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Satura
eufzend
nickte Satura und stieß die Tür zur Taverne auf. Wo Milena
Recht hatte, hatte sie Recht: lautes Grölen von betrunkenen Söldnern
füllte die Taverne. Die beiden Amazonen setzten sich an einen freien
Tisch, und Milena hatte ein seltsames, fast schon debiles Grinsen auf
ihrem Gesicht. Die Lehrmeisterin schien sich auf irgendetwas diebisch
zu freuen, und Satura konnte sich fast denken, worauf... Hm, betrunkene
Söldner können nicht schwer zu reizen sein... Auch auf Saturas
Gesicht bildete sich langsam ein Grinsen. Sie holte einen Dunkelpilz
aus ihrem Vorrat und zerpflückte ihn in kleinere und größere
Stücke. Dann platzierte sie die vor sich auf dem Tisch - und schnippte
drauf los. Das erste Stück flog in hohem Bogen durch die Taverne
und verfehlte nur knapp die glänzende Stirn eines Söldners.
Fluchend schnippte Satura ein größeres Stück - *Pflatsch!*
Das Dunkelpilzstück landete im vollen Bierkrug eines Söldners,
und ein wenig Bier spritzte auch in sein Gesicht - und die Reaktion
kam prompt, als dieser sein Gegenüber, einen anderen Söldner,
anpflaumte: "Heee, sag mal, du hast mich ja angespuckt!" Der
andere sah ihn verduzt an. "Hab ich gar nicht, sag mal! Trink lieber
einen Schluck..." Die Zornesfalten auf der Stirn des Söldners
glätteten sich wieder, und er tat wie ihm geheißen. Nun,
Dunkelpilze haben die unangenehme Eigenschaft, einen sehr starken Geschmack
zu haben, der sich mit Bier nicht unbedingt verträgt... Der Söldner
stand auf, und seine Augen funkelten wild, als er sein Gegenüber
anschrie: "Sag mal, zuerst spuckst du mich an, und dann willst
du mich vergiften?? Steh auf, du Halunke!" Und schon zog er sein
Schwert, was von den anderen nicht unbemerkt blieb, die sich schon fast
freudig einmischten. *Pflatsch* - wieder flog ein Pilzstück, *Pflatsch*
- noch eins... Satura hielt sich den Bauch vor Lachen, denn ein Stückchen
landete in einem Bierkrug, das andere auf der Stirn eines Söldners...
und das Feuer war entzündet - was heißt Feuer, ein Flächenbrand!
Jeder beschimpfte den anderen, und nicht lang ging es her, bis die erste
Faust ihr Ziel fand...ar froh, dass sie mitgenommen wurde. Sie nahm
sich vor, alles richtig zu machen und auf alles zu achten, was von Nutzen
sein könnte. Die Späher näherten sich der Höhle.
Nachdem sie eine Art runden Eingang passiert hatten, blieben sie erstaunt
stehen. Eine große fast kreisrunde Höhle erstreckte sich
vor ihren Augen. Aus allen Richtungen kamen Gänge in diese Höhle,
nicht nur auf der Ebene, auf der sie sich befanden, sondern auch über
ihnen, sogar in der Höhlendecke mündeten Tunnel in die Höhle.
Der Höhlenboden war halbrund abgeflacht, wie eine riesige Schüssel.
An den Abhängen, die am Rand des Bodens steil waren und dann flacher
wurden und zur Mitte hin ausliefen, waren auch viele einzelne Mündungen
von Gängen zu entdecken. Die Höhle erschien wie das Zentrum
eines riesigen Ameisenbaues, von überall mündeten die Gänge
in sie, nur dass dieser Bau leer war. Doch war er das wirklich? In der
Mitte der Höhle, einen Steinwurf entfernt lagen blau leuchtende
ovale Gebilde, ein ganzer Haufen. Von diesen eierartigen Gebilden ging
ein überirdisch (oder eher unterirdisch?) blaues Leuchten aus,
sehr intensiv und irgendwie beunruhigend.
Bloodflowers
"en
haben wir da? Linky? Warum schleicht der so heimlich umher? Hat der
was ausgefressen?" Bloodflowers hatte den Händler beim Patrouillengang
zufällig im Wald umherschleichen sehen und war ihm einfach nachgeschlichen.
Ein Glück das Bloody Meister im Schleichen war und ein Glück
das Linky dies nicht war. Der hat ja soviel Krach wie'n ausgewachsener
Troll gemacht! grinste Bloody und schlich sich näher an das Handelszentrum
heran. Mit einem Dietrich machte sich Bloody nun an die Arbeit, er probierte
das Schloss der Tür zu knacken. Und da Linky so ein Geizkragen
war, hatte er natürlich nicht viel für ein gutes Schloss ausgegeben.
Bloodflowers hatte also keine Schwierigkeiten die Tür leise und
ohne großes Aufsehen zu erregen, zu knacken. Er sah sich noch
etwas unten im Laden um, steckte das ein oder andere brauchbare Zeug
ein und las den Zettel auf dem Tresen. "Krank sah Linky aber eben
nicht aus!" murmelte Bloody und wollte der Sache nun endgültig
auf den Grund gehen. Wenn dieser Linky etwas ausgefressen hatte dann
würde Lee sicher froh darüber sein dies zu erfahren. Und da
Linky dem armen Bloody so hinterhältig in den Rücken gefallen
war, war es nur gerecht wenn Bloody jetzt dem Linky in den Rücken
fällt. Vorsichtig schlich der Söldner die Treppe hinauf und
stand dann oben in einem Flur. Auf diesem Flur befanden sich drei Türen
und am Ende ein Fenster. Ein möglicher Fluchtweg. dachte Bloodflowers
beim Blick auf das Fenster. Dann probierte er heraus zu finden welches
der Zimmer denn nun Linky gehörte. Er knackte eine der Türen
und spähte in das Zimmer hinein. Hm, kleine und große Bildchen
von nackten Frauen! das konnte eigentlich nur Gorrs Zimmer sein. Doch
Bloody brauchte Gewissheit. Er trat ein und schaute sich den Nachttisch
an. Auf der kleinen Kommode lagen Zeitungen. "Der moderne Schmied
von heute", "Men's Health" und ein romantischer Kitsch-Roman
über die Liebe eines Schmiedes zu einer Schmiedin. Nun hatte Bloody
Gewissheit das es sich um Gorrs Zimmer handelte. Blieben nur noch zwei
weitere Türen übrig, Bloody machte sich nun also an die nächste.
Ein Dietrich ging in die ewigen Türschlossgründe ein und dann
endlich war es geschafft. Die Tür ließ sich öffnen.
Langsam und vorsichtig öffnete Bloody die Tür und spähte
hindurch, was er sah konnte schlimmer nicht sein. Ein Schmok der im
Tanga vor nem Spiegel posierte, war das alptraumhafte Bild was sich
seinem zugekifften Auge bot. An den Wänden hingen Bilder von Schmok
selbst, zum Beispiel damals als Schmok im Urlaub auf den Kanaren vor
einem Spiegel posierte. Oder wie Schmok damals in Vietnam im tarnfarbenen
Tigertanga vor einem Spiegel posierte. Oder dieses Babybild wo Schmok
im hellblauen Tanga vor einem Spiegel posierte. "Äh... ich
hab nichts gesehen!" flüsterte Bloody und Schmok meinte das
er ihn umbringen würde wenn irgendjemand davon erfahren würde.
Nebenbei erzählte Schmok auch noch das er Bloodflowers' Söldnerprüfung
erfolgreich bestanden hatte. "Gut!" flüsterte Bloody
und wollte den Wirt dann auch nicht weiter stören. Rasch und leise
schloss er wieder die Türe, blieb nur noch eine übrig! "Hm...
die Tür mit dem billigsten Schloss, hätt ich auch gleich drauf
kommen können!" murrte der Söldner und knackte die Tür
zu Linkys Zimmer. "Ein Glück er schläft!" wisperte
der Söldner und zog seinen Dolch. Behände schlich er an das
Bett des Händlers und hielt ihm den Dolch an die Kehle. Nun war
es an der Zeit Linky zu wecken: "Na du alter Gauner, was hast du
denn vorhin so alles im Wald getrieben?" ...
Linky
"hhhhhhhhhh!!!!!
Hau ab, nein, nicht küssen!!!! Hilfe!!!!!! Tu ihn weg, mach die
Hose zu!!!! Bitte!!!!!!!", schrie der Söldner und öffnete
schlagartig seine kugelrunden Äuglein. Doch am liebsten hätte
er sie wieder geschlossen, das war ja viel schlimmer als der Alptraum,
aus dem er soeben erwacht war. In dem Traum hatte Linky sich als Hummelchen
verkleidet und ein wenig im Amazonenlager rumspioniert. Dann kam zu
Linkys Entsetzen Gorr völlig unbekleidet reingehüpft. Gut
das er da geweckt wurde. Obwohl er auch lieber von einer großbrüstigen
Amazone geweckt werden wollte... "Was machst du denn hier, alter
Gauner? Haste dir schon was von den Knöpfen gekauft?", sprach
Linky und bückte sich sogleich. War ja klar das Bloodflowers ihn
schlagen wollte, dass tat er immer. Zum Glück traf er nur die Luft.
"Hey mein lieber, wo haben wir denn diese überschäumende
Aggression her? War der Antiaggressionskursus von Thekla etwa nicht
erfolgreich?", stichelt Linky ihn weiter. Wieder musste er sich
ducken um einem Schlag von seinem Gegenüber auszuweichen. "Und
diese "Wie schlage ich gezielt" - Fortbildung war auch nicht
sehr erfolgreich, hm?" Wieder musste er sich ducken und wieder
ging der Schlag daneben. "Ich denke mal langsam kann ich deine
Frage beantworten. Ich habe im Wald gejagt. Ich kann dir auch die Beute
zeigen", sprach Linky und hoffte wieder auf Bloodflowers Dummheit
bauen zu können. "Hah, verarschen kann ich mich selber. Du
hattest gar nichts dabei, als ich dich gesehen habe!", entgegnete
Bloodflowers geritzt. "Da, ein Deschervü", rief der gescheite
Geschäftsmann plötzlich (der keinen Deut französisch
konnte) und zeigte hinter Bloodflowers. Der antwortete aber ungläubig:
"Pah, Tescherwüs passieren nur, wenn sie etwas an der Matrix
verändern. Aber warum zum Himmel sollten sie zu dieser Uhrzeit
was an der Matrix ändern?" Um seine Aussage standfester zu
machen blickte er sich um, man konnte sich ja nie sicher sein. Da holte
Linky zum gezielten Hinterkopfnock© aus und schlug den idiotischen
Söldner so nieder. "Du kommst meinen geheimen Machenschaften
so schnell nicht mehr in die Kreuze!!!", murmelte er verächtlich
und sagte dann noch zu sich selbst: "Heute Abend müsste er
wieder aufwachen. Bis dahin habe ich schon die Weltherrschaft an mich
gerissen und werde Frankreich zerstören. MUHAHA!!!!!" Leicht
gelangweilt beschloss Linky in den Ladenraum zu gehen und dort ein wenig
vor dem Kamin zu entspannen. Weltherrschaft hin oder her, schließlich
muss jede Batterie mal aufgeladen werden...
Schmok
"ib
mir die Hand, ich brau dir ein Fass am Strand, irgendwiiiieee, irgendwoooooo,
irgendwaaaaaann.", grölte Schmok lauthals in seinem Zimmer
vor seinem Spiegel. Ja, Schmok war ein echter Adonis. Zuckersüß,
aber dennoch kräftig. Mutig, aber sensibel. Intelligent, doch verständnisvoll.
"Hach", Schmok schmachtete in den Spiegel, "Wenn ich
du wäre, wäre ich am Liebsten ich!". Das ging noch knapp
zwanzig Minuten so weiter, bis Schmok seine tägliche, zweistündige
Selbsthuldigung abgeschlossen hatte. Dann setzte er sich noch ein wenig
an sein Fenster. Doch was war das? Schmok hörte etwas! Jemand ging
gerade wieder durch den Flur. War es etwa schon wieder Bloody. Zornig
ging Schmok zur Tür. Der soll gefälligst abhauen. Der hat
doch selber ne Bude! Schmok schritt zur Tür hinaus und sah gerade
noch Linky, wie er in dessen Zimmer ging. Mann, war ja echt eine Menge
los heute. Gerade als Schmok die Tür schließen wollte, fiel
ihm ein, dass er ja noch was von Linky wollte. Flott ging Schmok über
den Flur zu Linkys Zimmer. Gerade als er klopfen wollte, fiel ihm auf,
dass er immer noch im Tang durch die Gegend hüpfte. Eine Minute
später stand der Wirt, diesmal in versiffter Leinenhose, erneut
vor der Tür. -Klopf-klopf- . Ein paar Schritte, dann ein Quietschen,
der sich öffnenden Tür, dann "-HATSCHUH-, Entschuldige,
ich bin sehr kr... Oh Schmok, du bist es... Entschuldige" - "-HABRATSCHUUUH-",
antwortete Schmok. Wortlos standen sich die beiden Lees gegenüber.
Beide komplett vollgeschnaddert. Keiner sagte etwas. Etwa drei Minuten
lang war es still. Dann ging es los. Nachdem gewisse Differenzen in
einem netten Gerangel geklärt wurden, saßen die Beiden in
Linkys Zimmer. "Dann erzähl, was führt dich zu mir?",
fragte Linky. "Es geht um meine Aufnahme bei den Söldnern
- Lee nimmt mich als Söldner auf, wenn ich ein paar andere Söldner
von mir überzeugen kann. Gorr ist einer solcher welcher. Er hat
mir neulich, auf dem weg ins Amazonenlager erzählt, dass er Haare
eines Schwarztrolls möchte. Dann legt er ein gutes Wort bei Lee
ein." - "Exquisit." - "Ja, ich habe auch schon einen
Plan. Dafür brauche ich folgende Sachen: - 2 Trollfelle oder wahlweise
knapp 20 Wolfsfelle, 100 Kilo Holz, 20 Kilo Seil und Schnüre, 10
Schafsfelle, 1 Topf rote Farbe. Mehr nicht." - "Tja, Schmok.
Soll ich jetzt lachen oder weinen. Lachen, weil ich sicherlich viel
bei verdienen werde, oder Weinen, weil das ein Arsch voll Arbeit ist?"
- "Mir egal, Hauptsache ist, ich bekomm das Zeug möglichst
bald. Bezahlung bei Lieferung." - "Geht klar.". Schmok
stand hoch und bemerkte mit einem Blick auf den, auf dem Bett liegenden,
Bloodflowers: "Dann will ich dich nicht weiter stören.".
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Als Schmok
in der Tür stand, drehte er sich noch mal um und merkte an: "Ach,
noch was. Kleiner Tipp, von mir als Tarnungsexperte: Wenn du willst,
dass die Leute wirklich denken, dass du krank bist, musst du viel nasaler
reden. Etwa so: -Gomm, her, B´oody, du gei´es, ´tück.-.
Und auch die Nieser müssen von ganz unter kommen. Da gibt´s
eine goldenen Regel, die mir mein Opa mal erzählt hat: - Sind sie
grün und saftig, bist du krank, wahrhaftig. Sind sie jedoch klar
und lose, geht der Schwindel in die Hose! -. Dann Tschüssi".
Linky
"un."
Laut "moderne Verzögerungstechniken heute" (für
49 Gold im Fachhandel erhältlich), gewann man mit diesem kleinen
Wörtchen exakt 128,93645 Sekunden Zeit, um sich eine gute Taktik
zu überlegen. Nach ungefähr diesen 129 Sekunden hatte Linky
auch eine Antwort parat: "Nun, es ist so: Diese "Specialoperation"
ist für Laien nur schwer verständlich und sehr verschleiert
(damit Unwissende nur Hafen verstehen). Wir haben von Saria den Auftrag
bekommen, ihren Konvoi zu überfallen. Das haben wir auch getan
und Saria samt Kiste mit Gold "entführt". Dies war aber
nicht so. Saria hat natürlich die arme Entführte gespielt
und auch ein bisschen die Show abgezogen. Nachdem die anderen Partyschla...
äh partybegeisterten Frauen (kurz Amazonen) abgezogen waren, hat
sie uns die Truhe geöffnet und einen vorher abgemachten Anteil
an dem Gold erhalten. Dann musste Saria nur noch gefunden werden und
alles war perfekt. Die Amazonen sind uns zwar jetzt auf den Fersen,
aber Saria wird es so in die Wege leiten, dass dadurch keine langfristigen
Folgen entstehen. Natürlich würde diese Schl... äh begeisterte
Frau das nie eingestehen, dieses Wissen verfügen nämlich nur
cirka 234 Menschen auf der gesamten Welt." Jetzt konnte sich Linky
erst mal zurücklehnen. Bis Bloody das verstanden hatte, konnten
Lichtjahre vergehen. Wo wir beim Thema Lichtjahre sind. Was ist das
eigentlich? Linky war immer noch nicht schlauer geworden und hatte großes
vor. Er wollte eine brennende Kerze in einen dunklen Raum stellen und
ein Jahr warten. Würde das den technischen Durchbruch ins neue
Jahrhundert ermöglichen? Fragen über Fragen...
Bloodflowers
"ha...
ja verstehe... ahmmhh... alles klar!" sagte Bloody, verstanden
hatte er aber nicht viel. Nur soviel: Linky hat also Gold von Saria!
Das wiederum brachte den Söldner darauf das ihm diese Amazone auch
noch Gold schuldete. Das wiederum brachte ihn dazu das er mal Linky
fragen wollte ob er sich das Gold von dem erbeuteten nehmen konnte.
"Du Linky, mit dem Gold das ihr erbeutet habt wären die Schulden
die Saria hat beglichen... genauer gesagt handelt es sich dabei um nur
fünfzig Goldstücke!" Bloody hielt die Hände auf
und grinste den Händler an. "Wenn ich mein mir zustehendes
Gold kriege halte ich auch meinen Mund und verrate euch nicht!"
...
Linky
inky
überlegte. Das war eine offensichtliche Erpressung und damit wollte
er nichts zu tun haben. Aber wie immer hatte er einen guten Plan: "Komm
mal mit, wenn du soooo viel Gold verlangst muss ich in den Keller gehen!"
Er zerrte an Bloodflowers Rüstung und marschierte mit ihm hinunter
in den Verkaufsraum. Dort gab er dem verdutzten Söldner ein paar
Anweisungen: "Wärest du so nett, deinen liebenswürdigen
Hintern inmitten dieses feuerroten Kreises (er war weiß) zu bewegen?
Bist du so nett?" Zuerst wollte Bloody nicht, aber als Linky ihm
zwei Goldmünzen in den Säckel schob änderte sich seine
Meinung. Als der Trottel endlich bereit war, betätigte Linky, wie
schon so oft heute, einen Knopf am unteren Thekenrand. "Scheiße,
verdammte!!!", fluchte er dann aus heiterem Himmel und merkte,
dass er die Klappe noch gar nicht eingebaut hatte und das Loch noch
nicht ausgegraben war. Höchst verärgert schmiss er dem Söldner
einen prallgefüllten Beutel (50 Gold) entgegen und jagte ihn so
aus dem Laden. Dann verließ er auch den Laden und schloss ihn
extra-doppelt-einbruchssicher-und-garantiert-viel-besser-als-carthos-der-powergamer
ab. So konnte niemand auf der platten Welt diese Tür öffnen
und überhaupt war Linkys Laden der sicherste von der ganzen Welt.
Uneinbruchbar, um es fachmännisch zu definieren.
Schmok
ieder
einmal ein wunderschöner Tag auf dem Hofe des Großbauern
Onar. Schmok, in all seiner Pracht und seinem Adonis-mäßigen
Körper, stand vor der Taverne und sah über den Hof. Er hatte
nur die Lederhose seiner Banditenrüstung an und das Leinenhemd,
wo "Montags könnt ich kotzen!" drauf steht. "Autsch!",
schrie Schmok. Nicht etwa, weil es so gut zur Stimmung passte, oder
Schmok einfach Bock drauf hatte. Nein, es lag an diesem fast faustgroßen
Stein, den Schmoks Kopf soeben "fing". Sich wieder einigermaßen
wieder orientierend, suchte Schmok nach dem feigen Steinewerfer. -Bonk-
"Verdammich!", schrie Schmok erneut. Wieder hatte ein Stein
den Weg auf Schmoks Rübe gefunden. Mit einer atemberaubenden "Action-Man-Rolle"
brachte sich Schmok hinter einem fülligen Bauern (Gorr?) in Sicherheit.
Während dieser verwundert Schmok ansah, schlug ein weiterer Stein
auf. Glücklicherweise diesmal auf dem Kopf des Bauern. Mit einem
Grinsen auf dessen Gesicht glitt der Bauer bewusstlos zu Boden. Schnell
robbte Schmok weiter zu einer neuen Deckung. Der Steinewerfer musste
ein verdammt guter Schütze sein. Hinter einem Korb Getreide hockend
sondierte Schmok die Lage. Er konnte den Steinewerfer partout nicht
sehen! Ein Stein schlug neben Schmok auf. Der Wirt nutzte die Chance
und hob ihn auf. Dann verkroch er sich wieder hinter dem Korb. "Feigling!"
schrie jemand. Es musste der Steinewerfer sein. Schmok schrie in eine
wahllose Richtung: "So was muss ich mir von jemandem sagen lassen,
der auf andere Leute mit Steinen wirft und irgendwo im Dunkeln hockt?".
Dann war ein wenig Ruhe, bis auf die Söldner und Bauern, die sich
auch auf dem Hof befanden, und über Schmok, der scheinbar mit imaginären
Personen quatschte, lachten. Schmok konnte sich direkt ausmalen, wie
der Steinwerfer jetzt irgendwo saß und fluchte, ob des Konters
von Schmok. Schmok schrie erneut: "Komm raus, du Sack - Ich reiß
dir den Arsch auf, dass ein Schwarztroll drin wohnen kann!" - "Dazu
musst du erst mal wissen, wo ich bin, du Hoschie!". Ein weiterer
Stein landete hinter Schmok, der sich knapp hinter dem Korb verstecken
konnte. Scheinbar vom Schauspiel untangiert, kam ein Bauer auf Schmok
zu und sprach: "Schmok?" - "Hm?" - "Ich hab
hinter dem Bauernhaus diese Leiter gefunden. Sie lehnte an dem Haus.
Soweit ich weiß ist das Deine?" - "Danke. Du sagtest
das Bauernhaus?". Der Bauer kam nicht mehr dazu, zu antworten,
denn ein Stein, der erneut sein Ziel traf, ließ auch diesen Arbeiter
mit einer munter sprudelnden Platzwunde zu Boden gleiten. Jetzt wusste
Schmok, wo der Typ war. Mit der Leiter ist er vermutlich auf das Bauernhaus
geklettert. Schmok lugte zum Dach Desselbigen. Da sah er ihn! Der Typ
saß tatsächlich auf dem Dach! Beim Werfen konnte er ihn beobachten.
Der Typ sah aus wie Pepe! "Ich weiß, wo du bist!", schrie
Schmok. "Scheiße!", kam die Antwort, "Dann komm
doch und hol mich, du Penner!" - "Gern, du Spastiker!".
Ehe sich Pepe versah, sprang Schmok hinter dem Korb vor, vollführte
einen Radschlag in Richtung des Bauernhauses, auf dem ein weiterer Flick-Flak
folgte und so weiter. Pepe kam gar nicht dazu, einen Stein auf Schmok
zu werfen. Jetzt stand Schmok direkt an der Wand vom Bauernhaus, über
ihm die Kante des Daches. Pepe schrie: "Komm vor, du Assi!"
- "Leck mich!", antwortete Schmok. Dann hörte Schmok
ein Rascheln des Strohs auf dem Dach. Kurze Zeit später grinste
Pepe von der Dachkante. "Dann bewerf ich dich halt von hier!"
Pepe hielt seine Hände vor: In der einen Hand ein paar Steine,
in der anderen ebenfalls. Stellte sich nur die Frage, mit welcher Hand
sich Pepe nun am Dach festhielt. Dass die Schwerkraft auch bei Pepe
keine Ausnahme macht, merkte Dieser auch sofort und stürzte gepflegt
vom Dach auf die Fresse. Nachdem sich Schmok wieder gefangen hatte,
vor Lachen, stürzte er sich auf den Schafhirten. Ein paar Kinnhaken
und Nasenbrecher später, schnappte Schmok Pepe am Kragen und zog
ihn zu seinem Gesicht heran. "Und jetzt erklärst du mir mal,
was die Scheiße soll?" - "Nu hat mir ndie Na´e
kebrochn!" - "Mir doch egal! Jetzt sag schon!" - "Ick
´ollte mic rä´chn!" - "Wofür?"
- "Da´ür, dasch du Jupp sch´ul ´macht hasch´."
- "Wieso soll ich ihn schwul gemacht haben?" - "We´en
deine´ Schöl´nerp´üfunk!" - "Ach
so.". In diesem Moment vernahm Schmok ein seltsames Getrappel.
Ein kurzer Blick zur Quelle der Geräusche, doch Schmok sah nur
noch etwas Weißes im Augenwinkel. Im nächsten Moment stieß
ihn etwas von Pepe. Als Schmok wieder klar im Kopf wurde, stand Pepe
lachend über ihm. "Dasch ha´t du getz da´on! Höhöhöhö!".
Ekligerweise tropfte beim lachen dauernd etwas Blut aus Pepes Nase auf
Schmok. Doch das war sein kleinstes Problem. Ein Blick nach unten, und
Schmok offenbarte sich das Grauen im Schafspelz. Ein dröge vor
sich hin grinsender und in gleichmäßigen Bewegungen Schmoks
Bein begattender Jupp glotzte Schmok an. Nachdem Schmok fertig geschrieen
hatte, versuchte er Jupp von sich herunter zu kriegen. Doch wie wir
alle wissen haben männliche Lebewesen enorm viel Durchsetzungsvermögen,
wenn es darum geht, etwas "zum Beischlaf zu bringen". Nachdem
Schmok es aufgab, Jupp von sich herunter zu kriegen, schrie er: "So
hilf mir doch jemand!"
Schmok
"ass
los, du beschissene Kopie eines Bettvorlegers!", laut fluchend
robbte Schmok über den Hof und versuchte krampfhaft das ihn fickende
Schaf Jupp los zu werden. Selbst gepflegte Tritte gegen Pfosten halfen
nicht weiter. Als Schmok gerade sein Kampfmesser rausholte um sich sein
Bein ab zu schneiden, bemerkte er, dass gerade auffällig viele
Frauen auf dem Hof verweilten. Amazonen!, fuhr es Schmok durch den Kopf.
So schnell er konnte, schlich er sich hinter das Bauernhaus und beobachtete
das Geschehen. Oh Gott, es schien, als wollten sie in Linkys Laden.
Einkaufende Frauen! Der Albtraum schlechthin! Schmok musste Linky helfen.
So schnell es ging. Aber seine Rüstung, sowie sein Schwert waren
in seiner Wohnung. Und dahin zu kommen, würde bedeuten, den Amazonen
viel zu nahe zu kommen. Etwas zum Improvisieren suchend, fand Schmok
nicht mehr als ein Laken auf einer Wäscheleine und eine alte Bratpfanne.
Doch da keimte eine Idee in Schmok... Mit einem ohrenbetäubenden
Krachen flog die Tür von Linkys Laden aus den Angeln. Die Frauen
und Linky sahen verwundert zur Tür. IN dieser Tür stand ein
Mann, dessen Muskeln im Abendlicht glänzten. Dessen Umhang wild
und rebellisch im Wind flatterte. Dessen glänzender Edelstahlhelm
funkelte. Dessen Pose Angst und Respekt einflößte. Dessen
Bein noch immer von einem Schaf vergewaltigt wurde... Dann schrie Schmok
los: "Fürchtet die Macht von Alk-Man!". In seiner perfekten
Verkleidung erkannte ihn (vorerst) keine der Amazonen als einen der
Täter. So konnte er Linky helfen, ohne selbst in die Scheiße
gezogen zu werden. Linky: "Hilf mir, Alk-Man!". Doch was war
das? Die finstere Gegnerin Schmoks wendete einen Befehlszauber auf Linky
an. Schmok musste eingreifen! Mit einem feschen Salto (bei dem sich
Schmok beinahe in seinem Umhang verhedderte), sprang er über die
Köpfe der Amazonen zu Linky. Eine der Amazonen keifte los: "Schnell!
Holt den Spinner weg von Linky, er darf nicht verhindern, dass Linky
alles gesteht!". Wie gestehen? Dachte Schmok. Ach so! Schnell tat
Schmok das einzig Richtige. Er zog Linky eine über, sodass der
Händler zusammensackte. Jetzt konnte er nicht mehr alles ausplappern.
Langsam hatte Schmok Übung... Blieb nur noch die Frage, wie Alk-Man
gegen die ganzen Amazonen ankommen soll.
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