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Xalvina hinter den Bergen
gepostet vom 10.10. bis 15.10.2003
 
Xalvina

in paar Vögel umkreisten den Himmel, wo sich allmählich das Wolkenloch verschließen wollte. Wie erwartet würde es bald nach Xalvinas Vermutungen hier regnen, doch bis jetzt zog sich die Wolkendecke zu einem monotonen Grau und blieb auch so. Immer wieder hörte man das Krächzen der fliegenden Vögel und manchmal eines Vogels ganz ihrer Nähe, welcher auch bekannt als ihr stets treuer Begleiter Erathiel ward. Gähnend hielt sie sich die Hand vor dem Mund und schüttelte leicht den Kopf, strich sich dabei ein paar Sandkörner vom Schlaf aus den Augen und streckte sich kurz. "Erathiel was machen wir eigentlich hier? Wir verbringen einfach nutzlos Tag für Tag hier und bisher sind wir in dem Punkt Nachforschungen nicht ein kleines Stück weiter gekommen. Stattdessen habe ich meine erste Bogenprüfung gemeistert und mich ein wenig mit Amydala unterhalten. Aber über diese untergegangene Kultur noch über diese Sprache weiß ich immer noch nichts und manchmal habe ich das dumpfe Gefühl, die Schriftzeichen wollen sich extra vor mir verschließen. Gleichzeitig merke ich jedoch immer diese seltsame Anziehungskraft dieser Ruinen auf mich, die geradewegs dazu drängen, ihre Geschichte erzählen zu wollen. Ich verstehe dieses Rätsel nicht. Dieser Ort ist wahrhaftig schön… so seltsam geheimnisvoll aber er hat was anderes an sich, was ich bisher nur einmal in meinem ganzen verfluchten Leben wahrgenommen habe. Aber du kannst mir garantiert auch keine Antwort auf meine Fragen geben. Du bist nur Erathiel."
Seufzend drehte sie sich im Sitzen nach hinten zurück um ihre Tasche zu ergreifen und zu sich heran zu ziehen. Sie gab Erathiel seine Fleischration für diese Tageszeit, damit ihr Vogel nicht hungern musste nahm aber selbst gar nichts. Wenn der Mond abnahm musste sie fasten, das waren ihre Regeln vom Zyklus des Lebens und an diese hielt sie sich. Aus der Tasche nahm sie dann ihre Eschenharfe hervor und hielt es mal wieder angebracht, etwas nach einer so langen Zeit zu spielen, denn seit ihrem Aufenthalt im Krankenzimmer des düsteren Kastells der Schwarzmagier hatte sie nie Zeit gefunden etwas zu spielen und jetzt, wo sie eigentlich auf Trulek oder Amydala wartete, hatte sie genügend Zeit, sich wieder mit dem Musizieren ihrer Harfe und ihrem Gesang zu widmen.
"Getrennt von sich selbst, vom eigenen Sein, unerreichbar der Funke, der das Streben beseelt, der das Leben nährt, wandelnd in tiefer Dunkelheit. Keine Wahrnehmung, nur der Geschmack empfindungsfähiger Existenz. Verschobene Realität, die Wolken der Verwirrung verbergen das alles überstrahlende Licht der Erkenntnis. Die Entdeckung einer Welt, unter dem Dunst des Unverstandes, einer neuen Dimension, ein Begleiter und dennoch ein Fremder, da entzündet sich ein neuer Funke, im Wald der Besinnung, die Wolken durchbrechend. Die Erde und der Himmel…" Sie hatte gerade den letzten Ton lang gesungen als ihre Stimme plötzlich aus einem Poltern hinter ihr für wenige Sekunden verschluckt wurde. Sofort brach sie leicht erschrocken ab und drehte sich um. Das Geräusch kam genau hinter ihr aus dem inneren des großen Tempeleingangs, welcher als einziger heiler Tempel in seinen Gängen und Kammern noch heil geblieben ward. Aus dem Dunkel des Tempelinneren entwich für kurze Zeit eine leicht aufgewirbelte Staubwolke, die sich sofort in der Luft auflöste.

Xalvina

achdenklich war sie aufgesprungen. Seltsam war alles still, alle Aufmerksam war auf den Tempel gelegt, welcher eben einen seltsamen Ton aus seinem Inneren gegeben hatte. Doch es wollte einfach nichts passieren. Windstille. Xalvina schaute sich um, doch niemand schien in ihrer Nähe zu sein, da sie keinen Entdeckte - sie war also quasi allein. Etwas leicht unsicher legte sie ihre Spielharfe auf den Boden und näherte sich immer noch zögerlich mit langsamen stockenden Schritten dem Eingang. Kein Licht war in dem Innerem dieses finsteren Gang zu sehen, auch hörte man nichts mehr und trotzdem war sich Xalvina nicht sicher. Minutenlang starrte sie in die schwarze Dunkelheit und wollte sich gerade beugen um eine auf dem Boden liegende Fackel aufzuheben und zu entzünden, als ein lautes Geheul aus diesem Gebäude hinaus fuhr und die Dämonenbeschwörerin erschreckte. Verzerrt wie ein klagender Schrei, wiederholt in einem großen lauten Echos so prasselte er gegen Xalvinas Ohr, sodass sie einen Schritt zurück ging und versuchte etwas in dieser Dunkelheit zu erkennen. Danach folgte ab und zu ein dumpfes Poltern, als haue jemand bewusst auf seine eigene Weise in unregelmäßigen Zeitabständen mit einem Stein auf einen anderen Stein, doch war die Akustik in diesen Gemäuern so gut, dass es sogar die schwarze Fee hören konnte. Manchmal vermochte sie wieder einen Klagelaut vernehmen, wieder ein Geröll und immer wieder das Hämmern eines einzelnen Steines. Die Pendlerin wusste nicht was diese Geräusche aus dem Tempel plötzlich ausmachten oder waren, genauso wenig wie sie jetzt um diese Zeit zustande kamen. Jetzt ausgerechnet wo sie alleine war. Aber sie war sowieso immer allein gewesen, aber irgendwie hätte sie es lieber gehabt, wenn zumindest Amydalas lebensfrohen Geist oder Trulek mit seinem Bogentalent neben sich gehabt hätte. Aber anscheinend wollte es Beliar und die Götter so, dass sie alleine war.
Minuten verrannen. Keine Menschenseele kam weder zu ihr hoch zum Eingang noch kam eine Menschenseele aus dem Tempel hinaus. Vielleicht hätte ja Amydala was angestellt, aber das glaubte sie nicht. Diese seltsamen Töne und Laute waren jedenfalls keine Stimme, wie es Amydala hatte. Xalvina zündete daher also eine Fackel an, die sie vorhin aufgehoben hatte und hielt sie ein wenig nach vorne, doch die Finsternis verschluckte das schwache Licht ihrer Fackel, sodass sie sich mit vorsichtigen Schritten dem Eingang näherte und im Ausgang stehen blieb. Nur spärlich erkannte sie links und rechts zwei Wände, die sehr schwach von ihrer Lichtquelle beleuchtet waren. Früher mussten großartige Bilder und Schriftzeichen auf diesen gezeichnet worden sein, denn jetzt war alles verblichen und die Farbe drang nur noch kaum durch, sodass Bilder so gut wie kaum zu erkennen waren. " Hallo? Ist da jemand?" Nichts. Ihre Stimme verhallte im Echo. Nur Staub lag auf dem Boden aber sonst war nichts Gefährliches zu erkennen, doch die Laute schienen aus dem Innersten des Tempels zu kommen. Nachdenklich und zugleich unsicher schaute sie noch mal zurück nach draußen, doch niemand war nur im Geringsten in Sicht. Ihr war irgendwie unwohl und sie hatte ein leicht dumpfes Gefühl als sie hinein trat und langsam voranging. Bestaunend und musternd blickte sie abwechselnd zu beiden Seiten während sie vorwärts schritt. Vielleicht wäre es irgendwann sinnvoll hier eines Tages mal Fackeln anzubringen, dann könnte man in diesen Dunklen Gang zumindest etwas sehen. Mehrmals schaute sie leicht nervös zurück und sah immer mehr zu wie sie sich vom Eingang entfernte und diesen Gang entlang ging. Nur nach wenigen Minuten erreichte sie nach einer Biegung eine kleine Treppe, bestehend aus drei Stufen, welche sie auch hinunter trat. Kaum hatte sie auch nur ein paar Schritte in den nächsten Gang gemacht, als sie plötzlich über etwas stolperte und beinahe das Gleichgewicht verlor. Schnell fuhr sie um über was sie denn gestolpert war und sah nur wie laut mit dem Echo ein Skelettschädel über den staubigen Steinfliesenboden, rollte einmal im Kreis, als er vor Xalvinas Robe andockte und stehen blieb. Die Fee verzog ein wenig das Gesicht und hob den Menschenschädel auf, musterte ihn kurz. Sie versicherte dass es nur ein Schädel war und warf ihn auch gleich kopfschüttelnd weg. Neben ihr lag ein Menschengerippe. "Anscheinend bin ich nicht die Erste"…murmelte sie nur vor sich hin und drehte sich kurz.
Irgendwie war ihr unheimlich, obwohl sonst nichts sie aus der Bahn warf. Einen Moment überlegte sie sogar nicht kehrt zu machen, doch dann setzte sich ihr Dickkopf und Verstand durch. Wollte sie sich etwa von ein paar lächerlichen Geräuschen und einem Gerippe verflüchtigen? Blödsinn. Ja Blödsinn - das hatte sie auch eigentlich für die nächste Zeit vor ihren Augen gehalten, als sie nach kurzer Zeit in einen Raum eintrat, welcher sich ein wenig weitete. Im Hintergrund sah sie zwei seltsame Steinskulpturen stehen, die sie leicht an eine Zeichnung von Kriegern dieses Volkes erinnerten. Gedankenlos schaute sie sich um, schritt dabei bedacht einen Fuß vor dem anderen. Aber eigentlich hatte sie jetzt diese Kultur so eingenommen, dass sie nicht aus dem Staunen heraus kam. Jedoch war das seltsame Geräusch hier näher und es konnte nicht unmittelbar entfernt sein. Xalvina wollte sich gerade umdrehen als sie plötzlich hinter sich ein knackendes Geräusch hörte. Irritiert über das plötzliche Aufknacken drehte sie sich um und sah in der Dunkelheit plötzlich eine Steinplatte - eine Steinplatte wie dieselben aus dem Boden nur das sie auf magischer Weise plötzlich in der Luft hang. Was zum Henker hatte das jetzt zu bedeuten? Doch sie konnte nicht mehr schnell genug darüber nachdenken, da sich die Platte plötzlich schnell wie ein Geschoss um sich die eigene Achse drehend auf sie zukam und dank ihres gerade noch gelungenen Ausweichmanöver mit einem Schritt zur Seite an einer Wand hinten zerschellte. Vollkommen Entsetzt blickte sie sich um und sah wie zwei weitere Platten sich erheben als plötzlich sich die Steinfiguren in Bewegung setzten und mit lauten Hämmernden Schritten auf sie zugestampft kamen. Im weit geöffneten Augen zögerte sie einen Moment voller Erstaunen zugleich vor ihnen wegzulaufen, doch als sie dieses tun wollte, schien die Platten unter ihr wackelnd nachzugeben und ließen sie dann im Stich. Sie fiel in den Boden hinein in einen dunklen Schacht. Ein kurzer Schrei. Dann war alles Dunkel.
… Es war nirgendwo ein Licht. Sie wusste nur dass sie Kopfschmerzen hatte und dass es verdammt staubig war, denn sie musste ständig husten. Sie wusste nur noch dass sie in den Tempel hineingegangen war und Steinskulpturen angegriffen hatten, dann war sie im Boden versunken… wie sie das überlebt hatte wusste sie nicht. Aber sie hatte auch keine Ahnung wo sie war. Hier war es nur stockfinster.

Xalvina

ie Dämonenbeschwörerin hatte starke Kopfschmerzen durch den unsanften Aufprall. Sie war in eine endlose Tiefe gestürzt und irgendwann konnte sie sich noch gerade ein einen schrecklichen Schmerz erinnern, wobei sie ohnmächtig geworden war. Wie lange sie außer Gefecht gesetzt gewesen war und wie spät es jetzt seihe, wusste sie auch nicht mehr, denn hier tief unten gab's kein Tageslicht woran sie genau bestimmen konnte, welche Tageszeit nun heran gebrochen war. Eins konnte sie jedoch vermuten: Sicher war jetzt die Nacht hereingebrochen, Amydala würde sie gewiss schon suchen, aber hier unten… hier unten würde sie doch glatt niemand finden. Ihr Rücken und Kreuz schmerzte auf als sie sich aus ihrer liegenden Haltung bewegte. Staub lag auf ihrer Robe und vereinzelte kleine Steine ehemaliger Fliesen, genauso auch zerbrochene schwere Steinfliesen um sie herum zertrümmert lagen. Einer lag halbwegs auf ihren Arm, der sich jetzt fast taub anfühlte, doch später feststellen konnte, dass er weder verstaucht noch gebrochen war. Nur eine leichte Quetschung hatte sie davon getragen, aber sie konnte den leichten Schmerz unterdrücken. So hob sie die Fliese von ihrem Arm und versuchte irgendwo einen Halt zu finden um sich aufzurichten, was ihr auf den Ersten Anhieb nicht gelang sondern gleich wieder zurückfiel. Erst jetzt merkte sie harte Steine unter sich, welche ebenfalls eingestürzte Fliesen waren, die vorher und vorhin unter ihren Füßen einfach weggefallen waren, doch war auch etwas seltsames Weiches Klebriges unter ihr. Noch einmal versuchte sie sich an einem Stein festzuhalten und setzte sich zunächst hin, bückte sich dann nach vorne um so dann von beiden Knien aufzustehen. Auf den Füßen stehend fühlte sie zunächst einen unangenehmen Schmerz in ihren Gliedern, welcher aber nach und nach bei den ersten wenigen Schritten, welchen sie immer stets im Kreis machte. Dabei schritt sie vorsichtig, denn sie spürte mit ihren Sandalenschuhen einen unebenen Boden, da ja die Steine hier verteilt lagen. Sie wischte sich den Staub von ihrer Robe und schüttelte kurz ihre Haare durch und strich sie hinter die Ohren. Obwohl das brachte nicht viel, denn sie sah nichts.
Alles war stockfinster. Zunächst versuchte sie überhaupt raus zu finden wo sie gelandet war und tastete nach einer Wand, welche sie nur unmittelbar neben sich befand. Sie fühlte sich jedoch nicht glatt an sondern rau und uneben, also musste sie zunächst davon ausgehen, dass sie in einen Schacht gefallen ward, der sich hier Langwand. Aber wer konnte einen Schacht hier gegraben haben oder war es ein ausgelegter Fluchtweg der vor langer Zeit für die ehemaligen Herrscher oder Priester angefertigt wurde? Aber schnell musste sie diese Überlegung zurückstecken, denn sie fühlte etwas leicht weiches Klebriges auf ihrer Hand, als hätte sie in eine Art Spinnennetz gepackt. Schnell wurde ihr klar, dass dieses klebrige Zeug, welches an den Wänden, unteren Boden und nun auch noch an ihren Händen klebte, sicher nichts Gutes hieß. Das zeug war sicher organisch, und garantiert keine Pflanzen. Entweder hier gab's eine Menge Spinnen oder hier hauste garantiert etwas Größeres, welches vielleicht auch für diesen Schacht verantwortlich ward. Die Luft war zudem stickig und feucht, in der Ferne waren immer noch diese seltsamen Klageschreie und dieses ewige Hämmern eines Steins auf einer Steinfliese zu hören. Doch sie vernahm keine zischenden Geräusche eines Tieres oder weitaus schlimmeres in ihrer Nähe, sodass sie aufatmen konnte. Doch passte ihr es ganz und gar nicht jetzt in dieser Dunkelheit gelandet zu sein, vor allem wenn erstens niemand in Form eines sterblichen Menschen oder ihren Begleitern wusste, dass hier verlassen und verloren steckte und zweitens, dass sie garantiert nicht ganz so allein war, wie sie sich es eher gewünscht hätte. Irgendwie hatte sie eine Vorahnung dass sie bald auf die Bewohner dieses Schachtes treffen würde.
Die Fee hatte sich aufgerichtet und stand jetzt in den restlichen Trümmern. Sie war in einem Schacht gelandet, jedoch schien es zu beiden Seiten, also von vorne und hinten einen Weg zu geben. Aber ob es einen Ausweg überhaupt gab, da hatte sie keine Ahnung und ehrlich gesagt wusste sie weder WO vorne und hinten dieses Schachtes war, denn sie war ja mittendrin gelandet. Und sie sah nichts mal. "Großartig Xalvina. Jetzt hast du es geschafft deine eigene menschliche Dummheit zu beweisen. Hier steckst du mal wahrhaftig in der mythanischen Scheiße. Und das Beste ist: Du hast nicht mal ein Licht damit du überhaupt was sehen kannst. Jetzt brauchen nur noch ein paar dieser Steinprotze um die Ecke zu kommen und dann ist deine Lebensgeschichte schon fertig geschrieben: Pendlerin der Welten in einem Schacht verendet…" Die dunkle Fee war nicht gerade glücklich über sich selbst und schon gar nicht über ihre Lage. Natürlich wusste sie, dass jetzt noch gar nichts bewiesen war ob sie wirklich Schwierigkeiten hatte aber allein die Tatsache dass sie hier unten war, machte sie unruhig und zugleich leicht nervös. Doch ihre Worte verhallten nur Dumpf im Schacht und sie wusste ihr würde keiner Antworten. Die Pendlerin hatte gerade ein paar Schritte vorwärts gemacht - eher vorangetastet, da sie nichts sah - als sie über ihr dumpfe seltsame polternde Geräusche kamen. Sie nahm an, dass es diese Steinwächter waren, die oben wieder spukten und vielleicht jemanden anderen verjagten. Doch dann hörte sie ein plötzliches herabprasseln neuer Steine und etwas hinter ihr aufprallen. Neuer Staub wirbelte sich auf, sodass sie hustete. Na klasse, kaum hatte sie auch nur über Steinprotze geflucht, da kam schon einer hinunter. Die Götter meinten es nicht gut mit ihr. Doch war es plötzlich seltsam, dass ein dumpfes Licht auf einmal schwächlich die Stelle beleuchtete und dieses Licht immer stärker wurde, bis eine helle flammende magische Lichtkugel zu ihr unten ankam. Dort wo etwas aufgeprallt war, sah sie jetzt einen muskulösen Menschen, einen Templer, welcher sich zunächst kaum regte. War er etwa ihr gefolgt oder wurde er auch von den seltsamen Geräuschen angelockt? Jedoch konnte sie nicht mehr weiterdenken, als ein zweites Krachen von oben kam und noch eine Gestalt herunter kam und neben dem Templer plumpste und zähneknirschend halbohnmächtig zuckte. Doch diesen Mann kannte sie, es war Trulek. Vollkommen erstaunt, dass gleich zwei starke Männer zu ihr gefunden hatten, kam sie auf beide zu und beobachtete sie kurz. Nun jetzt war sie nicht mehr allein.

Xalvina

umindest konnten die Anwesenden, zwei Templer und eine Dämonenbeschwörerin, dank dieser magischen Lichtkugel zumindest etwas sehen. Immerhin. Trotzdem konnte Xalvina immer noch negative Argumente über sich selbst finden, da sie als "Magierin" - ja sprichwörtlich als Dämonenbeschwörerin nicht einmal ein primitives Licht Zaubern konnte. Sie konnte gar nichts - und so was nannte sich Magierin? Das war wohl der Witz. Natürlich sagte sie nichts, denn es musste niemand wissen, dass sie keinen Zauberspruch zustande brachte oder noch gar keine Ahnung hatte wie man überhaupt Magie anwendete. Nicht mal eine besagte Spruchrolle angepackt hatte, geschweige denn benutzt hatte. "Zwar ist dies nicht gerade eine glückliche Lage in der wir uns befinden, aber danke für euer Wohlwollen, denn wir Schwarzmagier sind eigentlich bekannt für das schlechte, was viele Menschen meiden und verachten. Dabei vertreten wir nur unseren eigenen Glauben und Ansichten. Ich selbst jedoch besitze keinen Namen, ich habe auch keine Herkunft, mein Alter ist ungeschätzt und auch habe ich keine besondere Bedeutung in den Welten.
 

Jedoch gab man mir viele unterschiedliche Namen. Die Dämonen und Schriften benennen mich Xardiviae. Die Menschen Innos, der Sumpfbruderschaft als auch die Menschen Beliars heißen mich jedoch Xalvina. Ihr dürft mich gerne auch so bezeichnen. Aber ihr könnt mich persönlich mit "du" ansprechen, es ist keine gehobene Sprache nötig um uns untereinander zu verständigen -ich mag die Menschen so lieber ". Sie nickte in ihrer geheimnisvollen Art mit dem Kopf und sah sich um, während beide Templer, sowie Trulek als auch Angroth aufgestanden waren. Da sie jetzt sogar zwei Lichtquelle hatten, die nun diesen Schacht, Korridor oder Gang - wie man diesen Höhlenartigen Weg nennen wollte, konnte man jetzt auch alle Details sehen. Xalvina hatte bei ihren Tastversuchen wohl Recht gehabt, denn die Wände waren nicht glatt oder von Menschenhand bearbeitet sondern wie Höhlenwände in den Fels gehauen. Uneben und kantig, wenn man über dieses Gestein strich fühlte man eine kalte kratzige raue Wand, die mal enger und mal breiter wurde. Hoffentlich wurden diese Höhlengänge nicht zu Eng, sonst würden sie überhaupt nicht irgendwohin durch kommen. Aber ob es überhaupt eine Chance gab hier raus zu kommen war allen fraglich. Aber wenn hier Kreaturen lebten, musste es irgendwo Wasser geben. Zumindest sah man an den Wänden, Decke und Boden ein einigermaßen Dichtes Klebriges Grauweißes Zeug, dass Spinnweben ähnelte, aber gleichzeitig etwas zu dick geschichtet ward. Die Fee hatte ein dumpfes Gefühl irgendwie diese Pampe schon einmal gesehen zu haben. Irgendwo. Und dieses Zeug bedeutete sicher nichts Erfreuliches.
"Nun da wir nun mal hier aus welchen Gründen auch immer hier festsitzen oder stehen, mache ich mal uns kurz über unsere derzeitige Lage bewusst: Wir stecken irgendwo tief unten in einen höhlenartigen Gang, welcher zu beiden Seiten führt. Zudem weiß niemand wo wir sind und wir selbst wissen auch nicht direkt wohin diese Art Gänge uns führen. Und wir sind auf uns allein gestellt und zwar nur mit wenig Wasser und Nahrung. Aber das ist nicht das Beste". Sie hielt ihnen das Klebezeug entgegen, welche sie von den Wänden abgestrichen hatte und nun auf zwei Fingern und ihrer spitz zulaufenden Fingernägel haftete. Das Zeug erinnerte alle an die Netze der Minecrawler die man verhäuft in Mienen tief unten in ihren Schächten antraf. Sie waren offenbar in einem unterirdischen Schacht von Minecrawlern gelandet. Das war gar nicht mal so gut. Aber zumindest war jetzt in diesem Augenblick keiner dieser Kreaturen hier. "Ich schlage mal vor, dass wir uns für eine Richtung entscheiden, sonst bekommen wir irgendwann noch Besuch von den eigentlichen Bewohnern, obwohl ich das überhaupt nicht ausschließe, dass wir früher oder später diesen Kreaturen begegnen". Sie schaute zunächst Trulek und dann Angroth neben ihm an. Beide jedoch schienen genauso wenig Ahnung zu haben wie sie, wo sie jetzt ihres Weges gehen wollten. Eines war allen drei klar. Hier bleiben - nein danke.
So entschloss sich zum Schluss Xalvina für eine Richtung und ging voran. Dabei hatte sie ihren Bogen - welchen sie Beliar sei Dank doch mitgenommen hatte - von ihren Schultern abgenommen und hielt ihn in der Hand, vor ihr Leuchte die magischen Lichtkugeln Angroths. Hinter ihr lief der Templer Angroth, den sie jetzt erst durch diese Umstände flüchtig kannte und zum Schluss Trulek. So wanderten sie ein ganzes Stück voran und zunächst ereignete sich gar nichts. Nichts regte sich, nur die Laute welche sie alle schon am Anfang beim Betreten dieses Tempels gehört hatten, begleiteten sie ständig. Mal wurden sie lauter und dann wieder leiser. Nach kurzer Zeit weitete sich ein wenig der seltsame Gang, sodass es bereiter wurde anstatt befürchtet enger. Und es dauerte auch gar nicht lange als sich die Wege gabelten oder in mehrere Richtungen. Gerade wollten die Männer sich überlegen welcher Weg in diesem Labyrinth - das sich jetzt auch noch als Hindernis bot - zu gehen, als Xalvina dank des Lichtes auf ein paar seltsame Steinüberreste an einer Wand aufmerksam wurde, die keine kantige Felswand glich sondern bewusst und Gerade gehauen ward. Vielleicht konnten sie einen Weg dank den Höhlengängen zurück in diesen seltsamen Tempel finden oder sie befanden sich in einigen Unterebenen dieses Bauwerks…. Doch wollte sie gerade die beiden Templer über ihren Fund aufmerksam machen, als plötzlich ein zischen hinter ihnen laut wurde. Erschrocken drehte sich die schwarze Fee um. Da kamen aus der Dunkelheit plötzlich große Spinnen…

Xalvina

alvina spannte ihren langen Bogen, welchen sie den Namen Windfee gegeben hatte, mit einem ihrer Pfeile und schoss ihn nach Truleks flüchtiger Anweisung gegen eins dieser Riesenspinnen. Irgendjemand rief durch die Menge "Minecrawler-Warriors" aber die Schwarze Fee konnte nicht ausmachen, wer es gerufen hatte. Das war auch nicht Wichtig denn diese Spinnenkreaturen waren riesig und verdammt gefährlich. Sie hatte also Recht was es mit den Bewohnern dieser Höhlenschächte auf sich hatte, aber mit solchen Riesenbiestern… Der Pfeil von ihr traf ins Schwarze und der Minecrawler stürzte zu Boden. Noch eben hatte sie Amydala gesehen, wie sie vor diesen Spinnenartigen Monstern floh. Da war sie also, nachdem sie den ganzen Tag vorher nicht gesehen hatte. Jetzt waren alle drei vereint, aber inzwischen sah sie mehr Menschen als nur drei. Angroth der Templer hatte sich jetzt unter diesen Umständen ihnen freundlicherweise mit angeschlossen aber sie erblickte da noch im Gemetzel eine Frau, die gerade mit dem Schwert zugange war, einem dieser Monster den Garaus zu machen. Wie um aller Welt sie hierher kamen und warum ausgerechnet in ein Minecrawler Höhlensystem gelangen mussten, wussten nur die Götter, aber jetzt war keine Zeit nachzudenken. Trulek konnte nur flüchtig noch ein paar weitere Worte sprechen, als neue Minecrawler-Warriors von zwei anderen hinteren Schächten kamen und bedrohlich zischten. Es war kein appetitlicher Anblick diese schnell krabbelnden Spinnen mit ihren großen Zangen zu erblicken und nochweniger gegen diese zu kämpfen, aber immerhin war sie nun inzwischen nicht mehr alleine. Vielleicht war es Schicksal, vielleicht auch nicht. Zumindest spannte sie den Bogen erneut und schoss einen weiteren Pfeil. Ein weiterer dieser Höllenhaften Kreaturen sank zu Boden, aber bewegte sich noch. Die vielen Beinchen waren zuteilst umgeknickt aber andere bewegten sich noch rasend schnell. Amydala hatte einen kleinen Stein aufgehoben hatte und es wütend gegen den Kopf des Biestes geworfen, was natürlich nichts brachte, aber man merkte, dass selbst die sonst so fröhliche Amydala, die sich jetzt zwar an Xalvinas linken Fußknöchel klammerte und hinter ihr wie ein ängstliches Kind Schutz suchte, ebenfalls eine ungemeine Wut auf die Minecrawler hatte.
Als jedoch das beschmissene Viech zurück fauchte, schnitt das Mädchen nur eine ängstliche Gesichtsmimik und versteckte sich wieder hinter Xalvina, die auf und ab war, neue Pfeile in die Menge der Minecrawler zu schießen. Wäre sie auf einer einfachen Jagd mit Trulek, hätte er gewiss schönes Training dazu gemeint, aber stattdessen war die Lage in der sie sich alle befanden gar nicht mal lustig. Das war nicht beabsichtigt gewesen und es kamen immer wieder neue Biester aus den hinteren Bereichen, als wollte es nicht aufhören. Mehrere dieser Spinnenbestien lagen schon tot aufeinander gestapelt und trotzdem krabbelten neue derselben Art über sie hinweg, nur um die kleine Menschengruppe anzugreifen. Ein wenig Staub hatte sich aufgewirbelt und alles Laut war übertönt von einem Zischen der Minecrawler und Klingen von Schwertern als auch dem Surren der Bögen.
Für Xalvina dauerte der Kampf fast eine halbe Ewigkeit bis der letzte Warrior und die etwas kleineren Varianten dank Angroth tot nieder sackten. Es war auch nicht ihre Absicht gewesen, diese Biester in ihren eigenen vier Wänden aufzusuchen, aber Schicksal war Schicksal. Schnell wurde die Luft wieder klar, der aufgewirbelte Staub legte sich wieder auf den Boden und die toten behaarten Körper der Spinnen, von denen recht viele herum lagen. Sogar Xalvina stand widerwillig auf einem ihrer Beine, da links und rechts nur ein behaarter Insektenkörper den Boden versperrte. Überall lief aus diesen Toten Körpern ein seltsames dunkelgrünliches Blutgemisch heraus, welches sie schon bei Feldräubern gesehen hatte, Pfeile über Pfeile durchbohrten die Körper, von denen die Dämonenbeschwörerin ein paar herauszog. Zudem stank es jetzt dank des seltsamen Zeugs und der toten Leichen. Es war fast widerwärtig und abstoßend. Xalvina legte den Bogen wieder um ihre Schulter und half Amydala beim aufstehen. Die Arme Kleine war voll dem seltsamen weißen Klebezeugs, und sogar ihre schönen lockigen Haare waren bedeckt von dieser Masse. An Xalvina klebte nur ab und zu ein kleiner Steifen auf der schönen Robe, die jetzt aber leicht verstaubt und hier und da dreckig ward. Kein Wunder, wenn man diesen Herausforderungen ausgesetzt war. Sie zog fast mütterlich und doch mit ausdruckslosem Gesichtsausdruck Amydala feinfühlig die klebrigen Spinnweben aus ihrem Haar und klopfte ein wenig ihr Gewand ab, damit sie zumindest wieder zu erkennen ward. Sie selbst wischte sich nur eben ihre Kleidung von den kleinen Restbeständen des Zeugs ab und hing sich dann den Bogen wieder um ihre Schulter.
Da standen sie alle. Xalvina musterte einem nach dem Anderen. Trulek checkte noch kurz seinen Bogen, Angroth putze einen Moment sein Schwert und steckte es zurück in die Scheide, auch die ihr bis jetzt unbekannte Frau schien gerade noch sich einmal zu vergewissern, ob auch alle Minecrawler hier auch tot waren. Beliar sei dank konnte man jetzt kein lästiges Zischen mit dem verstärktem Echo in den Gängen hören. Alle Anwesenden waren außer Atem, denn der Kampf hatte ihnen schon mächtig zugesetzt. Xalvina hätte jetzt noch gefragt wie denn die andere Kämpferin hier her geraten ward aber unterließ es dann. Wichtiger war es jetzt erst einmal hier weg zu kommen, bevor noch mehr dieser Brut anrückte. Fragen konnte sie später stellen. Leise keuchend so richtete sie ihr Wort an alle Lebenden. "Ich weiß nicht welche der Götter uns zusammen geführt hat. Aber allein die Tatsache, dass wir hier in diesen Minecrawler Höhlengängen stecken, von denen es anscheinend ziemlich viele gibt, ist ein Anlass genug sobald wie möglich hier zu verschwinden. Zumindest können wir den hinteren Weg vergessen, da gibt's sicher noch mehr dieser Spinnenkreaturen, die uns als Frischfleisch hier irgendwo an die Decke verfaulen lassen wollen". Sie schaute kurz zu einem Skelett nicht unmittelbar weit weg von ihr, die von der Decke in Spinnweben umwickelt aufgehängt ward. Was für einen Grausamen Tod dieser Lebende vor langer Zeit durchlebt hatte… die Fee wollte jedenfalls nicht irgendwann so enden, dass vielleicht die kleinen Jungtiere dieser Spinnen sich irgendwann in ihrem Fleisch satt aßen. Sie waren in einem leicht ovalen Felsigen Raum - wenn man es überhaupt als Raum bezeichnen konnte, wo die Decke nicht besonders hoch ward. Außerdem klebte überall der dickliche weißgraue Stoff, welcher von den Crawlern schon vor langer Zeit bis heute produziert hatten. Aus der dunklen Rundähnlichen Höhlengängen waren die Crawler gekommen, hinter Xalvina befand sich jetzt jedoch nur ein weiterer Gang aus dem man das dumpfe Gefühl hatte, am Ende sähe man ein Licht. Oben über ihr und aus allen Gängen hörte man immer noch leise das Poltern und Krachen, was schon die ganze Zeit durch den Tempel hier fuhr und weit in der Ferne konnte sie sogar den immer noch hämmernden Stein vernehmen, der ständig irgendwie in ihren Vorstellungen gegen irgendeine klangvolle Steinplatte gehauen wurde. Jedoch am deutlichsten hörte man immer wieder ein seltsames Geheul, verstärkt mit einem Echo. Was es war wusste die Schwarzmagierin nicht aber es klang unheimlich. Sie nickte zu den Anderen, dass sie wohl den Einzigen Gang hinter nehmen konnten um vielleicht nicht auf neue Minecrawler oder schlimmeres zu begegnen, und ging dann wieder vor.
Während ihres kurzen Weges wand sie sich an die unbekannt Kämpferin, welche ebenfalls auf die Gruppe vorhin im Kampfe zugestoßen ward. "Ich kenne zwar nicht die Umstände aber ihr seid doch gewiss auch nicht unbedingt freiwillig hier. Ihr seid eine Kämpferin des Sumpfes wenn meine Beobachtungen stimmen. Nun zumindest danke ich euch - das heißt wenn ihr einen Dank einer Schwarzmagierin als positiv ansieht - dass ihr uns mit euerem Schwert unterstützt habt. Ich denke wenn wir hier raus wollen, sind jedes Schwert und Bogen im Kampf nützlich". Das Licht in der Ferne nahm immer mehr weiter zu, als würde irgendwo da hinten ein Feuer leuchten, was für Xalvina leicht komisch vorkam, denn hier gab es doch keine Lebenden. Wie konnte dann Licht scheinen. Doch ihre Antwort wurde schon bald gelöst, als der kleine enge Gang, welchen sie liefen, plötzlich mit einer Biegung mit seinen Spinnweben aufhörte und sie unter einer eingekrachten Steinsäule hinwegbückend zu einem gewaltig großen Höhlengewölbe gelangten. In der Tat, sie befanden sich in einem Höhlenartigem riesigem Raum, welcher sich zwar garantiert unter der Erde befand, aber noch nicht alles verschüttelt hatte. Neben ihnen befand sich ein einigermaßen großes Wasserloch mit tiefen schwarzbläulichem klaren Wasser, was still und ohne eine einzige Berührung bis hinten an die Wand - welche aber eher aus teilweise eingestürzten Bauwerken bestanden, lief und dort in der Finsternis verschwand. Überall lagen vereinzelt auf dem Boden Säulenreste und manchmal auch große Steinblöcke, welche verziert waren mit der Schrift des alten Volkes. Vorne jedoch standen noch einige Säulen aufrecht und mit diesen an der Wand zog sich ein recht großes äußeres Tempelgemäuer mit einem großem verschlossenem steinernem Tor, fast wie ein Eingang, groß und so prächtig, dass er kaum zu übersehen ward. Zumindest wurde hier dank dieses Höhlenartigem Raums nicht verschüttelt. Vielleicht konnten sie jetzt wieder in einen Teil dieses von Menschenhand geschaffenen Tempels gelangen und vielleicht gab es eine Möglichkeit hier raus zu kommen. Zumindest waren am Eingang zwei große leuchtende Fackelstände magisch erzeugten Lichts, sodass das verlassene Tempelgemäuer beleuchtet wurde.

Trulek

Eben hatten sie noch gegen eine Meute Crawler gekämpft und nun befanden sie sich in einer seltsamen unterirdischen Höhle. Das Wasser blitze kurz in dem Schein des magischen Lichtes auf, dann wurde es wieder dunkel. Trulek näherte sich dem Gewässer langsam. Oben tropfte es runter und landete in diesem kleinen Teich. Trulek fragte sich wo das Wasser hier herkam. Womöglich war es durch die Erde gesickert und mit der Zeit hatte sich schon fast ein See gebildet. Am Wasser angekommen blickte er hinein. Er konnte nichts sehen, nur dass es ziemlich tief zu sein schien. Schnell trat der Templer wieder zurück, denn irgendwie kam ihm dieses Gewässer unheimlich vor. Es spiegelte nicht, was wahrscheinlich an dem spärlichen magischen Licht lag. Wenn sie zu dem großen Tor wollten, dann gab es aber keinen Ausweg, sie mussten dieses Wasser durchqueren. Trulek vermutete, dass es irgendeinen unterirdischen Tunnel gab, in dem das Gewässer lag. Vielleicht führte es zu einem großen See. Den anderen teilte der Templer jedoch vorerst nichts von seinen Vermutungen mit. "Toll, Minecrawler gibt es hier zwar nicht, aber der Ort kommt mir unheimlich vor, fragt nicht warum. Wir müssen über dieses Gewässer, aber es sieht kalt aus. Dann stellt sich noch die Frage wie wir das Tor aufkriegen und ob wir es überhaupt tun sollten. Wenn wir nicht zu fünft wären würde ich davon abraten, aber ich glaube wir können es wagen" Zielstrebig machte der Templer einen ersten Schritt nach vorne und näherte sich wieder dem Gewässer. Er wagte einen Schritt hinein und musste feststellen, dass es keineswegs tief war, nur dreckig. Seine Theorie konnte er damit schon einmal verwerfen. Das Wasser reichte dem Templer nicht mal an die Knöchel und er watete leichtfertig hindurch. Drüben angekommen klopfte er gegen das große Tor. Ein dumpfes lang anhaltendes Geräusch war zu hören und es schein als sei die Wand recht dick. Mit Gewalt war das Tor also nicht zu öffnen, aber wie denn dann? Auf seine Gefährten achtete Trulek gar nicht mehr, denn er war fasziniert von dem Tor und wie man es wohl öffnen könne.
Viele Möglichkeiten gab es nicht. Entweder es war einfach von der anderen Seite verriegelt, vielleicht war es aber auch einfach nur zu schwer und war zu lange nicht bewegt worden um es zu öffnen. Eine andere Möglichkeit bestand darin, dass es magisch verschlossen sein könnte, aber das glaubte Trulek auch nicht. Die letzte Möglichkeit, die dem Templer in den Sinn kam, war, dass es einen Schaltermechanismus geben konnte. Das schien ihm irgendwie am einsichtigsten und an der Wand entlang tastend suchte er nach einem Mechanismus. Nicht lange dauerte es, da der Templer mit einer Hand in ein Loch in der Wand rutschte. Irgendwas musste er dabei ausgelöst haben, denn es wurde laut. Das Tor aus Stein knirschte und fing langsam an sich zu bewegen. Mit offenem Mund stand Trulek da, kein Licht schien aus der Öffnung des Tores, der gang oder was auch immer dahinter war komplett dunkel. Ein Blick nach hinten und er konnte seine Gefährten sehen. "Ich gehe hinein, wer kommt mit?" Sofort darauf verschwand der Templer in dem alles fressenden Dunkel. Doch dunkel blieb es nicht lange, so wie im Vorraum gingen auch hier magische Fackeln an den Wänden an, so wie es in dem Raum davor gewesen war. So weit Trulek blicken konnte ging der Gang geradeaus, aber so würde es sicherlich nicht bleiben. Was brachte denn schon ein Gang der ewig lang geradeaus ging und nirgendwo hinführte, das gab keinen Sinn. Schnell schritt der Templer den langen Gang entlang. Irgendwo musste es hier ans Tageslicht geben, denn sicherlich gab es nicht nur diesen einen Eingang.

(Fortsetzung auf Seite 10)