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(Fortsetzung
von Seite 9)
Xalvina
alvina
war zunächst über eine große zerbrochene Säule gegangen,
die sich ihr in den Weg stellte, zugleich aber auch einfacher war, lieber
über dieser zu balancieren als über mehrere Steinblöcke
und Ähnlichem zu klettern - was sicher weitaus anstrengender ward.
Mit einem kleinen Plumps sprang sie zum Schluss von der Säule hinunter.
Trulek war weit vorne und checkte gerade das Wasser, was sich zwischen
ihnen und diesem seltsamen Eingang von Tempel befand. Hinter ihr waren
noch Amydala und noch die beiden anderen Sumpfler, die ebenfalls einerseits
erstaunt die Umgebung erblickten, andererseits vorsichtig immer von einem
Stein zum anderen Stein sprangen. Kurzweilig blieb sogar die schwarze
Fee stehen, denn sie sah unten auf den Boden etwas Interessantes. So bückte
sie sich und hob einen kleinen Ring aus den vielen Steinen heraus. Erstaunt
über ihren Fund musterte sie kurz das Metallstück und hielt
es ins entfernte Licht um es besser sehen zu können. Nichts. Der
Ring war hier im Dunklen nur blank und silbern zu erkennen. Nachdenklich
und ohne groß nachzudenken steckte sie ihn an ihren rechten Zeigefinger,
hielt sich ihre Hand ein Stück entfernt vor die Augen und ging ohne
dann weiter zu zögern.
Auch sie kam nicht herum ins Wasser zu gehen, was soviel hieß dass
sie mit ihrer schönen Robe, welche doch vor kurzen von der Hohepriesterin
Meditate erhalten hatte, als sie als Magierin in den Zirkel aufgenommen
wurde, hindurchmüsse. Und jetzt kaum nur ein oder zwei Wochen später
sah die Robe verdreckt staubig und unrein aus. Was würden denn bloß
die anderen Schwarzmagier wohl sagen, wenn sie sie später so sahen?
Ja sie sah aus als wäre sie gerade aus einem Urwald oder einer dunklen
Hölle entsprungen. Dabei klebte hier und da noch Minecrawler Spinnfaden
drum: Es sah furchtbar aus.
Irgendwie hatte sie ein Lust auf ein Bald in einem klaren See, aber wie
sie später zum Erschrecken feststellen musste, war selbst dieser
dunkelblaue See, der zunächst wie ein klares Wasser schien, als schmutzig
und dreckig. Umso ungemütlicher war es mit Sandalen und zudem mit
ihrer Robe durch das Wasser zu watschen, welches das Licht der großen
Feuerfackeln in einem matten glitzernd widerspiegelte. Im Endeffekt war
die Robe dann noch schmutziger als Vorher und das machte Xalvina nicht
unbedingt froh. Schweigsam ging sie inzwischen als letzte aus dem Wasser
hinaus. Na zumindest sah man nicht allen Schmutz, denn ihre Robe war Schwarz.
Wäre sie so gekleidet wie einige seltsame Sumpfler, so würde
man den Schmutz gut erkennen können. Da standen alle nun. Vor einem
mächtigen kunstvollem alten Tempeleingang, der jedoch von einer festen
steinernen Wand blockiert wurde. Irgendwie hatte sie das Gefühl,
der Stein war absichtlich hier in den Eingang hineingebaut, denn er gerade
und eben und er versperrte genau diesen Eingang. Doch es gab keine Anhaltspunkte
auf eine Öffnung und wie Trulek auch später feststellte, war
dieser Felsblock auch noch mehrere cm dick. Mit roher Kraft könnte
man diesen Felsen wohl nicht bewegen. Auch als sich die Gruppe umschaute
und versuchte irgendeinen Schalter oder ähnliches zu finden - vergebens.
Xalvina war die erste die sich nachdenklich auf einen Stein setzte und
hinaus auf die überhäuften Ruinen, die sich hinten über
dem See und zu beiden Seiten häuften. Was mag bloß der Grund
gewesen sein, warum diese Kultur untergegangen ist
Sie hatte gerade
die Augen ein wenig geschlossen gehabt um sich kurz auszuruhen, als es
plötzlich hinten ein gleichmäßiges Surren gab. Erschreckt
schaute Xalvina auf und sah, wie sich der Massive Felsstein, der den Eingang
verschloss, bewegte und wie in einen Mechanismus langsam und gleichmäßig
herunterging. Staub wurde kurz aufgewirbelt und nun wurde ein dunkler
Gang frei. Auslöser war doch tatsächlich Trulek. Kurz blickte
sie ihn mit ihren ausdruckslosen Gesicht und Kälte an und nickte
ihm zu. Doch er sah sie nicht wirklich, denn er war so fasziniert von
dem Gebäude, dass er fast wie in Trance Hineinschritt. So blieb der
Fee nichts Anderes über, als ihn mit schnellen Schritten einzuholen.
Nur kurz gingen sie einen finsteren Korridor entlang, doch in der Ferne
sahen sie bereits neues Licht, wobei sie später in einem einigermaßen
Großen Raum landeten. Zumindest sah man wieder die alten Schriftzeichen
an den Wänden und die Steinfliesen. Misstrauisch blickte Xalvina
diese Fliesensteine an, doch sie bewegten sich nicht. Mehrere Säulen
verbanden hier mit ihrem kunstvollen gehauen Sockel und eingemeißelten
Bildern, den Boden und die leicht mit (und diesmal waren es nur einfache)
Spinnweben bedeckte Decke. Eine Säule war jedoch umgekippt und in
mehrere Stücke zerbrochen. An einer anderen Stelle waren Fliesen
heraus gebrochen und irgendwo gab es sogar ein gähnendes Schwarzes
Loch. In der Mitte jedoch war wieder einer dieser seltsamen runden Steine
(Teleportsteine) platziert welche Xalvina schon vorher draußen gesehen
hatte, allerdings leicht kleiner. Doch es schien sich genauso wenig etwas
auf diesem Stein zu tun. Aber ihre Sorge waren eher diese drei Steinskulpturen,
welche erstarrt vor allen drei Wegen standen. Allerdings wusste Xalvina
nicht recht ob sie diesen Dingern trauen sollte, denn sie hatte schon
einmal gesehen, wie sie sich bewegt hatten. Sie angegriffen hatten. Doch
in allem konnte man wieder deutlicher diese seltsamen Laute hören,
die ständig seit Anbeginn ihrer Entdeckung und fast Reise durch diesen
Tempel alle begleiteten, doch diesmal waren sie irgendwie deutlicher und
näher. Das Klageheulen kam aus allen Gängen und verstickte dann
immer wieder in der Ferne.
Die Luft war ein wenig muffig und es roch irgendwie nach Altem Gewebe.
Außerdem war sie seltsam feucht und kalt dazu. Hier war garantiert
schon seit längerem keiner mehr gewesen und trotzdem leuchteten die
magischen Fackeln immer noch. Hier gab es fünf Wege die man wählen
konnte, zwei führten jeweils nach Links aber in denselben leicht
grünlich beleuchteten kleinen Raum welchen die Kämpferin (Corie)
kurz betrat, zwei andere Wege führten nach rechts in einen anderen
ebenfalls grün beleuchteten aber größeren Saal. Die Türen
waren seltsam mit einem Runden Torbogen verziert und kunstvoll mit einem
Rankenmuster von irgendwelchen Zeichen verziert. Oben an der Spitze war
ein etwas größerer Stein eingegliedert, auf dem ein Zeichen
eingemeißelt ward, doch im Vergleich zu den linken und Rechten Türen
waren es zwei Unterschiedliche. Doch die Tür in der Geradeaus - welche
man zuerst nicht sah - war etwas größer und führte zu
einem weiteren Korridor der von weiteren grünlichen Fackeln beleuchtet
wurde, besaß aber oben kein Zeichen am Türrahmen. Irgendwie
sah das alles seltsam unheimlich aus. Xalvina blieb in der Mitte stehen,
schaute zunächst nach links, rechts und dann geradeaus. Doch sie
konnte nicht genau bestimmen woher diese Laute kamen, denn irgendwie hatte
man das Gefühl sie kamen von allen Seiten. Fragend blickte sie die
Gruppe an. "Jemand eine Idee?" |
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Da
gegenüber sich nur ein weiterer Nebenraum befand, entschloss sie
sich die Gruppe nun in den einzig möglichen Korridor zu lenken, was
sie dann auch tat.
Es dauerte auch nicht kurz als sie wieder zu einer recht großen
Räumlichkeit ankamen, allerdings unterschied sie sich von der anderen
bei weitem. Hier gab es mehrere Gänge an der linken und rechten Seite,
allerdings waren diese Gänge weiter tiefer unten, denn zwei Treppen
mit fünf oder sechs Stufen boten sich ebenfalls der Gruppe an, die
hinunter zu dieser leicht tieferen Lage führen sollten. Doch gab
es ein kleines Problem: Denn dort wo die Dritte Stufe begann, zog sich
Wasser umher - die ganze untere Ebene war hier unter Wasser, sodass man
nur die Rundbögen der vereinzelten prachtvollen Türen dort unten
sah. Und trotzdem sah man unten im Wasser in diesen Gängen in der
Ferne dieses grüne Licht der magischen Fackeln leuchten. Wie viele
Lichter unter Wasser so leuchtete es unheimlich zu ihnen empor. Das Wasser
war still und bewegte sich nicht, sodass es fast gruselig wirkte. Säulen
ragten unregelmäßig aus dem Wasser empor und wandten sich hoch
zur Decke, die jedoch in dem Dunkel nicht zu sehen ward. Einige Säulen
waren aber auch abgebrochen und ragten wie Pfahle aus dem stillen trügerischen
Wasser. Die Gruppe war Zeuge eines unterirdischen fast noch erhaltenden
Bauwerks. Oben in den Ruinen waren die meisten Anlagen zerstört,
aber hier konnte man noch eine Bauweise erkennen. Vor ihnen wand sich
nur ein kleiner langer Weg, der geradeaus führte und zu einem kleinen
Vorplatz führte. Dort sah man eine recht große Wandsäule,
die man fast als große Stütze dieses Raumes ansehen konnte.
Als Trulek nachher später an sie herantrat, erkannte man - nachdem
er einige Spinnfäden weggewischt hatte - eine eingemeißelte
Karte, welche zu aller Wahrscheinlichkeit eine Baukarte dieses Tempels
sein musste. Nur waren hier seltsame Punkte eingezeichnet, die keinen
Aufschluss gaben. Weiterhin war die Karte nicht klein - sogar riesig,
was darauf schließen konnte, dass sie es hier mit einer recht großen
Tempelanlage zu tun hatten. Allerdings konnten sie hier nicht einschätzen
welche Teile hier überflutet waren, und andere wiederum verschüttelt,
aber die Karte gab jedoch nicht unbedingt viel Aufschluss auf einen Weg
hier heraus. Hinter dieser Säule konnte die Fee neben zwei Seitengängen
nur noch vorne eine groß ausgelegte Treppe zwielichtig erkennen,
die sich diesmal leicht steigend nach oben wand. Immerhin ein Zeichen.
"Was siehst du Trulek...?"
Trulek
etzt waren
sie also noch weiter in den Tempel hinein gegangen. Es ging immer tiefer
unter die Erde, die Luft wurde feuchter und kühler. Also wenn es
nicht bald mal bergauf ging, dann musste es irgendwo einen Ausgang in
einem Tal geben. Die Karte, die Trulek jetzt in diesem Raum betrachtete
war wahrhaftig ein großes Stück. In Stein eingemeißelt,
aber es war nicht mehr alles so gut zu erkennen, wie er es gerne gehabt
hätte. "Verdammt", hörte man ihn sagen. Völlig
auf die Karte konzentriert sprach er weiter: "Die Karte ist zwar
gerade noch so lesbar, leider gibt es keinen Hinweis in welchem Raum wir
uns befinden. Die Erbauer dieses Tempels waren ziemlich schlau und wahrscheinlich
hatte auch nicht jeder Zutritt zu diesem Bau." Abermals schweiften
die Blicke des Templers über die Karte, jedoch fand er nichts weiter
heraus. Da es so viele Nebenräume gab und auch alle eingemeißelt
waren, war es nahezu unmöglich sich mit der Karte zurechtzufinden.
Von den Räumen, wie sie jetzt in einem waren gab es mehrere, mindestens
sechs an der Zahl und leider war das Wasser nicht mit eingezeichnet. Wahrscheinlich
weil es früher einmal trocken gewesen war, was sollte man auch schon
mit einem Unterwasser-Tempel? Trulek wandte sich wieder an den Rest der
Gruppe. Sie schienen ziemlich nervös und dazu gab es auch einen Grund,
nämlich wie sie aus diesem verdammten Tempel wieder herauskommen
sollten. "Wir werden wohl unser Glück versuchen müssen.
Umdrehen will ich nicht, nass werden will ich auch nicht, also schlage
ich mal vor geradeaus zu gehen. Sieht mir auch irgendwie am logischsten
aus. Links und rechts sind die Nebenräume und geradeaus geht es hinaus."
Nachdem er gesprochen hatte musterte er die Gruppe. Es schien allen bis
auf Xalvina recht egal zu sein, sie wollten einfach nur raus hier. Die
Magierin aber nickte zum Zeichen, dass sie einverstanden war. Noch einmal
ließ Trulek seinen Blick über die Karte schweifen, wendete
sich dann aber ab um vorauszugehen.
Langsam kamen sie der Treppe näher, die nach oben führte. Immerhin,
denn der Templer hatte sich vorhin noch gedacht, dass es langsam mal nach
oben gehen musste. Leider konnte er auf der Karte erkennen, dass alle
von diesen Räumen hier ziemlich mittig im Tempel lagen, es war also
wahrscheinlich trotzdem noch ein weiter Weg bis Draußen. Beim hinaufsteigen
der Treppe seufzte der Templer irgendwie erleichtert. Die Luft wurde besser.
Unten war sie so feucht und kühl gewesen, aber nun wurde sie trockener.
Wärmer wurde es zwar insgesamt nicht, angenehmer aber allemal. "Ich
weiß zwar nicht wie ihr das seht, " wandte er sich an die anderen.
"aber ich kriege langsam wieder Motivation. Immerhin geht es bergauf,
was will man mehr?"
Kurz wurde es wieder stiller, als die Treppe endete und in einen kleinen
Raum führte, in deren Mitte sich anscheinend eine Grabstätte
befand. Trulek staunte darüber nicht schlecht. Er sprach seine Gedanken
laut aus. "Kann es sein das dieses Gebäude nur einen Sinn hatte?
Vielleicht war es eine große Stätte für Bestattungen.
Dann würden sich auch diese Räume erklären. An den Seiten
führen die Gänge zu den niederen begrabenen Menschen, hier der
Aufgang in der Mitte führt zu ihrem Herrn!" Trulek war es irgendwie
unheimlich und bei dem Gedanken, dass sie in einer großen Grabkammer
umherirrten, wurde ihm noch komischer. An den Wänden dieser Kammer
hingen hoch oben verrostete Schilder, alle mit verschiedenen Wappen. Vielleicht
lag hier ein großer Kriegsherr und diese Wappen waren die seiner
Brüder und Freunde. Das Wappen der Paladine erkannte Trulek nicht,
aber eins das diesem ähnelte. Vielleicht hatte das Volk hier früher
auch an Innos geglaubt, aber ein etwas verändertes Wappen gehabt.
Trulek wollte so schnell wie möglich aus diesem Raum hinaus, zum
Glück war es keine Sackgasse, es gab links neben der Grabstätte
einen weiteren Ausgang. "Kommt," sagte er leise und ging voran
in den nächsten Raum.
Xalvina
ährend
sie länger hier entlang schritten, umso unheimlicher wurde es ihr.
Das alles sah schon gar nicht mehr aus wie ein harmloser Tempel sondern
wie
wie
. Xalvina fand keine Beschreibung aber irgendwas färbte
sich auf dieses Bauwerk ab, was sie sich nicht direkt erklären konnte.
Es musste etwas geschehen sein, etwas, was nicht zu diesem Volk passte,
an welchen Gott sie auch immer geglaubt haben. Vielleicht an Innos oder
Adanos. |
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Xalvina
ollkommen
erstarrt blickte sie auf Angroth. Hatte sie richtig gehört? Alle
wollten auf irgendeine Weise hinaus, hinaus aus diesem Tempel, aus diesen
Räumen, aus diesem Loch. Und bisher hatte sie es nur tiefer in
die Erde hinein gelockt, von einem Ausgang war weit und bereit nichts
zu sehen. Innerlich gab sie es ja zu. Angroth hatte Recht, bisher schien
es einfach nur noch schlimmer zu werden, bisher war kein einziger Weg
hier sinnvoller. Aber sollten sie jetzt alle zurück in die Minecrawlergänge
hinein gehen? Dort wo diese Spinnen nur noch auf sie warteten, bis sie
in eine Falle lockten und dann als Futter in ihren Spinnweben an die
Decke klebten? So wollte Xalvina nicht enden. Alle Anderen ging es nicht
besser und sie starrten eher baff auf Angroth der sich einfach lachend
umdrehte. Er wollte ganz allein kehrt machen und sich auf eigene Faust
durchschlagen, anstatt mit anderen zusammen einen Ausweg zu suchen.
Sie wollte etwas erwidern aber lies es. Während die Anderen ihn
noch nachschauten, verschränkte sie die Arme und schüttelte
leicht den Kopf. Sie drehte sich nur kalt ihm und dem Rest den Rücken
zu und schritt weiter voran in die Mitte dieses Raumes und blieb dann
stehen. Sie war innerlich genauso verblüfft über Angroths
plötzlichen Zuges aber sie zeigte dies nicht. Die Anderen konnten
sich entscheiden wem sie jetzt folgten und ob sie seinen Worten - dass
dieser Weg keinen Sinn machte - glauben schenken wollten. Xalvina würde
jedenfalls nicht zurückgehen, hier im Tempel war in ihren Augen
eher eine Chance, hier lebendig heraus zu kommen, als irgendwo in den
Schächten der Crawler zu suchen. Natürlich fand sie es nicht
gerade gut dass Angroth sie verlassen hatte und damit eigentlich im
Stich lies, aber es war einfach schlicht gegen ihre Natur und Art ihn
dazu zu überreden, das nicht zu tun. Sie war einfach nicht der
Mensch dazu und noch weniger jemand mit Gefühl. Sie verließ
sich einfach auf die Anderen und wenn sie ihre eigenen Wege gingen,
so sollten sie diese gehen. Xalvina schritt daher einfach wahlweise
nach rechts in den anderen Raum, ohne überhaupt den Anderen Anwesenden
Etwas zu sagen. Sicher mussten sie jetzt sie für eine eiskalte
gefühlslose Person halten, die sich gar nicht um das Wohl Anderer
scherte. Das war garantiert nicht so - aber wenn die Menschen es so
von ihr glaubten, dann sollten sie es glauben. Jedoch war sie sich bei
Amydala nicht ganz so sicher, und bei Trulek eigentlich auch nicht.
Auch die Kämpferin schien wenig sich einen Kopf zu machen und bald
merkte sie auch, dass die anderen Drei ihr folgten.
Die Fee hatte zwar genauso wenig Ahnung wie der Rest aber sie konnten
zumindest nicht ewig stehen bleiben, und warten bis etwas passierte.
Desto länger sie blieben, umso nervöser wurde ihr überhaupt.
Das Zeitgefühl ließ besonders stark nach und sie wusste nicht
ob bereits der Tag angebrochen oder überhaupt verstrichen ward.
Das ganze war alles ein wenig verwirrend. Der Raum der jetzt folgte
war wie schon vorausgesehen mit seltsamen grünen Lichtfackeln ausgestattet.
Es erstaunte die Fee, dass dieser Raum sogar noch mit Einrichtung erhalten
ward, doch lag auch eine Menge Sand hier drin. Vielleicht war hier einst
mal Wasser gewesen, denn so sah es hier aus. Denn hier lagen umgeschmissene
alte Holzschränke und teilweise konnte man ein altes Gerüst
sogar als Bett erkennen. Vasen lagen zerscheppert in den kleinen Sandmengen
die sich jeweils an den vier Ecken des Raumes sammelten, auch ein paar
Muscheln waren hier. Vorsichtig hob Xalvina eine noch intakte kleine
Porzellan Vase auf. Die einzige Farbe und Zeichnungen waren schon vergilbt,
aber trotzdem war sie noch schön anzusehen. Die Wände sahen
in ihrer Farbe schon längst ausgebleicht aus und machten den Eindruck
als hätten sie lange unter Wasser gestanden. War etwa durch das
Erdbeben der letzten Tage das Wasser hier abgeflossen und hatte alles
Freigelegt? Ihre Vermutungen konnten nicht ganz unwahr sein, denn immer
noch war ein schmutziger See vor dem Tempel gewesen. Aber es gab keinen
Aufschluss auf diese Geräusche. Die Fee nahm die kleine Vase in
die Hand und nahm sie mit während sie weiter rätselte. Doch
hier gab es keinen weiteren Gang oder Tür, wo man hätte durchgehen
können.
Xalvina
ie Dunkle
Fee hatte zwar den Raum, in dem sie sich befanden komplett abgemustert,
doch es gab keine Hinweise auf einen weiteren Durchgang oder Türe.
An der linken Hinteren Wand schien zwar ein großer Riss zu sein,
aus dem unten kleine Tropfen Wasser herausliefen und inzwischen eine
kleine Pfütze gebildet hatten, aber sonst gab es keine Anhaltspunkte
was diesen Raum sonderlich bedeutend für die Gruppe machten. Unter
ihren Sandalensohlen knirschte der Sand, der auf dem Steinboden verstreut
lag. Trulek hatte sich an eine Wand gelehnt, Amydala war müde und
hatte sich auf den Boden gesetzt und die Kämpferin aus dem Sumpf
schien ebenfalls nicht sonderlich aufmerksamer zu sein. Tatsächlich
alle schienen leicht müde zu sein und selbst wenn es die Fee nicht
zugeben wollte, es erging ihr nicht besser. Am liebsten hätte sie
sich jetzt irgendwo draußen im Freien auf einem Baum auf dichten
Ästen hingelegt und einfach ausgeschlafen. Aber hier konnte sie
das nicht - sie wusste nicht was hier auflauerte und welche Gefahren
drohten. Doch als sie die lustlosen Gesichter ihrer Begleiter sah, gab
sie zögerlich nach. "Lasst uns rasten. Zwar habe ich keine
Ahnung wie spät es ist aber ich bin mindestens genauso müde.
Wollen wir kurz verschnaufen und ein wenig zur Ruhe legen, ich werde
die erste Wache übernehmen, wenn der Rest sich etwas Schlaf gönnen
will". Sie riss das morsche Holz aus den alten Regalen und Gerüsten
auseinander und häufte sie in der Mitte dieses Nebenraums und zündete
dieses nachher an, sodass es wenigstens ein wärmendes Feuer in
diesen kalten feuchten Gemäuern gab. Alle sahen mehr oder weniger
kaputt aus, Müde vom Kampf oder vom Laufen. Müde durch diese
angespannte hoffnungslose Situation. Am meistens hatte es Amydala erwischt,
die nicht glücklich war hier zu sein und oftmals quengelte, dass
sie hier raus wollte. Hoffentlich drehte sie nicht irgendwann durch,
sollten sie noch mehr Tage hier unten umherirren und diese entsetzlichen
Laute ertragen müssen, die fast einem den Schlaf raubten.
So nahm Xalvina ihren Bogen und stand auf um wieder zu Trainieren. Sie
hatte in den letzten Stunden zwei oder drei sich flink bewegne Minecrawler
erledigt, wobei sie zunächst nicht immer traf aber dann nach und
nach sie niederschießen konnte. Ein gutes Training würde
wohl ihr Lehrmeister sagen, wenn sie auf Jagd gewesen wären. Aber
hier hatte die Fee das ungemeine Gefühl die Gejagten zu sein, die
Beute dieser Getiere und Kreaturen, die hier nur lauerten. Bis jetzt
hatten sie nur diese Spinnenbestien gesehen, wandelnde Steinskulpturen
und sich bewegende gefährliche Bodenplatten. Was kam als nächstes?
Sie verschoss einen Pfeil nach dem anderem präzise auf ein Holzstück
das am anderen Ende dieses Raumes lag. Doch eigentlich war sie eher
nachdenklich als beim Bogenschießen oder Training. Diese Stille
und Ungewissheit ging ihr allmählich auf den Geist. Und diese Laute
machten einen auf Dauer wahrhaftig kirre. Würden sie früher
oder später komplett durchdrehen?
Nachdenklich schaute sie zurück zu den Anderen die sich hingelegt
hatten, außer Trulek, der sich immer noch nicht damit anfreunden
konnte, dass dieser Raum keinen Sinn hatte und eine gefundene Tonscherbe
analysierte. Leise ging sie auf ihn zu und machte sich dann durch einen
falschen Schritt bemerkbar sodass er aufschaute. "Anscheinend kannst
du genauso wenig schlafen wie ich. Du siehst geschafft aus aber ich
glaube nicht dass ich dir einreden könnte dich hinzulegen. Wie
denn auch. Diese Töne und Laute machen doch einen Menschen wahnsinnig".
Sie schaute kurz zu Amydala die Beliar sei Dank eingeschlafen war. Das
arme Mädchen. Mit einem leicht sorgenden Blick drehte sie sich
wieder zu dem Templer um. "Jetzt wo wir ein wenig Zeit haben, gibt
es etwas neues was du mir beibringen kannst? Ich habe jetzt zwar gelernt
auf unbewegliche Gegenstände zu schießen und die einfachen
Haltungen und Bewegungen beim Bogenschießen gelernt aber es gibt
doch sicherlich mehr als das. Zum Beispiel mit 2 Pfeilen zu schießen
oder bestimmte Techniken. Zwar können wir hier nicht so einfach
Trainieren wenn es hier in diesem Raum keine Bewegenden Dinge zum Abschießen
gibt, aber ich bin sicher wir stoßen hier gewiss noch im Verlauf
dieses seltsamen Gemäuers auf neue bösartige Kreaturen an
dem ich dann meine neuen Erkenntnisse ausprobieren kann".
Trulek
s war
einfach seltsam hier unten, anders konnte man es nicht beschreiben.
Die Wände und der Boden waren feucht von Wasser durchdrängt,
sodass es unangenehm war sich hinzulegen. Außerdem hatte Trulek
hier unten nicht die Ruhe sich hinzulegen. Müde war er zwar, aber
schlafen konnte er hier nicht. Er saß mit dem Kopf an die Wand
gelehnt und überlegte wie sie hier wieder rauskommen sollten. Ob
es Angroth irgendwie in der anderen Richtung geschafft hatte? Trulek
wusste es nicht, aber umdrehen wollte er nicht. Es war nämlich
gar nicht mal ein kurzer Weg bis hier hin gewesen und es konnte eigentlich
nicht sein, dass es hier keinen Ausgang gab. Bei der vorherigen Tür
gab es einen Schaltermechanismus in der Wand, wahrscheinlich war dann
die nächste Hürde wieder anders versiegelt, nur wie? Plötzlich
als Trulek gerade darüber nachdachte kam Xalvina näher. Sie
hatte wohl recht damit, es gab noch viel zu lernen.
Der Templer war zwar müde, aber jetzt gab es nichts Besseres als
sich mit irgendetwas zu beschäftigen. Langsam stand er auf und
nahm den Bogen zur Hand. Jetzt kam der interessante Teil des Bogenschießens.
"Ja, tatsächlich gibt es noch viel zu lernen. Als erstes nehmen
wir uns mal die Fußhaltung vor. Stehe ein bisschen gebeugt mit
den Knien und nehme die Füße etwas auseinander. Die wirst
sehen du stehst viel unwackligrer auf den Beinen und kannst besser Zielen."
Trulek machte es kurz vor und vergewisserte sich, dass Xalvina das gleiche
tat. Ja sie hatte anscheinend Schnell kapiert, denn sie machte es genau
richtig. "Sehr gut, als nächstes nehmen wir uns mal der Bogenhaltung
an. Ich habe gesehen, dass du den Bogen sowieso schon recht schräg
hältst. Noch ein klitzekleines bisschen mehr und du wirst sehen
es ist ganz anders. Versuche es einmal." Xalvina nahm den Bogen
und spannte einen imaginären Pfeil. Sie war echt eine flinke Schülerin,
denn auch das machte sie sofort richtig. Trulek lächelte. "So
jetzt kommen wir zum allerwichtigsten Teil. Theoretisch hört sich
es recht einfach an, jedoch entpuppt sich die Sache später als
recht happig. Du musst dich sehr stark auf den Gegner konzentrieren.
Du musst dir schon vorher denke wohin er sich bewegt und genau in die
Flugbahn schießen. Leider haben wir hier keine richtigen Ziele
und können es nicht richtig üben. Die Minecrawler hast du
vorhin ja alleine erlegt."
Xalvina
ragend
blickte die Dämonenbeschwörerin ihren Lehrmeister Trulek an,
welcher sich als Beispiel vor ihr hinstellte und die Beinbewegungen
und das Halten des Bogens vormachte. Das sah zwar jetzt ein wenig ulkig
aus wie er sich darstellte aber die Fee stellte sich zum Üben neben
ihm und tat es ihm gleich, schaute dabei ab, wie Trulek den Bogen hielt
um diese selbe Haltung zu gewinnen, was sie auch schnell begriff. Sie
merkte wie Trulek ihr zunickte und dann selbst sie dazu aufforderte
einen Pfeil zu schießen, was sie dann auch tat. Eigentlich schien
in ihren Augen sich nicht viel am Schießen geändert zu haben,
aber vielleicht würde sie das erst in wirklichen Kampfsituationen
herausfinden. Sie merkte wie ihr Lehrmeister zusah wie sie noch mehrmals
diese Haltung einübte und weiterhin Pfeile verschoss. Innerlich
war es Xalvina bereits klar, dass sie ihre eigentliche Erfahrung nur
im Kampf gewinnen konnte, wenn es hieß richtig zu zielen und die
Theorie hier in die Praxis anzuwenden zu können. So blieb der Pendlerin
auch nichts über als erst einmal diese neuen gezeigten Stellungen
einzuüben und dann ihm noch mehrmals vormachte um eventuelle Fehler
auszubessern. Doch auch hier meisterte sie ihre ersten neuen Vorgaben
gut, sodass sie sich nichts anderes mehr sonderlich merken musste. Aber
sie konnten hier keine Praktischen Übungen machen, sodass es heute
nur ein paar Theoretische Übungen zum lernen gab. Immerhin besser
als gar nichts zu lernen und so ließ Trulek sie auch wieder alleine
und setzte sich zurück an seinen alten Platz. Die Fee merkte zwar,
dass er ab und zu ihr herüber schaute, aber sich dann in Gedanken
verlor.
Viel konnte nachher nicht mehr üben sodass sie sich zu ihm gesellte.
Ständig gähnte sie und manchmal wurde ihr schwummrig aber
es reichte nur eins dieser Laute um sie wieder aus ihrem Halbschlaf
aufzuwecken. Trulek blieb die ganze Zeit sowieso wach und starrte auf
seinen Fund, dann mal wieder zu den Wänden, als überlegte
nach den vielen Ursachen und Fragen, die alle quälten. Zum Schluss
war Xalvina kurzzeitig doch eingeschlafen und wurde erst wieder durch
ein lautes Klagegeheul wieder wach. Als sie sich die Augen rieb, sah
sie, dass das Feuer bereits mit dem Holz ausgebrannt ward und nur noch
die Überreste glimmten. Außerdem war ihr eisig kalt und zunächst
brauchte sie einen Moment um aufzustehen. Mit verschränkten Armen
lief sie auf und ab, in der Hoffnung dass ihr wärmer wurde, aber
sonderlich viel half es ihr auch nicht, bis sie sich wieder seufzend
hinsetzte. Die Lage war irgendwie so aussichtslos.
Nach und nach erwachten auch Amydala und auch die Kämpferin, die
sich später noch als Corie vorstellte, sodass Xalvina zumindest
ihren Namen wusste. Halbwach blickten die zwei Frauen Xalvina an, die
es teilweise nicht besser erging. Es war kalt und die Luft war muffig
und feucht. Irgendjemand zog ständig die Nase hoch. Niemand sagte
was. Alle saßen nur von den Resten des kleinen Feuers, was sie
vor einigen Stunden - wer weiß wie viele es waren - entzündet
hatten. Die Fee hatte leichte Schmerzen im Rücken, da sie lange
auf diesen kalten sandigen Fliesen gelegen hatte bzw. gesessen, denn
sie war im Schneidersitz eingenickt. Doch sie konnten zumindest hier
nicht mehr ewig sitzen bleiben, also stand sie als Erstes auf und klopfte
kurz ihre Robe vom Sand ab. Allerdings war die Robe schon so oder so
dreckig, da war es schon ihr mittlerweile egal, ob da ein paar Sandkörner
mehr darauf klebten oder nicht. Kurz reckte sie sich und legte sich
ihre Haare zurecht, legte sich den Bogen und ihre Tasche wieder um ihren
Körper und war fertig. "Kommt Leute, meinte sie leicht verschlafen
und immer noch müde, lasst uns weiter gehen. Es bringt nichts wenn
wir hier Rumsitzen und warten, bis uns der Tod einholt. Hier Amydala,
nehme mein Taschentuch für deinen Schnupfen, du brauchst ihn nicht
vor mir zu verstecken." Die Fee überreichte ihr das Taschentuch
und die junge Frau schnäuzte kurz hinein. Dann lief Xalvina wieder
aus dem einzigen Ausgang dieses Nebenraums hinaus und fand sich wieder
in dieser Eingangshalle wieder.
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Oder sie hatten an einen ganz anderen Gott geglaubt. Aber warum lag dann
hier Wasser? Hatten sich etwa die Götter sich gegen dieses Volk verschworen?
Aber aus welchem Grund? Aber eigentlich fragte sie sich immer noch wie
zuvor, was diese Geräusche waren, die sie ständig vernahmen.
Das alles gab wenig Sinn.
Trulek hatte die Führung übernommen, was ihr auch lieb war.
Zumindest schienen sie alle trotz der gefunden Karte keinen besonderen
Erfolg zu haben, denn sie wussten nicht wo sie eigentlich waren. Aber
zumindest konnte sie ihm in der Aussage von Motivation zustimmen, denn
als sie die Treppen hochgingen schien diese Feuchtigkeit ab zu nehmen.
Aber stattdessen landeten sie in eine Art Raum, übersäht von
Skeletten. Hier und da war noch ein zerbrochenes rostiges Schwert in dem
Licht zu erkennen, das ein oder andere Gerippe trug noch ein zerrissenes
vergilbtes Stofffetzen oder einen teilweise erhaltenen Brustharnisch.
Waren sie in einer Art Grabkammer gelandet oder warum lagen hier Gerippe?
Hier gab es aber keine Särge und nochweniger welche Hinweise. So
konnte Xalvina daraus schließen, dass diese Menschen hier unfreiwillig
von Etwas unerwartetem gestorben waren und mit der Verbindung mit dem
vielen Wasser und Sand hier ließ sich daraus schließen, dass
hier eine gewaltige Wassermenge diesen Tempel erwischt hatte. War das
Volk etwa einer Flutkatastrophe zum Opfer gefallen? Aber die Bauwerke
waren nicht in Strandnähe und im Gebirge gab es auch keinerlei großen
Seen, die durch Erdrutsche oder was auch immer hier herabgeflossen waren.
Das gab der Fee zu Denken. Wenn hier unheimliche Mengen Wasser diese einstige
Stadt oder Tempelanlagen zerstörten, wie kam das Wasser und weshalb?
War Adanos selbst voller Zorn gewesen, dass er eine so mächtige Flut
entsandte, um die Erbauer dieser Anlagen und heutigen Ruinen auszulöschen?
Die Pendlerin wurde wieder aus ihrem kurzen Gedankenstrom aufgeweckt,
als Trulek sie alle aufforderte, weiter zu gehen. Diesmal schritt die
dunkle Frau wieder schneller um Trulek einzuholen und neben ihrem Lehrmeister
zu laufen. Bis jetzt war nichts geschehen. Kein Feind, Gegner, Monster
- Gar nichts. Die Minecrawler waren ledig das Einzigste bisher gewesen,
was sie an lebenden Kreaturen hier zu Gesicht bekamen. Doch dieser trügerische
Frieden sollte sich ändern. Sie gelangten in einen mittelgroßen
Raum, mit zwei weiteren Gängen, die sich irgendwo verloren. Wieder
waren beide Türen mit demselben Türbogen und dem unterschiedlichem
Steinzeichen an der jeweiligen Spitze ausgestattet. Grünes Fackellicht
beleuchtete diesen kleinen Raum, und 4 dünne Säulen hielten
die Decke fest. Zum ersten Mal sah Xalvina wieder dieselben Zeichen an
den Steinsäulen, welche schon zu Anfangs draußen vor den Ruinen
gesehen hatte. Allerdings wandelte sich schnell ihre Freude in Misstrauen,
denn plötzlich stoppte Trulek neben ihr. Vor ihnen standen einige
Meter entfernt vier dieser seltsamen Steinwächter. Trügerisch
still standen sie dort und regten sich nicht, als wären sie nur aus
reglosem Stein. Das waren sie auch aber jeder wusste, dass dies gar nicht
so stimmte. Schon einmal hatte die Dämonenbeschwörerin selbst
diese Steinriesen laufen gesehen, welche der Grund waren, dass sie hier
herein gefallen ward, mit so den Anderen. Fast sie erstarrt und den Atem
angehalten blieben sie stehen, keiner der Vier regte sich. Misstrauisch
musterten sie die Steinskulpturen. Langsam tat Trulek einen Schritt zur
Seite. Nichts passierte. Wieder einen Schritt. Gar nichts. Stille. Langsam
ging er voran, Xalvina hinter ihm, die Gruppe folgend. Aber die Steinwächter
taten nichts und auch als Corie unmittelbar fast neben einer stand, so
rührte sie sich keinen Millimeter. Doch erleichtert waren sie alle
nicht bis Corie vorsichtig gegen den Steinwächter trat, aber ebenfalls
geschah nichts. Langsam wollte die Gruppe an diesen vorbei schreiten,
bis es plötzlich ein kleines Geräusch gab. Amydala war auf eine
Steinplatte wie jede andere getreten, nur hatte diese sich leicht nach
unten Bewegt und ein Schalterähnliches Geräusch von sich gegeben.
Plötzlich funkelte Licht in den Augen dieser Steinkolosse und sie
erwachten mit einem Donnern zum Leben. Vollkommen Erschreckt wich Amydala
zurück, als zwei dieser Riesen auf sie zukamen. Zwar versuchte sie
sich hinter einer Säule zu verstecken, aber diese hauten diese Wesen
mit links kaputt, sodass sie entzwei und dann in der Mitte in Einzelteile
zerbrach. Währendessen griff ein anderer Corie an, die ebenfalls
hinter den dünnen Säulen Schutz suchte, aber beide Rechten Säulen
von den Steinkolossen zerstört hatten. Xalvina hatte bis jetzt sich
versucht, mit ihren Bogen diese magischen Steinwesen mit ihren Pfeilen
zu treffen, aber die Pfeile schienen den Kolossen fast nichts auszumachen.
Es war wie verhext. Doch als die Steinwächter die dritte Dünne
Säule zerstörten, gab es plötzlich ein seltsames Knacken
von der Decke, sodass dieses Rumoren durch das Echo in allen vier Wänden
vibrierte. Fast erschrocken blickte die Fee nach oben und sah, wie sich
ein Riss mehr und mehr durch die Decke fraß. "Die Decke
"
Doch mehr konnte Xalvina nicht mehr sagen. In diesem Moment wurde das
Knacken lauter und als die Steinwächter in diesen Moment die letzte
Säule, welche tatsächlich als Stütze der Decke gedient
hatte, zerstören wollte, wurde der Deckriss groß und mehrere
kleine Strähle Wasser spritzten mit einem Zischen herunter. Über
ihnen war Wasser und Sekunde zu Sekunde schien mehr Wasser hindurch zu
sickern. Corie sprang gerade noch zu Trulek und Xalvina, Amydala konnte
sich gerade in den Gegenüberliegenden Gang retten
Aber dann
war es auch schon zu spät. Die letzte Säule fiel und die Decke
gab mit einem Krach nach und mehrere Steinblöcke rasten mit einem
ungeheueren Wasserstrom herunter. Mit gefährlich reißender
Flut so raste die riesige Wassermasse zu allen Seiten zu und erwischte
die Streiter in ihrer Wucht und riss sie mit in den Gang, welchen sie
gewählt hatten. Noch ein Kurzer Schrei, dann wurde jedes Geräusch
von tobenden Wassermassen übertönt.
Xalvina
alvina
hatte ihr Gesicht in ihre Hände vergraben. Sie hatte sich an eine
Wand gegenüber zur Türe angelehnt und ihre Knie eingezogen.
Wasser tropfte herab und wenn man hinschaute sah man, dass sie zitterte.
Ihr war kalt. Wassermassen hatten die Gruppe erwischt und sie zunächst
in die Gänge gezerrt. Kaltes eiskaltes eisiges Wasser. So kalt. Ständig
zog sie die Nase hoch, ihr Haar klebte an ihrem Körper und Robe,
und von den Spitzen tropfte ständig unregelmäßig aber
schnell einzelne Wassertropfen herab, die aber mit der Zeit weniger wurden.
Um ihren Sitzplatz hatte sich eine Wasserpfütze gebildet, die schwarze
prächtige Robe des Zirkels war komplett durchnässt und voller
Wasser. Nur dunkel sah man die einzelnen bemerkbaren Flecken, die man
auf dem schwarzen Edlen Stoff sehen konnte. Langsam nahm sie die Hände
herunter. Ihr Gesicht war weiß und blass, ihre Lippen waren nicht
mehr mit fleischiger Farbe gekennzeichnet sondern leicht violett, sodass
man annehmen konnte, dass ihr Körper oder zumindest ihre Lippen ein
wenig unterkühlt waren. Ihre Pupillen ihrer Augen waren weit geöffnet,
das sonstige feurige schimmernde Violett war nur noch ein ganz dunkles
Purpur. Doch sie blinzelte. Sie blinzelte ins grüne Licht der Flammen
der Fackeln, welche man zu den linken und rechten Seiten aufgehängt
an der Wand vorfand. Deutlich konnte man ihr Schlucken hören, stattdessen
war ihr Atem jedoch ganz leise. Hinter ihr konnte man noch dumpf das Strömen
von Wasser hören. Der Raum der Säulen war sicher gewiss nun
komplett voller Wasser. Sie sah Trulek zurückkommen, welcher noch
gerade die eiserne rostige Tür am Ende dieses recht kleinen Raumes
geöffnet hatte. Mit besorgter Mimik kam er zurück und blieb
vor ihr stehen, mit einem so ernsten und doch fast enttäuschten Blick
auf sie gerichtet. Er schwieg und blickte die Dämonenbeschwörerin
an sodass sie auf ihn schaute. Allein aus seinen Augen konnte sie erkennen,
dass der nächste Weg, der ihnen bevorstehen würde, wieder ein
irreführender Gang sein würde. Fast wie eine Niederlage.
"Amydala
" Das war das Einigste was Xalvina zunächst
nur zu Trulek stammelte. Ihre Stimme klang traurig und all diese innere
Stärke und Kraft die sie sonst besaß, war für einen Moment
verloren. Die Unerschütterlichkeit dieser Stolzen Person blieb in
den jenen Sekunden, als die Pendlerin ihren Blick zurück auf den
Boden wandern lies, gebrochen. Nur wenige Sekunden verrannen, als sie
ihre Knie weiter anzog und mit ihrem Armen weit umklammerte. Corie saß
unmittelbar in ihrer Nähe aber auch sie schien in jenem Moment irgendwie
keine besseren Worte zu finden, als die Fee irgendwann von erneut ansetzte.
"Als eine Angehörige des Zirkels - nein sogar als Pendlerin
zwischen den Welten habe ich mir stets Tag und Nacht gesagt, dass ich
keine Schwächen zeigen darf. Eine Dämonenbeschwörerin darf
keine emotionalen Schwächen besitzen, wir sind Diener Beliars, wir
sind die, die dem Tod und der Finsternis so nahe sind. Wir sind die, die
euere Seelen in uns bannen und euch euer Paradies verwehren. Mein Herz
ist aus Stein. Und doch mache ich mir jetzt Vorwürfe für meine
verdammte verhasste Menschlichkeit. Ich wollte Amydala mit meiner Erfahrung
und Achtsamkeit beschützen und doch habe ich sie hier verloren. Ich
habe sie hier hineingezogen und bin verantwortlich für alles, sollte
ihr was geschehen. Wie soll ich mit dieser Demut in den Zirkel zurückkommen
"
Sie setzte kurz eine Pause ein. Sie wusste dass ihr die anderen zwei nicht
Antworten konnten, denn sie sprach eher mit sich selbst als Trulek oder
Corie persönlich anzusprechen. Aber dann stand sie auf, wischte sich
ein wenig Wasser von der Robe und wischte sich die nassen glatten Haare
aus ihrem eiskalten Gesicht. "Erst haben wir Angroth verloren, jetzt
Amydala. Ich wünschte ich hätte diese Situation anders regeln
können, vielleicht wäre das nicht geschehen. Aber jetzt ist
es zu spät. Kommt
lass uns gehen. Uns bleibt doch keine Wahl."
Sie blickte wieder Trulek, dann Corie an und lief dann als erstes hinüber
zur Türe. Die Fee hatte zwar nicht ihren Lehrmeister gefragt, aber
sie konnte schon ahnen, was sie erwartete.
Mit einem Knirschen öffnete sie die schwere Türe. Dunkle fast
Schwarze Treppen wanden sich herunter und verloren sich ins Schwarze.
Gerade hatten sie gehofft endlich nach und nach Stockwerk um Stockwerk
höher zu kommen um vielleicht wieder die Erdoberfläche zu erreichen,
doch nun verblasste dieser eine kleine Funken wieder. Xalvina schritt
als Erstes hinunter und trampelte sehr schnell in ein kühles Nass.
Wasser. Stilles finsteres Wasser, welches bisher unberührt von allen
Schwingungen hier lagerte. Für die Pendlerin fühlte sich der
Eintritt ins Wasser für einen Moment so entsetzlich an, als würden
Tausend Nadeln auf sie einpieksen. Zunächst mit wackeligem Schritt
dann langsam ging sie im schnellen Tempo soweit es in dem tiefen Wasser
möglich ward, voran. Das dunkle Wasser reichte ihr tatsächlich
bis zu der Brust, sodass sie mehr Kraft aufwenden musste, überhaupt
im Wasser voran zu laufen, was eher einem Hampeln glich. Deutlich in einem
Echo waren ihr Waten durch das Wasser deutlich zu hören, auch die
Anderen beiden schienen mit ihrem Lauf ein plätscherndes Geräusch
zu geben. Von irgendwo hörte man ein leises Rieseln, als würde
Wasser in einem ganz schmalen Guss auf die Oberfläche rieseln. Ab
und zu erleuchtete eine Fackel mit magischem Licht - welche unter Wasser
ward - den Gang. Die Decke über den Drei war mit nur einem relativ
kurzem Abstand über ihren Köpfen. Sie waren in irgendeinem Korridor,
der vor langer Zeit schon überflutet wurde. Das Wasser war zumindest
dreckig und wie sie später feststellten schwammen sogar Knochen vereinzelt
herum. "Was ist das nur ein Siff
"
Irgendwann nach wenigen Metern gab es eine 90 Grad Drehung dieses Gang
oder Kanals nach Links. Jetzt wo sie im Wasser liefen, glitzerte dieses
dunkele giftgrüne Wasser im Licht des unterirdischen Lichts matt
im vielen tausenden Bewegungen. Xalvina hatte inzwischen jegliche Orientierung
verloren und es würde sie nicht wundern wenn es hier kein Entkommen
kam. Vielleicht hatte ja Amydala mehr Glück als sie. Plötzlich
blieb Trulek stehen. Die Fee wollte gerade darum bitten weiterzugehen
als sie merkte, dass ihr Lehrmeister nachdenklich auf die linke Wand starrte.
Dort im Dunklen und unter ein wenig Schimmel sah man wieder eine große
Karte, welche jedoch besser erhalten ward als die Letzte. Na eine Karte
- aber der Fee half es auch nichts mehr da sie in jedem Gang oder Kanal
- was auch immer - stecken konnten. Stumm lief sie im Wasser watend zu
Trulek zurück der immer noch die Karte studierte. "Also wenn
ich hier herauskomme
Sie wirkte ein wenig ungeschicklich im vielen
Wasser, da sie ja noch die Robe trug, die sie auch noch wie eine Last
an ihren Körper trug, sodass sie mehrmals in ihren Sätzen stockte.
wobei die Wahrscheinlichkeiten hier fast auf den Null Punkt liegen
dann werde ich in Zukunft
ja in allerhöchsten
Zukunft
mir eine komplette Körperpflege von den Dämonen
genehmigen lassen, ... um mir diesen ganzen stinkigen Siff, diesen verdammten
Siff abzuwaschen."
Mit einem leichten Grinsen, Stirnrunzelnd und mit ihrer dämonischen
Art, kam sie leicht keuchend und fast seufzend bei ihrem Lehrmeister an
und starrte einen Moment auf ihre Knie als sie dann zu Corie, dann zu
Trulek und zum Schluss auf die steinerne eingemeißelte Karte sah,
welche jedoch sehr dunkel erschien. Doch da gab es so viele Wege und verschiedene
Räume, sodass Xalvina recht wenig wusste wo oben und unten ward.
Sie musste kurz Luft schnappen um überhaupt einen neuen Satz anzufangen
zu können, denn ihre Körperkraft lies auf Dauer nach. "Kannst
du was erkennen?" Die Pendlerin wurde wieder ernster und versuchte
irgendwie aus diesem Labyrinthartigem Wirrwarr nur andeutend einen Hinweis
zu suchen, aber da gab es nichts was irgendwas mit ihren letzten Räumlichkeiten,
die sie aufgesucht hatten, ähnelte. Schon aufgebend wandte sie sich
ab und überlies diese Sache Trulek und Corie. Sie hatte innerlich
momentan einfach den Nerv verloren und starrte nachdenklich ins Wasser.
Sie beobachtete ihre Hand, die Unterwasser leicht vergilbt aussah, denn
sie stand bei einer kleinen Lichtquelle, die unten im Wasser zu ihr aufleuchtete.
Sie hatte gerade nur das Wasser beobachtet, als sie in der Ferne plötzlich
ein seltsames weißblaues Licht sah, fast Kugelartig so schwebte
es langsam über dem Wasser und kam die Kreuzung in der Ferne entlang.
Etwas irritiert beobachtete sie dieses seltsame undefinierbare Etwas.
Trulek und Corie hatten jedoch von dem schleichenden Lichtwesen in der
Ferne nichts bemerkt denn die waren eifrig miteinander am diskutieren,
wo nach ihrer Meinung ihr Standpunkt wäre. Nachdenklich schritt sie
einfach voran, dem Licht folgend, fast wie in Trance wollte sie herausfinden,
was dieses Licht war. Doch plötzlich schien es einfach verschwinden
zu wollen, denn jetzt zischte es einfach um die linke Biegung davon. Mit
hastigen Schritten rannte sie los und ignorierte die Schreie ihrer Mitstreiter.
Wenn es jetzt einen Anhaltspunkt gab, dann wollte sie dieses nicht aus
den Augen verlieren. Aber sobald sie schon die Biegung erreicht hatte
und gerade dem Licht hinterher blickte, sah sie auch schon wie es plötzlich
oben verschwand. Etwas enttäuscht lief sie wieder langsam watend
zu der Stelle wo das Ding verschwunden ward. Da konnte sie plötzlich
ein rostiges viereckiges großes Gitter in der Dunkelheit unmittelbar
über ihr entdecken
(Fortsetzung auf Seite 11) |
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