Home Abonnement Diskussion Impressum
Inhalt 12/03

Der leuchtende Magier
gepostet am 25.11.2003
   

Azathot

rschöpft sah der Magier von seiner Lektüre auf, keinerlei Hilfe hatte sie ihm bieten können bei seinem kleinen Problem mit der Lichtkugel welche sich unglücklicherweise irgendwie.... ja was eigentlich?
Das einzigste was Azathot sagen konnte war, dass seine Haut irgendwie aus irgendeinem Grund angefangen hatte zu leuchten und eine ähnliche Oberfläche aufwies wie die Lichtkugel welche er vorher beschworen hatte.
Hilflos klappte der -leuchtende- Magier das Buch zu um sich -leuchtend- zu erheben und dann -leuchtend- den Gang hinunter zu gehen in der Hoffnung seinen -nicht leuchtenden- Lehrmeister zu finden, nur wo sollte er anfangen zu suchen, zwar wusste Azathot, dass der Don ein Labor hatte doch wo dies war wusste er wiederum nicht also half wohl nichts außer das gesamte Kastell abzusuchen, in der Hoffnung irgendwo seinen Lehrmeister zu finden.
Mühsamen Schrittes setzte sich die Menschengroße, leuchtende Masse in Bewegung, mit dem Ziel der Bibliothek, immerhin war diese für jeden guten Magier Freizeitgestaltung, Langeweilebekämpfung und Arbeitsplatz in einem weswegen die Chance recht gut sein musste dort einen eben diesen zu finden.
Doch soweit mussten ihn seine Schritte nicht tragen, denn direkt hinter der nächsten Biegung kollidierte er mit der gesuchten Person- eigentlich seltsam müsste er doch schon von weitem zu sehen sein durch den Lichtkegel den er vor sich projezierte.
"Ich weiß, es muss jetzt seltsam für euch aussehen, doch bedarf ich euer Hilfe"
versuchte Azathot sich bei Don zu entschuldigen, dessen Gesicht in einer Fratze zwischen Erstaunen, Unglauben und verhohlener Faszination erstarrt war.

Don-Esteban


achdem sich der Magier wieder einigermaßen gefasst hatte, blieb vor allem die Faszination übrig.
"Wie hast du denn das hinbekommen. Sowas hab ich ja noch nie gesehen. Zuerst dachte ich, ein heißes Skelett käme auf mich zu. Das ist ja überaus faszinierend."
Azathot hob die Hand, um den Redefluss des Magiers zu unterbrechen. doch er bekam keine Chance.*
"Hast du schon einmal bemerkt, aus wie vielen Knochen die menschliche Hand besteht. Die anatomischen Zeichner bilden ja immer nur Schädel ab. Aber eigentlich ist das ja langweilig. Eine Hand ist viel komplizierter aufgebaut. Sieh dir nur das an."
Er wollte nach der Hand des Schülers fassen, der jedoch zog sie weg. Jetzt erst verarbeitete das Hirn die restlichen Informationen.
"Du willst Hilfe? Mhm, ich bin mir nicht sicher, aber vielleicht könnte man deinen Körper öffnen, um..."
Er sah Azathot an.
"Nein? Schlecht, dann müssen wir uns etwas anderes ausdenken. Wie kam es denn überhaupt zu diesem... Effekt?"

Azathot


angsam beschlichen Azathot Zweifel, dass er sich an den richtigen gewendet hatte mit seinem Problem, denn entweder zeugte das Gerede des Hohepriesters von einem fortgeschrittenem Wahnsinn oder einem absoluten Mangel an so etwas schnödem wie Menschlichkeit oder Hilfsbereitschaft, was dem Magier davon lieber war wollte im Moment noch gar nicht wissen.
"Ähm, nunja. Ich habe eigentlich wie in meinen Lehrbüchern beschrieben eine Lichtkugel gezaubert was auch sofort geklappt hat ohne Probleme. Doch dann habe ich kurzzeitig die Konzentration verloren und die Lichtkugel ist zusammengebrochen, doch ein Teil ist sozusagen in meine Hände zurück geflossen und seitdem tritt an mir derselbe Effekt auf wie an einer Lichtkugel, nur dass meine als helle Schemen und meine Organe als dunkle Schatten hervorschimmern"
Schon wieder wollte dieser Hohepriester nach Azathots Hand greifen und dieser ordnete ihn vorerst wirklich in der Kategorie Wahnsinn ab, mitunter auch aufgrund des nun freudig erregt wirkenden Gesichtsausdrucks, welcher ihn aber nicht daran hinderte trotzdem ernst und nachdenklich zu gucken und Azathot hätte es nicht gewundert hätte der Don plötzlich angefangen sich durch seinen nicht vorhanden Kinnbart zu streichen.
Flehend blickte Azathot ihn an Könnt ihr nicht irgendetwas tun, ich wollte nicht den Rest des meines Lebens als Leuchte rumlaufen.

Don-Esteban


"hm... ein wahrlich interessantes Phänomen. Ich vermute, es handelt sich um die dysosthonische Rückkopplung des Tanarsius. Tritt nur bei besonders veranlagten Magiern auf."
Er strich sich nachdenklich über das Kinn, als wolle er einen nicht vorhandenen Kinnbart glätten.
"Am besten, wir gehen in mein Labor. Wenn du den Weg leuchten könntest-"
Der Magier sah ihn vorwurfsvoll an.
"'Tschuldigung. Wie taktlos von mir. Doch sei unbesorgt. Es gibt ein Mittel dagegen. Und du wirst gar nichts spüren"





*Außerdem kam er auch viel zu früh damit an. Das Röntgen wurde erst viel später erfunden. Deshalb fiel die frühzeitige Erfindung auch wieder dem Vergessen anheim, um den natürlichen Lauf der Dinge nicht durcheinander zu bringen.

  Beide verließen die Bibliothek und tauchten in die düsteren Gänge des Kastells ein. Heute waren sie eher nicht düster, was erheblich an der allgemeinen Atmosphäre nagte. Es war also auf jeden Fall angebracht, diesen wandelnden Kerzenleuchter zum Verlöschen zu bringen. Schon allein, um sich hinterher wieder zu Hause zu fühlen. Unterwegs begegneten den beiden Wanderern einige Dämonen, die erschreckt die Arme vor ihre Fratze hoben, um sich vor dem ungewohnt hellem Lichtschein in Sicherheit zu bringen.
"Vielleicht sollten wir dich einfach ins Innoskloster schicken. Die Priester dort beten dich vielleicht als Lichtgestalt und irdische Inkarnation Innos' an. Du müsstest deine monatlichen Einnahmen dann natürlich an das Kastell schicken."
Unter solcherlei Gesprächen erreichten sie das Labor des Hohepriesters, das wie immer sorgfältig verschlossen war. Der Lehrmeister öffnete es mit geübten Bewegungen.
"Tritt ein. Die Umkehrung deines Zustandes wird ganz einfach bewerkstelligt, indem auf geeignetem Wege die angewandte Magie aus deinem Körper entfernt wird."
Und mit zunehmender Begeisterung fuhr er fort: "Dazu werden an diversen Stellen des Körpers diese dünnen Kupferdrähte eingeführt."
Der Magier hielt einige wild durcheinander verbogene Drähte in die Luft, die alle hinter einem Vorhang verschwanden.
"Ist dir schlecht?"
Der Schüler schwankte bedenklich wie eine aufgehängte Laterne im Wind.

Azathot

ieser Priester wurde ihm immer komischer, erst hatte er kaum hatte Azathot daran gedacht sein Kinn gerieben, dann irgendetwas davon gefaselt, dass Azathot doch ins Innoskloster gehen sollte und die Einnahmen ans Kastell schicken, was auch immer damit gemeint war, doch wie sollte ein einfacher Magier einen solchen verdrehten Verstand durchschauen, dieses Wunder konnte wohl allein der verdrehte Verstand selber.
Und nun stand Azathot in einem Labor, vor ihm dieser bekloppte Magier mit einigen Drähten in der Hand und im Hintergrund eine bereits verwesende Leiche, die anscheinend auch Drähte im Körper stecken hatte, was natürlich nicht zur Beruhigung des Magiers beitrug.
"Ihr seid euch wirklich sicher, dass dieses Experiment sicher ist?" fragte Azathot und machte einen Ausfallschritt um nicht umzufallen, zu stark war bereits die Übelkeit in ihm.
Doch der Wahnsinnige beachtete seinen verzweifelten Schüler gar nicht, sondern war gerade daran die Drähte mit einer seltsamen Flüssigkeit einzustreichen, wieso drängte dieses Bild eigentlich andere Bilder von Tod und Elend und diversen verunstalteten Menschen in den sinn? Schnell schüttelte Azathot den Kopf um bloß nicht noch mehr Panik in sich hochkochen zu lassen, doch half es nicht, warum musste er sich ausgerechnet an diesen Menschen wenden, sollte es doch hier eine gute Heilerin geben und einen gelehrigen Schüler der Heilkünste.
Plötzlich wirbelte der Hohepriester herum, mit einer Flasche die er Azathot unter die Nase hielt, woraufhin dieser sofort bewusstlos wurde.
Als er aufwachte war er auf einem Tisch in der Mitte des Raumes gefesselt, während der Don an einer anderen Seite des Raumes herumwerkelte.

Don-Esteban


"h, da bist du ja wieder. Es geht gleich los. Ich werde, sobald ich die kausalen Zusammenhänge entwirrt habe, mit dem Luxorzismus beginnen."
Er hielt die Drähte in der Hand, die ein großes Knäuel bildeten, aus dem hier und da verbogene Enden herausragten. Doch irgendwie schaffte der Lehrmeister es, die Drähte halbwegs zu entwirren.
"Achso, wir brauchen natürlich irgendwelche Klemmen, um die Drähte zu befestigen. Du hast doch nicht ernsthaft gedacht, ich würde dir die irgendwo hineinpieken. Wahrscheinlich in den Kopf oder so."
Er schüttelte missbilligend mit dem Kopf.
"Du hast eindeutig zu viele schlechte Horrorbücher gelesen. Ich werde dich von einem Dämonen in der Bibliothek überwachen lassen müssen, damit du nicht zu viel Schund konsumierst."
Er zauberte irgendwoher ein paar Klemmen, die er zuerst mit den Drähten verband. Danach wurden alle sich bietenden hervorstehenden Teile des Körpers genutzt, um die Klemmen zu befestigen. Die Nase und die Ohren kamen gerade recht. Auch die Finger waren überaus geeignet.
"Das Festzurren dient nur der eigenen Sicherheit. Wenn du vom Tisch fallen würdest... Ich wäre hinterher noch schadensersatzpflichtig."
Der Magier entfernte sich und bastelte an dem Empfänger herum, zu dem die Drähte hinführten. Es handelte sich einfach um eine Leiche, der schon einige Dinge fehlten. Sie waren wohl für andere Zwecke benötigt worden.
Plötzlich bäumte sich der tote Körper auf. Ebensolches geschah mit Azathot. Wobei die dicken Lederriemen schlimmeres Verhinderten. Dann erstrahlte der tote Körper in hellem Licht, die Organe, die aus der geöffneten Bauchdecke herausschauten, überstrahlten sich gegenseitig.
Der Magier auf dem anderen Tisch hingegen büßte seine Beleuchtung ein und sah nach kurzer Zeit aus, wie ein ganz normaler Schwarzmagier ohne besondere Auffälligkeiten.
Der Hohepriester beeilte sich, ihn abzuschnallen.
"Alles wieder in Ordnung. Die nächsten Tage empfehle ich das Meiden starker Lichtquellen. Besonders magischer Natur. Sonst kommt der Attraktoreffekt zur Geltung, was eine Nachbehandlung nötig machen könnte.
Und das wollen wir doch nicht!"
Azathot taumelte benommen aus dem Labor.
Magier und Krieger in Jharkendar
gepostet am 30.10.2003
   
The_Nameless

ufmerksam um sich blickend, die zitternden Handflächen schon gegen den schimmernden Runenstein der Schattenflamme gepresst, durchquerte der junge Schwarzmagier den tiefen Felsspalt.
Der Wind zog mit einem unheimlichen Pfeifen über den sandigen Steinboden und trieb hier und da eine dichte Wolke braunen Staubes in die luftigen Höhen.
Die wenigen kargen Bäume, die, zwischen einigen verdorrten Sträuchern am Rande des recht neu aussehenden Trampelpfades standen, warfen, geblendet von einigen kalten Sonnenstrahlen, die auf wundersame Weise ihren Weg durch die dichte Wolkendecke des Horizonts gefunden hatten, immer wieder neue furchteinflößende Schattenbilder auf den ansonsten so trostlosen Erdboden.

Angespannt vor Nervosität ging Less weiter durch die bedrückende Stille, der dunkle Saum seiner Robe strich mit gleichmäßigem Scharren leise über das graue Felsgestein...

Nach einigen hundert Metern, die dem Dämonenbeschwörer allerdings schier wie eine Ewigkeit vorzukommen schienen, hatte er endlich das voraussichtliche Ende des breiten Weges erreicht. Mit langsamen Schritten näherte er sich dem kleinen Felsvorsprung und blickte, mit, vor Erstaunen geweiteten Augen in das weite Tal hinab...

Ein riesiger Sumpf schien sich in einiger Entfernung über einen riesigen Teil dieser Ebene erstrecken, umgeben von mächtigen Gebirgsketten und tiefen Schluchten.
Am anderen Ende wurde die Landschaft von einer vegetationslosen Gesteinswelt beherrscht, durchschlängelt von zahlreichen Pfaden, die scheinbar durch die kompletten Felsansammlungen zu führen schienen.
Mit offenem Mund starrte Less auf das unglaubliche Bild herab, das sich ihm hier darbot.

"Verdammt..."

Kopfschüttelnd ließ er sich langsam zu Boden sinken, diesen Schock konnte er nicht einfach ohne eine Reaktion hinnehmen.
Gerade wollte der Dämonenbeschwörer nach seinem ledernen Wasserschlauch greifen, als er plötzlich, wie besessen wieder von der Erde aufsprang.
Ein panischer Schrei entwich seiner rauen Kehle und hallte als erschreckendes Echo zwischen den steilen Felswänden wider.
Reflexartig schossen seine Hände nach oben und pressten sich fest gegen die trockenen Lippen.

"Pssst...keine Aufmerksamkeit erregen...nur keine Aufmerksamkeit erregen!"

Schweigend lauschte Less in die Stille, doch glücklicherweise gab es keinerlei Anzeichen, dass irgendein ungewünschter Zuschauer seine Ankunft bemerkt hatte.

"Bist wohl noch einmal mit dem Schrecken davongekommen..."

Mit vorsichtigen Bewegungen fuhren seine Hände erneut dem Felsen entgegen, um die seltsamen roten Spuren, die seine Panik überhaupt erst ausgelöst hatten, genauer zu untersuchen.
Mit zitternden Fingern strich der Magier durch die dunkle Flüssigkeit...

"Blut..."

Überrascht griff Less nach den sonderbaren Federbüscheln, die nicht weit entfernt neben den blutverschmierten Steinen zu finden waren.
Doch er kam nicht dazu, sich weitere Gedanken darüber zu machen...

"Aiiiiiiiiii!"

Das nervzerreißende Kreischen fraß sich durch sein Mark und Bein.
Mit, vor Schrecken geweiteten Augen starrte der Diener Beliars den grausamen Geschöpfen entgegen, die sich nun gerade von den Klippen zu ihm herab gestürzt hatten.
Ein dichtes Federkleid bedeckte ihren schmalen Körper, von kräftigen Flügeln getragen näherten sie sich dem noch immer bewegungsunfähigen Magier. Ihr messerscharfer Schnabel blitzte grell in der schwachen Mittagssonne...

Endlich gelang es ihm, sich von diesem Anblick loszureißen. Einst, während seinen Studien, hatte er einmal von diesen Wesen gelesen, Harpyien, als einzelne Geschöpfe schwache Wesen, doch in Rudeln selbst dem mächtigsten Krieger gewachsen...das hier war ein Rudel...

Geistesgegenwärtig sprang Less einen weiten Schritt zurück.
Schon im nächsten Moment war ein mystisches Glitzern zwischen seinen gespreizten Fingern zu erkennen...

"Ich kann euch vielleicht nicht besiegen...doch bekommen werdet ihr mich nicht!"

Langsam durchströmte die Magie den starken Körper des Dämonenbeschwörers, unverständliche Worte, nur von ihm selbst zu vernehmen, verließen leise seine roten Lippen, drangen unaufhaltsam den, bestimmt ein Dutzend zählenden Geschöpfen entgegen.
Schließlich erschien eine heller Kugel, gebündelte Energie magischen Lichtes vor dem schimmernden Körper des Magus.

Wenn er diesen Wesen schon körperlich sowie zahlenmäßig unterlegen war, so musste er sie mit seiner Intelligenz besiegen...

Verwirrt schwebten die Harpyien vor der leuchtenden Magiekugel und schienen darauf zu warten, was nun als nächstes geschehen würde, doch erkannten sie schnell, dass ihnen von diesem undefinierbaren Etwas keine Gefahr drohen würde. Mit erneutem, lauten Gekreische flogen sie weiter auf ihre heutige Hauptmahlzeit zu.

Doch war es nun zu spät...
Unaufhaltsam schoss die finster glühende Schattenflamme auf den ruhig daherschwebenden Lichtball zu.
Sofort riss Less seine Hände in die Höhe und verbarg seine Augen vor dem trüben Tageslicht.

Mit einem unglaublichen Ausbruch magischer Energie schlug der Zauber in die Leuchtkugel ein.
Ein Blitz, grell wie die Sonne selbst tauchte die komplette Umgebung des Schwarzmagiers für einen kurzen Augenblick in ein unvergleichliches Weiß..

Dann trat Ruhe ein...
Vorsichtig öffnete Less seine Augen.
Die einst so kraftvoll anmutenden Tiere krochen nun, auf ewig geblendet, vor den Füßen des Dämonenbeschwörers, auf dem Boden umher.
Diejenigen von ihnen, die glücklicherweise im Schutze eines anderen gestanden hatten, suchten nun, mit nur noch minimalem Augenlicht, sogleich das Weite.
Doch drei der Vogelwesen lagen noch immer winselnd auf der dreckigen, blutverschmierten Erde.
Kopfschüttelnd wandte sich Less von den geschlagenen Kreaturen ab, ihre Artgenossen würden sich sicherlich um ihre Entsorgung kümmern...auf ihre Art...

 

Mit langsamen Schritten kämpfte er sich vorsichtig den schmalen Weg in das unbekannte Tal hinab, was würde ihn hier noch alles erwarten...

Dicke Regentropfen begannen allmählich, vom dunklen Himmel herabzufallen. Ein beständiges Platschen lag in den Ohren des Magiers, dünne Rinnsale flossen an seinem dichten, schwarzen Haar entlang...
So schnell wie möglich rannte Less den hervorstehenden Felsen entgegen, sie würden ihm wenigsten einen gewissen Schutz vor den Niederschlägen bieten.
Mit einem kräftigen Sprung flog er der Gebirgswand entgegen...und landete schmerzhaft auf dem harten Steinboden einer dunklen Höhle...
Kein einziger Sonnenstrahl schien in diese Finsternis vorzudringen, es gelang ihm nicht einmal, die eigene Hand vor Augen zu sehen.
Doch schon Sekunden später schwebte erneut eine warme Lichtkugel über dem triefend nassen Schädel des Schwarzmagiers.

Erschrocken sah er tiefer in die Höhle hinein.
Zwei Männer, gekleidet in seltsame Rüstungen lagen, so gemütlich wie es hier nur möglich war, auf der kalten Erde. Beide waren in einen festen Schlaf gesunken.
Vorsichtig trat Less einen Schritt näher, ein erfreutes Grinsen schlich sich sogleich über sein markantes Gesicht.

"Krieger..."

Schnell hatte er den hohen Templer wieder erkannt, mit dem er einst, in der Taverne des Sumpflagers, einige sehr unterhaltsame Gespräche geführt hatte.
Schweigend ließ sich der Dämonenbeschwörer neben den beiden Männern auf den Boden sinken, bestimmt würden sie bald aus ihrem erholsamen Schlaf erwachen...

Krieger-BP

"ey Arti", flüsterte der zu Stein erstarrte Krieger seinem Templerkollegen zu, traute sich dann doch sich zu bewegen um ihm in die Seite zu stupsen. "Arti wach auf!" Mürrisch drehte dieser sich um, rief noch halb verschlafen, "was ist?" und blinzelte Krieger ins Gesicht.
"Ich glaube wir werden beobachtet!", flüsterte er dem Kollegen zu, verdrehte dabei komisch seine Augen.

"Ja, ich bins Less!", schallte es plötzlich hinter ihnen.

"Arti!", zischte Krieger wieder, bewegte sich kein bisschen aus seiner Haltung, "ich glaube sogar, dass der uns belauscht!" Arti sah Krieger verwirrt an.

"Na klar tu ich das! Ich sitze neben dir Krieger!", hallte es wieder hinter Krieger.

Krieger zog die zitternden Hände an den Mund, sprach schaudernd, "er ist unter uns! Arti", flüsterte er so schauderig, dass es jeden schaudern musste, "lauf so schnell du kannst. Rette dich!" Krieger kniff die Augen zusammen, versuchte sich auf der Stelle wegzuzaubern. Das war schon immer seine beste Methode gewesen.

Plötzlich packte ihn jemand an der Schulter und riss ihn herum. Starr blickte er in das Gesicht seines Gegenüber, legte ein gezwungenes Lächeln auf und fing an zu plappern.
"Ach Less, du bist es.", freundschaftlich stieß er dem Magierkollegen, etwas grob, in die Seite, "wollte dich nur testen!", grinste ihn an und hoffte innerlich, dass seine Fassade nicht auffliegen möge. "Wie gehts wie stehts altes Haus. Hast ja ganz schön zugenommen!", versuchte er schnell abzulenken, zückte sogleich seine Hauptablenkungswaffe: Einen Stängel Sumpfkraut.
"Das da ist übrigens Arti. Mach dir keine Sorgen um ihn. Er ist etwas ängstlich!"
Irgendwie hatte der hohe Templer das Gefühl, dass zwei böse Augenpaare auf ihm ruhten. Schnell verwarf er den Gedanken und zündete sich seinen Stängel an.

Nach dem üblichen Begrüßungsgeplänkel machte sich der mittlerweile aus drei Leuten bestehende Trupp weiter auf um dieses unbekannte Gebiet zu erforschen. Eigenartige Gebäude säumten die Umgebung hier. Alles wirkte so alt und verlassen und in der Tat: Eigentlich war alles ziemlich alt und verlassen. Nur ein paar ungemütliche Monster hatten es sich in den mit Spinnenweben überzogenen Ruinen gemütlich gemacht.
Die drei Standen auf einer Art Anhöhe, sahen zu ihrer linken weit in der Ferne aufragende und imposant hohe Bäume, die zu ihren Füssen komischen grünen Schleim gebildet hatten, nahezu Sumpfesgleich und zur Rechten einen Weg, der hinabführte zu großen Schluchten. War da nicht auch das gleichmäßige Schwappen des Meeres zu vernehmen?
"Also ich bin ja eher für den linken weg!", versuchte Krieger seine Meinung den anderen Beiden aufzudrücken und natürlich gleich noch durch aussagekräftige Argumente zu unterstreichen. "Da drüben riechts nach Salz! Das kommt gar nicht gut in offen Wunden und danach stinken meist ungewaschene Frauen! Da sollten wir wirklich nicht hin!"
Die Beide anderen hatten wohl andere Gründe warum sie nicht diesen Weg gehen wollten, denn über Kriegers Argumente wurde komischerweise nur gelacht. Warum nur? Der Grünhaarige kratzte sich Fragend am Kopf.
Ja, es war schon sein fünfter Stängel heute gewesen...
Gemütlichen Schrittes gingen die drei also den linken der beide Wege, wobei Krieger den Aufbruch gleich durch eine allumfassende Frage interessanter machte.
"Also Arti. Erklär mir doch noch mal wie das mit der Leichtfüßigkeit geht! Muss man da abnehmen?"