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Der Söldner hingegen gab dem Totenkopf ne Kopfnuss und meinte:
"Brüll nicht so, hier drinnen ist ein kleiner Mistkäfer und wenn du so brüllst kriegt er Angst!"
"Was ist ein Mistkäfer?"
"Ein Käfer der Dinge bewegen kann die zigmal größer und schwerer sind als er selbst!"
"Na und, kann ich auch!"
"Pfff, glaub ich dir nicht."
"Ich beweis es dir!"
"Na dann mach mal Locke!"
"Ich werde allein mit der Kraft meiner unvergleichen magischen Kräfte diesen Baum da ausreißen." gab Murray selbstbewusst von sich. Bloody war da ja eher skeptisch, aber wenn Murray es unbedingt so wollte...

Murray starrte also irgendwo in den Wald hinein und es passierte absolut nichts. Eine ganze Weile standen sie da(Schmok brauchte eh ne Pause) und warteten. Doch nichts geschah, bis plötzlich einige Büsche anfingen zu wackeln und zu rascheln.
Murray: "Harhar es klappt!"
Bloody: "Tz, das sind aber nur Büsche und keine Bäume."
Murray: "Warts ab, muss mich erstmal warm machen!"
Nach einer weiteren Weile sprang dann ein besoffener Bandit aus den Büschen und rief:
"Überfall, Gold raus!" - "Klausi, bist du's?" - "Mutti?" - "Mensch ich bin doch nich deine Mutti, es seih denn du hattest ne verdammt hässliche Mutti!" - "Hey Bloody, lange nicht gesehen... und wehe du sagst noch was schlechtes über meine Mutti!" - "Keine Sorge, aber sag mal was ist seit unserer Abwesenheit auf dem Hof so alles passiert?"
Erst jetzt bemerkte der Bandit das auch Schmok dabei war. Sofort sank er auf die Knie... der Bierbrauer und Wirt des Hofes war wieder da! Freudig hüpfte Klausi um Schmok herum, endlich wieder Koma-Bier!

Danach erzählte Klausi dann ein wenig, zum Beispiel das die Magd Magda(wer immer das auch sein mag) mit dem Banditen Hannes Schluss gemacht hatte. Naja halt lauter so "interessante" Sachen!
"Aha ja Klausi schön und echt interessant, aber ich würd viel lieber wissen ob die Zirkusleute noch in der Nähe des Hofes sind?"
Klausi überlegte kurz:
"Hm, ja glaub schon, aber die sind schon beim abbauen."
"Danke Klausi! Los Schmok die Zeit drängt!"

Der Bandit taumelte zurück in die Büsche und die zwei Heimkehrer wanderten weiter. Immer näher kamen sie dem Hof. Tief inhalierte Bloody die gesunde Landluft. Vertraute Gerüche schwebten in der Luft. Gerüche von Hopfen, Menschenschweiß und tierischen Stoffwechselendprodukten. Die Gerüche der Heimat!!!

Sie konnten schon den Vorposten ausmachen. ...

Bloodflowers

"an war das ein Akt! Wie Holk gezappelt und geheult hat!" - "Ja echt, der hätt's ruhig wie'n echter Kerl nehmen können!" - "Jopp, was iss der eigentlich ein Mann oder ne Memme? War ja nicht zum aushalten das Wimmern." - "Meine Rede... echte Kerle gib's eben doch nur hier auf dem Hof. Möchtest du noch ein wenig Gebäck zum Tee?" fragte der Wirt seinen Kumpel Bloodflowers.
"Ja gerne!" antwortete dieser und nahm einen weiteren Schluck. Die zwei waren also endlich wieder zuhause. Momentan saßen sie oben in Schmoks Zimmer und hielten eine kleine Teepause ab. Nach all den Entbehrungen der vergangenen Monate war ein klein wenig Zivilisation wohl nicht verkehrt. Sie sprachen ein wenig über Holk, ihre Heilung von Shav´ouls Bannzauber und darüber das sie doch froh waren den Holk gefasst und abgeliefert zu haben.

Doch waren sie das wirklich? Klar sie sprachen eben davon, aber tief im Innern nagte eine Schuld an ihrem Gewissen. Holk war zwar nicht klug, sympathisch, charakterstark, einfühlsam oder ähnliches... aber in einem Käfig zu hausen hatte er auch nicht verdient.
Die Schuld(um wieder zurück zum Thema zu kommen) die Bloody auf sich genommen hatte war noch relativ klein. Ein Fünkchen nur von Mitleid. Doch das könnte sich ja ändern. Mit jedem Tag könnte diese Schuld wachsen, mit jedem Tag sich vergrößern, wie ein bösartiger Tumor. Vielleicht würde er sogar Alpträume bekommen? Wer weiß, doch zum Glück wusste der Söldner in diesem Moment noch nichts davon. Jetzt saß er erstmal unbeschwert bei einem von Schmoks berühmten Kaffeekränzchen und knabberte etwas Gebäck.

Nach einigen gemütlichen Stunden brauchte der Gastgeber Schmok dann ein wenig Schlaf und verabschiedete den Söldner. Da Bloody auch müde war zickte er nicht großartig herum sondern ging auch schon nach der fünften Aufforderung:
"Och man hier isses aber so schön warm, bei mir oben inner Banditenburg iss nich geheizt!" - "Zum letzten Mal... raus jetzt!" - "Ja iss ja gut, bin ja schon weg. Gib mir wenigstens ein paar Holzscheite mit damit ich jetzt nicht noch im Dunkeln Holz hacken muss."
Und da der Wirt seinen Kumpel wirklich loswerden wollte(hatte Schmok etwa noch eine "Verabredung" mit Herrn Protzlotschky?^^) drückte er Bloody ein paar Holzscheite in die Hand, schob ihn dann vorsichtig zur Tür raus und schloss sie danach sofort ab.

Erschöpft tappte Bloody die Treppe hinunter und verließ das Handelszentrum des Hofes. draußen angekommen blieb er kurz stehen und schaute sich um. Auf dem Hof hatte sich nicht viel verändert. Betrunkene Banditen und Söldner, Schafe, Bauern, Mägde und auch sonst war alles wie immer. Und wie immer stand Onar auch am Fenster seines Schlafgemachs in seinem Nachthemd und blickte ein letztes Mal vorm zu Bett gehen über den Hof. Als sich der Grossbauer davon überzeugt hatte das alles seine Richtigkeit besaß, verschwand er vom Fenster und kurze Zeit später wurde das Licht in Onars Gemächern gelöscht. Auf dem Hof wurde es leiser und wer noch nicht im Bett war, der würde sicher bald seine Schlafstätte aufsuchen. Auch Bloodflowers wanderte nun zurück zur Banditenburg, nur einmal kurz wurde er von einem Rufen aus dem Wald von seinem Weg abgelenkt.
"Hat sich angehört wie Taeris, aber seit wann jagt er denn Nachts?" wunderte Bloody und zog dann achselzuckend weiter. Nachdem er oben bei der Banditenburg angekommen war, ging er zu seiner Hütte, schloss auf, trat ein und fröstelte sofort. Man merkte gleich das hier seit langem nicht mehr geheizt wurde, von wem auch? Sly war sowieso nie da und auch Bloody hatte sich in letzter Zeit nicht oft auf dem Hof blicken lassen.

Der Söldner heizte ein wenig und legte sich dann schlafen. ...

Bloodflowers

"oah iss kalt hier draußen!" - "Jopp, iss ja auch Winter!" - "Wenn ich es mir recht überlege, haste recht!"

Bloody und Schmok standen vor dem kleinen Lager der Zirkusleute. Der Zaun war abgebaut und auch das große Hauptzelt stand nicht mehr. Nur noch das Zelt der Attraktionen hatten die Helfer des Shav´oul noch stehen gelassen. Shav´oul selbst, nächtigte während der kalten Jahreszeit in einem Wohnwagen(ein kutschenähnliches Ding mit vier Rädern, einem Dach, einer Tür und zwei Fenstern), seine Kreaturen "durften" weiterhin in ihren kalten Käfigen hausen. Wenn es sich bei den Kreaturen um echte Menschen handeln würde, müsste man die Situation mit dem Wort 'unmenschlich' bezeichnen.

"Untierlich so was, schau sie dir an, wie die frieren!" - "Ja, man sollte Shav´oul selber mal da reinsperren." - "Jopp, und den Käfig sollte man dann weit weg vom Ofen stellen!"
Nunja... trotzdem war es nicht schön das die Kreaturen mehr oder weniger im Freien hausten, trotz des Ofens. Die beiden Leeds wanderten weiter und blieben vor dem Käfig des Holk stehen.
"Hallo! Wir wollten dir nur Lebewohl sagen." - "Jopp, deswegen sind wir hier. geht's dir gut Holk?"
Holk machte ein trauriges Gesicht und zuckte nur mit den Schultern, dann hustete er und als er anfing zu sprechen klang es so als würde es ihn viel Kraft kosten(und das obwohl er nicht mal laut sprach):
"Nein... wenn ich weiter hier drin hausen muss krieg ich Tuberkulose!" ein Hustenanfall überkam den Grünen.

"Achso naja dann, also mach's mal gut wir... ähm... müssen jetzt weiter, dringende Geschäfte... und so." - "Jopp, halt die Ohren steif!"
Die beiden machten auf dem Absatz kehrt und verließen das Zelt... mit mächtig schlechtem Gewissen. Sie entfernten sich einige Meter von dem Zelt und blieben dann stehen:
"Wir müssen Holk da raus holen. Ihm geht's dort echt nich gut." - "Jopp!" - "Du kannst ja so verdammt gleichgültig sein!" - "Jopp, ich weiß."
Aber wie nur? Wie sollten sie Holk befreien ohne das Shav´oul sich wieder rächen würde? Mit einer verdeckten Operation? Mit offenem 'Krieg'? Aber was viel wichtiger war, würde Bloody es schaffen dem Wirt den Gebrauch des Wortes "Jopp" zu untersagen? ...

Schmok

un, die beiden würden es wohl machen, wie es sich nun mal für echte Lees gehört. Dezent, professionell und effektiv. "Pass auf, Bloody, wir machen es folgendermaßen: Zuerst holen wir ein Fass Koma-Bier und stellen es vor die Käfigtür von Holk, mit einer Lunte zünden wir es an und gehen in Deckung. Die Explosion wird so stark und massiv sein, dass sie alles im Umkreis von dreißig Metern in Asche verwandelt; inklusive dem Käfig. Und schon ist Holk frei!" - "Mal irrationalerweise angenommen, das Fass explodiert wirklich: wird Holk nicht auch bei der Explosion sterben?" - "[lange Stille]…Nein!" - "Aber du hast gesagt, alles im Umkreis von dreißig Metern wird zu Asche werden." - "[noch längere Stille]…Wenn Holk sich richtig hinstellt, passiert ihm nichts." - "Wie das denn?" - "[erdrückend lange Stille]…Er muss sich genau so hinter eine Stange des Käfigs stellen, dass er im blinden Winkel des Fasses steht." - "Aber ich denke, auch der Käfig wird zu Asche verarbeitet?" - "[tödliche Stille]… JA, VERDAMMT! Das ist ein Detail in meinem Plan, das halt noch nicht funktioniert!!!" - "Aber es ist der Sinn dieses Plans, Holk zu retten!" - "Pah! Haste ne bessere Idee?" - "Wie wär´s mit Schlossknacken?" - "Wie langweilig…" - "Ja, klar! Nur weil du mit deinen ungeschickten Klo-Griffeln kein Schloss knacken kannst, muss es immer Bumm machen und Menschen müssen sterben, wenn du ne Tür öffnest!" - "Hallo? Ist das so verwerflich?" - "Ja!"

Nach weiteren handfesten 25 Minuten Streit (Zeugen betitelten es lieber mit <massakergleiche Verbal-Kriegsführung> ) kamen die beiden zu einem Kompromiss. Sie würden klamm und heimlich sämtliche Kreaturen mithilfe Bloodys Schlosskenntnisse freilassen, das explodierende Fass aber vor Shav´ouls Wohnwagen stellen und es dort explodieren lassen. Schmok freute sich schon wie ein kleines Kind, als er das Fass leise vor den Wohnwagen rollte, und es aufrichtete. Er steckte sich das Lachen hart verkneifend die Lunte in ein entkorktes Loch und rollte das mit Öl getränkte Seil in Richtung des Zeltes, in dem Bloody noch an den Schlössern rumfriemelte. Unterwegs fiel er zwar immer wieder vor Lachen auf den Boden, aber irgendwann kam er dann doch noch an und stand am Zelteingang. An einem Stützpfosten lehnend und das Gesicht kichernd im Ellbogen vergraben, versuchte er, Bloody, der gerade damit beschäftigt war, einen von Holks Mitgefangenen zu befreien, zu erklären, das er jetzt Feuersteine bräuchte. Die, die Bloody bereits befreit hatte, versammelten sich um Schmok, der mit den Feuersteinen die Lunte entzündete. Kaum war ein Funken auf dem Seil, krabbelte das entstandene Feuer das ganze Seil entlang zu Shavs Wagen. Schmok war kurz vor dem Herzkasper, als das Feuer im Fass angekommen war, und eine gewaltige Explosion den Boden erschütterte.
"Ha! Das war dann wohl das Ende des großen Klobürstemagiers Schwul, aäh Shav´oul!", posaunte Schmok.

Doch als sich der Rauch verzog, war dort nicht ein Häufchen Asche, wie von Schmok prophezeit. Alles, was passiert war, war, dass der Wohnwagen umgestoßen wurde und nun auf einer Seite lag.

 

Wütend schnipste Schmok mit den Fingern: "Das nächste Mal nehm ich 15 Fässer!"

Doch ob es ein nächstes Mal geben würde, da waren sich die Beiden gar nicht so sicher, als sich unter dem Tuscheln der Befreiten plötzlich ein wütender Schrei aus Richtung des Wohnwagens mischte.

Bloodflowers

loody stand grade vor dem letzten Käfig als das Fass explodierte. Bis auf den Gecko hatte er alle Kreaturen befreit.
"Ich glaub den lass ich besser in dem Käfig." flüsterte der Bandit, doch dann kam Holk dazu und bestand darauf das alle freikämen. Murrend und etwas ängstlich machte Blood sich ans Werk. Ein paar klicks und klacks später war auch der letzte Käfig offen.
"Zzzzt, dankeee!" zischte der Typ mit der unnormal langen Zunge und gesellte sich zu den anderen Erretteten.

Etwas später folgte dann auch Bloody und betrachtete das Ergebnis von Schmoks Plan.
"Klasse, Shav´oul lebt noch, und wenn ich das animalische Brüllen richtig deute, hat er ganz ganz schlechte Laune!"
Wie es aussah saßen sie nun in der Patsche, was sollten die beiden Leeds denn der Magie des Direktors entgegen setzen?
"Machtttt eusssssch keine Ssssorgen um Ssssshav´oul. Wir kümmern unsss um ihn!" zischelte Gecko leise und steuerte den umgekippten Wagen an. Holk folgte dem Gecko und langsam kamen auch die anderen ehemaligen Gefangenen. Sie hatten noch eine Rechnung offen mit Shav´oul!

Die Monster umstellten den Wagen und zogen den Kreis immer enger. Dann wurde die Tür des umgestoßenen Wagens geöffnet und mühsam kletterte der Direktor hinaus. Als er die Lage erkannte sah er nur noch eine Rettung. Wahrscheinlich verspürte er zum ersten Mal in seinem Leben so etwas wie Angst. Was ja auch logisch war, er hatte jahrelang die 'Freaks' gequält und jetzt waren sie frei und kamen um ihre Rache zu üben.
"Ich warne euch, kommt nicht näher!" rief der Direktor doch Holk&Co hörten gar nicht hin. Sie schlossen den Kreis jetzt vollends und Holk war sogar schon auf den Wagen geklettert.
Ein plötzliches grünes Leuchten aus den Händen des bösen Shav´oul erschreckte Bloody zunächst. Der Direktor setzte seine Magie ein, wenn das mal gut ging.

Doch was Shav nicht bedacht hatte, Holk und die anderen waren ja schon verwandelt. Die Magie hatte keinerlei negative Wirkung auf sie, im Gegenteil. Shav´oul heilte ungewollt die Monster von seinem Bann. Als der Mann im feinen Seidenanzug, realisierte was er da getan hatte, war es endgültig zu spät. Der, mittlerweile genesene, Holk packte ihn am Kragen und nach und nach kamen die anderen. Shav´oul war aus Bloody's und Schmoks Perspektive nicht mehr zu sehen. Nur zu hören:
"Rogi, schnell!"
Der bucklige Diener des Direktors erschien einige Minuten später auf der Bildfläche und mit ihm die ganzen Bühnenarbeiter und Handwerker aus Shav´ouls Truppe.

"Scheiße!" das war der konstruktive Beitrag den Bloody leistete. Schmok hingegen pfiff einmal kräftig und brüllte über die Felder:
"Freibiäärrr!"

Als der Ruf die Taverne erreichte... passierte zunächst nicht viel. Bis plötzlich ein poltern zu vernehmen war. Danach ein rumsen und dann schon wieder ein poltern. Die Taverne war entfesselt!
Die Tür flog auf und der erste Söldner torkelte hinaus ins Freie. Das heißt, weit kam er nicht, schon auf der Schwelle stolperte er und packte sich lang. Die nachfolgenden Banditen und Söldner stolperten über ihren gefallenen Kameraden. Mittlerweile hatten sich die ersten wider aufgerappelt und stolperten nun wiederum über die vor ihnen liegenden Kollegen.
"Ich glaub das dauert'n bisschen bis die hier sind!" meinte Bloody mit nach oben gezogener Augenbraue. ...

Schmok

och Schmok ließ sich von der langsamen Geschwindigkeit der Tavernenbewohner nicht beirren. Wütend zischte er in Richtung des Shav´oul: "Sobald die hier sind, geht's ans Eingemachte!". ". Müde antwortete Shav: "Es kann sich ja nur um Stunden handeln…"

Ja, da hat er gar nicht mal so Unrecht, dachte Schmok. Und genau so lange mussten sie aushalten. Und bevor sie etwas unternehmen konnten, hatten die Truppen Shavs bereits dafür gesorgt, die ungeübten, unerfahrenen Gefangenen zurückzutreiben und dafür zu sorgen, dass Shav´oul wieder in Sicherheit war… erst Mal.

"Mann, Jungs - hierher, schnell!", schrie Bloody zu den Söldnern, die es zwar mittlerweile schafften, mindestens fünf Schritte zu gehen, ohne umzufallen; aber an der Orientierung haperte es noch ein bisschen. Naja, irgendwo war es ja verständlich. Die verängstige Herde wurde aus ihrer gewohnten und vertrauten Umgebung, dem feuchten Milieu des Tavernen-Schankraums, gerissen. Hier draußen lauern viele Gefahren auf den gemeinen Betrunkenen. Wohl der Größte und Gefährlichste: frische Luft. Ständig um die friedlich trinkende Herde schleichend, wartet sie nur darauf, über ein schwaches Exemplar der Familie, welches durch Alkoholmangel geschwächt ist, herzufallen und ihm das Schlimmste widerfahren zu lassen, zu dem die Natur fähig ist: Nüchternheit. Als einziger Schutz gegen diese Grausamkeit bleibt dem "Homo alcoholus" nur der Schutz der Gruppe. Sollte eines der Herdenmitglieder sich durch Warnlaute und -signale (sinnergebende Sätze, Gebrauch der Wörter "Frau" oder "Arbeit", aus dem Mundwinkel tropfender Speichel) bemerkbar machen, versuchen seine Kollegen sofort, es zu schützen. Dies passiert durch Grölen, Schunkeln oder eigenartige Rituale, wie "Einen Ausgeben" oder "Wer pennt, brennt!"

Verwundert schüttelte Schmok den Kopf, um wieder in die Realität zu finden. Der wütende Shav´oul hatte sich mittlerweile zwischen seine Untergebenen geflüchtet und schrie: "Macht sie fertig!". Doch just in diesem Augenblick trafen die Betrunkenen Söldner aus der Taverne ein. "WoisdoschBiär?", stammelte einer, bevor er an Schmok vorbeistolperte und zu Füßen Bloodys auf die Fresse fiel, aber ruhig liegen blieb. Schmok zeigte auf Shav´oul und seine Männer: "Der da hat´s! Und er will es uns nicht geben!".
Die Reaktionen der Söldner waren mannigfaltig wie ein Regenbogen. Alles war dabei: Von eindeutigen Handgesten über Kommentare wie: "Ist das assoizial!" oder gar Poetisches: "Heißt Freibier nicht Freibier, weil man es frei bekommt?". Die vereinzelten Laute der Übergebenden lassen wir diskreterweise mal nicht gelten.

"Männer!", rief Schmok, "Dies ist ein Saufgelage und wir sind Alkoholiker. Die Nüchternheit kann uns jeden Augenblick ereilen, an jedem Ort. Jetzt denkt an die Alternative. Was wäre wenn ich Recht hätte? Was wäre, wenn die Prophezeiung wahr wäre? Was wäre, wenn der Rausch niemals vorbei sein könnte. Wäre es nicht wert, dafür zu trinken? Wäre es nicht wert, dafür unter den Tisch zu kübeln?". Ein gewaltiger Schrei fegte durch die Reihen der Söldner, bevor sie wild entschlossen unter der Führung Bloodys, der wohl am meisten von der Rede mitgerissen wurde, auf Shav´oul und seine Leute einstürmten. Schmok musste sich noch kurz von der bewegenden Rede erholen, bevor auch er den Männern folgte.

Bloodflowers

ie kämpften einen erbitterten Kampf. Vielleicht nicht ehrenvoll("Kratzen, Beißen, Haare ziehen"), vielleicht auch nicht grandios(dauernd stolperte einer) und es war auch nicht gewiss das sie überhaupt kämpften(einige Söldner und Banditen waren mittlerweile eingeschlafen oder hatten den Kampfplatz verlassen), doch eines war sicher, so einen Kampf hat es selten in der Nähe von Onars Hof gegeben.

"Gottverdammte Scheiße pass doch auf!" brüllte Bloodflowers einen anderen Banditen an, der ihm gerade genau vor die Füße fiel. Seit ungezählten Tagen - vielleicht auch Wochen - schon, prügelten sie sich nun also mit Shav´ouls Schergen. Doch noch war nicht Schluss, nein erst müsste Shav´oul besiegt sein. Die Bühnenarbeiter jedenfalls ergriffen langsam aber sicher die Flucht. Es waren zwar alles kräftige Handwerker, aber eben doch keine geschulten Kämpfer so wie... wie... na wie hießen sie noch gleich? Die Typen mit den Fell-Rüstungen"? Achja, Söldner!

Und so zog sich die Prügelei weiter dahin, die Sterne schienen hell vom klaren Nachthimmel herab, auf dem Hof wurde ein großes verrücktes Fass mit einem hölzernen Schwertmeister innen drin aufgestellt und Bloody bekam - zur großen Überraschung aller - diesmal keins auf die zwölf und blieb bei Bewusstsein. ...

Bloodflowers

"ast du dich auch schon mal gefragt ob Bartfried sich beim Schlittschuhlaufen auf dem Teich eine, zwei oder mehrere Rippen bricht wenn er auf die Schnauze fällt?"
Szenen eines Schlachtfeldgespräches.

Es war aber auch eine verdammt anstrengende und lang anhaltende Prügelei. Doch Shav´oul wurde nun immer mehr bedrängt. Seine Arbeiter waren mittlerweile allesamt geflohen, deswegen blieb auch Zeit für Bloody, sich mit einigen Banditen zu unterhalten. Bloody war eben manchmal eine echte Klatschtante.

"Da spricht mich doch dieser Bettler im Hafenviertel an und sagt zu mir 'Kleingeld?'.
'Angenehm' hab ich dann gesagt, 'Bloodflowers mein Name, hab keine Zeit muss zum Tanzunterricht!' und bin abgedampft, man der hat vielleicht blöde geguckt." der Bandit lachte sich nen Wolf.

So verging die Zeit und nach und nach verdünnisierten sich die Söldner und Banditen dahin wo sie hergekommen waren. Da würde Bloody am liebsten auch hin, aber es gab ja noch eine Sache zu erledigen.

"Was machen wir nun mit Shav?" fragend schaute er Schmok, Holk und die anderen an. ...

Schmok

un war sich Shav´oul dessen bewusst, was so lange unvermeidlich war. Dieser Kampf hatte erdrückend lange gedauert, und bereits nach wenigen Augenblicken zeichnete sich für Shav die bittere Wahrheit ab. Es war einfach unumgänglich, da konnte weder Innos noch Beliar persönlich etwas daran ändern. Er würde so oder so die Arschkarte ziehen. Shav musste sich damit abfinden. Nach Stunden der Schlacht unter dem freien Himmel war es nun passiert: Er hatte spröde Lippen!

"Tja, Shav - das war's dann wohl!", triumphierte Schmok über den am Boden knienden Shav´oul, der den Tränen nahe war. "Hähä!", war Bloodys geistreicher Beitrag. "Ihr habt Recht.", heulte der Magier, "Meine Lippen werden nie wieder so geschmeidig wie vorher sein!". Verdutzt suchte Schmok den ebenfalls irritierten Blick Bloodflowers. Schmok: "Jaja, schön und gut - aber du hast die Schlacht verloren! Du bist uns nun ausgeliefert! Wir können mit dir machen, was wir wollen. Und unsere Rache wird grausam wie ein Mett-Brötchen, auf dem zuviel Butter ist, sein!". Gelangweilt winkte Shav´oul ab und stand auf: "Was hab ich vor euch schon zu befürchten? Ihr seid zwei lumpige Bauerntölpel, mit ein paar stinkenden Schnapsdrosseln im Rücken." (Einer der Söldner fühlt sich angesprochen: "Es klatscht gleich, du Hoschie! Aber keinen Beifall!"). Doch Shav´oul trauerte unbeirrt weiter: "Aber meine Lippen! Ohne geschmeidige Lippen ist mein Leben nicht mehr lebenswert!". In einem Sturm der Emotionen brach Shav´oul erneut zusammen und schnupfte sich in den Ärmel.