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Und jetzt, da Scatty erkannte, dass keine Putzkolonne, die sie aufgrund Bloodys überwältigendem Gestank samt Bilgenschwein gefunden hatten, hereinstürmte, um das sorgenfaltige Gesicht Scattys wegzufegen und die Sache ins Reine zu bringen (Wortspielalarm!), sondern eine Horde wildgewordener Skelettpiraten, die keine besser Idee gehabt hatten, sich nach Bieren zu benennen, war er erst recht am verzweifeln. Überhaupt, dieses südostasiatische Murray-Bier schmeckte wie brühwarmer Breckalhuastn!
"Mann, ihr seht ja blass aus, habt ihr nichts gegessen? Nur noch Haut.....nur noch Knochen!" Die Piraten stutzen. Hey, sie hatten WIRKLICH lange nix mehr gegessen. Scatty grinste wissend und pflanzte sich auf den Boden. "Jungens, glaubt diesem Schädel nicht, wenn er sagt, ihr könntet sowieso nichts essen... Denkt doch selbst! Habt ihr denn kein Hirn?" Verstört blickten sich die Skelette an. Der Hüter selbst erkannte in dem Moment, wie verwirrend seine Verwirrungstaktik augenscheinlich war. Ein Räuspern. "Ähm...hey...der Gedanke zählt doch, oder?" Die Piraten blickten einander an. Was meinte der Kerl? Hirn? Gedanke? Essen? Wo lebte der eigentlich?

Bloodflowers

loody hatte soeben mit dem Schwein eine neue Partie Skat begonnen, als plötzlich die Tür aufgebrochen wurde und die Piraten herein gestürmt kamen.
"Endlich ham wa nen dritten Mann... so zu zweit isses arschlos!" frohlockte der Söldner. Doch die Piraten hatten keine Lust auf Kartenspiele, denn soeben wurde ihm von einem geworfenen Entermesser der Kreuzbube aus der Hand gerissen.
"Toll, ihr habt mir meinen offenen Grand Hand versaut... noch dazu hat das Schwein mir nen Kontra gegrunzt."
Der Lee schlug den Kopf auf den provisorischen Skattisch und heulte:
"Dem Schwein hätt ich das Fell über die Ohren gezogen, hättet ihr nicht noch die Partie abwarten können?"
Bei den Worten "Fell" und "über die Ohren gezogen" schaute das Schwein etwas schräg drein. Bloody entschuldigte sich aber sofort:
"Ja Tschuldigung, war doch eh nur rhetorisch gemeint!"
"Grunz!"
Der Zwist zwischen Schwein und Söldner(als obs da nen riesigen Unterschied geben würde) war geklärt und Bloody befasste sich nun mit den wichtigen Dingen.
"Spiel rüber Schmok!" rief er und lief in die Gasse. Sofort kam das Anspiel perfekt in den Lauf. Ja man nannte Schmok nicht umsonst den "Maradonna von Khorinis".
Gekonnt nahm Bloody "Schiri-Liebling" Bloodflowers den Murrayschädel mit und spielte sich hinter die gegnerische Viererkette. Kurz vor der Wand, nein kurz vor der Torauslinie schlug der Söldner die Flanke in den Rücken der verwirrten Abwehr. Torwart Hasseröder kam kompromisslos aus seinem Kasten(der Tür nach oben) gestürmt und räumte alles ab was ihm dabei in den Weg kam. Das es sich dabei um seine eigenen Abwehrspieler handelte ist nicht so wichtig. Ein Torwart muss resolut sein und wenn er schon das Spielgerät nicht abfangen konnte, dann doch wenigstens den Strafraum leer räumen. In hohem Bogen segelte der Schädelball über Abwehr und Torwart hinweg. Kam denn keiner an den Ball?
Alle hielten den Atem an, sogar die Untoten Piraten. Der Ball flog und flog, doch was war das?
Scatty "Professor Bolz" stand völlig frei am langen Pfosten. Ja er könnte den Schädel erreichen. In unnachahmlicher Manier berechnete der Hüter des Glaubens das der Winkel für einen direkten Torschuss viel zu spitz war. Mit einem eingesprungen(und wunderbar stylischem) Seitfallrückzieher legte er den Ball zurück.
Wieder schien es als Laufe alles in Super-Slowmotion ab. Die Piraten waren völlig verwirrt, regungslos starrten sie dem Schädel hinterher. Doch ihre Passivität wurde bestraft, aus dem Rückraum näherte sich "Eisenfuß" Yenai der Strafraumgrenze. Eine ideale Position für den Paladin. Freie Schussbahn und ein von Scatty hervorragend aufgelegter Ball. Wuchtig hämmerte der Streiter des Herrn Innos den Schädel in den Winkel.
Murray flog durch die Tür, prallte an den Stufen ab und flog weiter nach oben. Sofort stürmten alle man nach oben. Das Spiel konnte weiter gehen... oder war schon Halbzeit? ...

Yenai

enai war fassungslos: Wie konnte man nur so blöde sein und mit einem Schädel Fußball spielen? Bei Innos, diese Söldner waren ja echt das Allerletzte. Anstatt den Ball, äh, Schädel zu halten, hatte die Mannsch...Gruppe ihn völlig unnötig verloren und musste nun auf volles Risiko spielen. Und das nur, weil so ein Idiot Murray wie blöde zur Tür herausgebolzt hatte. Wer war das doch gleich gewesen? Im Gehirn des ehrenwerten Paladins arbeitete es hörbar, als er sich an die letzten fünf Sekunden zu erinnern versuchte (Langzeitgedächtnis war noch nie seine Stärke). Dann fiel es ihm wieder ein. Oh...
Nunja, das konnte mal passieren, verteidigte sich eine Stimme in ihm, die wohl dem Fuß gehörte. Manchmal riss einen das Spiel eben völlig mit, man wusste gar nicht mehr, was man tat. Das Gewissen ließ sich dadurch zwar nicht beruhigen, aber Yenai hatte schon vor langer Zeit herausgefunden, wie man unpraktische Schuldgefühle beseitigen konnte: Man drehte das Gehirn auf Sparflamme, so hatte es nicht genug Freizeit, um sich schlecht zu fühlen. Durch den Schlag auf den Kopf hatte es wohl in den letzten Minuten einige hellere Augenblicke erlebt, doch schon jetzt fühlte der Streiter Innos', wie sich der Wahnsinn wieder wie eine gnädige Decke über seine Wahrnehmung und sein Denken senkte. Er seufzte erleichtert. Keine Schuldgefühle mehr, keine Minderwertigkeitskomplexe, keine unnötigen Gedanken und Sorgen.
Freudig quiekend rannte er nun dem Ball hinterher. Sie spielten in Unterzahl, doch das konnte man durch fehlenden Einsatz locker wettmachen. Er stürzte sich in das Getümmel, das sich in dem vie zu schmalen Gang gebildet hatte. Das Knäuel aus Knochen und Irren platzte auseinander, als jemand auf die geniale Idee kam, einem der Piraten den Kopf abzureißen und ihn in die Richtung zu werfen, aus der sie gekommen waren. Alle stürzten sich auf den vermeintlichen Ball. Nur Schmok, der zufrieden grinste und den zeternden Murray in der Hand hielt und Yenai, der zu langsam von Begriff gewesen war, blieben allein zurück. Der Drachenjäger rappelte sich sofort auf und Yenai folgte ihm, weil er nicht allein bleiben wollte. Die beiden rannten die Treppe zum Oberdeck hinauf. Ein schöner Konter, doch leider schlief auch die gegnerische Abwehr nicht. Zwei Skelette hatten den Trick durchschaut und versuchten nun, den Angriff mit allen Mitteln zu stoppen. Gleich würden sie wohl zur Blutgrätsche ansetzen, das gefiel dem Paladin ganz und gar nicht. Also beschloss er, die Sportart zu wechseln. Wo wurde denn weniger hart gefoult? Achja, genau...
Fremdartig klingende Worte drangen aus seinem Mund, als er sich an diese uralte, fast vergessene Sprache erinnerte. "Pick and Roll!", brüllte er seinem Mitspieler zu und stellte sich dem ersten Piraten in den Weg, der Schmok attackieren wollte. Das Skelett war nicht annähernd so schwer wie er, es prallte ab. Blitzschnell rollte sich Yenai ab und rannte weiter, um sich an der Baseline anzubieten. Der Drachenjäger, welcher gerade von dem zweiten Verteidiger angegriffen wurde, passte dem edlen Recken und verhinderten Basketballspieler zu. Dieser stand nun nur noch weniger Schritte seitlich vom Korb, setzte zum Dunk an und...kletterte. Der vermeintliche Korb entpuppte sich erstens als Schiffsmast und zweitens als ziemlich hoch. Doch das konnte die Hochstimmung des Streiter Innos' nicht trüben, als er endlich Murray in den Ausguck schmetterte und triumphierend brüllte. Sieg!

Schmok

chmok war fassungslos: Wie konnte man nur so blöde sein und mit einem Schädel Korbball spielen?: "Yenai! Du Dödel!" - "Hä? Was´n?", schrie der Innos´ler vom Mast, welche er gerade herunter kletterte. "Jetzt hast du den Schädel im Ausguck… und? Fällt dir was auf?" - "Ich kann dir von hier oben in den Ausschnitt gucken und deine haarig-männliche Brust sehen?". Erschrocken bedeckte Schmok seinen Kragen mit der Hand und keifte zurück: "Nein! Der Schädel? Wo is der Schädel?" - "Ich hab angenommen, dass der Schädel wieder zurück aufs Spielfeld fällt." - "Tut er aber nicht…" - "Moment, ich hol ihn grad!" - "Ja nix Moment! Die restlichen Piraten kommen wieder!"
Wie auf das Stichwort gewartet, erklang ein schriller Schrei von der Tür aus, die zum Unterdeck führte. Kurz darauf erschein ein aufgeregt mit den Armen rudernder Scatty, der schnell die Tür hinter sich schloss, sich dagegen stemmte und irgendwas von einem Captain Himbeer rief, der sich tapfer den Piraten stellte, um den Anderen Zeit zu verschaffen. Doch scheinbar war Captain Himbeer nicht der Beste, was das untote-Piraten-Aufhalten anging, denn urplötzlich wurde der Templer mitsamt der Tür fortkatapultiert und landete irgendwo quiekend auf dem Deck in einem Bündel zusammengerollter Taue, wo er sich spontan und unglücklich mit dem Zeigefinger verknotete und nun für immer ein Leben inmitten des Taus fristen musste. Grausam…
Doch Schmok hatte keine Zeit, mit Scatty zu fühlen. Denn die Tür wurde von niemand Geringerem aufgestoßen, als den Skelett-Piraten persönlich, die sich nun wie eine quellende popelgrüne Eitermasse, die aus einer triefenden und entzündeten Rattenbiss-Wunde kam, aus den Tür schälten. Lecker…
Instinktiv und organisatorisch hoch mobilisierend, wie Schmok nun mal war, schrie er Yenai zu: "Schnell, hol den Schädel! Ich versuch sie aufzuhalten… die ganze Horde… Verdammt! Immer ich!". Doch der Lee wäre kein Optimist, wenn er jetzt sich jetzt nicht zusammengenommen hätte, sein Schwert gezogen hätte… und es flüchtend auf die Piraten warf: "Yenai, warte auf mich!". Schwungvoll warf sich Schmok ebenfalls an den Hauptmast und krabbelte, was das Zeug hielt: "Schnell, wir müssen vor den Piraten auf dem Krähennest sein, damit wir etwas gegen sie in der Hand haben und sie uns nicht hemmungslos zerquetschen können!". Alle ihre Kräfte mobilisierend, kletterten die beiden an dem Hauptmast empor. Die Piraten hatten die Lage sofort erkannt und die von Yenai zu Boden geblockten Skelette verrieten ihnen, was die Sterblichen vorhatten. Es dauerte nicht lange, bis die ganze Mannschaft ebenfalls an den Hauptmast gesprungen war und Schmok und Yenai verfolgten. Doch hatten die Piraten Heimvorteil, den sei gekonnt ausspielten, indem sie ihr spielendes Wissen über das Spielfeld spielend spielen ließen. Denn die Piraten wussten, wie man halbwegs anständig auf das Krähennest kam, und das waren nun mal die Kletter-Netze, die jeweils an Back- und Steuerbord angebracht wurden, um besser auf das Krähennest zu kommen. Gleich zu mehreren warfen sie sich an die Klettermaschen und peilten ebenfalls den Mast an. Die prekäre Lage ließ Schmok schwer schlucken, von unten näherte sich ein Haufen wütender Piraten, während die Piraten in den Netzen bedeutend schneller, weil komfortabler unterwegs waren.
Es bedurfte einer Lösung. Und zwar schnell. Doch woher nehmen? Nun, das wusste Schmok auch nicht… also nahm er einfach das herabhängende Seil, das einige Schritte neben ihm hing - das würde sich er auch den Zweck erfüllen, so glaubte Schmok. Also warf er sich wagemutig und mit einem Schrei, der wohl mit Fug und Recht als Begründung der Oper gezählt werden darf, in das Seil. Er ließ sich von dem Seil auf die andere Seite in Richtung der Kletternetze schwingen und ließ am Scheitelpunkt los, um sich heroisch an die Innenseite der Netze zu katapultieren. Jetzt würde er den kletternden Piraten, der genau gegenüber von Schmok auf der Außenseite war, gepflegt ins Meer ballern. Und schnell ebenfalls auf dem Netz hinauf klettern.
Das jedenfalls hatte er vor. Ob er es schaffte, war jedoch eine gaaaanz andere Frage…

Yenai

enai war glücklicherweise noch nicht weit abgestiegen, als er den Befehl zur Umkehr erhalten hatte. Nun hatte er das Krähennest wieder erreicht und überlegte, wie er wohl die Piraten davon abhalten konnte, ihm zu folgen. Vielleicht konnte er Innos dazu überreden, ihnen den Himmel auf den Kopf fallen zu lassen? Doch nein, den würde der Paladin selbst auf den Kopf bekommen. Ein besserer Einfall musste her. Auch den Mast umzusägen schien nicht sehr sinnvoll, da unten noch mehr dieser grauenhaften Untoten warteten. Allerdings konnte er die Netze durchschneiden. Dann mussten sie den Mast hinaufklettern und waren viel langsamer. Fröhlich machte er sich daran, die dicken Taue mit seinem heiligen Besenstiel zu durchtrennen. Allerdings musste er bald feststellen, dass er furchtbar lange zum Schneiden brauchte. Er kam fast nicht voran. Eigentlich kam er gar nicht voran, wenn man es weniger optimistisch sah. Merkwürdig. Dieser Stiel war doch heilig, wie konnte er dann an einem solchen einfachen Strick scheitern?

 

Hier, an diesem Ort des Bösen, schienen teuflische Schutzzauber das Schiff zu schützen und selbst der dem Besen innewohnende Kraft Einhalt zu gebieten.
Der Streiter Innos fühlte eine Welle der Panik in sich aufwallen. Sie würden alle sterben und Murray würde die Welt ins Verderben stürzen! Doch nein, so leicht ließ sich ein heiliger Krieger nicht entmutigen. Hastig kramte er seinen Notvorrat an Haarbällchen heraus. Ein Glück hatte er sich zwei Stück gestohl...aufgespart! Gierig verzehrte er einen der kostbaren Leckerbissen. Sofort wurde die Welt fröhlicher. Das mussten ganz besonders gute Haare gewesen sein. Das triste Grau des Herbsthimmels wandelte sich in tausend schillernde Regenbogenfarben. Das Schiff schwankte stark, die Köpfe der Piraten blähten sich auf und Murrays Schädel, der zu seinen Füßen lag, verwandelte sich in einen riesigen Echsenkopf, der mit der Zunge nach ihm schnappte. Kreischend duckte Yenai sich in eine Ecke, doch war der Korb zu klein, um Deckung vor den Tentakeln zu finden, die aus dem Ohr des Kapitänsschädels wuchsen.
Jemand brüllte etwas, das sich anhörte wie das Brummen, das eine Fleischwanze ausstößt, bevor sie sich auf ihre Beute stürzt. Noch dazu hörte er ein Krachen und Knirschen, das Schiff neigte sich ein letztes Mal und blieb dann still - und schräg. Der Paladin spähte über den Rand und sah Land vor dem Bug. Merkwürdig, warum fuhr das Schiff übers Land? Und warum war ihm so schwindlig? Nein! Er durfte nicht einschlafen! Dann hatten sie ihn, das durfte nicht geschehen. Erst musste er sich diese Bestie in Kapitänsschädelgestalt vom Hals schaffen. Mit einer fast übermenschlichen Willensanstrengung packte er Murray, warf ihn leicht in die Luft und drosch den zeternden Untoten dann aus einem plötzlichen Reflex mit dem geheiligten Besenstiel davon. Erleichtert ließ er sich auf den Boden sinken. Die Welt war gerettet.

the Holk

er plötzliche Ruck und anschließende Stillstand des Schiffes weckte Holk aus dem Dämmerzustand, in den er in den vielen Tagen seiner Gefangenschaft gesunken war. Waren sie endlich angekommen? Das wurde auch Zeit! Erfreut registrierte das grüne Ungetüm, dass es nicht gefesselt war. Auch schienen keine Bewacher anwesend zu sein, vermutlich hatte der Lärm auf dem Oberdeck etwas damit zu tun. Neugierig kletterte er die Treppen hinauf, um gerade noch zu sehen wie ein laut schreiendes Etwas in hohem Bogen aus dem Krähennest flog. Was immer es sein mochte, offenbar war es wertvoll: Die gesamte Mannschaft machte Anstalten, das Schiff zu verlassen und dem Ding zu folgen.
Das war die Gelegenheit! Keiner würde merken, wenn ein großer, grünhäutiger Holk sich unauffällig zur skelettierten Mannschaft hinzugesellte und sich in einem günstigen Moment davonmachte. Oder doch? Vielleicht war es besser, es nicht darauf ankommen zu lassen. Behände schwang er sich über die Reling und kletterte dann unter Zuhilfenahme sämtlicher Körperteile den flachen Hang hinauf, auf dem das Schiff fest steckte. Die Umgebung war übersät mit spitzen kleinen Steinen und die Luft roch seltsam trocken - beinahe verbrannt. Er kannte diesen Geruch. Offenbar hatte die Strömung das Schiff der untoten Idioten wieder dorthin getrieben, wo sie herkamen: In die Nähe des Minentals. Das war nicht unbedingt schlecht, hier war es sicher schwer, ihn zu verfolgen. Er konnte in der Ferne die Berge ausmachen. Sicher konnte man sich dort gut verstecken. Doch wohin dann? Er konnte schwerlich sein ganzes Leben auf der Flucht verbringen, und wer würde sich schon eines armen großen grünen Mannes erbarmen und ich aufnehmen? Ratlos kickte er einen runden, weißen Stein davon. Vielleicht sollte er - Holk stutzte. Hatte dieser Stein gerade Verwünschungen ausgestoßen, als er weggetreten wurde? Er nahm ihn auf und erstarrte. Erstaunlich! Das war kein anderer als Käpt'n Murray. Was der wohl hier machte? Der Kapitän schien leider nicht die Absicht zu haben, ihm das zu erzählen, vielmehr erging er sich in Flüchen und Beschimpfungen. Seufzend steckte ihm das grüne Monster einige Steine in den Mund, steckte ihn in die Hose und rannte dann weiter. Man konnte ihn auch noch später verhören, wichtiger war nun, weg von diesem Ort zu kommen.

Bloodflowers

o war der Holk? Wo waren seine Gefährten?
"Ja bei Adanos wo verdammt bin ich?"
Der Söldner schüttelte seinen schmerzenden Kopf und öffnete langsam die Augen. Beim umsehen erkannte Bloody das er hier unter Deck auf einem Schiff war. Stückweise kam seine Erinnerung wieder. Zuletzt hatte der Lee mit seinen Gefährten den Schädel Murray hinauf gekickt. Danach war Bloody gegen die Wand geprallt. Es schien als sei er bis eben ohnmächtig gewesen. Naja es schien nicht nur so, so war es gewesen.
Der junge Mann tastete seine Stirn ab, eine kleine Beule hatte er davon getragen. Wie so oft schon in seinem noch jungen Leben. Ein Wunder nur das der Söldner bisher noch ohne bleibende Schäden blieb.
"Ohman, jedes Mal isses derselbe besch*****e Schmerz!" sprach er, rieb sich die Stirn und raffte sich auf.
"Man sollte Spielfelder ohne Banden erfinden... so wie beim Eishockey!" hatte er wirklich keine bleibenden Schäden?...
Mühsam schleppte sich Bloodflowers die Stufen hoch, die Beine wollten irgendwie nicht so recht, fühlten sich an wie Blei.
Tapp... tapp... tapp
Die letzte Stufe war erklommen und Bloody verließ den Aufbau auf dem Achterdeck und starrte hinab aufs Oberdeck. Überall standen ratlose Skelettpiraten umher und wussten nicht so recht was sie als nächstes tun sollten.
"Was denn mit euch los? Schlecht geschlafen? Zu heiß gebadet?" wenigstens konnte er schon wieder Grinsen. Gemütlich(und grinsend) schlenderte Bloody hinab und gesellte sich zu dem ersten Maat.
Becks: "Der Käpt'n ist weg... und der Grünling auch!"
Bloodflowers schaute an sich herab und bemerkte das die Verwandlung wieder eingesetzt hatte, er sah beinahe wieder aus wie ein Wolf. Und damit nicht genug, die Verwandlung schritt weiter voran. Die letzten Schritte Richtung Becks konnte Bloody nur auf allen Vieren gehen.
Der Kapitän war also weg. Eigentlich nicht so wichtig, wichtiger war das Holk weg war.
"Wo ungefähr sind sie hin?"
"Dort, dort wo die Orks hausen!" Becks zeigte an ein entferntes Ufer.
"Und warum segelt ihr Waschlappen nicht hinterher und holt euren Käpt'n zurück?"
"Weil ihr Helden unser Schiff seeuntauglich gemacht habt!" Becks war leicht verärgert und der Wolfs-Söldner wurde auch sofort etwas kleinlauter.
"Ach was, wir finden schon ne Lösung..." entgegen aller Hoffnung hatte Bloody Hoffnung. Komisch aber wahr!
Eine Weile herrschte Schweigen, Bloody merkte wie die Verwandlung seine Stimmbänder veränderte. Bald schon würde er nicht mehr sprechen können. Wenn er also eine Idee loswerden wollte... dann müsste ihm schleunigst überhaupt erstmal eine einfallen.
Und Augenblicke später zischten auch schon elektrische Ströme durch des Söldners Hirn und die zweieinhalb (jahaa so viele sind's^^) grauen Zellen arbeiteten heftig. Bloody hatte eine Idee!
Schnell rief er sie Becks zu, bevor ihn seine Stimme verlassen konnte. Der erste Maat traf die nötigen Vorkehrungen.
Einige Zeit später setzte sich das Schiff doch tatsächlich in Bewegung. Aber wie nur war so was möglich? Waren Adanos, Beliar und Innos zugleich aus ihren Reichen empor gestiegen und setzten das Schiff in Bewegung?
Naja so ähnlich zumindest muss es gewesen sein, denn Bloody's Plan war wirklich nicht sehr clever.
Becks: "Kräftiger pusten!!!" trieb der Maat seine Matrosen an. Jeder der Skelettpiraten hatte ein Stück Stoff in den Händen und pustete hinein. Ja saperlot, der Plan sah doch tatsächlich vor, das die Piraten in Stofffetzen pusteten um das Segel zu ersetzen. Unfassbar, aber es klappte. Wahrscheinlich doch der Einfluss der Götter!
Der Tavernenwolf indessen, stand auf dem Achterdeck bei Becks und beobachtete alles. Inzwischen war der Mond aufgegangen und Bloody ließ ein kämpferisches Heulen los. Naja, dumme Angewohnheit der Wölfe den Mond anzuheulen, Bloody bildete da keine Ausnahme. Endlich erreichte das Schiff den Strand und Blood sprang sogleich von Bord. Er patschte durchs seichte Ufergewässer und hatte kurze Zeit später wieder festen Boden unter den Pfoten. Der Wolf schüttelte sich und hielt seine Schnauze in den Wind.
Ich find dich schon Holk und wenn es ewig dauert!...

Schmok

"a!", schreckte der Drachenjäger hoch. Warum, wusste er selbst nicht. Immerhin hatte er bis vor wenigen Sekunden noch tief und fest geschlummert. Ist wohl das falsche Wort - es war mehr eine Zustand nichtvorhandenen Bewusstseins infolge eines harten Schlages gegen den Kopf, was eine Blutunterversorgung des Gehirns nach sich zog, welches wiederum genervt auf eine Pause von diesen ständigen Demütigungen bestand. Das Gehirn hatte sich beruhigt und nahm seinen Betrieb wieder auf - so oder so ähnlich musste es gewesen sein, malte sich Schmok aus.
Jetzt hieß es erstmal Orientierung suchen. Und wo fand man die meistens, außer im Sonderangebots-Sechserpack bei Linky? Genau! Überall da, wo Schmok nicht ist! Also machte sich Schmok schnell daran zu verschwinden, in der Hoffnung, die Orientierung würde sich wieder an diese Stelle trauen. Dann würde er bestialisch über sie herfallen, sie knebeln, in ein Einmachglas tun und mitnehmen.
Scheinbar hatte Schmok entgegen Bloodflowers doch Schäden davongetragen. Ob das aber erst nach dem Sturz war, darüber lässt sich streiten…
Nach einigen Minuten Wartens auf die Orientierung beschloss Schmok, dass ihm die Erinnerung doch erstmal eher weiter helfen würde. Was war passiert? Nachdem Schmok mit Elan vom Hauptmast mithilfe eines Seils in Richtung Kletternetze geschwungen und gesprungen war, trennten ihn nur noch wenige Meter von den rettenden Sisal-Strängen, als das Schiff von einem starken Ruck durchzogen wurde. Das Schiff muss gegen die Küste geknallt sein oder so. War ja auch egal - was wichtiger war, war, dass sich die Kletternetze plötzlich von Schmok entfernten, was zur Folge hatte, dass Schmok die Netze nicht mehr erreichte. Ein fallender Sturz (höh?) war die Folge. Und Schmok konnte sich eigentlich nur noch daran erinnern, wie er auf ein paar von den Piraten gelandet ist. Als er nach dem Aufprall realisierte, dass die Typen sicherlich nicht sehr erfreut darüber sein würden, rettete er sich noch ein paar Meter weiter hinter ein paar Fässern (die obligatorisch überall rum stehen, wo man sie braucht - besonders gilt das für Meister der Tarnung, wie Schmok nun mal einer ist…). Gut - lassen wir die Wahrheit sprechen. Bei der Flucht ist Schmok gegen eines dieser Fässer gerannt, ist reingefallen, umgefallen und ist dann mit einem Fass auf dem Kopf übers Deck geirrt, während Laute wie "Mama?", "Yenai?" oder "Verfluchter Dreckmistnocheinssapermentverdammt!" von sich gab. Irgendwo hat sich das Schicksal dann dieser erbärmlichen Abfolge erbarmt und ließ Schmok gegen die Seite einer Treppe laufen, wo das Fass zerbrach und Schmok bewusstlos zusammensank - bis eben.
Hey! Dachte Schmok - mit der Erinnerung war auch die dumme Orientierung wieder da. Das war ja wohl mal wieder ein Geniestreich der seinesgleichen suchte. Schmok hatte die Orientierung damit reingelegt, indem er so tat, als würde nach der Erinnerung suchen. Die Orientierung, gutmütig wie sie nun mal meist ist, wollte Schmok wahrscheinlich beim Suchen helfen, und schon hatte er sie. Nur war sie schnell genug, dass Schmok sie nicht ins Einmachglas stecken konnte. Egal, der Platz war ja eh schon reserviert - für ein wenig Zeit, wenn Schmok mal wieder länger schlafen wollte…
Er war also an der Treppe, wie er langsam mitbekommen hatte. "Stimmt sogar - da oben ist das Steuer. Toll, da wär ich auch allein drauf gekommen…"
Doch für Selbstverfluchungen blieb jetzt keine Zeit - er musste die Anderen suchen. Am Besten er würde den jungen, blassen Mann da drüben fragen, der, nebenbei gesagt, ganz schön dünn auf den Rippen war: "Entschuldigen sie?" - "Höh?" - "Ich suche jemanden." - "Schön." - "Es handelt sich dabei um einen Irren mit einem Besenstiel, einen Bekloppten mit Alkoholsucht und einen Wahnsinnigen mit imaginären Freunden." - "Ja das ist ja mal eine verdammt gute Gesellschaft, sag ich mal so. Und sie sind?" - "Ich bin der Bematschte mit der multiplen Persönlichkeit." - "Glückwunsch! Wir sind ein paar minderbemittelte Untote ohne Selbstego, die das Pech hatten an einen Kapitän zu geraten, der idiotische Welteroberungspläne hegt." - "Das hört sich auch nicht schlecht an; wir sollten eine Selbsthilfegruppe gründen. Aber was ihre Frage angeht, der Einzige, der hier gerade lang kam war so eine Abart von einem Hund, der is von Deck. Wir müssen leider auf unseren Kapitän warten." - "Da frag ich mal salopp: Wieso?"