"Du Käptn... mit was angelt man denn Meerrettiche?"
"Wenn du weiter so blöde Fragen stellst nehm ich dich als
Köder, brauch euch ja nicht, schließlich werd ich die Welt
mit einer Meerretticharmee übernehmen. Harharharharhar..."
untote Piraten
in
lautes Quietschen ertönte, als das Beiboot wieder auf den alten
Kahn hinaufgekurbelt wurde. Laut schrie Kapitän Murray hinauf:
"Hey - Ich hab dir schon tausend mal gesagt, dass du die Gelenke
einfetten sollst!". Das Beiboot war kaum oben angekommen, als
sich das Skelett, das bis eben kurbelte, in seine Kabine verzog und
sich etwas Molerat-Fett unter die Achseln schmierte. Er ruderte ein
wenig mit den Armen, "Na Bitte, alles wieder tuffig und super!
Und nix quietscht mehr!", und rannte wieder raus aufs Deck, wo
die Passagiere bereits das Beiboot verließen. Zum Teil selbst,
und im Falle von Murray und dem bewusstlosen Meerrettich (Holk), wurden
sie raus getragen. Murray keifte sofort wieder los: "Setz mich
auf die gleiche Stelle wie immer!". Das Skelett, das Murray trug,
setzte ihn auf ein kleines Brett, dass etwas zwei Meter über
dem Deck am Hauptmast hing, und gesellte sich zu den anderen Skeletten,
die sich vor Murray versammelt hatten und seinen Worten lauschten.
"Ich habe eine Ankündigung zu machen! Nicht mehr lange
und ich werde der König von der Welt sein!!!". Stille überzog
das Deck als Murray auf die Reaktionen seiner Mannschaft wartete.
Einer gähnte.
"Habt ihr nicht gehört! Die Weltherrschaft!". Wieder
nichts. Nur einer klatschte; aber das auch nur, weil er eine Fliege
fangen wollte.
"Huldigt mir! Hört ihr?... Ach vergesst es, mit euch macht
das keinen Spaß!". Genervt fuhr Murray fort: "Die
Sache ist die. Durch meine mächtigen Kräfte, die mir von
Beliar persönlich verliehen wurden, habe ich diesen Meerrettich
gefunden!". Der erste Maat zeigte auf den am Boden liegenden
Holk. Die Reaktion der Mannschaft war allerdings immer noch
recht bescheiden. "Mit seiner Hilfe werde ich die Herrschaft
über die gesamte Welt erlangen!" - "Und wie, wenn man
fragen darf?" - "Das weiß ich selbst noch nicht so
genau
der Plan ist noch
ähm
in der Rohphase,
genau! Aber meine dunklen Kräfte werden es mir sicher bald verraten!"
- "Ja nee, is klar!" Laut lachte die Mannschaft los. Zwar
war Murray das gewohnt, aber es piesackte ihn schon, dass er ihnen
nicht einfach eine aufs Maul hauen konnte. Also schrie er laut los,
um die Lacher der Anderen zu übertönen: "Respektiert
meine Autorität!!!"
Langsam beruhigten sich sie Anderen wieder und Murray konnte fortfahren:
"Bringt den Meerrettich in den Kerker!" - "Wir haben
keinen Kerker!" - "Dann
dann sperrt ihn in die Speisekammer.
Die brauchen wir eh nicht mehr." - "Aye-aye!". Schnell
verschwanden ein paar der Piraten und brachten Holk nach unten, die
Anderen verkrümelten sich in ihre Kabinen oder widmeten sich
weiter ihrer Lieblingsbeschäftigung: Fische mithilfe eine Bestimmungsbuches
bestimmen. Das war unheimlich beliebt an Bord. Fast immer standen
alle an der Rehling und schauten ins Wasser: "Guck mal! Ein Hecht!"
- "Laber nich so´n Müll; das´n stinknomaaler
Blauwal!" - "Echt?" - "Ja, oder denkst, du, der
Hecht is schwanger?" - "Naja
ich dachte es wäre
ein großer Hecht
"
So gingen alle wieder ihrer Beschäftigung nach und Murray ließ
sich vom Maat in seine Kajüte bringen. Da würde er dann
ein bisschen über seine Welteroberung nachdenken
oder einfach
nur ein bisschen Ich-sehe-was-was-du-nichts-siehst mit sich selbst
spielen
Inzwischen sind die Verfolger im Amazonenlager eingetroffen
Yenai
enai
seufzte. Er kannte Innos zwar nur vom Sehen und hatte ihn nur hin
und wieder einmal gegrüßt, wenn sie sich beim Beten begegnet
waren, doch er war ziemlich sicher, dass der Herr sich kaum zu etwas
drängen ließ. Erst recht nicht, weil er vermutlich nicht
wusste, was ein Holk war. "Erklärt mir doch mal, was ein
Holk ist und was euer Auftrag.", schlug Yenai vor. "Ich
frag dann mal, ob Innos sich etwas Zeit für uns nehmen kann.
Es besteht eine, wenngleich geringe Hoffnung. Schließlich bin
ich einer seiner treuesten Diener. Allerdings könnte es eine
Weile dauern, bis er mich erleuchtet. In dieser Zeit ist es unverzichtbar,
dass ich eine Banditenrüstung trage, ein gutes Schwert an meiner
Seite und genügend zu Essen vor mir habe. Das versteht ihr sicher,
nicht wahr?"
Ha, das war ganz schön listig! Yenai war stolz auf sich. So
konnte er das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden, sollten
diese ungläubigen Fellmenschen dem Herrn Innos ruhig etwas opfern.
"Ich werde mich jetzt vorbereiten", verkündete er und
setzte eine gewichtige Miene auf. "Bringt solange die Rüstung
und die anderen Sachen. Doch ich warne euch: Wenn ihr mich stört,
ist alles verloren und ihr werdet nie wieder zu Heim und Herd zurückkehren."
Dass das daran lag, dass nur die wenigsten Söldner einen Herd
besaßen, verschwieg der Paladin wohlweislich. Dann stellte er
sich auf ein Bein und schlang die Arme um das andere, um so verknotet
einen Sonnentanz aufzuführen. Der ging ganz leicht: Genauso wie
der Regentanz, nur rückwärts. Irgend etwas musste er schließlich
machen, damit nicht alles so unspektakulär wirkte.
Schmok
chmok
war ja kein Unmensch. Das jedenfalls sagte Bloody, als er Schmok mit
einem aufdringlichen Augenzwinkern runter zum Strand schickte, um
ihn die Rüstung waschen zu lassen, die er Yenai versprochen hatte.
Im sandigen Etwas angekommen kniete sich Schmok ans Wasser und wollte
gerade das fellbespannte Oberteil ins Wasser tauchen, als er plötzlich
ins Leere griff und die Rüstung im Sand versenkte. Ein verwirrter
Blick machte sich auf Schmoks Gesicht breit. Warum war das Wasser
plötzlich verschwunden? Aber schon kam es, durch die Strömung,
zurückgespült. Erneut wollte Schmok die Rüstung ins
Wasser tauchen, als das Wasser schon wieder abhaute. "Sakrament!"
Mürrisch robbte Schmok hinter dem Wasser hinterher. Doch das
Wasser schien sich einen Spaß daraus zu machen, genau jetzt
zurück zu fluten. "Ja, Super! Jetzt ist meine Rüstung
nass! Und nicht Yenais! Boaaah!"
Schmok, von vornherein nicht gerade gutgelaunt, verlor jetzt völlig
die Ruhe. Wütend stand er hoch und rannte dem, sich bereits wieder
entfernendes, Wasser hinterher. Ein paar Meter später kam die
Flut zurück und umspülte Schmoks Beine. Durch den Druck
des Wasser, blieben Schmoks Füße zurück und er legte
sich gepflegt auf die Fresse. Genau ins Wasser rein.
Rot angelaufen zog Schmok den Kopf wieder aus dem Wasser. Die kleine
Ader auf seiner Stirn pumpte bereits wie wild. Irgendwie hatte das
Wasser heute etwas gegen ihn. Der Lee schrie laut auf und begann auf
das Wasser ein zu prügeln. Dass dies recht nutzlos war, brauch
hier nicht weiter erwähnt werden
Doch plötzlich, mitten in Schmoks Wutrage, standen plötzlich
mehrer Skelette vor Schmok. In der Dunkelheit war zu erkennen, dass
sie seltsame Überreste von eigenartiger Kleindung anhatten und
einer von ihnen nur ein Schädel war, der von einem andere getragen
wurde. Der Wirt staunte nicht schlecht, als er den Haufen so vor sich
sah. Und, zu allem Überfluss, begann auch noch eins der Skelette
zu sprechen, recht ruhig sogar: "Ähm, guten Abend. Wir sind
Touristen auf der Suche nach einer tollen Sehenswürdigkeit
"
- "Sehenswürdigkeiten gibt's bei den Amazonen genug",
lachte Schmok dreckig. Das Skelett fuhr fort: "Wir suchen, um
genau zu sein, zwei Söldner, und ähhh
", er sah
auf einen kleinen Zettel, "
zwei Templer." - "Ja,
die stehen glaube ich, da hinten
gar nicht zu verfehlen. Da
bei dem tanzenden Irren
" - "Vielen Dank!" - "Keine
Ursache
"
Die Skelette entfernten sich wieder, während Schmok, der mal
wieder nix gecheckt hatte, weiter dem Meer wüste Beschimpfungen
an den Kopf warf.
Yenai
enai
bedachte den Störenfried Bloodflowers mit einem finsteren Blick.
Musste der ihn so überrumpeln, dass er fast aus dem Gleichgewicht
gekommen wäre? Allerdings veränderte sich sein Gesichtsausdruck
schlagartig ins Gegenteil, als er das Essen sah. Es waren zwar nur
zwei Keulen nicht mehr ganz frisches Fleisch, doch mit seinem Kohldampf
hätte der Paladin im Moment auch frittierte Sumpfhaizunge hinuntergeschlungen.
Kurz überlegte er, ob Bloodys Worte es wohl wert waren, registriert
zu werden, dann entschied sein Hunger, dass es gerade wichtigeres
zu tun gab: Gierig machte er sich über sein wohlverdientes Mahl
her. Kurze Zeit später nagte der tapfere Recke genüsslich
an einem Knochen und versuchte, sich den letzten Satz des Söldners
ins Gedächtnis zurückzurufen. Hatte er nicht etwas von einer
Waffe geredet? Yenai blickte sich um und entdeckte vor sich einen
abgebrochenen Besenstiel.
Natürlich war es kein gewöhnlicher Stiel. Er musste schon
etwas Besonderes sein, wenn er einst einem mächtigen Paladin
gehört hatte. Sicher hatte er verborgene Fähigkeiten, die
darauf warteten, entdeckt zu werden. Und war da nicht eine eindeutig
magische Aura zu erkennen? Nungut, es konnte sich auch um eine Schmutzschicht
handeln, doch das war bei einer derart heiligen Waffe eigentlich unmöglich.
Vielleicht strahlte sie auch erst wieder im alten Glanz, wenn ein
würdiger Krieger sie in die Hand nahm. Das merkte derjenige dann
daran, dass ihn ein Gefühl okkulter Macht durchströmte,
wie Yenai von seiner Oma wusste. Von ihr hatte er ein solides Halbwissen
in allen Bereichen des Lebens.
Ehrfürchtig packte der Streiter Innos das Stück Holz. Nichts
geschah.
Yenai legte den Stiel auf den Boden und nahm ihn noch einmal auf.
Wieder nichts. Naja, vielleicht brauchte das Gefühl okkulter
Macht nur eine Weile, um sich bemerkbar zu machen; und dass der Dreck
nicht abfiel, musste wohl bedeuten, dass es sich dabei um eine magische
Aura handelte, auch wenn sie etwas bröckelte und stank. "Hab
Dank", verkündete der Paladin mit ernster Miene. "Innos
wird's dir danken. Möge diese Waffe mich zu Ruhm und Ehre führen,
wie seinen Vorbesitzer." Würdevoll versuchte er, den Besenstiel
an seinem Gürtel zu befestigen, was mangels Schwertscheide und
Parierstange nicht ganz leicht war. Nach einigen Minuten angestrengter
Versuche beschloss er, dass es sowieso besser war, eine Waffe immer
in der Hand zu haben, um auf alles vorbereitet zu sein.
"Nun werde ich Innos um seine Hilfe bei unserer Suche ersuchen.",
meinte Yenai, zu den Söldnern und Sumpflern gewandt. Er wartete
auf brüllendes Gelächter. Peinliche Stille folgte. Der Krieger
wartete noch einige Sekunden, ob nicht doch jemand sein Wortspiel
mit den Ausdrücken "Suche" und "ersuchen"
verstehen würde, doch das schien nicht der Fall zu sein. Resigniert
fuhr er fort. Warum ernteten immer alle anderen bei so etwas Lacher
und Beifall, nur er nicht? "Nunja, jedenfalls dürft ihr
mich jetzt nicht stören, sonst war alles umsonst." Wie er
hoffte, ehrfurchtgebietend, stellte sich der Streiter Innos abermals
auf ein Bein, schloss die Augen und hüpfte im Kreis herum. Innos
würde ihm sicher nichts verraten, also musste er die Sache selbst
in die Hand nehmen. Als er schließlich nicht mehr wusste, in
welche Richtung er gerade schaute, streckte Yenai willkürlich
den Arm aus. "Diese Richtung ist es! Dorthin ist der gegangen,
den ihr sucht. Folget den Zeichen, und ihr werdet ihn finden. Doch
hütet euch vor dem Bösen." Das mit den Zeichen klang
immer gut, falls die Suche erfolglos blieb hatte man eben einige übersehen
und die Söldner waren selbst schuld - sehr praktisch. So konnte
keiner seine List entdecken.
Yenai öffnete die Augen. Seine Hand zeigte in Richtung Meer.
Auf mehrere Skelette, die sich der Gruppe zielstrebig näherten.
Bloodflowers
er
Rest der Gruppe schaute in die Richtung die der Streuner anzeigte.
Man mochte es kaum glauben... da kamen doch tatsächlich mehrere
Skelette den Strand hinauf geklappert.
"Los verstecken!" zischte Bloody und zog alle Mann hinter
sich her in eines der Häuser.
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Gerade noch rechtzeitig, denn soeben betraten
die wandelnden Untoten den Innenhof des ehemaligen Amazonenlagers. Durch
ein Fenster spähten Artie, Scatty, Yenai und der Söldner hindurch.
"Sieht so aus als suchen die was!" stellte einer der vier fest.
Denn die Skelette drehten jeden Stein auf dem Innenhof um.
Was wollen die hier? Und warum hat einer von denen nur nen Kopf? fragte
sich Bloody und hatte dann eine Idee. Er holte die Skelettspruchrolle
von meditate hervor und las. Beim Lesen löste sich das Schriftstück
schon auf und als der Söldner zu Ende gelesen hatte erschien ein
Skelett vor seinen Augen. Still und stumm stand es da und wartete auf
Befehle.
"Geh zu den Piraten und finde alles heraus was du kannst! Was
wollen die hier? Wo ist ihr Schiff? Naja so was halt!" der Knochenkrieger
machte auf dem Absatz kehrt und verließ das Haus. Neugierig beobachteten
die Jäger was passieren würde. Wie würden die Piraten
reagieren? ...
untote Piraten
och
während die Gruppe Skelettpiraten auf den Platz zu schritten, der
ihnen von dem Waschweib gezeigt wurde, motzte Murray bereits wieder
rum: "Mann, Becks - wie oft denn noch? Du sollst mich höher
halten, das wirkt majestätischer!" - "Sorry, Boss
".
Auf dem kleinen Platz angekommen, sahen sich die Neuankömmlinge
um: "Der Arsch hat uns beschissen
" - "Genau!"
- "Hängt ihn!" - "Isch´mach´n´platt!"
genervt unterbrach Murray seine Männer: "Schnauze! Da kommt
jemand!". Auf die Gruppe trat ein weiteres Skelett zu, das beinahe
aussah, wie die Anderen. Ohne Angst näherte es sich den Piraten
und blieb vor ihnen stehen. Eine gute Weile starrten sich die Untoten
gegenseitig an, als Murray heimlich seinen Träger und ersten Maat
fragte: "Gehört der zu uns?" - "Weiß nich
Sieht jedenfalls so aus." - "Ja, Logisch. Ist ja schließlich
auch ein Skelett. Oder denkst du, seine Segelohren oder seine lackierten
Fingernägel verraten ihn?".
Ja, is schon scheiße so als Skelett. Jeder sieht gleich aus, keiner
erkennt den Anderen. Deswegen hat Murray auch ständig Probleme,
seine Männer auseinander zuhalten.
Doch plötzlich unterbrach das neu angekommene Skelett die Stille:
"Wo is´n das Schiff?". Ausgefuchst wie immer antwortete
Murray: "Welches Schiff? Wir sind hergeschwommen! Genau, hätte
ich noch Schweißporen - ich würd schwitzen wie ne Kampfsau,
sag ich dir!" - "Und watt woll´ter hier?" - "Samma
- sind wir hier bei Wünsch-dir-was? Das geht dich nen feuchten
Kaninchenfurz an! So!" - "Watt wollter hier?" - "Hallo?
Ich glaub, es hackt?! Geh sterben! Ach, scheiße..bist ja schon
tot
Egal!" - "Watt woll´ter hier?" - "`N
bisschen einsilbig der Typ, oder? Kommt, Jungs wir ignorieren ihn einfach!"
Tapfer liefen die Piraten an dem Skelett vorbei und suchten weiter den
Platz ab. Aber das Skelett ließ nich locker. Es lief ihnen ständig
wie bekloppt hinterher und fragte sie, was sie wollten. Die Piraten
ignorierten ihn einfach.
Aber da Murray ein bekannt hitzköpfiger Geselle ist, platze ihm
bald die Hutschnur und er schrie den Knochenhaufen an: "Mann! Wir
fangen Schmetterlinge! Friede und so! Weißte? Und jetzt geh mir
nich auf´n nichtvorhandenen Sack, ich muss diese bekloppten Schmetterlinge
suchen!"
Und siehe da, das Skelett drehte sich um und verschwand hinter der nächsten
Häuserecke. Becks: "Ich glaub, jetzt hast du ihn vergrault
"
- "Halts Maul und such weiter!"
Bloodflowers
ervös
wartete der Söldner was denn nun ihr 007-Skelett rausbekommen hatte.
Es vergingen einige Minuten da kam es auch schon wieder angeklappert.
Still und stumm stand es wieder vor Bloody.
"Ja jetzt sag schon, was hast du rausgefunden?" der Lee war
sichtlich gespannt und erregt. Innerlich hoffte er so etwas zu hören
wie "Die ham sich verlaufen!" oder "Die wollen die Weltherrschaft!"
oder wenigstens so was wie "Die suchen ihren Hund!" aber was
kam?
Skelett: "Die Fremden fangen Schmetterlinge... ein Schiff haben
sie nicht!" das beschworene Skelett hatte kaum ausgeredet, und
damit seinen Dienst getan, als es auch schon zu Staub zerfiel.
Zerknirscht starrte Bloody auf die Überreste und fluchte.
"Das gibt's doch nicht, nie im Leben fangen die Schmetterlinge!
Dafür hab ich die Schriftrolle geopfert, arrgh ich könnt mir
selbst sonst wo rein treten!"
Doch die anfängliche Wut schlug über in Kampfgeist.
"Ich werd schon raus finden was die wollen!" zielstrebig verließ
er das Haus und steuerte die seltsamen Piratenskelette an:
"Hallo... sucht ihr jemanden, vielleicht kann ich euch ja weiter
helfen?" ...
Bloodflowers
"aja
so war das damals!" meinte der Söldner und die Skelette lauschten
andächtig dösend.
Mittlerweile lag Bloody auf dem Boden und erzählte dies und jenes.
Ab und an liefen Amazonen vorbei. Doch niemand interessierte sich für
die Skelette die hier so im Amazonenlager herumstanden.
Auch Fisk und Sly hielten sich im Amazonenlager auf, allerdings schienen
auch die beiden mit geschlossenen Augen durch die Welt zu laufen, dabei
war das doch normalerweise Bloody's Art. Eigenartig... sehr eigenartig!
"Und du Murray, was hast du so vor in deinem untoten Leben bevor
Beliar dich in sein Reich zurück holt?"
Der Schädel schien darauf nur gewartet zu haben, endlich konnte
der Käpt'n sein Ego ausleben:
"Ich werden die Welt ins Unheil stürzen. Beliar hat die Menschen
damals sterblich gemacht weil er neidisch war das sie ihn nicht anbeteten.
Und ich werde euch alle auf einen Schlag ins Unheil stürzen weil
ihr mich nicht anbetet!"
"Aha, hast also noch ne Menge vor."
"Ja, und du?"
"Ich will mein Leben lang ein Taugenichts sein, ein Tunichtgut
sozusagen."
"Glückwunsch, das haste geschafft!" merkte der Matrose,
der sich vorhin bei Kaffee und Kuchen als Becks vorgestellt hatte, an.
"Hmmm! Aber als nächstes muss ich so einen grünen Kerl
einfangen!"
Die Skelette erstarrte einen Augenblick, dann stammelte Murray:
"Bist du etwa ein ... Becks was heißt das hier?" Der
Schädel konnte seine eigene Schrift nich lesen.
"Söldner!"
"Ja genau, bist du etwa einer der Söldner?"
"Ja das bin ich!" antwortete Blood.
Die Skelette fingen an hämisch zu lachen. War doch glatt einer
der Gesuchten so blöd und hatte sich freiwillig "gestellt".
Sie packten den Söldner und schleiften ihn fort.
"Zu Hülf, zu Hülf!"
"Schnauze... wir entführen dich jetzt klar? Aber sag mal von
wo sind wir gekommen?"
"Vom Strand!" meinte Bloody.
"Äh klar, wo geht's noch mal zum Strand?"
"Da links runter!" Bloody zeigte in die Richtung.
"Ah danke!"
"Zu Hülf! Zu Hülf!" die Skelette machten sich,
mit Bloody im Schlepptau, auf zum Strand. ...
Schmok
"enno
- wo is jetzt der linke Stiefel?" Verzweifelt und panisch rannte
Schmok den Strand hoch und runter. Süße Angst machte sich
in ihm breit, als er realisierte, was das wohl bedeuten würde.
Ohne den Stiefel wäre die Rüstung nicht komplett. Ohne die
komplette Rüstung würde Yenai frieren und Innos würde
zornig werden, weil sein Lieblingsenkel oder so leiden müsste.
Also würde Innos ihnen nicht zeigen, in welche Richtung sich Holk
aus dem Staub gemacht hatte. Und ohne Holk würde Schmok als haariger
Instant-Wolle-Lieferant in einer Weberei enden. Seine Augen weiteten
sich panisch
Langsam und mit Tränen in den Augen sank Schmok auf die Knie,
als die Brandung spielerisch seine Knie umspielte und sie langsam ihrer
weißen Gischt einverleiben wollte. Die Sonne tauchte das Trauerspiel
eines weinenden Drachenjägers in ein melancholisches Rot, bevor
der Mann vollends, ob der gar unmenschlichen Panik, die in seinem Herzen
versuchte, die Oberhand über die Tapferkeit zu erringen. Immer
langsamer schien sich ein Sieg der unheilvollen Panik anzuzeichnen,
während Schmok sein Gesicht in seinen Händen vergrub und leise,
als ob niemand mithören sollte, wimmerte: "In einer Weberei
gibt's doch gar keinen Alk!"
Dieses Bild hatte den Kampf in Schmoks Inneren zugunsten der Trauer
beendet, was sich flugs in einem Ausbruch purer Emotion widerspiegelte,
als Schmok den Fjord, die Götter, den Strand, seine Unfähigkeit
und sogar den verschwundenen Stiefel anbrüllte.
Immer und immer wieder schrie er sich die Kehle aus dem Hals, bis seine
Stimmbänder ihren Dienst verweigerten und der Lee erschöpft
in den Wellen niedersank.
Irgendwann dann wurde Schmok wieder wach und noch bevor er sich den
Sand aus der Po-Ritze pulen konnte, den das Wasser dort reingespült
hatte (Kommentar: "Aua, doch nicht etwa da auch?!"), tauchten
die Skelett-Touristen wieder auf und liefen an dem Strand entlang an
Schmok vorbei. Im Schlepptau hatten sie einen bewusstlosen Bloody.
Schmok stand schnell auf und lief ihnen entgegen: "Hey, wieder
da?" - "Ähm, ja
war interessant hier. Aber jetzt
wollen wir wieder in unsere Herberge schwim
also gehen."
- "Und was macht ihr mit Bloody?" - "Der
äh
der is unser Souvenir, genau
für meine Schwiegermutter. Echt,
wenn die sich benachteiligt fühlt, dann fährt die mit einem
Schlitten ohne Schnee" - "Kenn ich! Hummelchen, die -Lebensabschnittsgefährtin-
von meinem Bruder, is genau so! Aber warum habt ihr ihn gefesselt und
geknebelt?" - "Ähm
Das
also das gibt's doch
nicht, wo kommt denn der mit Wacholder getränte Leinenlappen her,
der ihm bis in den Rachen geschoben wurde? Der muss ihm in den Mund
gefallen sein
So was aber auch. Diebels, hol ihn schnell raus!"
Schnell nahm einer der Skelette den Lappen aus dem Mund des Söldners,
und verstaute ihn wieder in einem Sack, auf dem "Folterwerkzeuge"
stand.
"Und wo kommt das blaue Auge her?" - "Das
ja
da isser hingefallen - genau auf die Faust von Sternburger, dem Großen
da drüben!" - "Der Arme - so ein Pech aber auch. Na dann
viel Spaß mit ihm noch!" - "Jo, danke - ich hoffe wir
sehen uns noch mal wieder! Wie heißt du eigentlich?" - "Ich
bin Schmok, stolzer Söl
also eigentlich ja Drachenjäger
unter Lee!", verkündete Schmok mit geschwellter Brust. Die
Piraten guckten zwar blöd, gingen dann aber winkend von dannen,
als sich Schmok weiter daran machte, den dummen Stiefel zu finden.
Yenai
enai
trat aufgeregt von einem Bein aufs andere. Irgend etwas stimmte hier
nicht. Er hätte es nicht benennen können, doch er wusste instinktiv,
dass etwas fehlte. Hoffentlich würde Innos seinen Geist bald erleuchten
(Andererseits...vielleicht war es doch besser, wenn es in seinem Geist
weiter dunkel blieb, sonst entdeckte noch jemand das viele Gerümpel
darin). Nunja, dann sollte Innos eben Schmock erleuchten, den großzügigen
Spender der stinkenden, alten, löchrigen und unbequemen Rüstung,
die der Paladin gerade angelegt hatte. Oder Bloodflowers, der ihm seine
magische Waffe geschenkt hatte. Moment mal, wo war der überhaupt?
Wie Schuppen fiel es Yenai von den Augen: Jemand hatte den Söldner
entführt! Das musste er den anderen berichten! So laut er konnte
kreischte er: "Oh mein Gott, sie haben Kenny get...sie haben Bloody
entführt! Die Schweine!"
Merkwürdigerweise reagierten die Umstehenden darauf eher mit milder
Überraschung. Anstatt in seine panischen Schreie einzustimmen,
tauschten sie Blicke, die man wohl als "Ist der wirklich so dämlich?"
oder als "Siehste, ich hab dir gleich gesagt, er hat einen an der
Waffel" deuten konnte. Der Streiter Innos zog eine andere Interpretation
vor: Alle waren so betroffen, das niemand ein Wort hervorbrachte. Verständlich,
doch trotzdem musste gehandelt werden. Yenai bewies seine überlegene
geistige Stärke, indem er folgerte: "Das müssen diese
Skelette getan haben, anders kann es gar nicht sein." Wieder diese
Blicke...merkwürdig.
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