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Der
Schüler Gorr
gepostet am 11.10.2003
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Gorr
anz
geheuer war Gorr die Sache nicht, die Abaddon hier mit ihm veranstaltete.
Aber Gorr hatte Glück, der Mond stand hoch und in voller Schönheit
am Himmel. Der Wald war hellstens erleuchtet, das würde die Übung
für ihn zum Kinderspiel machen, dachte sich Gorr und rieb sich diabolisch
grinsed die Hände. Der hohe Templer stapfte durch den saftig mossigen
Waldboden auf Gorr zu und blieb kruz vor ihm stehen. Von seinen Ausmaßen
her konnte er seinen Titel nicht haben, "hoher Templer", he
he, der war höchstens genauso groß wie Gorr, aber wahrscheinlich
hatte das einen anderen Sinn und der Schmied dachte sowieso bloß
dummes Zeug.
Schöne Nacht nicht ? erhob der hohe Templer seine tief grollende
Stimme, Gorr lächelte verschmitzt.Jup., antwortete er siegessicher.
Und schön hell nicht wahr. Gorr blickte sich schauspielerisch um
Ohh, hell ? Na wenn du es sagst ! Ich finde ja nicht, dass es hell ist
aber das ist subjek... - GIB RUHE ! unterbrach ihn der Mann mit der windigen
Rüstung forsch. Meister Abaddon hatte schon damit gerechnet, so wirst
du dich wohl kaum durchmogeln können mein Freundchen ! sprach er
und wirbelte Gorr herum um ihm von hinten ein schwarzes Tuch um die Augen
zu binden, gewaltsam riss er an den Enden um den Knoten zu schliessen,
welcher heftig gegen Gorr's Hinterkopf krachte. Hey, also, ich weiß
nicht ob ihr es hier wie die Magier haltet, aber ICH stehe nicht auf solche
Spiele... witzelte der hohe Söldner noch ein wenig und musste selbst
lächeln. Öhm, Gor Doa, oder wie du nochma' heißt. Ich
seh och so gar nix ! Gorr hörte nur noch das bedrückend schallende
Gelächter des fortgehenden Mannes durch die Dunkelheit hallen.
Hallo ? Halloohoo ! rief Gorr vorsichtig in die Finsternis hinaus. Wehe
du nimmst das Band ab ! Dann ist dein Training sofort beendet und du kannst
die Sachen packen ! Ich beobachte dich genau ! fuhr ihn der hohe Templer
aus der Entfernung an. Super, dann wäre die ganze Schinderei die
ich bis jetzt über mich ergehen lassan hab für'n Arsch ! dachte
Gorr so bei sich und stolperte über eine Wurzel. Okay, legt los.
Wies der Templer die Novizen an und die begannen gleich mit ihrer Arbeit.
Schnell zischten die ersten Äste durch die Luft und trafen Gorr unbarmherzig
an den blödesten Stellen. DAS WAR MEIN STEISS IHR PENNER ! schrie
er in die Richtung aus der der Ast gekommen war, amüsiertes Gelächter
war seine einzige Antwort. Immer wieder trafen ihn die Äste schmerzend
am Körper. Die blauen Flecken vermehrten sich wie Karnickel. Gorr
hatte die Schnauze gestrichen voll, er konnte einfach nicht erahnen woher
die Geschosse kamen, also rannte er einfach blindlings los. Über
Stock und Stein.
Grinsend hörte er wie die Äste immer öffter an ihm vorbeirauschten
und die enttäuschten Flüche der Novizen die sie geworfen hatten.
Immer schneller bewegten sich seine Beine, trugen ihn immer weiter hinaus
in den Wald. Die Novizen hetzten ihm hinterher. Erschrocken hörte
Gorr einen Ast ansausen. Gefährlich drehte der sich in der Luft um
die eigene Achse. Er kam immer näher, Gorr wollte ausweichen und
schlug einen Haken. Sein Fehler.
Er rannte genau in die Richtung aus der der Ast gekommen war und der prallte
ihm gegen die Schienbeine. Der hohe Söldner machte einen Purzelbaum
durchs feuchte Laub und stürzte weiter nach vorn, kam wieder auf
die Beine und stieß mit dem Kopf gegen einen Baum. Gequält
verdrehte er die Augen und fiel so steif wie ein Stein zurück auf
den mit Laub bedeckten Boden. Einige Momente der Bewusstlosgikeit vergingen.
Dann erwachte er wieder und schüttelte ersteinmal heftig den Kopf.
War das der hohe Templer gewesen der ihm da im Weg gestanden hatte ? Der
musste aber eine aussergewöhnlich rauhe Haut haben ! Na, hier im
tiefsten Sumpf brauchte man die bestimmt auch. Gorr blieb eine Weile einfach
so liegen, versuchte sich erstmal wieder zu besinnen, den Kopf frei zu
kriegen. Sich zu konzentrieren. Sein Brustkorb hob und senkte sich immer
wieder, immer schneller. Tief sog er die feucht-warme Luft durch die Nase
ein und stieß sie durch den Mund wieder aus. Dann stützte er
sich wieder vom Boden ab und stand langsam wieder auf. Die Novizen atmeten
auf, sie hatten gedacht ihn getötet zu haben...
Gorr also stand wieder sicher auf den Beinen und die Novizen bereiteten
sich erneut darauf vor ihn mit den Ästen zu traktieren. Diesmal war
er vorbereitet. Gorr hörte einfach alles. Die Wölfe die den
hellen Mond anheulten, den Uhu der seine kauzigen Geräusche ausstieß
und wie der Wind an ihm vorbei blies, ja, der hohe Söldner glaubte
sogar das Gras wachsen zu hören. Macht weiter ! wies diesmal er die
Novizen an und die hörten aufs Wort. Gorr hörte den ersten Ast
anrauschen, drehte die rechte Schulter nach hinten und spürte nur
noch wie er an seiner Rüstung vorbei schabte. Jetzt ging es, er musste
sich nur an früher erinnern. An die Orks, sie hatten ihm beigebracht
der Welt zuzuhören. Einfach nur zuzuhören. Vorher hatte er es
nicht gekonnt, er war einfach zu laut gewesen, doch der Shamane hatte
ihm beigebracht in seine Umwelt hinein zuhören, die kleinsten Gefahren
sofort zu erkennen, auch ohne die Augen benutzen zu müssen. Genauso
wie er ihm beigebracht hatte sich geräuschlos an etwas oder jemanden
heran zu pirschen. Das war nötig bei den meisten Überfällen
der Orks. Sie hatten Gorr immer vorgeschickt, die Lage zu erkunden, um
dann selbst loszustürmen, in der Sicherheit nicht in eine Falle zu
geraten. Bei ihrem letzten Überfall hatten sie es gelassen. Gorr
hatte inmitten ihrer Reihen gestanden, gemeinsam hatten sie sich auf den
Transport gestürzt.
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Gemeinsam
waren sie dem König ins Netz gegangen. Die Orks wurden auf der Stelle
getötet. Abgeschlachtet wie Vieh. Gorr's Familie - tot - allesamt.
Nur er, er wurde dem König vorgeführt und zur Strafe für
den Verrat am Königreich in die Kollonie verbannt. Gorr kniff die
Augen zusammen. Eine warme Träne kullerte seine Wange hinab und fing
sich in dem schwarzen Tuch. Keine Zeit für Gefühlsduseleien
! sagte er sich innerlich selbst und konzentrierte sich wieder auf sein
Training. Mehrere Stunden ging das so.
Immer wieder bewarfen die Novizen mit den schweren Ästen, doch Gorr
wich aus, und das mit immer besser werdenden Reflexen. Immer schneller
konnte er den gefährlichen Geschossen ausweichen, auch wenn die Novizen
anfingen mehrere auf einmal zu werfen. Gorr wich ihnen aus. Der Nächste
kam angezischt, Gorr sprang in die Höhe, zog die Beine an den Körper
und der Ast prallte wirkungslos am Sumpfboden ab. Das einzige was er hervorrief
waren ein paar Schlammspritzer an Gorr's Wadenbein. Der Schmied hörte
ein paar Schritte. Von hinten nahm ihm jemand die Augenbinde ab. Gorr
blinzelte im Angesicht des blendenden Mondlichts. Das war's, du hast es
geschafft. Ich werde Abaddon von deinem Erfolg berichten. sprach der hohe
Templer ruhig udn gab Gorr die Hand. Gut gemacht.
Gemeinsam gingen sie zu einem großen Feuer, ließen sich dort
nieder und speisten von einem riesigen Keiler. Schmatzend schlang der
hohe Söldner das Fleisch hinunter, nur um im nächsten Moment
wieder kraftvoll zuzubeißen und ein weiteres Stück herauszureißen.
Mit dem Handrücken wischte er sich den Mund ab. Kennst du das Lied,
das wir hier im Sumpf über euch Söldner singen ? sprach ihn
der hohe Templer von der Seite an. Gorr hatte gerade den Mund voll, er
schaute den Mann mit großen Augen an und schüttelte den Kopf.
Der hohe Templer lachte. Dann werde ich es mal anstimmen, mal sehen was
du davon hälst. Gorr versuchte zu lächeln, hob die Mundwinkel
ein wenig und etwas Fleischsaft quoll heraus. Nach dem Runterschlucken
leckte er diesen genüßlich ab und lauschte dem Sumpfler der
begann über "die Nacht der Söldner" zu singen...
Hey ho, ein Feuerlein brennt,
und so kalt ist die Nacht für die Söldner!
Hey ho, ein Feuerlein brennt,
und so kalt ist die Nacht für die Söldner!
Sie zieh'n durch die Städte, und plündern für Geld,
knie nieder und beug dich, du bist nur kein Held.
Gib' mir zwei Decken und auch ein paar Schuh,
denn so kalt ist die Nacht für die Söldner.
Hey ho, ein Feuerlein brennt,
und so kalt ist die Nacht für die Söldner!
Hey ho, ein Feuerlein brennt,
und so kalt ist die Nacht für die Söldner!
Unter der Herrschaft des grausam' Tyrann
hat man Schwert zwar dabei, doch nur Lumpen an
Fürst gib uns Feuer, hey Fürst gib uns Wein,
denn so kalt ist die Nacht für die Söldner.
Hey ho, ein Feuerlein brennt,
und so kalt ist die Nacht für die Söldner!
Hey ho, ein Feuerlein brennt,
und so kalt ist die Nacht für die Söldner!
Doch eines Tages da wussten sie schon,
Der Krieg bringt kein Geld, nur der Tod ist ihr Lohn.
Werden gerichtet, bald knüpft man sie auf
und dann ist es vorbei mit den Söldnern.
Hey ho, ein Feuerlein brennt,
und so kalt ist die Nacht für die Söldner!
Hey ho, ein Feuerlein brennt,
und so kalt ist die Nacht für die Söldner!
Gehen in Ketten zum Richtplatz dahin,
ganz starr war der Blick, nur getrübt ward ihr Sinn.
Steigen die hölzernen Stufen empor,
und bald ist es gescheh'n um die Söldner.
Hey ho, ein Feuerlein brennt,
und so kalt ist die Nacht für die Söldner!
Hey ho, ein Feuerlein brennt,
und so kalt ist die Nacht für die Söldner!
Der Henker, der war da ganz flink und geschickt,
legt ihnen die Schlingen ganz fest um's Genick.
Knoten geprüft, mit sorgsamen Blick,
doch gar kalt ist die Nacht für die Söldner.
Hey ho, ein Feuerlein brennt,
und so kalt ist die Nacht für die Söldner!
Hey ho, ein Feuerlein brennt,
und so kalt ist die Nacht für die Söldner!
Gebete gesprochen, die Falltüre schwingt,
sie fallen ins Leere, das straffe Seil singt,
röcheln und nehmen den letzten Zug,
doch der Tod brach herein für die Söldner.
Hey ho, das Feuer ist aus,
und so baumeln sie dort an dem Galgen.
Hey ho, das Feuer ist aus,
und so baumeln sie dort an dem Galgen.
Hey ho, das Feuer ist aus,
und so baumeln sie dort an dem Galgen.
Hey ho, das Feuer ist aus,
und so baumeln sie dort an dem Galgen....
Die Nacht verging schneller als es Gorr lieb war.
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Die
Bibliothek (Archiv)
gepostet am 09.10.2002 |
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meditate
ieder
begann das pentagramm am eingang zu glühen. in den roten steinen
pulsierte ein dunkelrotes licht und begann mit hoher geschwindigkeit die
linien entlang zu fahren. hin und wieder blitzte es blutrot auf und die
ganze eingangshalle leuchtete in einem dunklen rot auf. dann begann sich
ein blasser umriss zu formen, der erst wie ein lichter nebel schien, aber
bald an kontur gewann. dann materialisierte sich eine gestalt, die sich
als die hüterin vervollkommnete. meditate war wieder da. zunächst
ging sie in die küche und bat den küchendämonen um einen
schnellen imbiss. sie saß noch immer gern hier und ließ sich
von dem krokodilmaul schöne sachen zaubern. vor allem seine kunstvollen
omelettes waren ein gedicht schon bei der zubereitung. einen niederen
dämonen beauftragte sie, ihre tasche ins labor zu schaffen und dann
bat sie einen schattendämonen zu sich. den befragte sie eindringlich
nach den beiden brüdern und ihren gewohnheiten. der schattendämon
bestand darauf, dass die beiden in der bibliothek waren und das schon
seit zwei tagen. seither hätte man sie nicht mehr gesehen. meditate
wollte das selbst überprüfen und erhob sich. "das beste
ist, du folgst mir, ich werde nicht allein in die tiefsten tiefen der
biblithek vorstoßen. wenn sazabi und inachos schon so lange in der
bibliothek waren, dann war etwas faul an der sache. diese bibliothek hatte
schon sehr seltsame geheimnisse, von denen meditate ja auch schon einige
zu sehen bekommen hatte. dieses mal beschloss sie, immer an der linken
seite der regale entlang zu gehen. wenn alles gut ging, wurde sie ein
konsequentes linksgehen irgendwann wieder zum eingang führen. und
zur not konnte sie sich ja auch immer noch in die eingangshalle teleportieren.
nur die beiden jungs können das nicht, was fatale folgen haben könnte.
meditate schritt immer vorwärts. wie zur bestätigung ließ
sie ihre linke hand die buchrücken entlangstreichen. es war fast,
als wolle sie auf diese weise die realität festhalten. meditate wusste,
dass diese bibliothek auch menschen und ihren geist verschlingen konnte.
meditate
er weg
nahm kein ende. wie um sich zu vergewissern, dass sie sich noch in der
bibliothek befand, ließ sie ab und zu den blick zurückschweifen
und sah schließlich nur noch ganz in der ferne den lesesaal der
ehrwürdigen einrichtung. niemand, der die bibliothek betrat konnte
deren räumliche ausdehnung ermessen, weil sie schlichtweg nicht zu
sehen war. meditate hatte in einem der bücher über die bibliothek
selbst gelesen, dass sie so groß war, wie das wissen der menschheit
und der orks zusammen. eine kleine ahnung der größe hatte sie
schon einmal erfassen können, als sie mit dem don in die tiefen vorgedrungen
war, aber so weit wie heute war sie noch nie vorgedrungen. nach weiteren
stunden war sie wirklich ganz allein. es war, als hätte die bibliothek
sie verschlungen und würde sie bald in eines der regale packen. außerdem
wurde sie zunehmend schwächer. sie spürte, dass sie ihre füße
nur noch vorwärts schleppte und dass jeder schritt zunehmend zur
qual wurde. als sie dann anfing zu taumeln und stürzte, befragte
sie den dämonen, was denn mit ihr los sei.
Schattendämon
"ie
bücher lesen dich aus! das ist doch ganz normal. wusstest du das
nicht?"
meditate
editate
lag auf dem boden und keuchte "was bedeutet das, sie lesen mich aus?"
Schattendämon
"un,
in dem moment, in dem du die buchrücken berührst, was du im
übrigen bereits seit stunden machst, beginnt die bibliothek dir dein
wissen abzuziehen. ich dachte, du wüßtest das!"
meditate
"rkläre
dich bitte deutlicher, so dass ich das auch verstehe. was bedeutet das,
die bibliothek zieht mir mein wissen ab? warum fühle ich mich so
schwach?" meditate betrachtete ihre fingerspitzen, an denen sich
winzige rote punkte gebildet hatten.
Schattendämon
"as
bedeutet, in dem moment, in dem du mit deinen fingern die buchrücken
berührst, in dem moment beginnt die bibliothek dir all dein wissen
abzusaugen. wenn die bibliothek alles hat, auch deine fähigkeit zu
denken, dich zu bewegen, zu atmen und zu leben, in dem moment gehst du
wohl ein in das reich unseres herrn. so ganz genau weiß ich das
aber nicht, denn kurz vor dem tod unterbricht wohl jeder die verbindung
zur bibliothek, so dass im regelfall die leute auch weiterleben. vorerst
jedenfalls. sie haben dann aber das wissen um nahrungsaufnahme und fortbewegung
verloren und wo sie einmal herkamen, wissen sie auch nicht mehr. also
sterben sie doch. sieh doch mal vor dir!"
meditate
editate
erblickte unmittelbar vor sich, eine buchreihe weiter ein skelett, dass
gerade dabei war, sich in staub aufzulösen. es hatte noch eine hand
an einem der bücher in der unteren buchreihe, als wolle es auch sein
letztes wissen noch der bibliothek übergeben. "was bedeutet
das? ist die bibliothek denn ein handelndes wesen? ein lebender organismus?"
Schattendämon
"ch
weiß nicht, was die bibliothek ist. sie hat von beliar den auftrag,
selbstständig ihr wissen über die lebenden zu erweiteren. am
einfachsten geschieht das, indem sie über die berührungen der
bücher das wissen der menschen abzapft. das ist so lange unschädlich,
wie die menschen der bibliothek selbst wissen entnehmen. dann hebt sich
das gegenseiteig auf. aber wenn ein mensch die bücher nur berührt,
dann wird dieser vorgang eben einseitig. du wirst ausgelesen."
meditate
"as
ist ja sehr interessant, vor allem weil der hüterin das noch nie
jemand erzählt hat. sollte ich das nicht wissen?"
Schattendämon
"u
hast nie gefragt!"
meditate
"h
mann, wir menschen sind nicht so programmiert, immer alles was wir wissen
wollen in fragen zu packen. beim gespräch erwarte ich, dass du mitdenkst!"
Schattendämon
"es
tut mir leid, ich kann nichts anderes. ich kann nur fragen beantworten."
meditate
"ann
beantworte mir mal bitte die frage, wie ich jetzt wieder zu kräften
komme, also mein altes wissen wieder bekomme!"
Schattendämon
"ein
wissen steht jetzt in einem buch, dass sich gerade weiterschreibt. das
musst du finden und lesen. dann bekommst du dein wissen wieder. allerdings
...."
meditate
"as
soll - allerdings - heißen?"
Schattendämon
"u
musst natürlich noch lesen können."
meditate
editate
durchfuhr ein heißer schreck. dann blickte sie am buchregal hoch
- zum glück, es ging noch. auf jeden fall konnte sie die buchrücken
noch entziffern. die frage war nur, ob sie auch noch die zusammenhänge
begreifen konnte. "wie finde ich mein buch?"
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Schattendämon
"eißt
du das nicht mehr? du musst rufen!"
meditate
"as
soll ich rufen, meinen namen?"
Schattendämon
"ch
weiß es nicht. ich denke schon. die logik und die lebensart der
bibliothek gehört nicht zum wissen der dämonen. wir behüten
sie nur. das ist unsere aufgabe. die bibliothek ist mehr als ein dämon.
sie ist das mächtigste der wesen des beliar in dieser welt der lebenden."
meditate
editate
rief ihren namen und einige bücher kamen angeflogen, in denen etwas
über sie stand. eine chronik vergangener zeiten, eine liste der mitglieder
des ZuX, eine vorhersage auf künftige ereignisse aber kein buch,
in dem sich ihr wissen befand. offensichtlich hatte sie nicht die richtigen
worte ausgesprochen. der namen reichte offensichtlich nicht. meditate
versuchte es noch mit anderen sachen, aber nichts klappte. "weißt
du, wo die bücher stehen, in denen das leben aufgeschrieben wird
und das wissen?"
Schattendämon
"enn
wir noch weiter in die tiefen der bibliothek vordringen, gibt es den bereich,
in dem die bücher sich fortschreiben. willst du da hin?"
meditate
"ann
bring mich hin, schnell. ich weiß zwar nicht mehr was ich in der
bibliothek gesucht habe, aber ich weiß noch, dass ich etwas gesucht
habe. also schnell, ich hab das gefühl, es ist irgendwie eilig."
der dämon packte die magierin und hob sie auf seine arme. dann flog
er los. die regale sausten nur so an meditate vorbei, man konnte sie nur
noch als flimmernden farbbalken erkennen. nach einer kleinen ewigkeit
setzte der schattendämon sie wieder ab.
Schattendämon
"ier
sind wir. das ist der neueste teil der bibliothek. den erreicht normalerweise
kein lebendes wesen, weil niemand davon weiß, also auch niemand
danach fragt. du bist das erste menschenwesen, das hier vor den büchern
steht."
meditate
"ier
entstehen also die neuesten bücher?" meditate schaute sich um.
ein leises wispern wie ein summen erfüllte den raum. die bücher
in den regalen sahen hier auch anders aus. sie pulsierten und glommen
in verschiedenen farben auf. meditate trat näher an das regal. auf
den buchrücken standen unendlich viele namen. ein buch für jeden
aus der barriere und weitere bücher für die einzelnen lager
und die landschaften der barriere. enzyklopädien und nachschlagewerke.
meditate suchte zuallererst das buch mit dem eigenen namen. danach konnte
man weiter sehen. es dauerte nicht lange und sie hatte es gefunden. sie
wollte es aus dem regal ziehen, aber das buch schrie auf und schien sich
förmlich am regal festzuklammern. meditate musste all ihre kraft
aufwenden. auch die anderen bücher begannen zu schreien, als sie
versuchte eines der ihren aus dem regal zu ziehen. "warum schreien
sie und warum wehrt sich das buch so heftig?"
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Schattendämon
"s
will weiterschreiben. all diese bücher sind eine lebendige chronik
des lebens. wenn du das buch herausziehst, unterbrichst du die geschichte.
sie kann sich so lange nicht fortschreiben, so lange das buch nicht im
regal ist. das hat auswirkungen auch auf alle anderen bücher, die
irgendetwas mit dir zu tun haben. es denken doch leute an dich, handeln
indem sie irgendeinen bezug zu irgendetwas herstellen, dass von dir beeinflusst
wurde. die tatsache, dass du das buch aus dem regal und damit aus seinem
verbund genommen hast, hat fatale auswirkungen auf die gegenwart. nicht
nur auf deine, sondern auch auf die vieler anderer lebender."
meditate
"ann
sollte ich mich beeilen. damit das buch wieder an seinen platz kann."
die hüterin setzte sich hin und schlug das buch auf. im ersten moment
schien ihr, als würden die buchstaben alle durcheinander wuseln.
dann aber ordneten sie sich in reihen und meditate konnte lesen. zum glück
ging das sehr schnell, denn im eigenen leben zu lesen dauert nicht so
lange wie in einem normalen buch zu lesen. alles stand hier drin. die
geschichte ihrer kindheit, unendlich viele sachen, die sie schon vergessen
glaubte, all ihr wissen, all ihre kenntnisse und fähigkeiten waren
hier aufgelistet. meditate fühlte, sie sie an kraft gewann. einige
stunden später konnte sie das buch wieder an seinen platz stellen.
sie hatte ihr altes wissen und ihre fertigkeiten wieder erlesen. die anderen
bücher im regal jauchzten auf, als die lücke wieder geschlossen
war und meditate hatte das gefühl, dass sie jetzt doppelt schnell
wisperten, als wollten sie die verlorene zeit wieder aufholen. "gibt
es jetzt eine lücke, weil ich das buch entfernt hatte? in der erfassung
der geschichte?"
Schattendämon
"ch
glaube nicht. so lange du keine seite aus einem der bücher harausreißt,
so lange ist die geschichte wohl vollständig. du siehst ja, die bibliothek
versucht, die lücke zu schließen durch eine höhere schreibgeschwindigkeit."
meditate
as leuchtete
ein. die hüterin sah sich die buchreihen aufmerksam an. die bücher
schrieben sich also fort auch ohne dass sie die bücher berührte?
weshalb hatten dann aber die berührungen so fatale folgen? auch diese
frage stellte sie dem schattendämon.
Schattendämon
"ch
weiß auch nicht genau wie das ist. ich nehme an, die bücher
schreiben normalerweise nur das, was ist. erst mit der berührung
kann die bibliothek auch deine fähigkeiten, sinne und gedanken, träume
und erinnerungen aufschreiben. diese sachen stehen nur von leuten in den
büchern, die in verbindung mit dieser bibliohtek getreten sind. die
saugt dieses gewaltige wissens-wesen dann aus."
meditate
"as
leuchtet ein. meinst du, ich kann etwas über sazabis aufenthaltsort
erfahren, wenn ich das buch mit seinem namen aus dem regal nehme und dort
hineinsehe?"
Schattendämon
"ch
denk schon. immerhin schreibt das buch doch seine geschichte. ich denk
mal, du kannst sogar erkunden, an was er denkt, obwohl das natürlich
nur geht, wenn er grad ein buch berührt."
meditate
editate
trat an das regal und rupfte gegen den erbitterten widerstand der bibliothek
die beiden bücher von sazabi und inachos aus dem regal. dann setzte
sie sich auf den boden und begann nachzuschlagen. |
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