Schmok, mal wieder von seiner kindlichen Neugierde
überwält
massakr
nein, in die Luft gesprengt,
musste natürlich sofort gucken, was sich in diesen tollen Fässern
befand. Flugs war einer der Deckel mit einem Ellbogen-Stoß, der
einem Wirt wahrhaft würdig war, durchschlagen und offenbarte Schmok
den Inhalt: Rohalkohol!
Erneut zauberte sich ein Lächeln auf Schmoks geschwollenes, gesichtiges
Etwas. Wenn die Leute hier sogar Alkohol hatten, konnten sie ja gar
nicht so schlecht sein. Im Gegenteil. Alkohol macht doch wahre Männer
erst aus! Durch den tollen Fund motiviert wollte Schmok natürlich
auch wissen, wer hier in der Höhle sein Unwesen treib. Immerhin
konnte der Lee Fackelschein ausmachen, der hastig an den Höhlenwänden
tanzte.
Ein paar Meter im Höhleninneren konnte Schmok sich auch schon
vom Inneren der Höhle überzeugen lassen. Viel mehr Interessantes,
als einige Fässer, ein Mann, der an einem Tisch stand und ein
Fackelständer gab es hier auch nicht. Am interessantesten fand
Schmok den komischen Kauz da am Tisch, der den Drachenjäger bis
jetzt scheinbar noch nicht bemerkt hatte. Leise schlich sich Schmok
von hinten an und sah dem Mann neugierig über die Schulter.
Und was der Lee sah, ließ ihn erneut innerlich frohlocken. Der
Mann brannte Alkohol! Doch Schmok ließ sich äußerlich
nichts anmerken. Wissbegierig schaute er seinem Kollegen bei der Arbeit
zu. Einige Minuten vergingen und immer noch stand er hinter dem Alkoholbrenner,
als dieser plötzlich völlig den Kolben, der links anbrannte,
übersah. Kein Problem, dachte Schmok, dafür sind Kollegen
ja da. Und flugs ließ Schmok ein "Vorsicht, da hinten brennt´s
an!" vom Stapel.
Doch die Reaktion des Mannes war um ein Vielfaches unerwarteter,
als Schmok gedacht hatte. Anstatt den Kolben bedankend vom Brenner
zu nehmen schrie der Typ auf, wie ein Mädchen, und warf alle
Utensilien, die er gerade in der Hand hielt, in die Luft, kurz bevor
er nach hinten umkippte und bewusstlos liegen bleib
Was soll man da noch sagen, dachte Schmok, der jetzt erstmal ziemlich
perplex war. Schnell musste er den Mann wieder aufwecken, bevor ihm
noch was Schlimmes passiert. Er könnte glatt einschlafen!
Eine Viertel Stunde und drei Eimer Meer-Wasser später hatte
Schmok den Mann wieder wecken können. Trotz des kleinen Missgeschicks
befreundeten sich die beiden Brüder im Geiste sofort und schneller,
als man "Alkoholleiche" sagen konnte standen die beiden
schon an dem Experimentiertisch und tauschten munter ihre größten
Erfolge aus:
"Und das da.", sprach der Pirat, "Das haut richtig
rein!" - "Watt is das?" - "Grog. Allerdings ein
spezieller. Unter Kennern wird er `Lou´s Doppelhammer` genannt.
So ziemlich das Heftigste, was du hier finden wirst. Der ballert richtig!"
Das konnte Schmok natürlich nicht auf sich sitzen lassen. Immerhin
war, ist und wird er immer der Meinung sein, dass nichts über
sein Komabier kommt. Wär ja wohl noch schöner! Flugs kramte
Schmok aus seiner Tasche seine Not-Reserve Komabier: "Probier
des mal. Wenn dich dein Doppelhammer schon weg haut, dann wird dich
das hier explodieren lassen!" Neugierig schnupperte Schmoks neuer
Freund an dem Beutel, kurz bevor er sich dann einen großen Schluck
gönnte. "Hauha! Okay, okay, der is echt nicht schlecht.
Aber
wer trinkt so´n Zeug freiwillig?" - "Na
hör mal - das is praktisch meine Haupteinnahmequelle bei uns
Söldnern!" - "Ha! Nie im Leben!" - "Wetten?"
- "Päh!"
Na und das konnte Schmok nun beim besten Willen nicht auf sich sitzen
lassen. Es musste ein Beweis her. Und da kam Schmok auch schon eine
Idee. "Gib ma den Doppelhammer! Danke. Und jetzt mach dem Genie
Platz!". Sofort machte sich Schmok daran mithilfe verschiedener
Hilfsmittel eine Mischung aus seinem Koma-Bier und dem Doppelhammer
zu machen. Zwei Stunden, etlicher Zucker, Feuersteine und eingesaute
Kolben später schrie Schmok laut auf: "Es ist vollbracht!".
Der Pirat staunte nicht schlecht und fragte ungläubig: "
Den Shit willste jetzt aber nicht trinken, oder?" - "Klaro!"
- "Hallo? Nur um mir etwas zu beweisen, brauchste dich doch jetzt
nicht in den Tod saufen!" - "Wieso? Machste dir Sorgen?"
- "Ja, Und zwar seit dem Zeitpunkt, als ich gesehen habe, dass
sich das Zeug unten aus dem Kolben ätzt!". Und tatsächlich;
das Zeug war so übel, dass unablässig zischte und langsam
aber sicher ein Loch in den Kolbenboden fraß. Okay
jetzt
kriegte Schmok es auch langsam in den Knien; dieses Zittern. Aber
es gab kein zurück mehr. Er hatte etwas zu beweisen (schon blöd,
ja).
Also hielt sich Schmok die Nase zu und nahm einen kräftigen
Schluck von der abartigen Mische. Wie nicht anders zu erwarten ballerte
es Schmok sofort sämtliche Bakterien aus der Mundhöhle.
Es folgten Schwindelgefühle, die den Lee sofort auf dem Boden
rummsen ließen, wo er dann noch ein letztes Mal "Hui, der
is aber gut!" krächzte und dann völlig das Bewusstsein
verlor
Schmok
chmok
brauchte bei allem kalten Wasser, das ihm half den üblen Kater
loszuwerden auch ein wenig Luft zum Atmen. Diese Recht einfordernd
begann Schmok bereits nach wenigen Minuten(!), will mit sämtlichen
Gliedmaßen zu rudern, was seinen Kollegen veranlasste, den kopfüber
im Wasser hängenden Drachenjäger loszulassen. Das führte
zwar dazu, das Schmok ab sofort wieder Herr über sein Tun war,
aber auch dazu, dass sein Kopf durch die Schwerkraft bewegt nun nicht
mehr im Wasser hing, sondern im darunter liegenden Meeresgrund-Sand
steckte. Doch auch hier halfen einige gekonnte und langjährig
in der Jugendzeit perfektionierte Strampeleien, sodass Schmok nun
seinen Kopf wieder an die frische Luft bekam und wild einatmete. Es
dauerte nur wenige Minuten bis Schmoks frech bläuliche Gesichtsfarbe
in ein etwas gesünderes Grasgrün umschlug und zuguterletzt
ein Feuerrot-Stadium erreichte, bevor es dann wieder einigermaßen
normale Farben annahm. Nur Innos wusste, wie viele Gehirnzellen Schmok
diese Aktion gekostet hat. Und es war ja nun auch nicht so, das Schmok
damit gesegnet war
Nachdem Schmok sich bei Bloody noch mal kräftig und völlig
ohne Gewalt mithilfe seiner gefürchteten Kopfnuss bedankte, saßen
die beiden bei einer Flasche Grog beieinander und ließen die
letzten Erlebnisse Revue passieren. Bloody: "Schmok?" -
"Bloody?" - "Mal aus rein trivialen Gründen und
nicht, dass es mich interessieren würde - bin ja schließlich
kein kleines Mädchen - aber, was hast du in letzter Zeit so geträumt?".
Die Frage ließ Schmok leicht aufzucken, was er sich aber in
seiner gewohnt naiven Weise nicht anmerken ließ. Denn Schmok
hatte wirklich seltsame Sachen geträumt. Und, was das Schlimmste
war, in seinen Träumen kam Bloody vor. Ist das nicht unheimlich
pervers, dachte Schmok? Man träumt davon, wie man zusammen mit
seinem besten Freund schwarze, fliegende Buhmänner verfolgt,
in einem epischen Kampf das Schicksal einiger Götter entschied
und so Kram halt. Schmoks Heldenmut musste in seinen Träumen
mit ihm durchgegangen sein. Warum sollte auch ausgerechnet er und
kein Anderer so bedeutungsschwangere Kämpfe bestreiten. Wenn
Schmok gekonnt hätte, er hätte laut und gellend aufgelacht
er tat es trotzdem
Bloodys fragender Blick holte Schmok zurück in die Realität.
Wenn er sich jetzt nicht völlig zum Affen machen wollte, musste
er Bloody von Träumen erzählen, die nicht annähernd
so peinlich waren: "Nun, ich habe davon geträumt, wie ich
in Frauenkleidern durch Khorinis tanzte, alle Leute mit Blümchen
bewarf und ständig -Ich bin die Duft-Fee!- schrie. Ja, genau;
das war sehr befriedigend und befreiend."
Aus welchem Grund auch immer wechselte Bloody peinlich berührt
sehr schnell und entschlossen das Thema und fragte: "Was denkst
du? Ist es an der Zeit zurück auf den Hof zu gehen? Ich meine,
wir haben Holk, wir sind zurück bei halbwegs normalen Menschen,
die wir nach dem Weg fragen können und keine idiotischen Untoten
können uns aufhalten." - "Gute Idee! Lass uns Holk
und Murray holen. Wo sind die eigentlich?" - "Keine Ahnung,
du warst doch zuletzt am Floß. Die waren da doch festgebunden."
Erschrocken starrten sich die Beiden an, sprangen auf und rannten
so schnell sie konnten in die Bucht, in der sie das Floß gelassen
hatten. Wenn Holk tot war, könnte Shav´oul sehr böse
werden und hätte sicherlich Besseres zu tun, als die Beiden von
dem Fluch zu befreien.
Bloodflowers
a
Bloody kannte das gut genug um zu wissen das man schon mal an seiner
Sexualität zweifeln konnte wenn man den berühmten "Duft-Fee-Traum"
hatte. Er verstand wie Schmok sich jetzt fühlen musste. Deswegen
wechselte der Söldner das Thema und kam wieder auf Holk zu sprechen.
Und als die beiden wild am Strand entlang liefen zurück zu der
Bucht, da fragte sich Bloody schon ob Murray und Holk noch am Leben
waren. Ok, Murray war ja schon tot und Holk war hart im nehmen, das
würde schon klar gehen.
Hoffentlich! dachte Bloodflowers und erreichte kurz darauf gemeinsam
mit Schmok die etwas abgelegene Bucht.
Bloody: "Bei Adanos da sind sie! Und wie es aussieht leben sie
noch!... Naja bei Murray bin ich mir nicht sicher!"
Murray: "Siehst du Meerrettich, was hab ich gesagt, Steine sind
sehr nahrhaft!"
Bloody: "Ok Murray ist auch wohlauf. Aber Holk sieht irgendwie
grüner aus als sonst!"
Schmok: "Ja, vorher war er so ein zartes Mint jetzt sieht er
eher aus wie, wie..."
Bloody: "Ja ich weiß was du meinst, irgendwie so grün,
grüner als sonst!"
Schmok: "Ob er krank ist?"
Bloody: "Hoffentlich nicht!"
Schmok: "Ja aber er sieht so grün aus, nicht das der wirklich
was hat!
Bloody: "bloß weil er ein bisschen grün um die Nase
ist? Nein also wirklich, grün war er doch vorher schon, nur eben
nicht so grün!"
Schmok: "Das ist es ja, das grün..."
Holk: "Jetzt haltet endlich die Klappe, ich hab mich die letzte
Zeit von angespülten Algen ernährt deswegen bin ich so dunkelgrün."
Beide Lees schlugen sich gegen die Stirn:
"ACHSOOOOOOOO! Sag das doch gleich, aber Murray meinte du hast
Steine gefressen."
Holk blickte genervt und beide wussten das es sich natürlich
nur um hirnloses Geschwätz von Murray gehandelt hatte.
"Hätten wir ja auch gleich drauf kommen können!"
- "Ja, entschuldige Holk, wie dumm von uns!" - "Ja
echt, kommt nich wieder vor."
"Verarscht mich nich, bindet mich lieber los, damit ich vor dem
verrückten sabbelnden Schädel weglaufen kann."
Schmok: "Nene du, du bist schon zu oft weggerannt, wir bringen
dich zurück zum Hof."
Holk: "Was? Das könnt ihr nicht... nach allem was ich für
euch getan habe? Ich ich ich... ich hab euch damals so herzlich umarmt
wisst ihr noch?" verzweifelt blickte Holk die beiden Lees an.
Bloody hatte sofort Tränen in den Augen:
"Ja Holk, das war eine liebe Geste von dir, warte ich bind dich
los!" schluchzte der Söldner und schickte sich an den (dunkel-)Grünen
loszubinden. Doch Schmok verhinderte Bloody's Gefühlsduselei
mit einer zärtlichen Kopfnuss und hievte Murray und Holk zurück
auf's Floss.
Schmok: "Am besten wir nehmen den Seeweg, das geht am schnellsten."
Bloody: "Ja, vor allem wenn Holk die ganze Zeit Steine gefressen
hat muss der ja schwer sein, möcht nich wissen was der demnächst
für Qualen beim Scheißen erleiden muss."
Der Holk wimmerte:
"Womit hab ich das verdient?" ...
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Schmok
s waren
nur wenige Stunden vergangen, in denen die vier Gestalten den Strand
der Piraten verlassen hatten und mit ihrem Floß den Heimweg in
Richtung des Hofes angetreten hatten. Schmok hatte sich ein letztes
Mal bei einem der Piraten erkundigt, wie sie von hier wohl am besten
nach Khorinis kommen würden. Wortlaut: "Ihr braucht nur in
südlicher Richtung der Küste folgen. Das schaffen selbst so
Deppen, wie ihr!". Und als ob die Piraten es eilig hatten, die
beiden Lees loszuwerden, drückten sie ihnen noch einen Kompass
und eine Seekarte in die Hand, ein wenig Grog und Zwieback für
unterwegs und die ganze Piratenbande winkte ihnen hinterher, als die
Lees ablegten.
"Gib mir doch bitte eine von den Grog-Flaschen.", fragte
Schmok, ohne in Richtung Bloody zu gucken mit aufgehaltener Hand. "Welschen
Grog?". Erschrocken drehte sich Schmok um und zeigte auf die Holzkiste,
hinter Bloody. Doch da sah er es schon. Der Söldner hatte wieder
diesen glasigen Blick. "Na Klasse!", sprach Schmok, "Sag
jetzt nicht, dass du schon den gesamten Grog ausgetrunken hast?!"
- "Hey, scho viele waren´s auch nich!" - "Nein,
es waren ja nur 32!" - "
eine hat aber Holk getrunken!!!".
Kopfschüttelnd drehte sich Schmok wieder um und sah hinaus aufs
Meer. Bald würde er wieder zuhause sein. Bei seiner Taverne! Bei
seinem Koma-Bier! Bei seinen Freun
Bei seinem Bett!
Erschöpft setzte sich Holk neben Schmok und fragte: "Schmokilein?"
- "Höh? So hat mich zuletzt meine Mutter genannt! Und Nein!
Wir bringen dich zu Shav! Oder denkst du, ich finde meine Afro-Frisur,
die ich immer dann krieg, wenn du dich verdrückst, toll?"
- "Naja
sieh es positiv. Du könntest viel Geld mit einer
eigenen Wolle-Manufaktur verdienen. Außerdem sollen Locken grad
voll in sein!" - "Halt´s Maul!" - "Aber du
kennst Shav nicht
" - "Da bin ich auch froh drüber!"
- "Siehst du? Er ist immer so fies zu mir!" - "Ja, Bloody
ist auch immer fies zu mir. Lauf ich deswegen weg?" - "Nein,
du polierst ihm die Fresse." - "Dann mach das doch auch bei
Shav." - "Das geht aber nicht! Dafür ist Shav viel zu
mächtig. Er ist ein mächtiger Zauberer, der mit fiesen Tricks
arbeitet! Kein heruntergekommener Alkoholiker!"
Bloody (aus dem off): "Das hab´sch gehörd, du grüner
Möchtegern-Popel!"
Schmok fuhr unbeirrt fort: "Es gibt keinen Zauber, der jemanden
vor ner trächtigen Tracht Prügel rettet. Bring Shav mit in
die Taverne, da gibt´s genug Leute, die viel von einer anständigen
Prügelei halten
und von donnernden Rülpsern
"
- "Wie soll das denn gehen, wenn er mich in einen Käfig sperrt,
ankettet und mich als lebloses Objekt behandelt?"
Zwar holte Schmok Luft, um zu antworten, aber fehlten ihm die Worte.
Da Schmok langsam aber sicher merkte, dass er im Unrecht war, brach
er das Gespräch lieber ab, bevor Holk das auch noch merkte: "Wie
wär´s, wenn du ein wenig schläfst, bis wir in Khorinis
sind? Guck mal, da ein Fisch!" - "Aber das ist eine Schildkr
Autsch! Warum hast du mich auf den Hinterkopf geschlagen?". Irritiert
sah Schmok erst Holk, dann sein Faust an: "Eigentlich solltest
du jetzt bewusstlos werden
" - "Warum denn das? Ich mei...
Aua! Schon wieder! Autsch! Hör auf damit! Ah! Verdammt!".
So gut Holk eben auf dem kleinen Floß konnte, rannte er vor dem
mit der Faust wedelnden Schmok davon, während Bloody, ungeachtet
dessen einschlief. Nur Murray lag an der Rehling und träumte unbeobachtet
davon, wie er bald über Khorinis, danach über die Welt, und
dann über das Puhpuh-Land (kleiner Insider
^^)herrschen würde
Bloodflowers
angsam
näherten sich die vier seltsamen Zeitgenossen dem Hafenbecken von
Khorinis. Bloody und Schmok hatten ja schon einmal über den Seeweg
die Stadt betreten, nur damals hatten sie einen gemeinen, hinterlistigen,
feigen, bösartigen und ganz und gar nicht netten Anschlag auf die
Paladine durch geführt.
"Hach das war lustig damals!"
"Hm was?" fragte Schmok nach.
"Ach nichts..."
Das kleine Floß legte an und der mittlerweile gefesselte Holk
wurde von Schmok über die Schulter gepackt und an Land gebracht.
Bloody trug das schwerste, neben der Verantwortung, nämlich Murray.
Ja Murray würde sicher ein gutes Zusatz-Bonus-Geschenk für
Shav´oul werden. Vielleicht würden die beiden Söldner
dann ja doch noch etwas Sold bekommen? Ja vielleicht würde Shav(wie
ihn Bloody und Schmok scherzhaft nannten) ihnen ja ein Schloss oder
eine Burg bauen lassen. Nein besser noch... EIN DENKMAL!
Ja das wärs doch, ein Söldnerdenkmal vor den Toren der Stadt.
Was für ein Spaß wäre das.
Nee, besser wäre noch ein Denkmal auf dem Marktplatz oder im Oberviertel.
Ein Söldner mit runtergelassener Hose der den Bewohnern und Milizen
den blanken Arsch entgegenreckt. Ich würde natürlich dafür
Modell stehen.
Bloody hatte zuviel Grog getrunken!
Holk war schwer... sehr schwer, sogar für Schmok ein wenig zu
schwer. Doch sie konnten das Risiko den dunkelgrünen Grünling
loszubinden nicht eingehen. Wenn der wieder abhauen würde, würde
Bloody nen Infarkt kriegen, wenn nicht schlimmeres... Hämorriden
oder Heuschnupfen oder so.
Da Holk also etwas schwer war mussten sie am Marktplatz eine Rast einlegen(ja
so weit waren sie in zwei Stunden gekommen^^). Die bisherige Taktik
"Platz da, wir haben hier einen schweren Fall von grünen Masern...
und zwar flächendeckend!" wirkte auch am Marktplatz und hielt
Schaulustige und Milizen auf Distanz. Ok, die Distanz hinderte die Schaulustigen
nicht trotzdem zu glotzen, aber immerhin hatten Schmok und Bloody genug
Bewegungsfreiheit und mussten sich nicht durch Menschenmassen zwängen.
Schmok ließ sich also auf einer Bank nieder und verschnaufte
kurz, während dessen Bloody den Totenschädel Murray auf dessen
Wunsch umherführte.
"Dies wird einmal alles mir gehören!" brabbelte der Schädel,
wenn der wüsste das ihm ein lebenslanger Aufenthalt in Shav´ouls
Gruselkabinett bevorstand...
Bloodflowers schlenderte ein wenig umher und entdeckte eine der feinen
reichen Damen aus dem Oberviertel. Würde sich ein Diebstahl lohnen?
Nein, das Risiko wäre zu groß. Sie hatten durch Holk zuviel
Aufmerksamkeit erregt und standen sowieso unter milizionärer Beobachtung,
wie der Söldner nach kurzem Umschauen einwandfrei feststellte.
Doch ansprechen konnte er die Frau sicher, denn es gab da etwas was
dem Söldner eine freudige Erregung bereitete.
"Guten Tag verehrte Dame, ihr habt da etwas unter eurem Rock das
ich gern mal anfassen würde!" schmalzte Bloody.
Die fette reiche Dame holte aus und verpasste dem Lee eine krachende
Ohrfeige.
"Flegel!" rief sie und stapfte davon.
Was hatte denn die verwöhnte Kuh? Bloody wollte doch nur mal ihren
Goldbeutel betrachten. Als notorischer Pleitegeier, hatte er soviel
Gold wie diese Dame wahrscheinlich besaß noch nie gesehen. Geschweige
denn in der Hand gehabt. So ein praller Goldbeutel musste sicher einiges
wiegen!
Naja, Bloody trottete zurück zu Schmok, setzte sich neben seinen
Kumpanen und fragte:
"Können wir weiter?" ...
Schmok
"icher,
können wir los! Umso länger wir warten, umso länger muss
ich Holk auf der Schulter tragen - was gleichbedeutend ist, dass ich
meine Hand auf seinem Hintern habe
", erwiderte Schmok Bloodys
Frage. Dazu kam, dass Schmok sich bereits innerlich sehr auf sein Zuhause
freute. Er hatte es in letzter Zeit sehr vermisst.
Und so dauerte es nicht lange, bis die beiden Söldner am Tor Khorinis´
ankamen. Nun, wenn man so ein Optimist wie Schmok war, möchte man
meinen, dass ein Drachenjäger mit einem verschnürten, großen
grünen Klotz auf den Schultern und ein angetrunkener Söldner
Lees, der einen nur-Scheiße-labernden Schädel spazieren trug,
einer Stadtwache nicht sehr ungewöhnlich erscheinen musste. Tja,
die Stadtwache am Tor dachte anders.
"Halt!" - "Watt is?", schnarrte Schmok zurück,
der doch immer noch nur nach Hause wollte. Der Milizionär blickte
kurz zu seinem mit den Schultern zuckenden Kollegen, bevor er sich bemühte,
ein ernstes Gesicht zu machen: "Wer seid ihr? Wo kommt ihr her?
Und was hast du da auf den Schultern? Und wie sied ihr überhaupt
in die Stadt gekommen?" - "Boah, geht's noch? Wir wollen nur
hier weg, okay?" - "Erst, wenn du die Fragen beantwortest!"
- "Okay, mein Name ist Fruchti, und der Herr da drüben ist
Gemüsi. Wir kommen aus einem fernen Land namens Schrebergartania.
Das Ding auf meinen Schultern ist ein Meerrettich mit einem Fetisch
für rotweiße Röckchen. In die Stadt sind wir gekommen,
indem wir uns als kleine Silbertaler verkleidet haben und in die Tasche
eines Bürgers gehüpft sind!". Den verdatterten Blick
der Miliz ignorierend fuhr Schmok fort: "So; jetzt bist du dran!
Also, wer seid ihr? Wie heißt dein Schwager? Wo wohnt dein Haus
und warum riecht Lord Hagen aus dem Mund genau so wie aus dem Arsch?".
Als ob es Schmok drauf angelegt hatte, wurde der Milizionär, jetzt
mit tatkräftigerer Unterstützung seines Kollegen, wütend:
"Hör mal, Bengel - wenn du ein paar aufs Maul haben willst,
dann geht das auch einfacher!" - "Ihr in der Öffentlichkeitsarbeit
Beschäftigten solltet echt freundlicher werden. Kein Wunder, dass
Khorinis mit´m Arsch keiner mehr anguckt!"
Murray: "Stümper! Wenn Khorinis erstmal mir gehört, dann
wird die Stadt zum Inbegriff des ultimativen Bösen und Unfreundlichen!
Harrr!"
Jetzt wandelte sich der Ausdruck auf dem Gesicht der Stadtwachen von
wütend zu erschreckt, und er stotterte ungläubig: "D-d-der
Schädel da kann sprechen?!?" - "Nein, er spricht nicht
nur, er geht einem einfach nur massivst auf den Keks!", streute
Bloody ein.
"Können wir jetzt gehen?", tippte Schmok den zitternden
Mann an, der das nur mit einem hastigen Nicken bestätigte. Zwar
ließ sich Bloody nicht den Spaß nehmen, und hielt den Milizen
noch einmal Murray mit einem "Buh!" ins Gesicht, aber dennoch
konnten sich die Beiden dann auf zum Hof machen.
Bald wären sie wieder zu Hause. Schmok konnte es gar nicht erwarten,
Holk bei Shav abzuliefern und Murray danach als Trophäe an die
Tavernenwand zu nageln
Bloodflowers
mmer
weiter entfernten sie sich von Khorinis-Stadt, klar wer will da schon
freiwillig leben? Nein so ein Bauernhof war doch viel schöner!
Gerade passierten sie die tote Harpyie.
Ob Sador seinen Gästen wieder die letzten Taler aus der Tasche
zieht? grinste der Söldner und trieb seinen Kumpanen dann mit ein
paar Stockhieben an, gefälligst schneller zu laufen. Jaja, nie
hat man einen Rohrstock zur Hand wenn man ihn braucht, aber so ein Eibenzweig
tat's ja auch.
Während sie also gemütlich dahinschlenderten, kramte der Söldner
in seinem Gepäck eine kleine Schachtel hervor.
"Murray, ich möchte dir was zeigen!"
"Was immer du da hast, lass es stecken!" brüllte der
Schädel zurück.
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