattern. "Ein Karrenrennen?" Die hohe Templerin schaute Angroth von der Seite an und grinste dann. Ihre Augen begannen zu leuchten. "So richtig mit einer Kiste auf Rollen und den Hang hinunter?" Freude überkam sie und ein ganz plötzlich aufkeimender Aktionismus. Das musste doch einen Riesenspaß geben. Sie konnte sich noch an ihre Kindheit erinnern, als sie solch einen Blödsinn verzapft hatte. "Ein Karrenrennen! Eine super Idee, ich bin dabei. Wir bauen uns einen Karren wie ihn die Welt noch nicht gesehen hat. Und das einzige was sie davon zu Gesicht bekommt wird das Hinterteil sein, so schnell werden wir ihnen davonrasen!" Sie war Feuer und Flamme und wollte schon Aufspringen. Doch dann ließ sie sich wieder nieder und beschloss erst mal alle Einzelheiten durchzugehen. "Gibt es irgendwelche Bedingungen, um teilnehmen zu können?"

Angroth

ie anfängliche Begeisterung beider schlug in großes Nachdenken um. Keiner wusste, ob es Kriterien gab, aber auch wirklich keiner. Also gingen sie davon aus, dass es auch keine gab! Freie Hand also. Gut. Was wollten sie überhaupt für einen Karren bauen? Über diese Frage berieten sie eine Weile, und sie beschlossen Schlussendlich, einen bereits bestehenden Karren stark zu modifizieren. Bald hatten sie einen guten gefunden, musterten ihn von allen Seiten. Der Templer klopfte das solide wirkende Holz ab und nickte. Der würde schon einiges aushalten, so hoffte er. So, was konnte man hieran verändern? Da war zum einen eine gute Zugvorrichtung für die Schlepper zu bauen, bessere Räder, vielleicht das Gesamtgewicht etwas drücken. Angroth fragte nach einigen Holzbalken und einem Hammer mit Nägeln, damit sie den Karren etwas ausbauen konnten.

Samantha

ährend Angroth sich um die Mechanik und die Räder des Wagens kümmerte, hatte Samantha zwei schöne Pötte mit Farbe auftreiben können. Grün war es, einmal Giftgrün und einmal einen etwas dunkleren, gedeckteren Ton. Damit ausgerüstet kam sie nun zu dem schattigen Plätzchen zurück, den sie zu ihrer Wagen Baustelle erklärt hatten. "Hey Angroth, schau mal was ich gefunden hab!" Samantha hielt strahlend die Farbe in die Höhe und stellte sie dann neben dem Wagen ab. "So, jetzt bekommt das Teil erst mal einen schönen neuen Anstrich. Schließlich wollen wir doch auffallen, wenn wir ins Ziel einrollen!"

Angroth

er Templer grinste ihr zu, während er vorne am Karren einige Bretter zurechtruckte und dann fest hämmerte. "Besser wir bauen erst einmal fertig, sonst geht die ganze schöne Farbe sofort wieder ab, oder behindert uns noch beim bauen." Er wollte nicht Altklug klingen, aber es war nun mal einfach so. "Kannst du mir mal kurz helfen? Hier klemmt was." Fragte er stattdessen, und zog heftigst an einem der Bretter. Als sie zu Hilfe kam, konnten sie es endlich lösen, und an dessen Stelle zwei Stützbalken einsetzen und wieder festhämmern. Sie würden sich noch Seile besorgen müssen, dann hielt alles ganz sicher. Gerade wollte er sich nach einem weiteren Balken bücken, überkam ihn ein Schmerz in der Stirn. Vor Überraschung ging er in die Knie, stöhnte auf. Dann wurde es schwarz um ihn. "Höre! Deine Zeit ist gekommen, deine Rache ist nah! Erinnere dich deiner Vorväter, erinnere dich deiner Herkunft. Wenn du Hilfe suchst, wirst du sie bei den dunklen Magiern finden, ihr Wissen um die Dinge deiner Welt ist groß." Die Vision verblasste, er kehrte zurück. Die Sonne stach in seinen Augen, die brütende Hitze streckte ihre Finger nach ihm aus. Verwirrt blinzelte er, über ihm hockte die Hohe Templerin mit einem etwas besorgten Gesichtsausdruck. Benommen erhob er sich wieder, gestützt von ihren helfenden Händen. Ihrem fragenden Blick antwortete Angroth: "Es geht schon .... denke ich." Dann regte er an, weiter zu arbeiten. Doch sobald er den vorhin schon angedachten Balken in die Hände nahm, ließ er ihn wieder fallen, keuchte nur noch: "Der Schläfer ... ich muss gehen!" Ehe das leblose Stück Holz den Boden berührt hatte, war er schon fortgelaufen.

Samantha

ie Sonne brannte herunter als müsste sie die gesamte Insel zum Kochen bringen. Das Wetter war schön, eindeutig. Trocken, sonnig, blauer Himmel. Wenn es nur nicht so unerträglich heiß wäre... Samantha wischte sich über die Stirn und hinderte einen Schweißtropfen daran, sich seinen Weg ihre Wange hinabzusuchen. Die gesamte Insel hatte sich aufgeheizt, die Luft flimmerte nur so. Nicht mal die kleine Brise, die das Meer hergab, konnte etwas Abkühlung verschaffen. Wirklich kein Tag um zu Kämpfen oder zu Arbeiten. Doch die hohe Templerin störte das recht wenig. Sie trat ein paar Schritte zurück, betrachtete ihr Werk und schien äußerst zufrieden. Der Karren hatte einen knallgrünen Anstrich verpasst bekommen, dessen Giftigkeit mit eingearbeiteten Strichen aus dem dunkleren Grün gemildert wurde. Der Tag des Rennens konnte kommen. Ihr Wagen war fertig.

Schmok

s war wieder einer dieser seltsamen Abende im Leben eines Wirtes. Hier und da saßen einige Leute, betranken sich, schunkelten grölend oder lagen einfach nur mit dem Kopf auf ihrem Tisch. Schmok hingegen hatte Wichtigeres zu tun. Ihm stellte sich nämlich eine wichtige Frage: Welche Schürze sollte er heute anziehen? Die, wo "Küss den Koch!" drauf steht, oder lieber die mit dem "Muttis Liebling" - Aufdruck? Nach längerem Überlegen kam Schmok zu dem Entschluss, dass sich die Mutti-Schürze wohl besser eignen würde. Immerhin waren doch auch Garde-Fuzzies da. Die sprach so was bestimmt an.... Aber Schmoks Aufmerksamkeit lenkte sich gerade auf einen Ruf, den seine geschulten Ohren vernahmen: "Schmökchen, gimma noch´n Schmokker-Bock... nein, ich mein´n Bockker-Schmok... ach Scheiße - gimmir einfach´n Koma-Bier.". Gesagt getan, und ein paar Augenblicke später schob Schmok einen XXL-Krug Koma-Bier mit seinem obligatorischen "Und wehe, du Arsch gibst kein Trinkgeld!" über den Tresen zum kloppedichten Bloodflowers. Schmoks Spruch war, an sich gesehen, nicht nett. Aber er sprach ihn immer liebevoll zu seinen Gästen. Und wenn man das Ganze mal aus dem Gesichtspunkt sieht, dass Bloody seit einem guten Jahr immer nur "auf seine Rechung setzen" ließ, weil er eh immer pleite war, sah das auch schon ganz anders aus. Und weil Schmok eh gerade nichts zu tun hatte, setze er sich zu Bloody und unterhielt sich mit ihm. Tja, und im Laufe des Gespräches, sonderte dieses - neben wirklich viel belanglosem Quark - auch folgenden Dialog ab: Bloody: "Tja, un weissu was Schmok?" - "Nee, aber gleich..." - "Zurzeit habbich ganz eklije Langeweile" - "Kann man nix machen. Du bist hier schließlich auf den khorinischen Spielen. Wenn du dich hier nicht beschäftigen kannst, dann kann dir keiner mehr helfen." - "Stümmt. Und ich weiß auch schon, was wir machen werden. Hast du die gleiche Idee wie ich?" - "Kann schon sein. Aber wo, zum Henker, sollen wir die ganze rosa Elefantenscheiße herkriegen?" - "Du nu wieda! Ich red vom Karrenrennen!". Mit diesem Worten sprang Bloody auf und stand etwas torkelnd neben seinem Hocker. Mit seinem Zeigefinger fuchtelte er in der Luft herum und nuschelte weiter: "Wir wer´n uns jetzt auf da Stelle nen Karren besorgen, den ma ordentlisch aufmotz´n und damit brontal den Karrenrenn-Wettbewerb gewinnen.". Als Bloody fertig war mit seiner Ansage, fiel er, vom Alkoholkonsum "gestärkt", zurück auf den Tresen und sprach: "Aba erstma trink isch noch wat!" - "Tu das. Und obwohl das mal wieder nur eine deiner bescheuerten Suffideen ist, wie damals mit deinem Plan ne Horde besoffener Hühner durch die Bibliothek des Kastells zu jagen, wird ich wohl diesmal mitmachen." - "Aufein, Schmok..."

Bloodflowers

achdem das so dringend benötigte Bier getrunken war, war Bloody dicht... äh bereit seinen Plan in schändliche Tat umzusetzen. "Was wir brauchen... ist ein Karren!" meinte der Söldner und torkelte mit Schmok über das Gelände, allerdings war es eher so das Bloody den Schmok gelegentlich als 'Gehhilfe' missbrauchte. Gemeinsam suchten sie also nach einem Karren den man klauen konnte und damit bei den khorinischen Spielen das traditionelle Karrenrennen mit glorreich wehenden (Bier-)Fahnen zu gewinnen. "Da haben wir doch was!!!" meinte Blood mit strahlend glasigen Augen und zeigte mit dem Finger auf ihre Gewinnerkarre. "Dit iss ne alte Appelkiste... und kaputt isse och noch!" bemerkte der Miesmacher von Wirt, doch die Lee-Söldner waren bekannt für ihre Fähigkeit zu improvisieren, weswegen Bloody den Schmok zuerst mal zurechtwies("Rülps!") und ihn dann wieder als Gehhilfe missbrauchte um zu besagter Appelkiste vorzudringen. Gemeinsam standen sie nun vor der Kiste und bestaunten den Fund. Zugegeben, man musste zuerst mal die kaputten Latten austauschen, und die verschimmelten Äpfel aus der einen Ecke der Kiste mussten auch rausgebürstet werden. Aber mit ein bisschen Mühe konnte man daraus vielleicht etwas machen. Und nach einer Weile waren sie sich einig, es würde der beste aller Karren werden der je von Menschenhand gebaut worden war. Aber zuerst musste gearbeitet werden, die zwei schnappten sich die Kiste und trugen sie in ein Zelt. "He das ist mein Zelt, raus hier!" rief ein aufgebrachter reicher Bürger der gerade in dem Zelt lag und sich mit Weintrauben fütterte. "Wir brauchen's mal ganz kurz." "Das könnt ihr nicht machen... ich bin Sponsor!" schrie der Händler. "Na und? Wir sind ATHLETEN!!!" schrie Schmok zurück und ehe auch Blood anfangen konnte zu schreien, hatte sich der Kerl verzogen und räumte das Feld, schade eigentlich. "So Schmok hör mir gut zu, das ist jetzt wichtig, ich brauche ein paar Flügelmuttern, vier Kreuzmuffen, ein Fass Leim, ein Fass Farbe, drei Fass Bier...!" das Ende der Aufzählung bekam Schmok schon nicht mehr mit, der Wirt war vorher schon abgehauen und besorgte halt irgendwas. Blood hingegen suchte das Zelt und dessen Umgebung nach brauchbaren Gegenständen ab. Hier und da fand man schon etwas brauchbares und es dauerte auch nicht lang bis Schmok wiederkam. Schmok: "Hab hier ne Schachtel rostige Nägel!" Bloodflowers: "Perfekt! Aber... wo issen der Hammer dazu?" Schmok verdrehte die Augen und murmelte was von "Pingeliger Klugscheißer!" oder so und trottete wieder davon. Blood hingegen machte sich schon mal an die Arbeit und als Schmok wieder dazu stieß, nagelten die zwei was das Zeug hielt(^^). Lautes hämmern drang aus dem Zelt und ab und an ein "Scheiße hab mir schon wieder auffen Finger gehaun!" - "Ach man, und das obwohl ich doch kein Blut sehen kann!" - "Man ja ich unterdrück ja schon das meiste... !" - "Das iss aber nich genug!" - "Ach Ruhe jetzt, wir müssen fertig werden." Nachdem die Finger geschwollen, die Hintern mit rostigen Nägeln übersäht und die Karre fertig war, gönnten sich die beiden erst einmal ein Fass Bier. Dann hieß es auch schon üben: "Wieso zum Henker muss ich die Entenfeder halten?" zeterte Schmok, der zusammen gekauert in der Kiste saß und eine Feder hoch hielt. "WEGEN DER WINDSCHNITTIGKEIT!" erklärte Bloody. Denn Vögel waren ja bekanntlich windschnittig, was aber nicht nur an den Federn lag, schon gar nicht an einer einzigen, aber das war egal, die beiden wollten nichts auslassen um das Rennen zu gewinnen. Das Bier war alle und die Konkurrenz bereit den Karren zu sehen der ihnen eine Niederlage bringen würde... oder aber einen Lachkrampf, aber so gemein war die Konkurrenz hoffentlich nicht. Die zwei Lees schoben das Ding hinaus ins freie und betrachteten stolz ihr Werk. "Du Bloody... wieso sieht das Ding aus wie ne Ente? Mir wär ja ein Schattenläufer oder so lieber gewesen!" Bloodflowers trötete die Tröte und klingelte probeweise die Klingel. "Enten schmecken als Braten besser!" "Na dann mal Quak." meinte Schmok und verdrehte die Augen. ...

Schmok

a saßen sie; bereit zur ersten Probefahrt ihres windschnittigen Karren, mit dem sie am morgigen Tage souverän das Karrenrennen gewinnen würden. Der Karren war mittlerweile komplett rosa angemalt (Schmok: "Rosa?! Wieso rosa? Das soll doch eine Ente darstellen, oder nicht? Und die sind meist gelb." - "Tja, wir müssen im Zuge des Siegeswillens von der Normalität abweichen. Denn Rosa gehört zur seltenen Kategorie der "schnellen Farben." - "Ich... äh... sag da jetzt nix mehr zu. Nein. Besser nicht. Ich reg mich nur unnötig auf."). Mithilfe einiger Körbe, alter Fässer und viiiieeel Leim hatte der Karren schlussendlich annähernd die Form einer Ente. Einer rosa Ente. Bloody, die Fäuste stolz in die Hüften gestemmt: "Ich muss sagen, ich bin zufrieden. Wir haben echte Meisterarbeit geleistet.". Schmok, eher demotivierterweise: "Sie... ist rosa..." - "Ach komm. Hauptsache ist doch, wir gewinnen!" - "Aber sie ist rosa!" - "Ja, einer meiner vielen Tricks, die ich eingebaut habe, damit uns der Sieg sicher ist. Unter anderem die Entenfeder, die wir dir auf den Helm geleimt haben. Durch sie sind wir so windschnittig, wie eine Ente." - "Ein rosa Ente..." - "Ja, die schnelle rosa Farbe ist auch ein Grund. Aber nun gut. Jetzt lass uns zur Testfahrt kommen." - "Rosa..." - "Jetzt hör aber auf. Mich beschleicht langsam das Gefühl, dass du die Farbe nicht magst!". Schmok blickte Bloodflowers mit seinem wohl vorwurfsvollstem Blick an, den er in seiner "Kiste der tausend eindrucksvollen Gesichter" finden konnte. Bloody grinste nur zurück und setzte Schmok den Renn-Helm auf. Auch dieser war rosa angemalt und vorn war die Entenfeder aufgeklebt. Schmok liebte den Helm fast so sehr, wie den Karren selbst... Schmok aber setzte sich tapfer in die Ente. Und da die ursprüngliche Apfelkiste zu klein für zwei Leute war, improvisierten die Beiden (man beachte den leichtfüßigen Umgang der Lees mit dem Thema Improvisation!): Schmok musste Bloody huckepack nehmen. Der Karren war also startbereit und der Lee-Doppelwhopper weniger seelisch als moralisch vorbereitet: Es konnte zur ersten Testfahrt losgehen! Ein paar Minuten später stand die Ente unter dem Nachtmond vor dem Ausgang des Festes und Bloody, seines Zeichens Renn-Koordinator und Team-Chef: "Unsere erste Testfahrt wird sich von hier bis zum Leuchtturm erstrecken. Schmok! Gib Gas!" Der Testpilot und Treibstoff-Organisator (er sorgte für die permanente Alk-Versorgung der Team-Mitglieder) löste die Handbremse, indem er den Keil aus dem Enten-Boden zog und langsam aber sicher setzte sich die rosa Ente in Bewegung. Die Rollen während des Rennes waren vorher klar verteilt: Bloody sorgte mit Links- und Rechtsbewegungen für die Lenkung und Schmok lieferte die nötige Straßenlage und kümmerte sich um die Bremsen. Als das Gefährt mittlerweile immer schneller in Richtung des Leuchtturms rollte, glaubte Schmok etwas in der Dunkelheit vor sich zu erkennen. Genau jetzt fiel ihm nämlich auf, dass es wahrscheinlich nicht zu Bloodys besten Ideen gehörte, mitten in der Nacht eine Testfahrt zu unternehmen. "Bloody pass auf!". Denn genau in diesem Moment schälte sich ein nächtlicher Besucher der khorinischen Spiele auf dem Weg hinauf aus der Dunkelheit und dem Renn-Team bleib nicht anderes übrig, als auszuweichen. Unglücklicherweise fehlte die nötige Absprache der beiden Hochgeschwindigkeits-Pistensäue und so rammte Schmok mit aller Kraft den Keil zurück in den Boden, um zu bremsen und Bloody lehnte sich so weit nach außen, wie er konnte. Das Ergebnis jedoch war nicht etwa ein geglücktes Ausweichmanöver. Viel mehr riss der Wagen aus überschlug sich nach allen Regeln der Kunst über den Passanten. Abgesehen von dem sehr langen Lazarett-Aufenthalt für den nächtlichen Besucher schleuderte es Bloody in hohem Bogen aus dem Gefährt, während sich Schmok mit aller Kraft festhalten konnte. Was jetzt passierte, konnte Schmok nicht fassen: Nach mehreren Überschlägen und harten Schlägen auf Schmoks Kopf landete die rosa Ente doch tatsächlich wieder auf den Rädern und rollte ungebremst weiter. Schnell sah sich Schmok so gut er konnte, nach Bloody um. Er konnte ihn jedoch bei der Dunkelheit und der extremen Geschwindigkeit nicht sehen, zumal er sich im Moment wohl gut fünf Meter über der Erde befand. Schmok besann sich wieder seinen eigenen Probleme, welche im wesentlichen aus drei Teilen bestand: den beim Sturz verlorenen Bremspflock, der halsbrecherischen Geschwindigkeit der rosa Ente und der physisch gesehen sehr massiven Konsistenz des Leuchtturms. All dies zusammen quittierte Schmok mit einem: "MAMAAAAAA!!!" und knallte wenig später mit einem lauten Krachen gegen den Leuchtturm. Nachdem Schmok wieder anständig auf zwei Beinen laufen konnte, sich vor dem aufgebrachten Leuchtturmwärter in Sicherheit gebracht hat und die weit verteilten Reste der rosa Ente aufsammelte, galt es nun Bloodflowers zu finden. Es konnte sich also nur um Stunden handeln...

Bloodflowers

on weiter Ferne drangen Rufe an sein Ohr die immer lauter wurden. "Bloody wo bist du?" - "Hier!" - "Wo hier?" - "Glaube auf irgend nem Baum!" - "Toll, wir sind hier im Wald, geht's auch genauer? Was siehst du denn, siehst du mich?" - "Ich seh hier nur Blätter." - "Ah gut, dann weiß ich wo du bist!" - "Verarschen kann ich mich allein! Aber vorhin bei meinem Abflug hab ich glaub ich nen Schattenläufer hier umhertigern gesehen!" - "Super... und was machen wir wenn der uns angreift?" - "Wegrennen!" - "Toller Plan." - "Ich weiß! Wie geht's unserer Ente?" - "Die iss gerupft!" - "Ach nööö... unsre schöne rosa Ente..." Dann brach der Ast und Bloody landete auf dem trockenen Waldboden der Tatsachen. Das Gefährt war hinüber, was nun? Wie sollten die zwei auf die schnelle ein neues zusammen zimmern? Also zur Not könnten sie ja einen von Linkys Karren klauen und damit antreten. Aber erstens war Linky bei so was immer bockig und zweitens macht so ein normaler Karren auch nicht so sehr was her, jedenfalls nicht im Vergleich zu einer frisierten rosa Ente mit Rennstreifen und Fuchsschwanz. Aber vielleicht wäre Linky ja wieder mit seinen "Seilen" beschäftigt und man könnte ihm einen Karren unbemerkt entwenden? Doch erst mal galt es Schmok zu finden. "So ich bin unten, wo bist du?" - "Auf nem Baum..." Blood schlug sich mit der Handfläche gegen die Stirn "Himmel-Herr-Gott-nochmal, ich bin schon unten... und jetzt... jetzt hockst du auf nem Baum?" - "Ja mir ist der Schattenläufer übern Weg gelaufen!" - "Ach du Scheiße, ich seh ihn jetzt auch, da drüben im Unterholz!" Also kletterte auch Bloody schnell wieder zurück auf einen Baum. Dort verbrachten die zwei ein paar Stunden und brüllten sich, in die Richtungen wo sie den jeweils anderen vermuteten, gegenseitig Schuldzuweisungen zu. Dann endlich trauten sie sich wieder hinunter und nach kurzer Zeit fanden sie sich wieder. Schmok führte seinen Kumpel zum Unfallort. Dort sank Bloody auf die Knie und rief "Warum nur??? Warum???" Weinend stöberte der Söldner in den Überresten und sammelte die Tröte und die Glocke auf. "Das kommt aber als Andenken an den neuen Wagen ran!" meinte er und gemeinsam schlenderten sie zurück zu den Festspielen. "Die Konkurrenz hat Glück das unser Wagen kaputt ist, so einen wundertollen Wagen schaffen wir bis morgen sicher nicht mehr, aber aufgeben tun wir doch trotzdem nicht, oder?" ...

Angroth

in weiterer heißer Tag suchte die Insel und ihre Bewohner Heim, und vollkommen verschwitzt erwachte der Templer neben seiner höherrangigen Bekannten. Dieses Mal war er doch vor ihr wach, wie es schien, das wollte er nutzen. Ganz vorsichtig und so leise es ihm vergönnt war schob er sich aus dem Bett und trat in die glühende Hitze des Geländes. Durchnässtes und geschafftes Volk lief umher, die meisten hatten einen Krug oder eine Flasche mehr oder minder gefüllt mit erfrischendem Nass. Dies erinnerte ihn an seinen Stand Freibier, den er in seinen Novizenrock gekleidet sofort aufsuchte. Hoffentlich hatten Berti und Vogts die Fässer im Boden eingebuddelt, sonst wäre das Getränk nun ungenießbar, schmunzelte der Brauer etwas besorgt. Als er hergekommen war und einige Mannen vollkommen unfähig sich noch zu regen am Boden liegen sah, stellte er fest, dass der Karren geleert und frisch aufgeschöpfte Erde von einem kühlenden Loch zeugte, in dem die Fässer verstaut lagen. Nickend ging er daraufhin direkt weiter zur Klippe, sah auf das wogende Meer hinaus. Die kleinen Wellen die an dem Strand unter ihm anbrandeten trugen schneeweiße Gischt mit sich, schwemmte auf den Sand und wurde dort langsam eingesogen, wobei die kleinen Bläschen lustig spritzend zerplatzten. Die Meeresluft drang in seine Nase und erfrischte ihn, dass ihm ein Schauer über den Rücken lief. Vollkommen dem Genuss verfallen schloss er die Augen und sog die schwere Luft ein. Die Sonne brannte auf seine Schultern und Brust, doch er spürte es nicht, war in ein Gebet verfallen.

Schmok

och immer lag Schmok mit dröhnendem Schädel in seinem Bett der Sponsorenräume. Nach dem Sturz gestern Nacht lag er heute den ganzen Tag flach. Der Alkohol, mit dem Bloody und Schmok den ganzen Abend begossen hatten, tat seinen Teil. Gerade wollte sich Schmok wieder herumdrehen, um noch ne Mütze Schlaf zu kriegen, da schmetterte irgend so ein Bratz-Kopp dir Tür mit voller Wucht auf und schrie: "Schmoki!". Bloody... Mit zugeschwollenen Augen starrte Schmok Bloodflowers an und fragte, was der Scheiß soll. "Na, nach der Testfahrt gestern Nacht müssen wir doch unsere Ente wieder zusammen zimmern." - "Ich dachte, das hatte sich erledigt!" - "Ach was - heute gehts erst richtig los. Denn heute startet...", ein plötzlicher Blitz, der wahrscheinlich von einem dieser noch plötzlicheren Sommergewitter stammte, tauchte das Zimmer in eine unheimliche Stimmung und sorgte für die nötige Atmosphäre, als Bloody mit energische Stimme und Siegerpose fort fuhr: "...Operation: Auferstehung!". Schmok schlug seinen Kopf noch ein paar Mal gegen eine Wand, bevor er in seine Rüstung schlüpfte und Bloodflowers nach unten folgte. Unten angekommen standen sie wieder vor den Überresten der rosa Renn-Ente. Bloodflowers hielt die Tröte und die Klingel in der Hand, während Schmok sich fragte, womit er das verdient hatte. "Meinst du nicht, dass es keinen Sinn mehr macht. Ich glaub, da kann uns echt nur noch ein Schmied helfen. Tja, und Gorr ist leeeiiiiider nicht da. Schaaaaaade!", spielte Schmok übertreiben schlecht und wollte gerade froh gelaunt wieder abhauen, als Bloodflowers ihn festhielt: "Und sieh mal, glücklicherweise sind da auch schon Gorr und Hummelchen!". Schmok starrte die beiden Neuankömmlinge ungläubig an: "Warum nur? Warum?". Während Gorr und Hummelchen sich durch die Menge auf die bereits erspähten Freunde wühlten, studierte Schmok noch ein wenig die Einzelteile. Mit dem abgerissenen Entenkopf in der Hand stand er wieder hoch und begrüßte die beiden Neuankömmlinge freundlich. Die wiederum starrten nur auf den objektiv gesehen recht brutal aussehenden Entenkopf. Schmok: "Was!?". Schnell versuchte Gorr, das Thema zu wechseln: "Ähm... Hummelchen - Bloody, Hummelchen - Schmok, Bloody - Schmok, Schmok - Hummelchen, Schmok - Bloody, Bloody - Hummelchen". Freundlich gab Bloody Schmok grinsend die Hand: "Schön, dich kennen zu lernen!". Schmok schüttelte ungläubig den Kopf und kümmerte sich weiter um die Einzelteile, während Bloody Gorr überredete: "Schön, dass du kommst, hast du denn Lust am Karrenrennen heute Abend teil zu nehmen? Wird sicher lustig. Du, ich und dein Bruder rammen die Gegner ungespitzt in den Boden.". Gorr sah Hummelchen fragend und sie lächelte mit einem Nicken zurück. Gorr sah auf die Einzelteile und sprach: "Warum nicht. Ein bisschen Spaß wird nicht verkehrt sein. Aber... sagt jetzt bloß nicht, dass dieses kaputte Etwas da unser Karren ist?". Der Blick, den Schmok Gorr zu warf, ließ den Schmied allerdings innerlich aufschreien. Bloody fuhr fort: "Und genau hier kommst du als Schmied ins Spiel. Denn der Karren ist bei unserer gestrigen Testfahrt leider ein wenig in Mitleidenschaft geraten. Wir müssen ihn bis heute Abend wieder zusammen zimmern. Gorr verengte die Augen zu Schlitzen und sah den Rest energisch an:[i] "Es gibt nichts, dass ich nicht wieder zusammen schmieden kann!!!". Danach packte sich jeder ein paar Einzelteile und die Gruppe machte sich auf die Suche nach einer Schmiede, die es hier sicherlich irgendwo gab. Operation: Auferstehung konnte starten!

Gorr

ann, hatten die drei vielleicht ein Glück, ein ansässiger Schmied hatte die Gelegenheit beim Schopfe gepackt und eine mobile Schmiede in der Nähe der Arena errichtet. Mit zerbrochenen Schwertern und Souvenirs machte er ein Vermögen. Nach einiger Überredungsarbeit ließ sich der Mann überzeugen Gorr für ein paar Stunden seine Schmiede zu überlassen. Gorr betrachtete das Häufchen Elend das Bloodflowers und Schmok einen Wagen nannten. *hust* Okay, ich denke, ihr beide habt nichts dagegen wenn ich die Führung übernehme. Wie's aussieht seid ihr ja zwei handwerkliche Genies... Schmok verdrehte gequält die Augen. Gestern sah's aber noch ganz, ganz, ganz toll aus. Stimmts Schmock ? Der Wirt nickte, Na von mir aus. Was "war" es denn gestern ? - Na ja, auf Grund der Windschnittigkeit - welche wir zuvor in einem Windkanal mit Schmoks Pup getestet haben - haben wir uns für das moderne und doch gleich klassische Design einer Quitscheente entschieden. brüstete Blood sich stolz. Und, damit auch wirklich alles klar geht... haben wir den Wagen rosa eingefärbt, denn du musst wissen: ROSA IS SCHNELLA !!! Bloody zwinkerte, jedoch schien das sein vollkommener Ernst gewesen zu sein. Okay. nahm Gorr das Wort wieder an sich Ich denke wir kriegen das schon gebacken. Verstanden ? Gebacken ! Ha ha ha ha. Ente süß-sauer ! Hi hi ghi ghi hu hu hu... Gorr wollte sich kugeln, erlangte dann aber wieder die Fassung Ihr versteht was ich meine. Das wird unsere leichteste Übung. Also, es kann losgehen. Schmok: du ziehst los und versuchst noch etwas Material zu bekommen, mit den wenigen Sachen kriegen wir keinen (Sturm)wagen zusammen. Bloody, ich möchte dass du losziehst und mir folgendes besorgst: ein Seil, einen Napf Fett, Öl, ein paar dicke Äste, ein paar Biegsame Zweige und ähh ja. Das wird reichen. Auf auf ! Bloody und Schmok warfen sich noch einen verqueren Blick zu, dann zogen die Beiden los. Gorr hämmerte während dessen das alte Gerüst wieder zusammen, und tatsächlich, es sah einer Ente sogar ein bisschen ähnlich. Hmm gut...nicht wirklich, aber , es hatte in der Vergangenheit bestimmt mal neben jemandem gestanden, der jemanden kannte, der einer Ente ähnlich sah. Was solls. Wer weiß was Schmok und Bloody in ihrem Suff für eine Vorstellung von einer Ente hatten. Gorr begann den Wagen von Innen mit dünnen Metallplatten auszukleiden, damit es "ein wenig" stabiler wurde. Hummelchen schaute sich alles sehr interessiert an. Danach begann er einen völlig neuen Unterbau mit Achsenaufhängung zu konstruieren. Bis plötzlich wieder der Schmied auftauchte dem die Schmiede gehörte und Gorr ordentlich zusammenschiss, was er sich rausnähme seinen Rohstahl zu verbrauchen. Gorr sah keine andere Möglichkeit und drückte dem Mann 3000 Goldbrocken in die Hand. Ich denke das wird die Kosten locker decken. auf das Gesicht des khorinischen Schmiedes schlich sich ein breites Grinsen, er verzog sich und ward nie mehr gesehen. Gorr konnte also getrost weiter arbeiten. Das Gold war eh nich seins, er hatte es von den 5000 Goldstücken genommen, die eigentlich Kilian von Wallenrod gehörten. Also wars ihm wurscht. Gorr konnte es einfach nicht lassen und baute noch ein paar "Spezial-Effekte" ein, nachdem ihn Bloody mit den geforderten Materialien versorgt hatte. Dann schmiedete er noch etwas anderen Krims-Krams. Eine kugelsichere Stahlplatte musste her. Immerhin flogen die Kugeln, die die Pferde so auf der Strecke ziemlich schnell, wenn ein Wagenrad sie hoch katapultierte. Aber woher eins nehmen ? So große Platten hatte der Schmied nicht mehr zur Verfügung und schmelzen wollte er jetzt eigentlich auch nicht. Da kam ihm DIE Idee. Sein Allzweck Werkzeug, für alles zu gebrauchen, wenn er und seine 3 Kumpels mal wieder "einen Wagen" für einen Auftrag bauen mussten. Gorr warf seinen Iro zurück, damit ihm keine Haare im Gesicht hingen und kraulte sich seinen Bart. Dann legte er die hunderte fetten Goldketten ab, die an seinem muskulösen Hals baumelten, und zog sein rotes T-Shirt aus, jetzt würde es verdammt heiß werden. Aus seiner Tasche holte er das altbewehrte Schweißgerät, und begann die Stahlplatten zu verschweißen. Okay, eigentlich war es bloß eine Kerze und der Stoff mit dem er die Platten zusammenfügte war herkömmliches Bienenwachs. Das tat seinem Enthusiasmus aber keinen Abbruch. Scheiß drauf ob das hält. Der Schmied babbte es jedenfalls mit an den Wagen. Dann endlich kam Schmok angelaufen, er hatte ein paar wirklich gut aussehende Sachen dabei, darunter ein Fass, ein Satz neuer Räder, ein paar Lange Holzlatten und eine Angel. Eine Angel ? Wofür brauchte er denn die jetzt ? Na B.A. ? schallmeite es Gorr von Schmok entgegen. Was fürn Ding ?B.A. ? - Wieso B.A. ? fragte Schmok verwirrt nach Na das hast du doch grad zu mir gesagt ! - Nein ! beteuerte Schmok Und ob ! - Nööhö ! - Doch verdammt. - Nein ! - Doch ! - Nein ! - Doch ! - Nein ! - Nein ! - Doch .....aaargh du Arsch ! und wieder hatte Gorr ihn drangekriegt. Nachdem er Schmok zu Ende verhöhnt hatte betrachtete erst mal das Zeug genau, was der so angeschleppt hatte. Sah einigermaßen brauchbar aus, auch aus der Nähe. Gorr nietete das leere Bierfass an die linke Seite der "Ente" und befestigte daran und an der neuen Achse die Räder, die Schmok aufgetrieben hatte. Die waren sogar mit Metall beschlagen, was ganz edles also. Die Holzlatten nagelte und schnürte er an der Front der Ente fest, als Gestell für das Zugtier. Die Ente bekam einen neuen (rosanen ) Anstrich und zum Schluss setzte Schmok ihr wieder den Kopf auf. Fertig ! Zu viert bestaunten sie noch den Wagen, Hummelchen, Bloodflowers, Schmok und Gorr fieberten dem Rennen entgegen...

Schmok

a standen sie nun - allesamt bereit, das Rennen ihres Lebens ab zu liefern: Bloody "Captain Speeeeed" Bloodflowers, Schmok "the Axis-Breaker" Schmokker und Gorr "Flee-Power" Gorrster. Allesamt hatten sie sich in ihre, von Gorr aufgemotzte, rosa Renn-Ente gesetzt und wartete auf das Startsignal. Schmok stand ganz hinten auf einem Trittbrett hinter Bloody und war für das Lenken zuständig (nach einem kleinen Zwist über die gestrigen Ereignisse hatten sich die beiden "geeinigt", besser die Rollen zu tauschen). Er hatte natürlich auch den rosa Helm mit der Hühnerfeder auf. Ergo saß Bloody also vor Schmok und kümmerte sich um die Bremsen und versuchte, für die Straßenlage zu sorgen. Dann kam Gorr. Der aber saß in einem eigenen Beiwagen aus einem alten Koma-Bier-Fass und hatte seine bescheuerte Ledermütze mit den Hühnerfüßen daran aufgesetzt. Gorr war für die "Gegnerwidmung" eingeteilt und meinte, er hätte mit Hilfe von Hummelchen noch ein paar Überraschungen eingebaut. So saß also das Lee-Team schlussendlich in ihrer Metall-Holz-Hybriden-Ente und wartete auf die Gegner. Während sie so warteten, malten die Lees sich noch mit einem Stück Kohle Streifen auf die Wangen. Bloody meinte, das würde auf die Luft aerodynamischer wirken, und sie würde uns so weniger aufhalten, weil die ja denkt, wir wären aerodynamisch. Was sie aber gar nicht sind. Aber das weiß die Luft ja nicht. Wenn Bloodflowers mal denkt...
 

Samantha

as zweite Team rückte an. Auf der Kuppe des ansehnlichen Hügels erschienen Angroth und Samantha, den 'rasenden Sumpfhaischreck' vor sich herschiebend. Das grüne Gefährt stach sogleich aus der Menge heraus, konnte jedoch nicht die rosa Federboa von Schmock übertreffen. Samantha unterdrückte ein Grinsen. Das Federviech würde sicher einen hohen Luftwiderstand produzieren. Aber ihnen sollte es nur recht sein. Die beiden Sumpfleer suchten sich eine schöne Stelle an der Startmarkierung und begrüßten ihre Mitstreiter. Dann ging es an die Besetzung des Wagens. "Wo sind die Scavenger zum Ziehen?", fragte Angroth sogleich verwundert. "Scavenger? Die sind aus, mach du das, Angroth", erwiderte Samantha beiläufig und grinste breit, als sie das entsetzte Gesicht des Templers sah. Sie ließ sich in dem Gefährt nieder und drückte sich so eng wie möglich nach unten. Wenn es losging, durfte sie so wenig wie möglich hervorschaun.

Angroth

as sollte man machen? Wenn keine Scavenger da waren, und sie schon am Start standen, konnten sie unmöglich einen Rückzieher tätigen, dumme Sache. Ein bisschen fies war es ja schon, dass er jetzt das Zugtier mimen durfte und kein Scavenger. Ein wenig widerwillig ließ er sich also vorne einspannen in dieser vorsintflutlichen grünen Rikscha, bereit für den Ruhm der Bruderschaft alles zu geben. Er drehte sich notdürftig nach der hohen Templerin um und stieß ein "Für den Schläfer" aus. Er konnte heute beweisen, dass die Bruderschaft stärker machte als jedes Zugtier je werden konnte. Kein weiterer Teilnehmer schien anzurücken, und so stieg der Templer - nur mit seinem Novizenrock bekleidet - kräftig in die Riemen und stemmte sich gegen das Gewicht der Rikscha. Bald würde der Startbefehl kommen, und er würde abziehen wie eine Rakete. Hm, was ist eine Rakete?

Gorr

rgendein geiler Typ hatte sich was ganz besonderes einfallen lassen, um das Wagenrennen zu starten. Er nahm Pfeil und Bogen in die Hand, entzündete die Pfeilspitze und begann zu schreien. Ihr alle kennt die Regeln. Ich möchte einen guten, fairen Kampf sehen. Verlierer ist wer als erster stirbt...*grübel*...ach nee, das war beim Todesk(r)ampf der Berühmtheiten. Gewinner ist wer als erster die Ziellinie überquert !Auf die Plätze ! Der Mann nahm den Bogen hoch und setzte den brennenden Pfeil an Fertig machen ! Mein Gott, so fertig war Gorr noch nie gewesen, der Mann hingegen spann ruhig seinen Bogen, er schoss, der Pfeil traf den Boden zwischen den Wagen und der Typ schrie: Los ! Sofort legten sich die beiden Esel, die von ihren Kollegen vor die Karren gespannt wurden, voll ins Zeug. Langsam aber sicher begannen die Wagen vorwärts zu rollen. Angroth schien ein wenig kräftiger zu sein als Bloodflowers und so war er kurz nach dem Start schon ein wenig weiter vorn. Dann bekam er langsam Schwung durch die Neigung des Hügels. Es ging einmal um den Hügel herum, was auch bedeutete dass Beide "Zugtiere" das ganze noch einmal hoch mussten, die Startlinie war gleichzeitig Ziellinie. Bloody jedenfalls winkte schwitzend ab und wollte aufgeben. Schmok und Gorr hatten damit gerechnet und so holten sie ihre Geheimwaffe raus: Ein kleines Fässchen Koma-Bier befestigt an der Spitze einer Angel. Schmok schwang es vor Blood's Gesicht und der lief sofort heiß. Der junge Mann lechzte so sehr nach dem süffigen Gebräu, dass er alles tat um daran zu kommen. Sofort rannte er dem Fässchen hinterher, konnte es natürlich durch die Angel nicht erreichen und trieb den Wagen so schnell vorwärts wie ein Armbrust-Bolzen. Schnell holten sie die Sumpfleer wieder ein...

Schmok

a! Jetzt konnten sie gar nicht mehr verlieren, dachte Schmok. Bloody tat für Koma-Bier alles! Er würde sogar seiner eigenen Mutter die Beine rasieren. Und das will schon was heißen. Und da sie jetzt gleich auf waren mit den Gegnern, konnte sich Gorr jetzt um die beiden Sumpfies kümmern. Das Duell war eröffnet. Und das Beste war: Gorr hatte alle Waffen so am Wagen versteckt, dass man sie auf dem ersten Blick gar nicht als solche erkannte. Denn flugs richtete sich Gorr in seinem Beiwagen auf und schob eine Holz-Strebe aus der Verstärkung des Wagens. Denn das, was vorher als Strebe fungierte, war in Wirklichkeit ein versteckter Keil für die Gegner. Dann drehte er sich mit leicht gebeugten Beinen, immer drauf bedacht, nicht das Gleichgewicht zu verlieren, zum Sumpf-Team um. Er holte mit Elan aus und rammte den Holzstab mit einem feuchten "Ihr seid des Todes!" in die Speichen des gegnerischen Gefährts. Das heißt, er wollte es. Aber das gegnerische Zug-Tier (auch bekannt als gemeiner Angrothus Minimus) setzte plötzlich zum Spurt an und holte den Wagen damit aus der Gefahrenzone. Gorr schrie wütend hinterher: "Ihr könnt eurem Schicksal nicht entkommen!". Gorr hatte heute irgendwie einen Hang zum Pathetischen, erkannte Schmok, als er gerade eine weitere Schweinerei aus den kranken Hirnwindungen der Lees hervorkramte. Es war ein kleiner Leinenbeutel, gefüllt mit grobem Kiesel. Mit viel Schwung warf er den Beutel vor die Füße Angroths. Der Beutel öffnete sich im Flug und all die Steine verteilten sich auf dem Boden vor dem "rasenden Sumpfhaischreck". Und Angroth rannte volle Latte drüber... Ein fettes Grinsen machte sich auf Schmoks Gesicht breit, als er den Wagen ein wenig näher an den durch die Steine wild im Zickzack springenden Angroth verlangsamten Gefährt der Sumpfleer fuhr. Jetzt konnte Gorr zuschlagen. Gorr ließ noch ein pathetisches "Seht ihr? Ihr könnt vielleicht vor uns flüchten - aber ihr könnt uns nicht entkommen!" erdonnern, bevor er den Holzstab mit Wucht in gegnerischen Speichen donnerte. Wo er mit einem lauten -Knack- zerbarst... Gorr: "Ach Scheiße! Ich hätte vielleicht doch nicht aufs Gesamtgewicht achten sollen und einen Eichenstab anstatt eines Schilfrohres nehmen sollen. Egal! Entkommen werdet ihr uns trotzdem nicht. Muhahahaha *Narf*", Gorr hielt Schmok seine Hand hin, " Schwester Schmok - die Fettbombe bitte..." - "Kommt sofort!"

Samantha

iese Bauernjungen hatten es faustdick hinter den Ohren. Samantha zog eilig den Kopf ein und wich so ein paar herumfliegenden Kieselsteinchen aus. Angroth hatte unterdessen ernsthafte Schwierigkeiten, dem Gebrösel zu entgehen. "Pass auf, der Stock!", kreischte die Templerin und schon knackste es in den Rädern. Doch ihre Konstruktion blieb stabil. Sie hatten ganze Arbeit geleistet. Zum Ärger der Leeler. Samantha wagte es wieder, den Kopf leicht über den Karrenrand anzuheben. Das Gefährt hatte inzwischen einen Affenzahn drauf, es polterte und rumpelte nur so unter ihr. Ein finsterer Blick flog hinüber zum gegnerischen Wagen. Die kämpften ja mit unlauteren Mitteln. Da mussten sie auch härtere Geschütze auffahren. Der Anstieg war inzwischen schon wieder geschafft. Angroth hechelte nur so, behielt aber tapfer seine Geschwindigkeit drauf. Der Karren der drei anderen war ein Stückchen voraus, noch war aber kein Sieger auszumachen. "Schneller Angroth! Looos, ich beiß dir in den Hintern wenn du nicht schneller rennst!", schrie Samantha nach vorn und guckte gleich darauf entsetzt drein. Wie war sie denn nun auf diese Idee gekommen? Am Ende lief Angroth jetzt noch extra langsamer? Im gleichen Augenblick bemerkte sie einen plötzlichen Geschwindigkeitsschub. "Hey, geht doch!" Doch gleich darauf bemerkte sie, dass dieser Schub nicht von dem hechelnden Templer hervorrührte. Sie hatten die Bergspitze erreicht und fuhren nun wieder bergab. Durch das Gewicht der Templerin wurde der Karren nach unten gedrückt und bewegte sich immer schneller voran. Bald würde sie Angroth rechts überholen. Unten war schon das Ziel in Sicht, immer noch ein weiter Weg. Samantha überlegte schnell. "Angroth, halt an, lass dich hier reinfallen! Wir schaffen es jetzt auch ohne Zugtier, wir rollen einfach mit unserem Gewicht!" Sie hielt die Arme auf um den Templer aufzufangen.

HoraXeduS

ennen, rennen, rennen...!! Horaxedus rannte wie ein Besessener. Langsam ging ihm der Atem aus und seine Robe war schweißdurchtränkt. Von irgendwoher waren jubelnde, grölende Stimmen zu hören: "Lauf, Schwarzer, lauf!" Wie entwürdigend. Der Magier beschloss, bei der nächsten Schiedsrichterkonferenz sein Veto einzulegen, wenn es darum ging, einen aus der Runde der Unparteiischen auszuwählen, der beim Karrenrennen nicht im Ziel warten, sondern "hinter den Karren hergehen" sollte, um die Einhaltung der Regeln zu überwachen. Die Staubwolke, in der Horaxedus hustend und schwitzend hinter den Renngespannen herhetzte, war indes leider von dermaßen undurchsichtiger Konsistenz, das die Teilnehmer überhaupt nicht mehr auszumachen waren. Verdammtes Gerenne!! Steine und Holzsplitter lagen auf der Strecke, doch Horaxedus rannte weiter. Alle disqualifiziert! So einfach war das. Er musste die Rennfahrer nur einholen! Disqualifizieren würde er sie, jawohl. Einen nach dem anderen. Respektlosigkeit, elende. "Ich hasse Euch!" fluchte der Magier und rannte weiter sein verschwitztes und offensichtlich aussichtsloses Rennen. "Disqualifiziert! Ich hasse Euch! Hört mich denn keiner?!!" Doch er hatte recht: Ihn hörte keiner.

Angroth

ngroth hatte den Start mehr oder weniger unbewusst mitbekommen, hatte sich in sich selbst zurückgezogen um mehr Kraft zu geben. Das schwerste war das anlaufen, denn der Karren hatte mehr oder minder unmöglich schwer im Boden gestanden; doch er hatte es geschafft. Seitdem war die Sache mehr oder minder rund gelaufen, von dem überaus verwirrenden Gefasel des irgendwie episch anmutenden Lees der da mit einem Stock rumgefuchtelt hatte mal abgesehen. Den Steinen hatte er auch ganz gut ausweichen können, nur tat es höllisch weh, einen erwischt zu haben. Das umfunktionierte Menschlein hatte die Zähne zusammengebissen und das Tempo gehalten, musste für einen Moment aber zögern, als Sam ihm in den Hintern beißen wollte. Seine Männlich angeborene Schwäche hatte er aber zum Zwecke des Ruhmes zurückgestellt und die Geschwindigkeit erhöht. Kühl war die Nachtluft nun, und durch die Raserei machte sie sich erst recht bezahlt. Doch für Gedanken blieb keine Zeit: der Abhang tat sich vor ihnen auf! Für einige Momente hatte der fest fixierte Templer die Bodenhaftung verloren und war über dem Boden geschwebt, während die Rikscha ihn weiterdrückte. Hart kam er auf dem Boden auf, seine Füße beschleunigten ihn auf ein unmenschlich hohes Tempo. So gut es ging drehte Angroth mit wehendem Haar den Kopf und sah sein Gegenstück hinter einem kleinen Fässchen hinterherhecheln, mehr oder weniger Bodenkontakt haltend und beinahe wie ein Grashüpfer immer wieder nach dem scheinbar kostbaren Inhalt langend. Die Lees fielen zurück, doch Angroth wunderte sich, warum Sam nicht das Tempo etwas gedrosselt hatte .... "Jetzt spring endlich! Du machst uns nur langsamer!" drang es endlich zu ihm durch. Er sollte also auf den Karren hüpfen? Keine schlechte Idee! Instinktiv katapultierte er sich in die Höhe, rechnete mit einem harten Aufprall auf dem ihn zwangsweise überholenden grünen Gefährt - nichts. Nur Schmerz! Die Riemen drückten sich in seine Schultern und der Karren kippte bedrohlich nach hinten, wie ein Jumbo Jet, der genug Fahrt zum Abflug aufgenommen hatte. Strampelnd hing Angroth in der Luft und hielt den Karren im Gleichgewicht, auf zwei Rädern raste der "Sumpfhaischreck" weiter gen Boden, welcher aber Partout nicht näher kommen wollte. Sie überfuhren eine Unebenheit, für einen Moment verloren sie sogar mit dem rechten Rad den Kontakt! Durch den harten Widerstand hatte mit einem leisen knacken ein Balken seinen Dienst versagt, den die hohe Templerin wieder in die Fassung zwängen wollte. Angroth aber, in luftigen Höhen, rief ihr zu: "Reiß ihn raus! Er stützt nur eine Nebenstrebe, das Ding müsste jetzt eh Zwecklos sein. Benutz ihn und brate dem komischen Typen eins über!"

Gorr

ngroth war jetzt auf den Wagen aufgesprungen, anscheinend hatten sie sich verdammt gut überlegt was sie tun wollten. Mittlerweile waren die Beiden Teams auf dem Endspurt und Gorrs Augen funkelten gespenstisch. (Glow-in-the-dark-Modus) Mit einem schallenden HAR HAR ließ er sich von Schmok nun endlich die Fettbombe reichen. Gorr nahm den Napf in die Hand, holte Schwung und zielte in Samanthas Gesicht, dann warf er... Das Fett aus dem Napf löste sich langsam, bekam eine Eigendynamik, das Fett glänzte im Feuerschein, der an den Wegen aufgestellten Fackeln, es zog Fäden während es sich schleimig aus dem Näpfchen verdrückte. Angroth und der somit auch der Wagen humpelten über einen Stein. und PATSCH landete die gesamte Fett-Soße an Samanthas Hinterkopf. Nicht genau das was Gorr gewollt hatte, aber immerhin ging es in die Richtung. Das vor Fett triefende Haar der Hobby-Amazone begann sich zu verkleben, durch den Wind wurde es nach oben geweht und verhärtete sich in dieser eigenartigen Position... jetzt hatte sie eine Frisur als würde Manmouse durch das Plumpsklo zu ihr hoch krabbeln, wenn sie auf dem Lokus saß. Stylisch, modern und doch irgendwie retro. The Afros are back - Proud to be black. Gorr und Schmok amüsierten sich köstlich, auf Sammys Kosten natürlich. Bloodflowers hechelte weiter dem Fass hinterher, seine Zunge hing ihm links aus dem Mund und wedelte im Fahrtwind auf und ab. Ab und zu lösten sich ein paar Tropfen Speichel, die Schmok klebrig und eklig dazu in dessen Augen haften blieben und ihm die Sicht raubten. Bloodflowers war eh nur auf das Fässchen konzentriert und so kam es dass der Wagen durch mehrere Schlaglöcher fuhr und ins Schwanken geriet, keine gute Sache. Schmok hingegen hatte seine Augen wieder von dem Sekret befreit und riss kräftig an den Zügeln. Nach links - nach rechts - Hauptsache nicht in die Schlaglöcher. Die äußerst erboste Samantha warf mit einem Stock nach dem Lee-Wagen der zwischen die Halterung des Fass-Beiwagens flog und ein paar Nieten aus dem morschen Holz löste, so schubbelte das Fass ab und zu auf dem Boden entlang und sprang hoch und runter, während die Fahrt turbulenter wurde. Scheiße ! Die sind schneller !Wir müssen Gewicht reduzieren ! schrie Schmok Gorr direkt ins rechte Ohr. Dann kam ihm eine Idee: mit der Angel holte er weit aus und ließ das Koma-Bier-Fässchen fliegen und fliegen und fliegen und ... es landete direkt im Sumpfwagen ! Bloody stürmte sofort hinterher auf den gegnerischen Wagen zu, nur um seine Droge endlich zu bekommen... Gorr sprang in seinem Fass immer noch auf und ab, sodass seine lächerlich aussehende Lederkappe mit Hühnerfüßen ihm über die Augen rutschte. Doch noch war nichts verloren. Schmeiß die restlichen Sachen raus, Gorr , alles was wir nicht brauchen ! Gorr hörte auf Schmok und entfernte schnell alle Special Effects aus dem Wagen und begann dann langsam unnötige Verstärkungen herauszureißen..mal ehrlich, wer brauchte denn so was ? Durch das verlorene Gewicht und die Tatsache dass auch Bloody den Wagen nicht mehr behinderte holte der Lee- Wagen wieder auf und war nun gleich auf mit dem grünen Stinke-Sumpfler-Wagen....

Schmok

"loody - FASS!". Schmok kriegte sich gar nicht mehr ein, vor Lachen, als er Bloodflowers so beobachtete, wie dieser an das Fässchen Koma-Bier wollte, das Schmok genau hinter Samantha geworfen hatte. Jetzt huckelten sich die Beiden da einen ab, weil der Eine nach hinten wollte, und der Andere nach vorne... Nein, den Einen rausschmeißen wollte. Aber gegen einen Lee zu kämpfen, der an sein Bier will, würde selbst die Templerin an ihre Grenzen bringen. Und erst recht Bloody. Der konnte fuchsteufelswild werden, wenn man ihn in die Gefahr brachte, nüchtern zu werden. Immerhin wäre das dessen Todesurteil. Jedenfalls erzählt er das ständig im Suff... Schmok aber musste sich nun wichtigeren Sachen widmen. Mit aller Kraft riss er an all den Verstärkungen, Verstrebungen, Bindegliedern und warf sie fort. Moment? Bindeglieder? Schmok entfuhr ein leises, gezwungenes "Kackmist!", als er so dem fortfliegenden Bindeglied hinterher sah, dass bis eben Gorrs Beiwagen mit der Hauptente verbunden hat. Noch war Gorr damit beschäftigt, die Sumpfleer zu nerven, sodass er nicht merkte, wie sich sein Wagen langsam vom Rest löste. Schmok: "Gorr. Bleib bei mir!" - "Was?", Gorr realisierte das Unheil gerade, "Ach du Scheiße! Du Dösbaddel! Komm her, damit ich dich hauen kann!". Doch genau in diesem Moment, fuhr Gorr so hart über ein Schlagloch, dass der Beiwagen sich von der Erde hob, quer aufkam und sich gekonnt überschlug. Gorr flog in hohem Bogen von dannen, als Schmok gerade ein Deja vu verpasst bekam. Doch dann reagierte der Wirt geistesgegenwärtig und holte mit der Angel aus. Er umschlang Gorrs Bein, der gerade hart mit dem Kinn auf dem Boden aufschlug, und hielt mit aller Kraft fest. Ruckzuck wurde Gorr von Schmok hinter dem Wagen hinterher geschliffen. Seine Söldnerrüstung bewahrte ihn zum Glück vor Schlimmerem. Schmok beeilte sich, seinen Bruder "an Land zu holen", damit er sie nicht weiter abbremste. Schmok gab Gorr die Hand und zog ihn auf den Wagen, wo sich der Schmied mit einem "Verkneif die jeglichen Witz über `dicke Brocken` oder so!" auf Bloodys ehemaligen Platz setzte. Doch als die Beiden realisierten, dass sie ihm Moment vorn lagen, weil die Gegner noch mit Bloody zu kämpfen hatten, keimte wieder Hoffnung in ihnen auf.

Hummelchen

"os Gorr, los Schmok !" feuerte Hummelchen die beiden Brüder eifrig an. "Ihr schafft es, nur noch ein kleines Stück !" schrie sie sich die Seele aus dem Leib und fuchtelte wild mit den Armen, und das obwohl sie sonst eher zurückhaltend war. Die Köchin hatte immer noch eine Gänsehaut. Eben, als der Bierfass-Beiwagen von der rosanen Renn-Ente abgesprungen war, wäre ihr bald das Herz in die Hose gerutscht. Hummelchen hatte schon um das Leben ihres Liebsten gefürchtet, so ein baldiges Ende hatte er nicht verdient... Hoffentlich würde er unverletzt von dem Rennen wiederkehren.

Samantha

amantha hatte lauthals geflucht, als die Pampe ihre Haare erreichte und sich darin festsetzte. Ein unangenehmes Gefühl, wirklich widerlich. Sie war froh keinen Spiegel vor der Nase zu haben, ihr Kopf fühlte sich an als hätte man dort den schiefen Turm von Pisa errichtet. Inzwischen hatte Angroth sich in den Karren fallen lassen und wollte unsanft hinter der Templerin landen. Samantha hatte sich noch extra geduckt, um nicht erdrückt zu werden. Doch die Riemen stoppten ihn unvermittelt. "Was machst du denn da vorn? Halt dich fest, ich zieh dich rein!", schrie sie und griff nach seinem Arm. Gerade wollte sie ihn hereinziehen, da traf auch schon ein neues Geschoss von den Banditenbrüdern herüber. Samantha konnte gerade noch so einen Blick auf das Fass erhaschen, da verschwand es auch schon in den Tiefen des Karrens. Bier lief aus, es musste wohl ein Leck haben. Samantha fühlte so langsam wie die Feuchtigkeit von unten aufstieg und sich ein unnachahmlich alkoholischer Geruch ausbreitete. Sie vergaß den Templer in der Luft. "Na du heiliger Schläfer!", fluchte sie und versuchte sich aus der Gefahrenzone zu bringen. Gleich darauf hob sie das Fass an und beförderte es schimpfend nach draußen. Es traf Bloody am Kopf, der daraufhin benommen wankend aber überglücklich endlich am Ziel zu sein vom Weg abkam und das Gespann durch die unebene Wiese hoppeln ließ. "Jaaaaahauuuuuuuu!", jubelte die hohe Templerin und schaute strahlend zu Angroth, "wir haben sie abgehängt, wir können ganz gemütlich ins Ziel fahren!" In diesem Augenblick passierten sie ein Feld aus Schlaglöchern. Der Karren wurde unsanft auf und abgeworfen, begann schon bedrohliche Sätze zu machen. Die beiden Sumpfleer schüttelte es kräftig durch, Samanthas Finger klammerten sich an den Wagenrand. "So nah wir dem Ziel auch sind, wir sollten langsam mal ein bisschen bremsen..." "Gute Idee, wo sind die Bremsen?" "Na ich dachte du hättest sie eingebaut?" "Ich? Nein, ich dachte du..." Eine Sekunde lang herrschte Schweigen, in dem sich die beiden Sumpfleer anstarrten. Dann öffneten sie fast zeitgleich den Mund, während der Karren unaufhaltsam wild hoppelnd seinem Ende entgegenraste. "Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaahhhhhhhhhhhhhh!"

Angroth

rgendwie überkam Angroth das Gefühl, die Sache endete noch mal ganz Übel. Mit unkontrollierbarer Geschwindigkeit rasten sie nun weiter, ohne Möglichkeit zu bremsen, und er hing immer noch unfähig in der Luft, die Rikscha immer noch leicht angehoben und in einer beinahe neidbaren Balance. "Können wir wenigstens lenken?" schrie er nach hinten, hatte vorhin nur kurz einen Blick auf seine Partnerin werfen können, und das hatte ungemein höllisch wehgetan. Die Riemen hielten ihn fixiert, er kam nicht los, was eigentlich nun auch besser war, wollte er nicht überrollt werden! Und lenken stellte sich auch als unmöglich heraus - die Schwierigkeiten wuchsen. Wie eine Kühlerfigur auf einem Rolls Royce hing der arme Templer unfähig etwas zu tun strampelnd zwei Fuß über dem Boden, und der Schreck der fehlenden Bremsen wurde noch verstärkt! Wo eigentlich hier das Ziel war, wusste er nicht, das war auch Nebensache, denn vor ihm in der Dunkelheit zeichnete sich ein etwas versetzter hellerer Hintergrund ab, der ein Rauschen verursachte. Die Klippen! "Brems bitte, oh bitte brems! Beim Schläfer!" Keuchte er leise, während sie mit voller Fahrt auf den Abgrund zurasten. Und dann war es soweit. Zuerst flog Angroth auf den Vorderstreben über den Vorsprung, konnte unter sich die weiße Gischt des Meeres ausmachen, dann wurde plötzlich seine ganze Sicht verdreht, und der Himmel wurde zum Boden, während sein Kinn unsanft hart auf sein Brustbein schlug. "Umpf!" brachte er hervor. Der Rest des Gefährtes war über den leicht angehobenen Klippenrand gerast und hatte einen Überschlag angedeutet, der auch die Riemen vollkommen durcheinander brachte, sodass Angroth nun auf die Templerin sehen konnte. Sein Gesicht hellte sich auf, während der freie Fallwind in sein Haar griff. "Wie siehst du denn aus?! Guck mal dein Haar! Ahahahahahahahaha ..... haaaaaaaaaaaaaaaaa"

Schmok

"loody, gib Stoff! Die haben uns fast abgehängt!" Aber irgendwie wollte der lahme Gaul von einem Söldner nicht mehr. Immerhin hatte er sein Fass endlich gekriegt und es auf Ex ausgesoffen. Das tat seinem Siegeswillen nicht unbedingt gut... Also übernahm Gorr das Steuer und legte einen ordentlichen Zahn zu. Und es sah sogar gut, denn die beiden Sumpfies fingen sogar schon an, vor Angst zu schreien. Dreckig lachte Schmok, doch dann realisierte er, dass die beiden schnurgerade auf die Klippe zuhielten und keine Anstalten machten, zu bremsen. "Gorr, folge ihnen!" - "Bist du noch ganz dicht im Kopf? Wir haben so gut wie gewonnen, wenn die beiden abstürzen." - "Du Unmensch. Du musst profitabler denken. Das sind potentielle Kunden!" - "*grummel* Nagut". Und so raste die rosa Rennente hinter dem grünen Sumpfhaischreck hinterher, in der Hoffnung, die beiden Luschen rechtzeitig zu retten. "Das schaff´ma eh net!", prostete Bloody hinzu. Aber Schmok kam eine Idee. Schnell holte er wieder die Angel heraus und schleuderte sie über seinem Kopf umher. Gorr: "Wieso bist du eigentlich so gut mit dem Ding?" - "Was Viele nicht wissen: Ich war früher Kunstangler in Südostmalaysien." - "Aha...". Just in diesem Moment verabschiedete sich der Karren des Sumpfes mit einem gekonnten "Swusch" von der Klippe und schwebte nun frei über dem Meer. Schmok holte aus und warf die Leine aus. Gekonnt, wie eh und je verfing sich der Haken in der aufgestylten, heiteren Frisur Samanthas. Die hielt sich sofort mit der einen Hand an der Angelsehne fest, und griff mit der anderen Hand nach Angroth. Der wiederum hielt sich an Samantha fest und hielt, dank der Riemen auch noch den Karren. Oder das was, nach dem Aufschlag gegen die Klippe davon übrig blieb. Eigentlich fand Schmok das Bild ja so ganz lustig, während er sich mit aller Kraft an der Ente festhielt, aber Gorr rannte schnell los und half den beiden Sumpfies. Bloody taumelte auch noch los, um zu helfen, fiel aber auf halber Strecke mit einem "Gnaa!" um. Eine halbe Stunde später waren Sam und Angroth in Sicherheit. Die Angelsehne hing zwar immer noch in Sams Haaren, weil das Fett irgendwo ein ziemlich krasses Eigenleben hatte, aber Hauptsache war, das die Beiden lebten. Gemeinsam machten sie sich dann auf zur Ziellinie.

Gorr

ie fünf Leute gingen, die Arme jeweils auf die Schultern der Nachbarn gelehnt, in einer geraden Linie auf das Ziel zu. Auch wenn sie von hinten zum Ziel gingen, das war ja schnurz. Jedenfalls trampelten sie stolzen Schrittes und mit geschwellter Brust in Richtung Publikum und ließen sich feiern. Der Pöbel tobte. Eine tolle Szene wie die fünf ... okay vier, Bloody war soeben umgefallen ... Wagenrenner in einer freundschaftlichen Symbiose gen Arena schritten. Nur Sammy schaute ein wenig argwöhnisch zu Gorr, der sich immer noch über ihre Frisur amüsierte. In guter alter Ghostbuster-Manier traten alle vier gleichzeitig über die Ziellinie. Ein Meer aus Konfetti ergoss sich über ihnen, die Zuschauer sprangen von ihren Rängen und bejubelten ihre Helden. Die Titelmusik wurde eingeblendet: Ba na na na na na, Bana nana na na, Ba na na na na na - Los, lass das ! fuhr Samantha Gorr an, weil der immer noch rumwitzelte. Damit war der Krampf vorbei und es gab nur einen Sieger: Die Gemeinschaft...rührend, nicht ?*schluchz*

HoraXeduS

ie Staubwolke hatte sich gelichtet. Als Horaxedus das Ziel in Sichtweite hatte, hörte er mit dem idiotischen Gerenne auf und bemühte sich um eine würdevolle Haltung. Einen Moment lang nur fühlte er sich unbeobachtet, nutzte diesen, um sich geschwind seine Robe abzuklopfen und rückte schließlich seine Ausrüstung zurecht. Dann schritt er erhobenen Hauptes auf den Tumult jenseits der Ziellinie zu. Nun würden sie sich gleich wundern, diese Rabauken. Das war doch kein Sport, den sie hier geboten hatten, sondern eine mittlere Katastrophe. Allein der Flurschaden und all der umherliegende Müll rechtfertigte eine harte Bestrafung durch den zu allem entschlossenen Schiedsrichter, der sich nun zu der Gruppe begab, die lamentierend beieinander stand und es tatsächlich wagte, Horaxedus nicht einmal eines Blickes zu würdigen. "Disqualifiziert! Ihr alle!" Mit bitterböser Genugtuung erhob der Magier den Arm und wies auf die gesamte Gruppe. Einen nach dem anderen traf der finstere Blick des Schiedsrichters. Und sie alle schauten sogleich verwirrt drein. Ja, das hatten sie nun davon. Doch für Gnade war es nun längst zu spät. Das hätten sie sich überlegen sollen, als noch Zeit dafür war. Als sie noch nicht wie die Berserker ohne jeden Anstand die ehrenwerte Wettkampfmeile hinuntergepoltert waren. "Ähm, Horaxedus. Du siehst etwas mitgenommen aus. Hier, nimm einen Schluck, dann gehts Dir sicher gleich wieder besser. Ist auch wirklich verdammt heiß heute." Der Magier schwieg betreten und wischte sich den Schweiß von der Stirn: Er hatte soeben seine Schiedsrichterkollegen disqualifiziert.

Angroth

rgendwie schien derjenige von den drei Söldnern, der gezogen hatte, seine Aufgabe vollkommen betrunken erfüllt zu haben, was den Templer sehr beeindruckte, zumal dieser scheinbar nicht mal einen Fuß vor den anderen setzen konnte ohne gleich die Vor- und Nachteile der Gravitation erfahren zu müssen. Schulterzuckend und mit einem immer noch sehr hohen Adrenalinanteil im Blut wankte er wie auf Stelzen neben Samantha, Gorr und Schmok her, welche ebenfalls strahlend und fröhlich von der Menge gefeiert wurden. Bevor der angehende Streit zwischen der hohen Templerin und dem Söldner zu arg ausartete, entriss Angroth sie seinen Worten und meinte, es wäre doch an der Zeit, lieber zu Bett zu gehen. Doch zuvor mussten sie ihr Haar säubern, in dem noch der Angelfaden sowie das Fett klebte - ekelhaft. So machten sie einen Abstecher bei einem Wasserbottich, und der Templer half der Lehrmeisterin dabei, die wabbelig zähe Masse zu entfernen, was auch alsbald unter einiger Anstrengung gelang. Nun endlich gingen sie in die Unterkunft um sich schlafen zu legen, und den Schreck zu verdauen. Bald ging ihrer beider Atem ruhig und rhythmisch, sie waren eingeschlafen.

Leto Atreides

eto und Auron hatten von der Tribüne aus das wirklich spannende Rennen beobachtet. Zwar zeigte sich hier mal wieder der typische Lee-Charakter der Söldner, aber zum Schluss konnten sogar diese hartgesottenen (und teilweise ver- bzw. besoffenen) Männer zeigen, dass sie auch so was wie ein Herz für Menschen haben, die drohen, einen Abgrund hinunter zu stürzen. Die Aktion hätte auch ganz einfach schief gehen können, doch irgendwie wollte Innos diese lustigen Typen noch eine Weile auf seiner Erde wandeln sehen. Doch wirklich lächerlich wirkte der ZuX-Schiedsrichter, der von seinen unparteiischen Kollegen den Auftrag bekam wirklich nahe dran am Geschehen zu sein, um die Einhaltung der Regeln zu gewährleisten, was ihm eher schlecht als recht gelang. Aber auch die Wagen selber waren schon eine Augenweite gewesen: die rosane Ente und der grüne Wagen der Sumpfler. Doch leider hatte die Dunkelheit auch ziemlich viel vom Rennen verschleiert. Nun waren Auron und Leto und suchten sich einen Platz zum Schlafen. Da die Temperaturen doch recht mild waren, konnten sie sich unter freiem Himmel einen Ort zur Übernachtung aussuchen. Am nächsten Morgen waren sie wieder recht zeitig wach, was unter anderem auch daran lag, dass Leto während seines Schlafes auf einen Ameisenhaufen gerollt war und diese ihn als riesige Bedrohung ansahen. Von einigen Pusteln überzogen, sah er sehr lächerlich aus, denn Auron konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Ärgerlich meinte Leto zu ihm: "Während ich mich etwas verarzte, kannst du ja was zum frühstücken holen!" Immer noch lachend gab Auron nach und ging zu den Boden. Unterdessen holte der Novize eine Salbe aus seiner Robe und schmierte sie sich, übelriechend wie auch sein mag, auf Gesicht und Arme. Einige Ameisen hatten sogar den Weg in... tiefere Schichten seines Körpers genommen, was Leto nicht unbedingt heiter stimmte, als er dies bemerkte. Während er sich nach dem Einreiben an fast allen juckenden Stellen kratzen musste, kam Auron wieder. Und als Leto sah, musste er gleich wieder anfangen zu lachen. Leto entriss ihm unsanft seinen Anteil und meinte: "Das ist nicht lustig! Du hättest dich genauso gut in einen... einen Scavenger-Kothaufen oder einem Haufen Erbrochenen legen können. Bei den vielen Söldnern hier wäre das nicht verwunderlich." Nachdem sich Leto sich während des Essens beruhigt hatte, gingen sie danach etwas auf dem Gelände herum. "Sag mal Auron, hättest du was dagegen, wenn ich schnell mal in die Stadt gehe? Ich muss dort noch was erledigen." Auron signalisierte Leto, dass er hier auf ihn warten würde. So verließ er den Festplatz in Richtung Khorinis.

Bloodflowers

ach ungezählten Stunden lag der Söldner noch immer Meter vor der Ziellinie. Der Rausch verflog langsam und er erhob sich müde, die Zuschauer waren schon weg, oder zumindest lag die Aufmerksamkeit des Publikums nicht mehr bei dem Karrenrennen. Logisch, es war ja auch vorbei! Mühsam schleppte sich Bloody über die Ziellinie, in der Hand die Tröte der kleinen rosa Renn-Ente. "Haben wir gewonnen?" stammelte er gleich den nächstbesten an. "Naja es haben beide Mannschaften gewonnen sie sind nämlich alle zusammen über die Ziellinie gegangen, jedenfalls wenn der Schiedsrichter nicht doch alle disqualifiziert hat!" meinte ein Zuschauer und trank dann sein Bier weiter. "Toll... alle haben gewonnen... außer ich! Dabei hab ich doch so schön gezogen und getrötet!" grummelte Bloody und mit einem Blick auf den trinkenden Zuschauer fiel ihm auch sein eigener Bierdurst wieder ein. Er stellte sich in die Schlange und wartete auf sein Bier, wie alle die hier standen. ...