Inhalt 11/03 Sonderausgabe
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(Fortsetzung
von Seite 10)
blutfeuer
Der
Arm Blutfeuers legte sich sanft um seinen Hals. Im nächsten Moment
streichelte das Fell des Lutzkans seine Haut wieder warm und der Vorschlag
nach Tee rundete alles noch mal wunderbar ab. "Tee wäre jetzt
wirklich angebracht, sowie der warme Kamin!" Beide schlängelten
sich ihre Weg zurück zu zerstörten Hütte und begaben
sich ins Haus. "Ich mache ein kleines Feuer und du kümmerst
dich um den Tee!", schlug Krieger vor.
Alles lief wie am Schnürchen. Das Knistern des Lagerfeuers verbreitete
sich in der Nacht und brachte Tausende von kleinen Funken mit sich,
die sich mit dem wohligwarmen Duft eines mit Honig gemischten Tees verbunden
und ein sonderbares Leuchten hervorbrachten, dass nahezu die Farbe grün
annahm. Krieger kam es so vor, als schwelgte er in einem Traum aus Seide
und orientalischen Düften, des Händlers aus Khorinis. So sank
er zu Boden und lies den blick gen Himmel streifen, eine Sternschnuppe
erfassen und einen Wunsch in seinem Kopf entfalten, der sich gleich
in Form des warmen Bottichs Tee erfühlte. Die warme Flüssigkeit
bracht ihr Wirkung von inner heraus und Krieger erlang nun vollkommen
das Gefühl von zu Hause. Ihm kam es so vor, als würden seine
Freunde mit den Sternen spielen. Sein Finger suchte eine bestimmte stelle
und sein Mund verkündete, "das da ist Esteron mit seinen beiden
Freunden!" Krieger verstummte. Ein Schauer überkam ihn plötzlich,
"seine beiden Freunde sind tot!" Nun setzte die Tasse an seinen
Mund, um die Erinnerungen zu ertränken. "Hoffentlich geht
es ihm gut!" "Des Nachtes denke ich oft an ihn, ich kannte
ihn nicht lange den kleinen Blondschopf, doch muss ich sagen, ein Wunder
ist mir erschienen, den Esteron drehte in eine völlig neue Richtung
meinen Kopf. Er hat so was an sich, so anziehendes, nicht dass ich wüsste
was es wäre nein, jemand hat mal gesagt, daran liegt es wir Menschen
finden einander wie Erde und Stein doch wann es wohl geschehen mag oder
wer der jenige seie wir es werden erfahren eines tags würde es
nicht bringen Langeweile? Es zu erfahren sogleich Denn das was wir zu
wissen pflegen Wir lernen durch Kampf und Fleiß So lass uns zusammen
gehen!"
Krieger stocherte immer noch in Gedanken und Gefühlen schwelgend
mit einem Stock in der Glut herum. Es dauerte lange, bis er seine Fassung
wieder zurück erlangte. Nach einer Weile hob er den Kopf wieder
und sah mit große Augen, in denen sich das Feuer spiegelte, die
Amazone an. "Wir werden den Gletscher schon bezwingen und der Drache,
sowie die Alte, werden uns unterstützen! Da bin ich mir sicher.
Und am Schluss werden wir sehen, dass alles seinen Zweck hat."
Der Sinn des Lebens hatte den Templer mal wieder gepackt. Vor ein paar
Wochen hatte er ihn angezweifelt, doch durch das alles hier, wurde ihm
alles klar. Wieso sollte man den sonst zu einem Drachen geschickt worden
sein und zusehen dürfen, wie er das Licht der Welt erblickte, wenn
die Welt böse und gemein war? Alles hatte seinen Sinn, das hatte
Krieger nun verstanden. Insgeheim hoffte er, dass ihn dieser Sinn bald
wieder zu Esteron tragen würde, doch ein Geräusch von verdrängter
Luft lenkte ihn ab. Als würden riesige Segel die Luft peitschen
und zerdrücken erklang das Geräusch von weit her. "Was
zum Henker ist das?", fragte Krieger die Amazone...
Krieger-BP
Des
Drachens Flügelschläge ließen Krieger sich an die Wand
der kleinen Hütte krallen. Wie war das noch mal mit Standfestigkeit?
Die war wohl im Moment nicht anwesend. Bedrohlich richtete der Drache
sich auf und posierte in seiner vollern Größe und Schuppenpracht.
"Mein Gott, ist der gewachsen!", entrann es Krieger nur. Plötzlich
stieß der monströse Kopf hinab und näherte sich der
Amazone in gefährlicher Geschwindigkeit, um sie schließlich
umzustoßen. Krieger erstarrte. Eine gewaltiger Kraft herrschte
in den Wesen und das schien nur ein Stupser zu sein! Auf einmal öffnete
sich das riesige Maul und spitze weise Zähne lugten heraus. Der
Kopf sank nieder auf die Amazone und etwas großes Rotes trat hervor.
Krieger konnte sich nun nicht mehr halten und stürzte sich ins
Verderben. Etwas feuchtes umgarnte ihn. Die Zunge des Drachens wickelte
ihn regelrecht ein und am Schluss stand ein, mit Speichel geduschter,
Krieger zwischen dem Drachen und der Amazone...
blutfeuer
da saß
sie nun in der vom drachen verursachten trümmerwüste, umgestupst
von einem drachen, der erst den krieger abschlapperten und sie dann
unter seinem riesigen schädel begraben wollte. blutfeuer ächzte
unter dem wahnsinnsgewicht und wäre sicher erstickt, wenn nicht
eine energische stimme dazwischen gerufen hätte.
eine_alte_frau
"Gaaaanz
ruhig, reiß dich zusammen! Ein Mensch ist nichts zum Knuddeln.
Nimm deinen Kopf von deiner Freundin, die geht davon kaputt!"
Die Stimme der Alten erklang von irgendwo hoch oben. Zwischen den gewaltigen
Flügeln des Drachen erhob sich die kleine Frauengestalt, die jetzt
ganz in weiße Kleider gehüllt war.
"Wir sind wieder da, meine Lieben und wie ihr sehen könnt,
das Problem mit dem Fliegen haben wir gelöst. Außerdem kann
unser Gletscherdrachen uns auch eine sehr schöne Schneise in den
Gletscher brennen. Das mit dem Feuerspeien funktioniert jetzt auch schon
irgendwie.
Ich war mit ihm auf einer Erkundungsreise. Wir haben andere Drachen
besucht und unser Freund weiß jetzt, was seine Aufgabe ist. Lasst
uns ein letztes Mal hier schlafen. Morgen brechen wir unsere Zelte hier
ab und gehn in den Gletscher, zum Eisgarten."
Seltsam leichtfüßig hatte die Alte sich von Rücken des
Drachen gleiten lassen, fast als würde sie fliegen. Dann begrüßte
sie die beiden Helden und befahl dem Drachen mit einer Handbewegung,
zu der zerbrechlichen Hütte einen praktischen Abstand zu halten.
Da der Tee schon fertig war, setzten sich die drei und die Alte begann
zu erzählen. Der Drachen lag mit seinem riesigen Maul in der ehemaligen
Türöffnung und schnaufte ab und zu auf, als würde er
seufzen. Dabei konnte er seinen Blick nicht von der Amazone lassen und
jeder hatte den Eindruck, dass er eigentlich noch immer in ihren Armen
schlafen wollte.
blutfeuer
am morgen
kamen die drei ziemlich zügig voran, wobei auffiel, dass die seltsame
frau mit einer geschwindigkeit voraneilte, der man kaum folgen konnte.
immer wieder trieb sie die beiden zu größerer eile an und
meinte, dass der tunnel bereits brüchig würde durch die schneelasten
auf ihn und bald einbrechen könnte. über die oberfläche
des gletschers grauchten sie ein vielfaches der zeit und es wäre
eile geboten.
es ging sich aber auch verhältnismäßig gut im gletscher.
den boden hatte sie erkaltende lava mit einem belag versehen, der tritt-
und rutschfest war. es war wie von einem teppichweber.
allerdings beunruhigten seltsame ächz- und bruchgeräusche
aus dem gletscher und die allgegenwärtige gefahr vor den luzkans.
eine_alte_frau
Die
Alte begann dann irgendwann seltsame unbekannte Melodien vor sich hinzusummen.
Offensichtlich freute sie sich auf das Ziel der Reise und beruhigte
ihre Gefährten.
"Es wird keine Gefahr von den Luzkans ausgehen. Ihr habt ja mich.
In Kürze werden wir auf seltsame Dinge treffen. haltet euch dicht
bei mir und es wird euch nichts geschehen. Am besten, ihr greift die
Echsenmenschen nicht an, auf die wir zuerst treffen werden. Sie sind
die Soldaten und Beschützer der Drachen. Das ist ihre Aufgabe.
Minder intelligente Lebewesen aus einer uralten Welt sind sie., einzig
und allein noch heute da um sich um die wenigen Drachen zu kümmern
und ihnen Futter zu besorgen.
Gefährlicher ist da schon der Nebel. Lasst euch nicht auseinandertreiben.
Bei mir seid ihr sicher. So lange wir uns halten, kann dieses Lebewesen
euch nichts antun."
Krieger_BP
Nahezu
Stille herrschte im Gang der gefrorenen Lava. Bis auf die Schritte und
das schwere Atmen des Templers war kaum ein Geräusch zu hören.
Krieger kam es so vor, als würde sich die Decke seinem Kopf nähern.
Doch sehen konnte er nichts, war da ja nur die seichte Aura der nun
nicht mehr so alten Magierin. Irgendwie schien das schwache Licht nur
die Frau zu beleuchten und nicht die ihre Umgebung. So musste der Sumpfler
im Dunklen tapsen und hatte nur die Magierin als Fixpunkt. Was war das
nur für eine Welt? Er wird von Drachen gerettet, spaziert nun in
einem Gang gefrorener Lava, der unter einem Gletscher entlang lief und
wurde geführt von einer alten Frau, die gar nicht mehr alt war!
Doch viel mehr Sorgen machte ihm die Decke! Die Höhe des Raumes
schien zu schrumpfen und nun hatte sich schon mehrmals sein Kopf an
irgendeine Kante verirrt und einen hölzernen Klang von sich gegeben.
Die beiden Frauen konnten noch locker und aufrecht gehen. "Verdammter
mist! Mir tut das Kreuz weh!", nörgelte Krieger. In des bohrte
sich sein Fuß in einen in Schwärze gehüllten Stein,
sein Knie kippte gegen etwas anderes hartes und er verlor das Gleichgewicht.
Polternd fiel er zu Boden und wirbelte Dreck mit auf, der an der Aura
der Alten klar auszumachen war. "Krieger bist du tot?", entrann
es der Amazone. "Ja man!", hustete er vor sich hin. Stille
folgte. Niemand machte anstallten ihm zu helfen oder überhaupt
irgendwas zu tun. Ein Schluchzer war zu hören. Krieger griff sich
genervt an den Kopf. "Ich bin nicht tot!" Ein allgemein erleichtertes
Stöhnen raunte durch die enge Höhle. Sich aufrappelnd rief
Krieger der Alten zu, "könne wir es nicht ein bisschen heller
machen? Hier ist es so eng und ich sehe nicht wo ich hintrete!"
...
blutfeuer
"warum
sagst du das denn nicht gleich, klar können wir licht machen."
die amazone, die ja nun schon fast alle zaubersprüche drauf hatte,
warf flink eine lichtkugel an die decke und sah dann nur noch einen
dunklen eisblitz und die lichtkugel war wieder aus.
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Krieger-BP
Langsam
schwappte das kalte Wasser über Kriegers Stiefel und fing schon wieder
an sich zu kristallisieren. So zog er seinen Fuß einen kleinen dezenten
Schritt zurück, um nicht selbst ein Teil des Bodens zu werden. Auf
das kleine Inferno von gerade eben, folgten abermals mit Gift bespickte
Pfeile. "Eigentlich ist die Stellung hier ziemlich einfach zu verteidigen!",
rief Krieger der Amazone zu, während er einen weiteren Pfeil gen
Bestie schickte. "Jawohl, hast du das gesehen? Der ging genau zwischen
die Augen!", prustete Krieger sich auf. Im nächsten Moment krachte
es über ihnen. Geistesgegenwärtig packte Krieger die Amazone
an der Hose und warf sie zurück zur Alten. Krieger sprang hinterher.
Die Decke gab nach und ein riesiger Schwall Gletschereis überfüllte
die kleine Höhle. "Langsam wird's eng!", rief Krieger.
Ein Luzkan streckte plötzlich seine riesige Pranke durchs Eis. "Verdammt,
ich kümmer mich drum!", versicherte der Streiter des Schläfers
den Beiden, zog sein Schwert und hackte die Klaue ab. Stolz wandte er
sich um, "hat jemand Hunger?", bemerkte jedoch gar nicht die
immer größer werdenden Augen seiner Gefährten ...
blutfeuer
"wir
müssen in den neuen tunnel. langsam wirds hier ungemütlich."
beide helden staksten der magierin hinterher, die sich mit ihrer nicht
enden wollenden feuerwalze durch den gletscher fraß. draußen
war es dunkel, so konnte man auch nicht erkennen, wie weit sie jetzt schon
waren. das laufen in dem frischen eistunnel war außerordentlich
hart. durch das heiße schmelzwasser war der boden tückisch
glatt und außerdem mussten sie immer noch die nachrückenden
luzkans abwehren. als die Pfeile zu ende gingen hatte blutfeuer eine idee.
"komm, wir wechseln die plätze. lass mich mal nach hinten!"
krieger wollte sie eigentlich nicht lassen, weil er schon mitbekommen
hatte, dass die amazonen keine wirklichen angriffszauber hatten, aber
blutfeuer drückte ihn einfach zur seite. dann hob sie die hände
und schon schimmerte eine durchsichtige wand, zart wie eine seifenblase
zwischen ihnen und den nachrückenden bestien.
"das hilft zwar nicht lange, immerhin wählen sie sich ja auch
durch ziemlich dickes eis, aber es wird sie erst mal aufhalten."
umso schneller eilten die beiden der magierin nach.
eine_alte_frau
Plötzlich
hörten sie von vorn einen gewaltigen Schrei.
"Na das wird aber auch Zeit. Unser Baby kommt. Jetzt wird es lustig.
Luzkans sind die Lieblingsspeise des Gletscherdrachen. Na eigentlich sogar
seine einzige. Hier lebt ja sonst nichts. Kommt Mädels, ketzt wird
es lustig!"
Die Magierin erzeugte auf einmal selbst so etwas wie eine Seifenblase,
in die sie ihre beiden Begleiter hineinkomplimentierte.
"Kommt schnell, hier drin sind wir vor dem Feuer geschützt,
dass dein Baby hier gleich entfachen wird."
Im selben Moment begann der Gletscher zu beben und zu bersten, als würde
die Erde zerspringen. Und dann war er da. Man konnte ihn nicht sehen,
aber eine gewaltige Flammensäule schoss in den Tunnel und umfing
die seltsame magische Seifenblase von allen Seiten. Kraftvoll wurden sie
mitgerissen und es ging in einer atemberaubenden Geschwindigkeit wieder
den ganzen Weg zurück, so weit die Flamme reichte. Im Vorbeifliegen
sahen sie die verkohlten Leichengräber ebenfalls in der Tiefe versinken.
Dann krachte es noch einmal, das Feuer verlosch und plötzlich saß
Bällchen über ihnen und drückte mit seinem ganzen Gewicht
auf die Kugel, die sich allerdings nicht mal verformte.
Krieger-BP
rVollkommen
umsonst versuchte er sich an der glibrigen Wand, die ihn umgab festzuklammern.
Haltlos glitt er von der einen zur anderen Seite, der seltsamen Blase.
Plötzlich wurde das Gebilde angehoben. Große Reiszähne
quitschten an der magischen Wand herum und versuchten diese zu knacken.
"Hätte ich ihm doch bloß nicht das mit dem Stock gezeigt!",
wimmerte Krieger und zog die Knie an den Bauch. In der Kugel war sowieso
so wenig Platz, da musste er sich ja nicht unnütz dick machen. Die
Alte in der Kugel neben ihnen wurde ebenfalls ordentlich durchgeschüttelt
und geknautscht. "Ich lasse den Zauber jetzt wieder verschwinden!",
schrie die Alte. "Was willst ...", wollte Krieger noch fragen,
doch der Zauber hatte sich gelöst und alle drei lagen nun auf der
herrlich weichen und gar feuchten Zunge des Drachens, den das kribbeln
irgendwie dazu animierte die drei Insassen hinauszuspucken. Krieger landete
auf irgendetwas Weichem. Es roch gar nicht mal so schlecht! Beim umdrehen
merkte er, dass dies ein angekohlter Luzkan war, denn es irgendwie mit
zu ihnen katapultiert hatte. Einen kleinen Schrei des Entsetzens aussendend
sprang er von dem Kadaver und versteckte sich hinter dem riesigen Bein
des Drachens. "Danke für die Rettung mein Held!", teilte
er seinem Freund seine Dankbarkeit mit und streichelte ihn sanft.
eine_alte_frau
Die Frau
tastete sich mühsam an den Drachen heran und meinte wohl auch, dass
es ein bisschen zu glatt sei.
"Bring uns hier raus, mein Großer" Der Drachen musste
sich aber erst mal um seine Freundin Blutfeuer kümmern. Er schleckte
ihr die große Zunge ein paar Mal kreuz und quet über den Körper
und schien sich dann gar auf den Rücken drehen zu wollen, damit die
Amazone ihm den Bauch kraulen solle. Das reichte der Magierin aber dann
doch. Sie redete den Drachen auf einmal in einer fremden anderen, seltsam
singenden Stimme an und daraufhin legte der Riese sich ganz eng auf den
Boden. Die Frau bat ihre Gefährten auf den Rücken des Drachen
und dieser begann zügig den Gletscher zu verlassen und wieder auf
seine Oberfläche zu gelangen.
Draußen dämmerte es inzwischen und der Drache legte sich wieder
nieder, damit die drei absteigen konnten.
"Wir rasten hier noch einmal. Morgen werden wir den Eisgarten erreichen.
Da sollten wir ausgeschlafen sein. Unser Freund hat ohnehin erst mal zu
tun."
Kaum waren seine Begleiter von Rücken geglitten und er war das Gepäck
losgeworden, da sauste der Drachen noch einmal in das riesige Loch, das
die Feuerschlacht geschlagen hatte. Dort würde er wohl eine Weile
mit dem Verspeisen der Totengräber zu tun haben.
blutfeuer
die amazone
rollte sich in ihren wundervollen schwarzen pelz und rückte ein bisschen
näher an den krieger heran.
"hättest du dir vorstellen können, dass unser abenteuer
dich so weit bringen wird? du kannst übrigens sehr gut schießen
inzwischen. ich habs gesehn. selbst im hektischsten kampf hast du den
bogen wie ein meister geführt. das war schon toll. aber mal sehn,
wie viele von den blauen teufeln du noch erlegen kannst."
krieger wollte sie fragen, was denn die blauen teufel seien, aber da war
die amzone schon an seiner seite eingeschlafen. ihre nase hatte sie in
seine achselhöhle gesteckt, wo sie es sicher warm hatte. auch krieger
schlief ein. die sache mit den teufeln konnte man auch morgen klären.
eine_alte_frau
Die Alte
schlief nicht. Sie stand auf dem Gletscher neben dem Zelt und starrte
in Richtung des Göttersitzes, dessen zerborstner Teil unmittelbar
vor ihnen lag. Dann fing sie an, leise vor sich hin zu murmeln. Eine unverständliche
Sprache, eine uralte Sprache ... und fern aus der Richtung des Göttersitzes
kam eine Nebelbank auf die Gefährten zu. Es war ein seltsamer Nebel.
Die Frau öffnete ihre Arme und stellte sich in diesen schillernden,
ständig die Farben verändernden, trotzdem weißen Nebel,
der sie umwogte und einhüllte. Es sah seltsam aus, diese Frau mit
den zarten weißen Gewändern im ewigen Eis und dieser Nebel,
der sie zu liebkosen schien. Wenn Blutfeuer jetzt die Augen aufgehabt
hätte, dann wär ihr vielleicht einiges klar geworden. So aber
tanzten die seltsame Frau und der Nebel ihren Tanz allein. Nur beschienen
von der gerade aufgehenden Sonne.
blutfeuer
als die
beiden aus dem zelt krochen, sahen sie, dass die alte schon mit dem drachen
redete.
"gehts jetzt los? ich kann glaub ich, den eingang zum eisgarten schon
sehen.
wo bleibt denn eigentlich der nebel, hattest du nicht gesagt, er würde
kommen? der war wirklich unheimlich."
blutfeuer erzählte krieger von dem seltsamen nebel, der lebendige
spiegelbilder erschaffen konnte, die einen sogar angreifen konnten.
sie erzählte ihm auch von den geschichten, die ihnen die seltsamen
kristalle im eisgarten erzählt hatten.
"mist, wir werden diesmal ja nicht reinkommen können. medi hat
den schlüssel und wir haben auch niemanden bei uns, der sich noch
nie die hände schmutzig machte. warum hast du nur die kaninchen getötet?
du bist schuld!"
eine_alte_frau
"Macht
euch mal um den Eisgarten keine Sorgen. Ich habe einen Schlüssel,
wir kommen ganz sicher hinein. Zuerst aber müssen wir unser Schätzchen
in sein Nest setzen."
Die Alte setzte sich jetzt zügig in Bewegung und die beiden anderen
mussten sich beeilen, nicht den Anschluss zu verlieren.
Irgendwann nach einigen Stunden sahen sie dann irgendetwas auf sich zulaufen.
"die Echsenmenschen haben den Drachen gesichtet. Jetzt wird es gleich
ein Freudenfest geben. Passt mal auf und haltet die Waffen bereit. Sie
werden euch angreifen wollen weil sie ihren neuen Herrn beschützen
wollen."
Die Alte blickte einmal zu dem Drachen nach oben und winkte ihm dann so
etwas zu wie "nun flieg schon los."
Das ließ sich der Drachen nicht zwei Mal sagen. Mit einem gellenden
Freudenschrei raste er vorwärts. |
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eine_alte_frau
"Oh
Mädelchen, jetzt gibts Ärger. Das wollte ich nun gerade nicht.
Dieses Licht eben war im ganzen Gletscher zu sehn. Ich kann die Horden
der Luzkans schon hören, die sich uns nähern. Ich hatte doch
sehr gehofft, bereits wieder an der Oberfläche zu sein, wenn wir
ihnen begegnen. Meine Magie ist hier nicht sonderlich effektiv und ob
unser Freund Bällchen bis hierher durch das Eis dringen kann, weiß
ich auch nicht."
Das schnelle Auslöschen der Lichtkugel hatte auch nichts mehr bewirkt.
Von allen Seiten krachte das Eis und riesige wehrhafte Bestien brachen
durch die Eisschichten und richteten sich sofort zur vollen Größe
auf. Dabei durchstießen sie mit ihren Nacken mühelos die Eisschichten
über sich und verfrößerten die Höhle dabei beträchtlich.
Allerdings verminderten sie dabei auch die Stabilität beträchtlich.
Überall begann das Eis zu bersten.
"Vorsicht, kümmert euch mal einen Moment um die Bestien. Ich
muss uns einen Ausgang schaffen. Hier unten schaffen wir das nie, es sind
selbst für mich zu viele und wenn wir unter dieser Eislast begraben
werden, dann ist die letzte Hüterin mal gewesen."
Während Krieger und Blutfeuer ihre Pfeile auf die Bestien richteten,
begann die seltsame Frau aus ihren Händen einen Feuerstrahl zu wirken,
der immer dicker und stärker wurde. Wie ein Feuerschwert fraß
er sich in das Eis und brannte einen neuen Tunnel, diesmal aufwärts.
Krieger-BP
Kriegers
Herz pumpte nun verstärkt Blut durch sämtliche Venen. Der Adrenalinspiegel
stieg an und den Hinweis Blutfeuers auf die Augen zu zielen nahm er nur
bedingt war. "Es ist s verdammt dunkel hier!", schrie er noch.
Blutfeuer kramte indes in ihrem Köcher, um kurze Zeitspäter
dem Templer ein paar besondere Pfeile zu reichen. "Das sind Giftpfeile!
Triff damit, ich habe nicht viel!" Krieger nickte zurück. Die
Sehne wurde bis aufs Äußerste gestrafft. Eine einzelne Schweißperle
verirrte sich in Krieger Augenbraue. Plötzlich knackte etwas neben
ihm. Im nächsten Moment wurde er an die gegenüberliegende Seite
geschleudert. Noch schwer damit beschäftigt einzuatmen, ließ
er den Pfeil los. Dieser verirrte sich prompt in der riesigen Bestie vor
ihm. Krieger nahm war, wie eine Hand in sein Gesicht patschte. "Steh
auf und mach weiter!", ermahnte ihn die Amazone. Seine Sinne traten
wieder ein. Ein fürchterliches Brüllen ertönte. Dann, eine
Tatze, so große wie sein gesamter Oberkörper, schoss aus dem
nichts hervor. Nur knapp entrann er der Gefahr und wieder löste sich
ein Pfeil. "Danke!", schnaufte Krieger der Amazone zu. "Jetzt
werden wirs ihnen zeigen!" Mit einem Sprung schwang er sich auf den
einen bewusstlosen Körper und fixierte die anderen Schemen an, die
aus dem Eis heraus traten. "Da vorn!", brüllte Blutfeuer.
"Noch nicht schießen!", schrie Krieger zurück. "Lass
sie ran kommen!" Der Templer spannte seinen Bogen und zielte auf
die Decke. Besser gesagt, auf den großen Eiszapfen. Gerade als der
Luzkan sich unter diesem befand, feuerte Krieger das Stück Holz ab.
Der Zapfen löste sich und bohrte sich in das pelzige Tier. Wild schlug
es um sich vor Schmerz, riss dabei seinen anderen, nahestehenden, Artgenossen
große Wunden ins Fleisch und wurde schließlich durch einen
gezielten Schuss der Amazone stillgelegt. "Wie weit sind wir?",
ertönte die Stimme Blutfeuers zur Alten ...
eine_alte_frau
Der Feuerstrahl,
den die Frau zwischen ihren Händen aus dem Nichts hatte entstehen
lassen, bohrte einen breiten Tunnel in das Eis und ein kräftiger
Wasserstrahl raste den Tunnel hinab, den sie gekommen waren. Durch das
frische Wasser wurde es höllisch glatt, was zum Glück auch den
Luzkans Probleme bereitete. Immer wieder, wenn sie angriffen, kamen einige
ins Straucheln.
"Drückt euch mal an die Wand!" Die Magierin (und eine solche
war es ja nun wohl eindeutig) lenkte den Feuerstrahl gegen die Eisbestien
und schon den Großteil davon brennend in den Eistunnel zurück.
Dann drehte sie sich wieder um und arbeitete verbissen weiter an einem
Fluchttunnel. |
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Krieger-BP
"Wenn
ich das jetzt richtig verstanden habe", sprach Krieger los, während
sich die dreier Gruppe auf den davonfliegenden Drachen zu bewegte, "wir
sollen diese sogenannten Echsenmesnchen nicht angreifen, aber sie dürfen
uns angreifen!" Ein mulmiges Gefühl legte sich um Kriegers Herz.
Die Alte, die gar nicht alt war, sprach entweder in Rätseln oder
war ein bisschen plem plem. Verlegen über seine Gedanken, kraulte
sich der Templer am Kopf. "Sagt mal, wie sehen Echsenmenschen eigentlich
aus?"
Die Antwort wurde ihm ein wenig später beantwortet. Sie kamen an
einer Art Platz an, in dessen Mitte es sich der Drache gemütlich
gemacht hatte und um ihn herum standen diese Echsenmenschen. "Igitt!",
stieß Krieger hervor, "die sehen ja aus wie Echsen auf zwei
Beinen!"
Durch diesen plötzlichen Ausstoß an Schallwellen drehte sich
die betende Meute herum und sah auf die drei Wandere. Ein eintöniges
Knurren raunte durch die Menge. Krieger zog rein vorsichtshalber sein
Schwert. Um das diplomatische sollte sich ruhig die Alte kümmern.
Er beherrschte das Echsisch nicht ganz so gut ...
eine_alte_frau
die Magierin
begann irgendetwas vor sich hin zu reden, was wieder keiner der beiden
verstehen konnte. Es war ja auch ihre Sprache, die ihres Volkes, das mit
den Drachen zusammen gelebt hatte.
"Großer Wächter, wir bitten dich um Durchlass und um die
Gnade, den Garten der Götter besuchen zu dürfen. Wir kommen
ohne jeden feindlichen Gedanken. Ich bin eine der letzten Lebenden und
kehre nun heim. Ich möchte meine beiden Freunde hier einladen, die
Pracht und Herrlichkeit des Eisgartens zu sehen und von unserem Volk zu
erfahren.
Wie ich in den Jahrhunderten merken musste, ist unser Volk nur noch Legende
und irgendwann sind wir vergessen. Das sollte nicht sein, denn unser Leiden
gehört auch zur Geschichte der Menschen.
Großer Wächter, lass uns passieren und halte deine Geholfen
zurück, weil wir sonst kämpfen müssen."
Die beiden Helden hatten erstaunt den unverständlichen Worten gelauscht
und merkten nur, dass der inzwischen wirklich riesige Drache den Kopf
neigte und irgendwas erwiderte.
Dann winkte die Magierin die beiden, dass sie ihr folgen sollten.
blutfeuer
vorsichtig
umgingen sie die gruppe von drachen und blauen echsenmenschen. hier war
sie wieder, die stelle mit dem drachenhort und hier war auch das eisige
grab des alten drachen.
blutfeuer seufzte, als sie an den flug über dem gletscher auf dem
rücken des drachen dachte.
so viel zeit war vergangen und so viel geschehen. und sie hatte dem gletscher
seinen drachen wieder gebracht. darauf konnte sie wirklich stolz sein.
blutfeuer betrat als erste den drachenhort über die lücke in
der eisbarriere.
plötzlich hörte sie ein bedrohliches knurren und einen moment
später hatte die alte, die nicht mehr alt war, sie alle drei wieder
in diese seltsame seifenblase eingeschlossen. dann raste auch schon eine
gewaltige feuerwalze heran und umbrauste ihre seltsame schutzkugel.
"bällchen, lass das! ich bin es doch!"
blutfeuer war völlig entsetzt.
eine_alte_frau
"Ja
meine Liebe, jetzt ist es vorbei mit der Freundschaft zwischen Mensch
und Drachen. Er hat seinen Platz eingenommen und wir haben seinen Drachenhort
betreten. Das ist eine klare Kampfansage.
Aber mach dir nichts draus. Tröste dich mit dem Gedanken, dass du
den Drachen gerettet hast. Er ist dein Baby, auch wenn er dich nie wieder
freundlich anbrummen wird. Da geht es dir auch nicht anders als vielen
Menschen. Wir sollten uns jetzt aber beeilen. dort ist der Gang der uns
in den Eisgarten führt. Wir lassen die Kugel mal rollen." |
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