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  (Fortsetzung von Seite 13)

olirie


"oll ich euch noch Kekse bringen?" Fragte olirie Arctus und Don Esteban, da er langsam anfing, sich zu langweilen. Mochte die Unterhaltung noch so lehrreich sein, waren sie dennoch hier, um die Magie zu üben und nicht, um zu besprechen, wie sie zu wirken war oder etwa doch? Gehörte nicht gerade dieser Teil mit zu dieser Übung?
Sofort verwarf der Priester diesen Gedanken wieder und besah sich seinen Dämon. Solange dieser Senkrecht schwebte, floss das Blut wieder in die andere Wunde hinein, doch wenn er sich zur Seite neigte, floss es an der unteren Wunde vorbei und ging verloren.
Das war ein zu großer Nachteil. Aus einer seiner Taschen nahm olirie ein großes, weißes, noch unbenutztes Stofftaschentuch und drehte es zu einer provisorischen Kordel. Ein Ende dieser Kordel steckte er in die obere Wunde, das andere in die untere. Die Kordel tränkte sich oben mit Blut voll, das Blut floss in ihr hinunter und kam durch die untere Wunde wieder in den Körper des Dämonen. So war der Blutverlust gestoppt und eine Schwachstelle ausgemerzt.
Als der Dämon für den Kampf fertig präpariert war, gab olirie den Befehl, es geht los, greif das Skelett an.

Arctus

in mächtiger Schnaufer des Dämonen wedelte Arctus' Haare kreuz und quer über sein Gesicht, nahm ihm die Sicht auf das Geschehen.
Arctus musste verzweifelt mit der einen Hand seine Haare aus dem Gesicht fischen, um mit der anderen Hand immer noch die Skelettrune fassen zu können, damit das Skelett in seiner jetzigen Form bleiben konnte. Mit einem gekonnten Schritt zur Seite wandte sich Arctus aus der Windbahn, konnte seinem Skelett erst im letzten Moment den Befehl geben auszuweichen.
Mit einem Scheppern setzten sich die Knochen in Gang, der schwere Zweihänder in den Händen des Skelettes wurde in Abwehrstellung gebracht und ein paar Schritte nach hinten folgten.
Der Hieb des mächtigen Dämonen war so heftig, dass dieser dem Skelett das Schwert aus der Hand schleuderte.
Arctus war geschockt, fühlte bereits, wie der Kampf schon vorbei war. Schnell ließ er seinen Diener über die unsichtbaren magischen Fäden in Deckung gehen, nämlich unter dem Dämonen, da wo seine kräftigen Arme nicht hinkamen. Der Befehl, immer unter dem Dämonen zu bleiben, wurde flugs erteilt und Arctus sprang mindestes genauso flink auf den Rücken der Bestie, riss die eigenartige Konstruktion von dessen Rücken. Der Dämon schien sich nicht gegen ihn zu wehren, ein Glück für Arctus. Pech für den Dämonen.
Dessen Blut floss nämlich bei jedem Versuch das Skelett zu schnappen an der anderen Wunde vorbei.
Arctus war selber durch seine waghalsige Aktion voll mit Blut beschmiert, stieß beim zurücktreten asu Versehen gegen den Don.
"Wie bin ich bis jetzt!", quälte er sich unter größter gedanklicher Anstrengung heraus. Er wusste, dass der Kampf vorüber wäre, wenn sein Skelett aus der sicheren Position treten würde.

Don-Esteban

"ehm, vor allem blutbeschmiert", war die Antwort des Lehrmeisters, als dieser sich wieder aufgerappelt hatte. "Jetzt zeig, was dein Skelett kann."
Der Dämon ließ sein typisches Grollen ertönen. Zwischendurch knackten die Knochen des Skelettes und klirrte der rostige Zweihänder in dessen Händen. All das gab der Situation den nötigen Grusel: In einem dunklen Gewölbe standen drei kuttentragende Schwarzmagier, dazu ein blutender Dämon und ein Skelett, dessen weiße Knochen hell im spärlichen Licht leuchteten. Der Hohepriester wartete auf einen Kampf.
"Keine weitere Verzögerung. Lass das Skelett angreifen." Und zu olirie meinte er: "Dein Dämon ist schon nicht schlecht. Natürlich ist es schwer, eine derart komplizierte Gestalt dauerhaft zu beschwören. Ich will sehen, dass du ihn unter Kontrolle hast und ihm befehlen kannst."

Arctus


ie Karten wieder neu gemischt standen sich beide Kontrahenten gegenüber. Arctus natürlich diesmal mit doppelt so grimmigen Gesichtsausdruck.
'Dem werd ich's zeigen!'
Und das tat er auch. Sein Skelett schlug auf den Dämonen, während er Olirie den Stinkefinger zeigte.
"Wir werden ja sehen!", schrie er noch und brachte sein Skelett dazu, sich unter dem heftigen Hieb des Dämonen wegzuducken. Im tänzelnden Schritt umkreiste sein Diener den Gegner, ja Arctus fühlte regelrecht, wie die Kampfeslust in ihm stieg. Am liebsten wäre er nun der knöcherne Krieger, groß und stark, mit einer noch größeren und stärkeren Waffe in der Hand.
Dem Fettklops von einem Dämonen würde er es zeigen!
KLATSCH Er hatte nicht aufgepasst und schon zertrümmerte ein Schlag des Dämonen des Skelettes linke Schulter. Der dazugehörige Arm wurde durch den Raum geschleudert und zersplitterte an einer der Wände. Der Schock zu sehen, dass er es dem Dämonen doch nicht zeigen würde, war für Arctus noch viel größer. Schnell sprang er nach vorne um sein eigenes Skelett wegzuschupsen, damit der nächste Hieb des Dämonen dieses nicht vollends in seine Bestandteile zerlegte.
Es kam wie es kommen musste. Arctus wurde anstelle des Skelettes getroffen. Ein ungemütlicher Schmerz traf seine Magengegend, raubte ihm die Luft und brachte ein riesiges Übelkeitsgefühl in ihm hoch. Dass er in eine Ecke des Raumes geworfen wurde hatte er gar nicht mehr mitbekommen.
  Arctus

"ei Beliar, was hab ich getan!", rief Arctus laut und so entsetzt, dass er hoffte die hohe Priesterin würde es ihm abkaufen.
Schnell eilte er zu dem unheilbringenden Gebüsch, sah, dass dieses mit ganz und gar ungemütlichen Stacheln gesegnet war. Ebenso schnell zückte er seine Skelettrune, begann in schnellen Salven von Magiestößen das magische Wesen an diese Ebene zu fesseln und siehe da, nach ein paar Effekteinlagen stand es starr und steif vor ihm, nahm sogleich seinen ersten Befehl entgegen und half Medidate aus dem Gebüsch. Er selbst wollte sich nicht schon wieder eine Robe versauen, zumal er sicherlich nicht im Stande gewesen wäre die Frau aus eigener Kraft in die Höhe zu heben.
"Das tut mir wirklich leid! Ist alles in Ordnung?", sprach er schnell zu ihr, mit möglichst besorgtem Ausdruck, denn verleugnen konnte er die Tatsache nicht, dass die Situation äußerst ulkig war.
"Wartet!", rief er noch, zupfte der Priesterin ein paar Dornen aus der Robe und aus dem Haar. "Kann ich irgendwas für euch tun?"

meditate

editate fühlte, wie es heiß ihren hals emporstieg.
diesem kleinen rüpel war auch nichts heilig. ein gerippe zum rausheben hätte sie sich auch leicht selbst beschwören können. sie wollte den knaben an der hand haben. dann hätte er mal spüren können, welche macht in der magie der meditate lag, wenn sie wütend war.
aber vielleicht war es ja ganz gut so. den ausstoß von wut verbunden mit magie, hätte er wohl nicht überlebt. so stellte sich die magierin jetzt vor ihn und meinte
"langsam kann ich den don verstehen. du scheinst mir wirklich immer mehr zu einer herausforderung für alle gutwilligen magier hier im kastell zu werden, wenn nicht gar zu einer zumutung!"
zum glück fiel ihr genau in diesem moment ihre kleine auseinandersetzung mit dem küchendämonen ein und sie biss schnell die lippen zusammen. wer im glashaus sitzt sollte wohl besser nicht mit steinen schmeißen.
schnell zog sie eine kleine phiole an einem kettchen zwischen ihren brüsten hervor und trank daraus einen schluck. dann konnte man beobachten, wie sich die ganzen kratzer blitzschnell schlossen. "ich weiß, dass der weg zur magie steinig und nicht immer schmerzlos ist, aber bemüh dich doch mal, diese schmerzen nicht bei anderen hervorzurufen. klassischerweise fügt man sich die schmerzen selbst zu. bilde dich lieber in einem magischen raum fort. da kannst du keinen schaden anrichten, wenn keiner dabei ist."
meditate drehte sich um und lief, nunmehr wieder völlig große dame und böse magierin, in die bibliothek

Arctus

"as war doch aber gar keine absicht!", sprach Arctus ihr hinterher und wurde dabei immer leiser, ließ die Schultern hängen.
Verärgert trat er einen Stein weg, steckte die Hände in die langen Robentaschen und wandte sich zu seinem Skelett "Und was glotzt du so!"
Mit einer einzigen Handbewegung versank sein Diener im Erdboden. Er hätte einen fauligen, stinkenden Zombie beschwören sollen! Am besten mit irgendeiner Vergiftung. Ja, das hätte er tun sollen.
Verärgert ging er zum Brunnen, ließ sich dort auf dem Sims nieder und starte in das für ihn trübe Wasser, dass nur matt sein Spiegelbild zeigte. Nur schwach schimmernd, als wollte er es gar nicht. Arctus tupfte mit dem Finger hinein. Kleine Wellenberge und Täler entstanden, überdeckten sein Antlitz. Er fühlte sich so kalt und verlassen. Vielleicht passieren ihm diese ganzen Missgeschicke nur, weil er hier wirklich niemanden hatte. Niemanden, dem er mal alles erzählen konnte. Zum Beispiel über diese außerordentlich hässliche Nase vom Don oder der gemeinen Medidate, die ihm mittels eines Zombies ins Bett schleifen lassen hat. Vielleicht auch von diesem Shark, der ihn hinterrücks verbrannt hatte und ihn in die Hölle geschickt hat. Ja, vielleicht war das hier überhaupt nicht der richtige Ort für ihn zum Leben! Vielleicht sollte er ein frommes Innoskind werden, sich eine Stiefmutter, vielleicht sogar einen Vater besorgen, der ihm auch mal sagt "hast du gut gemacht mein Junge" und ihn in den Arm nimmt. Vielleicht .
Traurig schob er sich wieder vom Sims des Brunnen, fühlte den kalten rauen Stein heute überdeutlich, als wollte er zu ihm sagen "lass mich in Ruhe".
Nur mit kleinen Schritten verließ er den Innenhof des Kastells. Zu oft hatte er ihn in den letzten Tagen gesehen. Zu viele misslungene Taten waren hier passiert. Überhaupt, wann hatte er das letzte mal das Kastell verlassen? Was hatte er von der weiten Welt da draußen überhaupt schon gesehen? Das Hafenviertel der Stadt Khorinis, das verrückte Kloster der Innospriester, den Weg zum Kastell, ach und noch dieses Sumpflager mit all seinen komischen Sitten.
Irgendwie wirkte diese Welt nicht echt. Zu viele Extreme waren zu finden.
Gab es denn einen Ort der normal war auf diesem Planeten? Einen Ort an dem man einfach Ich seien kann, ohne sich irgendjemandem unterordnen zu müssen oder wie ein Penner durch die Landen zu ziehen. Ein Ort an dem man sein eigenes kleines Land hatte; an dem man machen konnte was man wollte; an dem man leben konnte!
"Vielleicht der Himmel.", sprach Arctus bitter zu sich selbst. Er steigerte sich schon wieder viel zu sehr in seine Gefühle hinein. Die Gefühle, die man hier besser unterdrücken sollte, wenn man weiter an diesem Ort verweilen wollte. Impulsives Handeln war hier nicht gefragt. Eher striktes Nachahmen von Dingen, die schon jemand davor gemacht hatte, weil sie sicher sind und weil es schon immer so gemacht wurde.
Er konnte hier noch nicht weg. Vielleicht würde ihm der Teleportzauber neue Möglichkeiten eröffnen. Hoffentlich!
Sorgsam strich Arctus seine Robe zurecht, war grade auf dem Weg in sein Zimmer, dass sein Platz im ersten Stock des Kastells gefunden hatte. Die ganzen kleinen Extras die es zu bieten hatte fielen Arctus gar nicht mehr auf. Ihm war es auch egal. Langsam den Gang entlang schlurfend, sah er noch einmal herab auf den Innenhof. Er hatte es wirklich nicht gewollt.
Mit gesunkenem Haupte betrat der Schüler der dunklen Künste sein Zimmer, ließ es erhellen durch ein leichtes Kaminfeuer und hockte sich in den weichen Sessel, der vor dem Kamin stand.
Den Kopf in ein Buch steckend versuchte er sich mal wieder von der jetzigen Welt abzukapseln und abzutauchen in eine andere, bessere Welt, in dem er der Gute war, der immer alles richtig machte. Seine Welt.

Don-Esteban

eute, hatte der Hohepriester beschlossen, heute sollte die Prüfung von Arctus stattfinden.
Er hatte sich extra für diesen Tag mit einer extragroßen Portion Gleichmut und Geduld gewappnet. Denn er war sich sicher, dass wieder einmal alles schiefgehen würde. Aber irgendwann musste es ja mal sein.
Der Magier hielt sich ganz an dem Gedanken an den Abschluss der Lehre fest. Nach der Prüfung würde er nicht mehr mit Arctus trainieren, nicht mehr dessen Demütigungen hinnehmen, nicht mehr ständig Ziel seiner verunglückten Zaubersprüche werden und sich nicht mehr mit ihm beschäftigen müssen. Ach, das würde schön werden.
Im Hochgefühl an diese unglaublich erstrebenswert erscheinende Ära, in die er bald eintreten würde, insofern er die Prüfung mit Arctus überleben würde, machte er sich auf, um seinen Schüler aufzusuchen. Wo steckte der Junge nur? Wahrscheinlich stöberte er wieder in irgendeiner dunklen, verstaubten Ecke herum, förderte dort irgendetwas, was nicht für ihn gedacht war, zu Tage und machte Unfug damit.
Seufzend und hinter jeder Ecke das ultimative Unheil erwartend schlich der Meister durch das Kastell, spähte vorsichtig um die Ecken der Gänge und atmete einerseits erleichtert auf, wenn er dabei keine Schattenflamme übergebraten bekam, war jedoch andererseits auch jedes Mal ein wenig enttäuscht, wenn er feststellen musste, dass die Suche nach Arctus doch noch weiterging.

Arctus


angsam einen langen Gang entlang schlürfend, dabei aufmerksam die Kacheln des dunklen Bodens beobachtend, grade zu abtastend, versuchte sich Arctus die Langeweile, die ihn schon den ganzen Tag auf der Pelle gehockt hatte, zu vertreiben, hatte dabei jedoch weniger Erfolg als er gehofft hatte.
Selbst der Boden war nach einem langweiligen Schema gegliedert, dass er bald auswendig konnte. Da nutze auch kein Hüpfen auf jede zweite Kachel oder sich einmal im Kreis drehen. Egal in welche Richtung er blickte, immer und immer wieder bohrte sich das Gleiche in seinen Kopf. Gleichmäßig angeordnete Kachel.
Doch sieh! Vor ihm ein Lichtblick. Ein Läufer, obendrauf noch mit ausgefransten Franzen.
Erfreut schnellte der Lehrling nach vorn, macht einen großen Satz und landete auf dem Auslegeteppich. Gott, so ein Ding hatte er schon seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Der letzte lag hinter der Wegbiegung hinter ihm.
Erfreut merkte er, dass das Gebündel aus Stoff auch noch famos rutschte, wenn man diesem einen ordentlichen Schwung gab, so als wäre es ein Brett auf Rollen.
Ha, Arctus der Bezwinger der Langeweile hatte seine Ultimative Waffe gegen den Feind gefunden.
"Jetzt werdet ihr sterben Bösewicht!", rezitierte er den Helden aus dem Buch, dass er sich gestern Abend zu Gemüte gezogen hatte.
Schnell sprang er ein paar Meter zurück, nahm ordentlich Anlauf und sprintete los. Im Laufen ließ er seine Schattenflammenrune zum Vorschein kommen, sprang dann ab um mit vollem Karacho auf dem Teppich zu landen, der, als wäre Eis unter ihm, den Gang entlang rutschte, Arctus als Passagier habend.
Während der rasanten Fahrt zauberte der Junge mehrere Schattenflammen, ließ sie auf seine imaginären Feinde fliegen . Als auch das langweilig wurde beschwor er sich einen Untoten.
Leise kitzelte er die Magie aus seiner inneren Quelle hervor, bugsierte diese sanft in seine Rune, ließ kleine Schwalle von Worten dazu erscheinen, die ihm mehr Selbstvertrauen brachten. Der Boden unter ihm riss auf. Gelbe Blitze züngelten sich über den Einheitsbrei von einem Boden. Aus ihrem Ursprung griff plötzlich eine Hand, faulig und abgenagt sah sie aus, in diese Ebene, packte sogleich den Rand des aufgebrochene Bodens.
Arctus fuhr in die Hocke, "komm doch", rief er, streichelte seinem bevorstehenden Geschöpf über den Handrücken und siehe da, eine zweite Hand erschien. Arctus streichelte auch diese sanft,
"komm mein Junge, mein Kleiner, mein Liebster.", flüsterte er, lockte einen toten Kopf aus diesem Portal, der musternd, wie ein Kleinkind, in die Augen des Arctus' sah.
Nun die Hand des Zombies ergreifend half Arctus ihm bei seiner "Geburt", zog ihn raus aus dem Loch. "ja, komm".
Plötzlich drohte die Verbindung zu kappen. Das Portal flackerte komisch, unregelmäßig, wurde immer enger und enger. Arctus stemmte sich mit aller Kraft gegen den Boden, versuchte seinen Zombie herauszuhebeln, doch die Gefahr wurde größer, dass er selber mit in das Loch gezogen werden würde.
Langsam entwich ihm Finger für Finger des Geschöpfes aus seiner Hand, er ließ los. Der Zombie wurde geradezu verschluckt. Wieder in die tiefen Tiefen der anderen Welt gezogen, in der er wieder Jahrtausende sein Leben fristen musste. Die gelben Blitze zuckten zurück, als wären sie von etwas entdeckt worden, verkrochen sich und schlossen das Loch wieder, dass sie einst geöffnet hatten.
Traurig sah Arctus zu Boden. Er hatte ihn verloren und losgelassen, seinen Kleinen.
Etwas flog zu Boden. Der Aufprall des Gegenstandes hallte nicht nur zweimal durch die lange Halle, in der er sich befand und augenblicklich ruckte sein Kopf herum, sah nach dem verräterischem Geräusch. "hallo?", warf er vorsichtig in den Raum, sah sich mit suchenden Blicken um und entdeckte schließlich weit hinten eine dunkle Gestalt.

Don-Esteban


us dem Schatten trat Don-Esteban hervor. Mit langsamen Schritten trat er heran und blieb unmittelbar vor seinem Schüler stehen.
Schweigend sah er eine Weile auf ihn herab, ehe er zu sprechen begann.
"Nun, da bist du ja. Ich habe dich gesucht. Heute ist der Tag gekommen, an dem du die offizielle Erlaubnis bekommst, solchen Unfug wie eben jederzeit im Kastell zu treiben. Ich rede vom Tag deiner Prüfung."
Der Magier verschränkte die Finger ineinander, ließ die Arme am Körper herab und stand so, hochaufragend in seiner dunklen Robe vor dem Schüler. Dann sprach er weiter.
"Da Beliar dich ja anscheinend dazu auserkoren hat, so ein wunderprächtiger Magier zu werden, werde ich mich dir natürlich nicht in den Weg stellen. Sobald du die Prüfung hinter dir gelassen hast, kannst du nach Herzenslust die Schwarzmagier der Lächerlichkeit preisgeben, ohne dass auch nur einer ernsthaft etwas dagegen sagen könnte. Du übst ja schon kräftig, wie ich eben mitverfolgen konnte."
Der Sarkasmus tropfte dem Lehrmeister förmlich von den Lippen.
"Da Beliar in seiner unendlichen Weisheit beschlossen hat, uns Schwarzmagiern dich als Geißel, als Plage zu schicken, werde ich ihn in seinem Bestreben natürlich unterstützen, wie es sich für einen guten Anhänger des dunklen Gottes gehört. Komm mit." Er wandte sich um und schritt davon. Arctus hatte ihm zu folgen. "Ich habe mir etwas neues ausgedacht.
Da du keine große Neigung zeigst, in den magiegedämmten Übungsräumen deine Fähigkeiten zu steigern, da dir diese Räumlichkeiten nicht sonderlich gefallen, habe ich mir erlaubt, deine Prüfung ins Refektorium zu verlegen. Vielleicht treffen deine Zaubersprüche dort nicht nur mich, sondern irgendeinen zufällig anwesenden Unschuldigen, der dort nur sein wohlverdientes Mahl einnehmen wollte. Ich bin mir sicher, er wird diesen Tag zu würdigen wissen, an dem du ihn ein spannendes Erlebnis geschenkt hast. Vielleicht betrachtet er danach sein Leben von einer ganz anderen Warte aus. Es wird ihm womöglich auf einmal unendlich kostbar erscheinen."
Er drehte sich kurz um. "Kommst du?"

Arctus


"as trifft sich gut!", sprach Arctus trotzig seinem ‚Lehrmeister' entgegen, folgte ihm im gemäßigtem Schritt, "mich dürstets nämlich nach einer saftigen Birne!"
So lange ihn dieser verdammte Lehrmeister mit seinen sarkastischen Sticheleien in Ruhe ließ, war die Welt doch in Ordnung. Wieso fing er grade heute noch einmal damit an! Grade heute. Verflucht sei er.
"Wie stehts mit euren Wünschen, Meister der Worte." Wiederstreben folgte Arctus dem Don zwei weitere Schritte. Dieser Esteban strahlte heute eine Aura der Unfreundlichkeit aus, die er ganz und gar nicht ertragen konnte. Hoffentlich würde es im Refektorium noch ein paar ‚normale' geben.
Vorsichtig streichelte der junge Magus seine Runen, versuchte sie schon einmal anzuwärmen und vorzubereiten, für das Bevorstehende. Heute war kein Guter Tag. Er hatte mit Langeweile begonnen und würde wohl mit was Schrecklichem enden.
Insgeheim hoffte der Junge, dass er sich irrte.

(Ende)
 
Don-Esteban

erade hatte sich der Lehrmeister geduckt, als die zersplitterten Knochen des Skelettes auch schon durch die Luft flogen und an der nächsten Wand zerbarsten.
Ein Regen feiner, spitzer Knochenstückchen ergoss sich über den Fußboden an der Stelle des Raumes, an der Schulterknochen, Elle und Speiche und wie die vielen kompliziert geformten Skelettteile alle noch hießen, aufkam.
Kaum hatte sich dieses Wurfgeschoss durch seinen harten Aufprall unschädlich gemacht, sprang Arctus vor und wollte sein Skelett beschützen.
"Nicht!", schrie der Hohepriester noch, dann sahen er und olirie mit schreckgeweiteten Augen, wie die Pranke des Dämons seinen Schüler traf und ihn viele Ellen weit durch den Raum schleuderte, bis er irgendwo auf dem Boden aufkam und sein unfreiwilliger Weg von zwei, eine Ecke bildenden Wänden aufgehalten wurde.
Arctus war in sich zusammengesackt und gab keinen Ton von sich.
Besorgt lief der Hohepriester zu dem Bündel aus Robe und Mensch, um zu überprüfen, ob ihm irgendetwas Schwerwiegendes passiert war. Im gleichen Moment war ein lautes Knacken zu vernehmen oder eher wie die Kegel, die umfielen, wenn die Kugel sie traf: Das Skelett war in sich zusammengefallen. Arctus hatte die Kontrolle darüber verloren. Doch unter der Kutte regte er sich schon wieder.
Etwas benommen kam er hoch. Es war ihm nichts Schlimmes passiert.
"Was glaubst du wohl, warum wir uns Diener beschwören, die an unserer Stelle für uns kämpfen?" Vorwurfsvoll sollte es klingen, doch eher sprach Erleichterung aus seinen Worten.

Arctus


rctus saß steif und regungslos in der Ecke, in die er geworfen, nein geschleudert wurde, sah den Don mit seinem blassen Gesicht, kalt und starr an ohne etwas zu sagen. Er hatte schon wieder versagt, schon wieder nur Unsinn getrieben und diesen an seinem Lehrmeister ausgelassen. Vielleicht war er dazu verdonnert worden, immer und immer wieder den Tollpatsch zu spielen. Er wollte es nicht, wirklich nicht. Eigentlich wollte er seinen Meister nur noch zufrieden stellen und ebenso in Frieden seine Ausbildung machen, ohne Ärger oder gar Zank.
Er sah den Don immer noch an; stumm und nachdenkend. Er wusste gar nicht, was er hätte sagen können. Vielleicht es tut mir leid? Nein, das konnte er nicht. Auf gar keinen Fall, schon gar nicht vor Olirie, der so triumphieren in der anderen Ecke des Raumes stand und seinen Dämonen streichelte. Nein keinesfalls! Langsam sah er gen Boden, wich den fragenden Blicken seines Meisters aus und dachte sich gar nichts mehr, wollte einfach nur noch den Rest seines Lebens in dieser verdammten Ecke sitzen und vor sich dahinvegetieren, am besten alleine ohne irgendjemanden.
Der Don rüttelte ihn gerade zu mit seinem festen Griff aus diesen Gedanken, sprach irgendwas zu ihm. Unsicher sah er ihn an. Waren da etwa Ansätze von Tränen in den Augen Arctus' zu sehen. Tränen, die sich langsam sammelten und sein Gesicht herunterpurzelten?
"Es geht schon!", schüttelte er den Don ab, streifte dessen Hand von seiner Schulter und wischte sich in der gleichen Bewegung die verräterischen Zeichen der Schwäche aus dem Gesicht.
Schniefend erhob sich der Lehrling, sah seinen Kontrahenten aus traurig müden, doch mit Funken von Zorn, enthaltenden Augen an, griff zur Zombierune und brachte mit einem einzigen Gemurmel von Wörtern und ohne große Anzeichen von Mühe einen Untoten zu Stande, der unsicher vor ihm wankte. Es war sein erster Zombie, doch Arctus verspürte keinerlei Freude, wie er sie bei der Beschwörung des Skelettes empfunden hatte. Für ihn stand nur das Ziel, den Dämonen zu zerstören fest, sonst nichts. Sackte er doch auch schon zu dem verzweifelten primitiven Denken eines Dieners ab. Ein Diener der einen Diener befehlt, sehr kurios . doch wahr, waren doch alle Diener Beliars, der eine so, der andere so.
"Greif an!", gab Arctus mit vernichtend zielstrebiger Stimme an, regte sich kein bisschen vom Fleck. Doch der Zombie tat es, wankte immer mehr auf den Dämonen zu .

Arctus


er Kampf war nicht anders verlaufen als erwartet.
Der Dämon Oliries hatte Arctus' Zombie in ein paar Fleischwürfelchen verwandelt und dann war Schluss. Was hätte auch anderes passieren sollen? Arctus verließ nun mehr oder weniger enttäuscht den Trainingsraum, wollte seinen Kontrahenten jetzt einfach nicht mehr sehen und begab sich in die Küche um sich von den Dämonen ein paar mundgerechte Pilze geben zu lassen, die seine magische Kraft wieder aufpäppeln sollten, damit er weiter Trainieren konnte.
Die Beschwörung solch menschenähnlicher Wesen war schließlich viel interessanter, als so eine kleine hohle Fliege, "nicht war?", fragte er gleich den Küchendämonen, den er natürlich mal wieder von allem erzählt hatte.
Es war einfach toll einen schweigenden Freund zu haben, der einen obendrauf noch essen machte. Auf die Sicht des Küchendämons gehen wir hier mal nicht ein.
Geschwind trat der junge Magier auf den Hof um mal wieder etwas frische Luft schnappen zu können.

Arctus


"CHTUNG!", schrie Arctus noch während er die Schattenflamme abschoss, konnte sie nicht mehr zurückpfeifen. "KOPF RUNTER!"
Medidate huschte grade hinaus, stand unterm Türrahmen und sah dem fliegenden Geschoss nur noch mit einem entsetzen Schrei entgegen.
Arctus schloss die Augen, presste sich beide Hände aufs Gesicht. 'Nein das darf nicht wahr sein. Nicht schon wieder. NEIN NEIN NEIN', schrie es in ihm. Nur langsam traute er sich den Zeigefinger etwas hochzurücken, um mit einem Auge halb durchzulunschen, auf das Unheil und sofort zog er den Zeigefinger wieder zurück um es als nicht geschehen anzusehen. Aber halt mal. Unsicher nahm er nun doch beide Hände vom Gesicht um kurz darauf ungläubig auf den Ort des Geschehen zu schauen.
Wo war sie denn, die Medidate?

meditate


editate konnte gar nicht so schnell reagieren, dass sie die schattenflamme abwehren konnte, ihr blieb nur ein schneller sprung in das gebüsch neben der tür.
dummerweise war das ein recht sperriges naturstück, dass der magierin nicht nur widerwillig nachgab, nein, es zerfetzte auch noch geräuschvoll die robe und peitschte schmerzlich das gesicht.
die hohe magierin lag im dreck, niedergestreckt von einem nichtswürdigen knaben, wie ein suchender blick sofort klarstellte. "komm sofort her und hilf mir hier raus!"
meditates stimme hatte das übliche eis aufgelegt, mit dem sie unbotmäßige bittsteller abzufertigen pflegte.