"Naja vielleicht hat er ja zu tief gebuddelt!"
die Gesellschaft lachte.
Bloody ließ sich nicht anmerken wie genau er zuhörte und
nahm den dritten großen Schluck aus seinem Krug, welcher dann
auch schon alle war. Er hatte sowieso genug gehört. Also stand
der Söldner auf und verließ die Taverne wieder. draußen
blieb er noch kurz im Schein der Türlampe stehen und grübelte.
War der Rattenfänger ihr nächster 'Reiter'? Wo konnten sie
ihn finden, der hatte doch sicher eine Hütte? Warum war ein Bierkrug
nach drei großen Schlucken alle?
"Pssst hier bin ich!"
Bloodflowers wurde aus seinen Gedanken gerissen. Holk winkte aus der
gegenüberliegenden Gasse. Sofort eilte der Söldner zu der
Kreatur und erzählte ihm von seinen Plänen.
"Wir schnappen uns als nächstes den Rattenfänger, dafür
müssen wir wahrscheinlich in die Kanalisation! Also los, suchen
wir den nächsten Gulli."
Holk war einverstanden(als hätte er eine andere Wahl bzw. einen
besseren Plan gehabt^^) und so schlichen beide auf eine der größeren
Strassen. Dort gab es eigentlich immer Kanaldeckel und so fanden sie
auch bald einen. So leise wie möglich hoben sie den Deckel an und
kletterten hinunter. Zuerst der Söldner und dann Holk, welcher
den Deckel dann wieder zu machte.
Sie kletterten die Leiter runter und brauchten eine Weile um sich an
den Gestank zu gewöhnen. Bloody schaute den langen Gang entlang.
Mehrere Abzweigungen und Kreuzungen konnte er ausmachen. Die Kanalisation
schien endlos groß zu sein.
"Na das kann ja heiter werden!" meinte der Lee, nahm eine
der Fackeln von den Wänden und marschierte los.
Das würde wohl die berühmte Suche nach der Nadel im Heuhaufen
werden! ...
Bloodflowers
"Pitsch
Patsch!" sang der Söldner fröhlich und hüpfte
im Abwasser umher. Gut das die Söldnerrüstungen so fellig
waren und das Mistwasser aufsogen und den lieblichen Duft quasi konservierten,
ihn für die Nachwelt hinterließen.
Wenn ich schon sonst nichts hinterlasse, dann doch wenigstens den
Gestank eines Vollblutsöldners!
Doch Holk, der für einen Meerrettich viel zu sehr wie eine Miesmuschel
wirkte, unterbrach den Spaß von Bloody und trieb ihn zum weiter
gehen.
Seit letzter Nacht irrten sie nun schon umher, doch zählbares
war bisher nicht heraus gekommen, auch wussten die beiden nicht wo
sie genau waren, ja nicht mal wo ungefähr.
"weißt du was, wir haben uns total verlaufen!"
"Ich weiß wo wir sind!" gab Holk ruhig zurück.
"Was? Ja aber, wo sind wir denn?"
"Da wo wir am Anfang auch waren, wir sind im Kreis gelaufen."
Das haute den Söldner jetzt aber beinahe aus den Latschen. Wie
konnte das denn sein? Bloody lief doch nicht mal im Vollrausch im
Kreis. Naja wahrscheinlich lag es daran das hier alles so gleich aussah.
Frustriert fingen sie also wieder von vorne an. Diesmal jedoch gingen
sie ein ganzes Stück nur gerade aus. Bloody wollte auf keinen
Fall wieder im Kreis gehen.
Stunden vergingen und erschöpft setzten sich die beiden nieder.
Murray hatte ihnen ein wenig Proviant mitgegeben. Und über dieses
Essen machten sie sich jetzt her. Bloodflowers kramte zwei Fleischkeulen
hervor, gab Holk eine und verputzte dann seine eigene. Die Schmatzgeräusche
hallten in dem langen Gang wieder. Und gerade durch das Schmatzen
hörten sie nicht wie sich etwas näherte. Eine mordsmäßig
große Riesenratte.
Die Ratte war nun nicht mehr zu übersehen und die zwei verschluckten
sich vor Schreck an ihrem Essen.
"Scheiße die iss ja so groß wie ein Bär, mindestens!"
staunte Holk.
"Was ist ein Bär?"
"Vergiss es!"
Holk mal wieder mit seinen eigenartigen Fabelwesen! Tz, Bären
und Pferde, so was gab es doch nur im Märchen!
Doch davon nun genug, die zwei hatten es erstmal mit einem richtig
realen Tier zu tun. Einer unsagbar großen Riesenratte!
"Wie wollen wir die besiegen?" fragte Bloody panisch nachdem
er einen Pfeil auf das Vieh geschossen hatte, jedoch die Ratte sich
nicht stören ließ.
"Keine Ahnung!" meinte Holk.
"Ich denk du bist einer der Auserwählten, nimm deine Runen
verdammt noch mal!"
Holk erstarrte. Er schaute an sich herab, wie er so da stand mit dem
eigenartigen Brustschutz und dem Kopftuch. In der Hand nichts weiter
als zwei Steine. War denn der Söldner wirklich so blöd und
hielt die für echte Runen? Holk schüttelte nur den Kopf.
Bloody hingegen brüllte:
"Nun mach schon, die kommt immer näher!"
Wieder schüttelte Holk den Kopf. Wie sollte er denn mit zwei
Steinen eine Monsterratte besiegen? Er zuckte nur mit den Schultern
und warf die Steine nach der Ratte. Natürlich ohne groß
eine Wirkung zu erzielen. Das riesige Tier kam immer näher und
schnupperte. Verängstigt und unfähig sich zu rühren,
starrten die beiden das Vieh an. Als auf einmal in ihrem Rücken
eine Stimme ertönte:
"Sie riecht euer Essen. Aus dem Weg!"
Holk und Bloody drehten sich um und sahen eine seltsame Gestalt. Ein
extrem dürrer Mann dessen Körper von schwarzem Leder umwickelt
war. Ja, fast der gesamte Körper war eng umwickelt. Eine Mischung
aus einer Mumie und Batman.
Der Mann trat an den beiden vorbei und warf dann ein Stück Käse
nach der Ratte. Die Ratte schnappte sich das Stück und verleibte
es sich gierig ein. Kurz später fing sie an zu röcheln und
fiel lang.
"Mein neuestes Gift ist absolut tödlich!" grinste der
Mann und seine zwei Zähne strahlten dabei in hellem Grün-Braun.
Dann holte der Mann eine kleine Flöte hervor, hüpfte flötend
um Holk und Bloody herum und sagte nach einer Weile:
"Ich bin der Rattenfänger von Hemaln!"
"Hemaln?"
"Ein kleines Dorf südlich des großen Gletschers, außer
einem Rattenfänger gab's in dem Kaff nichts weiter, und da ich
so gut war gab es bald nicht mal mehr Ratten dort. Also bin ich hierher.
In dieser großen Hafenstadt gibt es mehr als genug für
mich zu tun."
"Aha, ich bin Bloody und der Grüne hier ist Holk!"
"Schön schön... aber sagt mal was wollt ihr hier unten?"
"Ähm... also wir... wir suchen Ratten!"
Holk schüttelte, wegen der blöden Lüge von Bloody,
verständnislos den Kopf.
"Achso, Ratten... jahaaa da seid ihr hier unten genau richtig.
Ich liebe Ratten, sie geben mir alles. Hört ihr sie nicht? Sie
sind überall..." der Rattenfänger lief zu einer der
Kanalisationswände und hielt sein Ohr an die Wand gedrückt
"... überall, auch hinter den Wänden sind meine kleinen
Lieblinge!"
"Moment, ich denke du liebst Ratten? Wieso tötest du sie
dann... und auch noch für Geld?"
"Ich töte sie nur wenn ich Hunger habe!" sprach der
Rattenfänger, schnappte sich eine eben vorbei krabbelnde kleine
Ratte, Riss ihr den Kopf ab und fraß das Tier. so was ekliges
hatte Bloody lange nicht mehr gesehen. Angewidert kniff der Söldner
die Augen zusammen, so was konnte er nicht mit ansehen. Nur leider
waren die Schmatzgeräusche noch schlimmer als der Anblick.
Der Rattenfänger hatte zu Ende "gespeist" und Bloodflowers
öffnete wieder die Augen. Wieso nur war der Kerl so dürre
wenn er doch Ratten in Hülle und Fülle fraß? Eigenartig,
so eigenartig wie überhaupt die ganze Reise bisher.
Ratti (so hatte Bloody den Typen heimlich getauft^^) erahnte was der
Söldner dachte und sprach:
"Nun ihr fragt euch sicher warum ich so dünn bin? Ganz einfach,
normalerweise betäube ich die Ratten nur und verspeise sie dann.
Nur die ganz großen..."
"So wie die eben?" fragte Bloody.
"Ja, aber da gibt's noch größere. Wo war ich? Achja,
ich töte nur die Grossen. Die Kleinen betäube ich und fresse
sie dann, aber irgendwie wirkt das Betäubungsmittel bei mir abführend
und ich werde immer dünner!" die ganze Sache wurde immer
eigenartiger.
Der Rattenfänger, der wie sich heraus stellte ganz in geschwärztes
Rattenleder gekleidet war, erzählte noch ein wenig. Er wollte
den beiden ein erst kürzlich entdecktes Rattennest zeigen. Also
lief er den großen Hauptgang der Kanalisation entlang. Holk
und Bloody folgten ihm.
Bloody: "Sag mal, der Hauptgang, wo führt der hin?"
Ratti: "Der endet im Hafenbecken!"
Bloody grinste daraufhin hinterlistig. Der Söldner lief jetzt
etwas schneller und erreichte Ratti. Er baute sich vor dem schmächtigen
Kerl auf und meinte:
"Danke schön das du uns so sehr geholfen hast und es auch
weiterhin tun wirst."
"Bitte, aber was meinst du mit 'weiterhin'?" der Rattenfänger
begriff nicht so ganz, lächelte aber freundlich. Und genau in
das freundliche, strahlend braun-grüne Lächeln schlug Bloody
hinein. Der Rattenfänger sank ohnmächtig zusammen. Außerdem
hatte er jetzt nur noch einen Zahn.
Da der Kerl so dünn und leicht war, nahm Bloody ihn über
die Schulter und trug ihn davon. Holk fing noch eine Riesenratte als
Reittier und gemeinsam schlenderten sie den Hauptgang entlang. Von
da an wären sie ja gleich beim Hafen und könnten dann in
aller Ruhe zurück rudern. Murray würde begeistert sein,
oder auch nicht, wer konnte das bei dem launischen Schädel schon
vorher sagen?
Jedenfalls entspannte sich Bloody, jetzt nachdem ein weiterer Reiter
gefunden war. Ja jetzt war der Söldner wieder so melancholisch
wie ein Schwein im Schlachthof... wenn es denn Schweine nicht nur
in Märchen geben würde. ...
Zur gleichen Zeit im Amazonenlager
Yenai
enai
wurde durch Schmoks Vorschlag aus seinen Überlegungen über
den Sinn des Lebens gerissen. Eigentlich hatte er überlegt, ob
man "Für Innos" oder "Für den König"
sagte, doch nach einiger Zeit hatte sich sein wirres Hirn anderen
Dingen zugewandt. Schließlich war ihm einer von Scattys Ekelbällen
vor die Füße gerollt, was er zum Anlass genommen hatte,
genüsslich darauf herumzukauen. Herrlich, dieses Aroma! Der exotische
Geschmack beflügelte sein Denkvermögen und veranlasste ihn
zu weisen Äußerungen wie "Für mich bitte nur
eine Portion, dafür aber mit Schokoladensoße." und
einigen Vorträgen über Karies bei Scavengern.
Nun aber saß er in einem Boot und brüllte: "Bohr!
Ge-ni-tal!", während seine Begleiter versuchten, ihre Ohren
mit Seetang und Algen zu verstopfen, um der Geräuschbelästigung
zu entgehen. Man hatte ihm schon mehrmals erklärt, dass es "Boah!
Ge-ni-al!" hieß, aber Yenai beschloss, sein Witzchen solange
herumzuschreien, bis irgendjemand die Pointe daran kapierte und anfing
zu lachen. In solchen Situationen wünschte er sich manchmal zurück
zu Wardrag und blutfeuer. Die hatten nach einer Weile, als sie kapiert
hatten dass er nicht aufhören würde, immer freundlich gelacht
(und sich vielsagende Blicke zugeworfen, aber das hatte der Paladin
nie bemerkt).
Nach einigen Minuten spielte er, um für zusätzliche Erheiterung
zu sorgen, auch noch Hoppe-Hoppe-Reiter auf seinem heiligen Besenstiel,
doch keiner beachtete ihn wirklich.
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Vielmehr starrten alle wie gebannt auf Schmoks Achselhaare. Sie waren
gerade außer Sichtweite des Amazonenlagers gelangt, als diese
plötzlich angefangen hatten, sich wieder dorthin zurückzuziehen,
wo sie herkamen: Unter Schmoks Achseln. Auch der Afro des Söldners
wuchs etwas weniger rasant.. Yenai hatte keinerlei Verständnis
dafür, dass die Anderen so etwas wichtiger fanden als seine Witzchen,
also zog er eine Grimasse und setzte sich in eine Ecke, wo er demonstrativ
schmollte.
Wieder in Gorthar
the Holk
ie
gleiche Stadt, die gleiche Straße, die gleichen Torfköppe.
Wieder schlichen Bloody und Holk durch die Straßen Gorthars auf
der Suche nach einem Blöden, den sie Murray als Reiter verkaufen
konnten. Und von denen gab es in dieser Stadt scheinbar Viele
Gerade wollte Bloody Holk wieder ein Gespräch aufdrängeln
(als ob allein seine Anwesenheit nicht schon schlimm genug wäre),
da schälte sich ein schwankendes Licht um eine dunkle Häuserecke,
gefolgt von einem erleichterten Seufzer. Bloodflowers: "Schnell,
schon wieder ein Wachmann!". Genau so schnell, wie und je versteckten
sich die Beiden in der obligatorischen Seitengasse, die ja immer irgendwo
war, und warteten darauf, dass die Wache vorbei ziehen würde. Sie
warteten
und warteten
und warteten
und popelten in
der Nase
und langweilten sich. Holker wurde immer ungeduldiger
und riskierte einen Blick auf die Straße. Wie ein Unkraut spross
sein grüner Kopf, der sich aufgeregt umblickte aus der Gasse, was
für Umstehende sicherlich ein lustiger Anblick gewesen sein muss.
Doch was musste Holk sehen? Das Licht, das sie als Laterne eines Nachtwächters
vermuteten, befand sich immer noch an der gleichen Stelle. Verwundert
winkte Holk Bloodflowers auch aus der Gasse und gemeinsam näherten
sie sich vorsichtig der Häuserecke, hinter der sie die Wache vermuteten.
Holk war, tollkühn wie er nun mal ist, wieder der Erste, der seinen
Kopf ängs
ähh tapfer um die Ecke lehnte. Und was er
dort sah, brachte ihn spontan zum Grinsen. Der Lee, der das bemerkte
wurde ebenfalls sofort neugierig und linste auch um die Ecke. Denn genau
dort saß, an der Wand zusammengesunken, ein Wachmann. Allerdings
nicht, wie erwartet, furchtlos und pflichtbewusst. Nein, er hatte einen
leeren Krug in der Hand, in der anderen Hand lag die Laterne. Der Typ
war hoffnungslos voll gelaufen. Und das schien sogar Normalzustand zu
sein, was man an seinem "gepflegten" Äußeren in
Form von ranzigem, ungepflegtem Vollbart, einer bekleckerten, vor Dreck
stehender Uniform, und einem dezenten Moschus-Aroma bemerkbar machte.
"Den nehmen wir!", rief Holk aus, was den Soldaten leider
dazu veranlasste, aus seinem Delirium aufzuwachen. Mühsam seine
fetten Bauch hochschiebend stolperte auf die Beine und nuschelte: "Wasch?!
Isch binnas Gesets
glaubisch
" Seine gläsernen
Augen fielen auf den Söldner und Holk, bevor sie sich langsam wieder
schlossen und der Wachmann auf seinen wohlgeformten Hinterschinken fiel,
und wieder einpennte.
"Das´s mal einfach
", bemerkte Bloodflowers, "
Los. Trag ihn zum Schiff!" - "Ich? Den Typ fass ich mit der
Kneifzange nich an!" - "Du bist aber der Stärkere von
uns Beiden. Oder willst du, dass ich mir nen Bruch hole?" - "JA!
Also, ehrlich gesagt, würde sogar ich mir nen Bruch an dem Typen
holen
neben einigen fiesen Krankheiten." - "Na gut,
suchen wir halt weiter." - "Nein, nein. Wir finden schon was."
Schnell bückte sich Holk und fand unter einigem Gras einen kleinen
Stock. Er bückte sich vor den Besoffenen und stach mit dem Stock
in dessen Auge: "Würd sagen, der schläft wie ein Baby
ein sehr Fettes
stinkendes
ekliges
Baby
Dann
los, ich hab eine Idee!"
Auf Anweisung Holks stellte sich der Söldner hinter den dicken
Wachmann und befolgte dessen Plan. Gemeinsam legten sie ihre Beine gegen
den Wanst und drückten fest. Der Körper bewegte sich leicht,
und sie ließen wieder nach. Der Körper rollte zurück,
woraufhin die Beiden erneut zudrückten und den liegenden Körper
somit in einen Pendelzustand versetzten, dessen Pendelkraft irgendwann
dazu ausreichte, den Mann umzudrehen und von dann zu rollen. Irgendwann
rollte der Mann beinahe alleine weiter und die Beiden brauchten nur
noch ein paar Mal gegen ihn treten. So rollten sie ihn quer durch die
Straßen, bis hin zu Murrays Schiff, das irgendwo an der Küste
vor Anker lag.
Und Murray war hochzufrieden! Und zwar, dass er jetzt alle seine vier
Reiter der Apokalypse hatte. Denn immerhin würden somit zwischen
ihm und der Weltherrschaft nur noch wenig liegen. "Moment!",
unterbrach Murray seinen Emotionssturm; "Wo sind die beiden Reittiere
für den Fettsack und Holker?". Ein synchrones Vor-die-Stirn-klatschen
von Holk und Bloody folgte. Aber da beide froh waren, wieder auf dem
Schiff zu sein, ließ sich Holk schnell eine mehr oder weniger
gute Ausrede einfallen: "Na ja
dem Fettsack ein Reittier
zu unterstellen, wäre ja wohl eine Zumutung, außerdem ist
der so dicht, dass wenn du ihm erzählst, dass r auf nem Ork reitet,
er das sowieso glaubt. Und meins? Ach meins! Ja, das übernimmt
doch bestimmt dieser nette Söldner hier neben mir, nich wahr?".
Fies grinsend freute sich Holk innerlich einen Krümel, dass er
sich jetzt bei Bloody für die Hetzjagd durchs Minental rächen
konnte, als dieser gleich noch einmal auf seine Stirn einschlug
untote Piraten
ine
Landkarte lag auf dem Tisch in der Kapitänskajüte. Neben der
Karte "saß" Murray und wies seinen ersten Maat an, hier
und da einige kleine Käsepieker in die Karte zu stecken. Den dazugehörigen
Käse durfte Holk vorher von den Piekern futtern.
"Becks, was ist das dort auf der Karte?"
"Ein Käsekrümel Käpt'n."
Holk schaute ängstlich auf, wobei ihm weitere Krümel aus dem
Mund fielen, und murmelte "T'schuldigung".
"Aha, na dann erobern wir den als erstes."
"Wie bitte?"
"Na den erobern wir als erstes, dort schick ich die vier Reiter
hin! Also piek dort eine Markierung rauf!"
"Aye Käpt'n!" meinte Becks, aber wirklich begeistert
war er nicht von der Idee. Der Krümel lag nämlich genau dort
wo sich auf der Karte die Stadt Khorinis befand. Und mal ehrlich, mit
den Witzfiguren von Reitern hatte Murray keine Chance auch nur die Hafenkneipe
zu erobern, geschweige denn die ganze Stadt.
Murray: "Was ist das da?"
Becks: "Ein Berg!"
Murray: "Gut den erober ich auch, mach da nen Pieker hin!"
Becks: "Aber Käpt'n, laut Karte liegt dort oben eine befestigte
Anlage mit lauter Schwarzmagiern!"
Murray: "Kein Problem für unsere Reiter! Nicht wahr Meerrettich?"
Holk: *quiek*
Murray: "Siehst du er ist begeistert und ganz wild auf die Schlacht
mit Beliars Arschkriechern!"
Widerwillig piekte Becks auch beim Kastell eine Markierung hin. Innerlich
schloss er schon ne Wette ab: Was kam als nächstes? Orkhausen oder
Trollstadt(beides waren die uneinnehmbaren Hauptstädte der jeweiligen
Kreaturen^^)? Doch nichts dergleichen kam:
"Den rotbraunen See dort nehm ich auch ein!"
"Käpt'n... da hast du damals Rotwein verschüttet und
ursprünglich ist das ein Kloster. weißt du wer dort lebt?
Magier... Feuermagier! Das sind die Todfeinde der Untoten... wir sind
UNTOTE!" Becks wurde langsam sauer.
"Ja, aber wir sind Untote mit einem Meerrettich..."
Becks seufzte verzweifelt und piekte dort eine weitere Markierung hin.
Murray lies noch die nördlichen Wälder, sowie die Höhle
des schwarzen Trolls markieren, Außerdem ein Tal mit einer großen
Pyramide mittendrin.
"Ach verdammt Murray, das ist ein stinkender Sumpf, was willst
du dort einnehmen? Jauchegruben oder was?"
"Stell nicht meine Genialität in Frage verstanden!" brüllte
der Käpt'n, immer diese murrenden Untergebenen. Wenn der nicht
schon tot wär, würde Murray ihn eigenhändig töten.
"Du musst verstehen Becks... Khorinis ist ein strategisch wichtiger
Punkt, dort ist der Knoten der Welt der Lebenden..."
"Du spinnst doch... Khorinis ist nicht mal ein Furunkel am Arsch
der Welt... hier ist doch der Hund erfroren... wir sollten das Festland
von Myrthana angreifen, wenn überhaupt. Von da aus können
wir uns die anderen Königreiche schnappen."
Murray: "Nein nein nein... Khorinis ist wichtig... schau mal dort
zum Beispiel ist ein heiliger Ort... nein Moment das ist doch wieder
nur ein Krümel... und was für ein großer und hässlicher?"
Holk: "Ich wars nich!"
Becks: "Nein das ist kein Krümel, nur ein paar Felder mit
Bauern."
Murray: "Ne den nehmen wir nicht ein, dieser Flecken Erde sieht
ja schon auf der Karte hässlich aus, wie muss der dann erst in
Wirklichkeit aussehen?"
Becks zuckte mit den Schulterblättern, aber wenigstens hatte der
Käpt'n nicht vor die khorinischen Bauerntrampel zu überfallen,
wär ja auch noch schöner!
Als nächstes musste die Taktik besprochen werden.
Murray: "Ich hab mir das so vorgestellt, Rettich und sein stolzes
Reittier reiten voran und erledigen die Paladine in der Stadt, sollte
für dich ja kein Problem sein oder?" Holk antwortete nicht,
er war stattdessen noch mit seinem Käse beschäftigt.
"... die drei anderen halten die Bürger in Schach und bereiten
meinen Triumphmarsch vor. Schmücken alles aus und so. Dann kommen
wir ins Spiel. Du, Becks, trägst mich mit stolzen Schritten durch
die jubelnde Menge zum Rathaus. Dahinter unsere Matrosen die auf ihren
Knochenflöten die 'Kackophonie' von Orkhoven spielen... ja das
wird gut harharharharharhar...!"
Becks schlug sich gegen die knochige Stirn, am besten würde er
wohl seine Heuer schnappen und das Schiff verlassen... jetzt wo noch
Zeit dafür war. ...
RhS_Artifex
chmoks
Achselhaar als Kompass nutzend ruderte die kleine Mannschaft aus zwei
Sumpflern, einem Söldner und einem kriegerischen Vertreter Innos,
beschönigend Paladin genannt, eifrig in die Richtung, deren nach
das Haar immer weiter schrumpfte. So kam es dann, dass es nich lange
dauerte, bis sie auf ein Schiff stießen. Aber was für einen
Anblick gab es her ! Vollkommen marode und an einigen Stellen sogar
mit Schimmel überzogen. Artifex wunderte es sofort, wie der Kahn
es überhaupt schaffte sich über Wasser zu halten, denn allen
Gesetzen der Logik nach ließ der Zustand des Schiffes nur eines
zu: Ab auf den Meeresgrund damit ! Und wie es aussah lärmten die
Skelett fröhlich herum, denn offensichtlich hatten die etwas zu
feiern. Der Hohe Templer wollte schon breit grinsen, als dann ein Ruf
vom Schiff ertönte: "Eh-es feh-hel-en nur noch drei-heie,
nur no-hoch drei-hei apoka-halypti-hische Rei-heiterrrrr" Verdutzt
blickte Artie seine Weggefährten an und wollte stumm wissen, ob
sie auch wirklich richtig gehört haben. Nur ein stummes Nicken
von den dreien antwortete ihm und ihm fuhren beinahe die Augen aus ihren
Augenhöhlen. Apokalyptische Reiter ???! Na egal, so wie man Schmok
sieht müsste sein 'Opfer' sich auf dem Schiff befinden, also immer
weiter gerudert !
Achselzuckend bedeutete Artie Scatty dann, dass sie weiterrudern sollten
und die beiden manövrierten die kleine Scholle immer näher
an das Schiff heran, bis ein leises Stöhnen die vier tapferen Krieger
im Boote zusammenzucken ließ. Das kam doch eindeutig vom Bug her...
schau'n wir mal nach, hm ?, dachte sich der Sumpfler dann und bedeutete
seinem Bruder, dass sie sich zum Bug vorarbeiten würden. Scatty
nickte knapp und legte sich neben Artie in die Riemen und das Bild was
sie empfing ließ sie keuchend den Atem einsaugen. Hang doch ein
im Gesicht vollkommen grün gewordener Bloodflowers vor der Galionsfigur
des Schrottkahns und das Schlimme war auch noch, dass er nicht aufhören
konnte zu reihern. ARtie und Scatty sahen sich gezwungen die kleine
Nussschale, die die vier gerade so besetzen konnten, unter Bloodflowers
zu bringen und darauf zu hoffen, dass er kurz einhalten würde mit
der Reiherei. Ihre Wünsche wurden vom Schläfer erhört,
denn Bloody hörte auf zu speien und hing nur noch schlaff herab.
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