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Beinahe der gesamte Wald war zerstört worden wegen eines Kampfes, bei dem keiner der beiden gewonnen hatte. Doch es gab einen hämisch lachenden Dritten......


Luciens Augenlieder begannen zu zucken, dann regte sich wieder eine Zeit lang nichts mehr.
Plötzlich riss er die Augen auf und schnappte tief nach Luft.
Doch etwas war anders an ihm.
Seine Augen, sie waren schwarz......


Bibel des Schicksals, Eintrag Nr. 861945633

Und ER ward wiedergeboren in eines Menschen Körper,
betet ihr Menschen.
Betet euer letztes Gebet.


Kapitel 3: Chaos

Krigga
"ER"

rigga öffnete die Augen.

Wo war er hier ?

Er stand inmitten eines dichten Waldes, die Sonne schien wärmend auf sein blasses Gesicht und ein wohltuendes Lüftchen streichelte sanft über seine nackte Haut. Seine Rüstung, sie war verschwunden. Der Druide trug keine Kleider am Leibe, er war komplett nackt.

K: Hallo ?

Rief er erwartungsvoll ins dichte Grün hinein, aber eine Antwort ertönte nicht Nur das Gezwitscher von ein paar Vögel erklang in der Ferne.
Vielleicht....war das hier Innos Reich ? Oder gar doch das von Beliar..... .
Er fühlte sich so wohlig warm, konnte dieses wunderbare Gefühl nicht in Worte fassen und wollte es auch gar nicht. Er hatte es satt nach Erklärungen und Antworten zu suchen wie in seinem bisherigen Leben, all dieses nutzlose umherstreifen, wieso das alles. Hier.....es musste einfach das Paradies sein. Noch nie in seinem Leben hatte sich der Gildenlose so gut gefühlt.
Das Schicksal der Menschen auf Erden kümmerte ihn nicht mehr, alles was ihn immer belastet hatte war egal, war wie weggefegt.

Etwas stupste ihn von hinten an. Erwartungsvoll wandte Krigga seinen Blick nach hinten und..........seine Pupillen erweiterten sich, sein ganzer Körper war wie gelähmt, denn all das bezaubernde Grün verschwand mit einem male und wurde ersetzt durch ein Meer von grellen Lichtstrahlen. Es kam ihm so vor, als ob er einen tiefen Brunnen mit atemberaubender Geschwindigkeit hinabstürzen würde.
Doch da, in der Ferne erstrahlte ein konstanter Lichtpunkt der sich beängstigend schnell näherte und kurze Zeit später tauchte sein ganzer Körper in dieser Lichtquelle ein und so schnell wie es geschah war es auch schon wieder dunkel.
Zaghaft öffnete er die Augen und erblickte dunkle Wolkenmassen die sich hoch über ihm zusammentürmten, Blitze zuckten und Regen fiel in Strömen auf den kalten, matschigen Erdboden hinab.
Wo immer der Druide auch gewesen war, jetzt war er nicht mehr da. Er war zurück, da wo er herkam. Er konnte sich nun auch wieder erinnern was überhaupt geschehen war.
Der Kampf, die Verwandlung.....Lucien.
Ein brennender Schmerz durchzuckte seine Glieder als Krigga versuchte seinen Kopf aufzurichten um die Wunde in seiner Brust zu begutachten, doch da wo eigentlich eine klaffende, blutüberströmte Eintrittsstelle des Schwertes sein sollte, war nun eine hässliche Narbe. Das Fleisch darum wirkte wie verbrannt, angekokelt.
Wie konnte das sein, warum war er nicht gestorben, dann hätte er das elendige Schicksal der Welt wenigstens nicht mehr mitbekommen.


L: "Dachtest du ich lasse dich frei ?"


Ertönte eine tief und grollend klingende Stimme hinter ihm, die in des Druiden Geist einschlug wie ein Blitz in einem Baum.
Nein, nicht schon wieder, warum um alles in der Welt war er nicht tot, warum hatte ER ihn nicht gehen lassen.
Fragen über Fragen die er sich selbst beantworten konnte.
Krigga hatte ihn belogen, gedemütigt und in eine winzige Zelle eingekerkert, sodass er nichtmal genug Platz zum atmen hätte haben können.
Dies ist zwar unrelevant bei einem Wesen das keine Luft zum überleben braucht, aber trotzdem.
ER wollte seine Rache an dem Geschöpf verüben, dass ihn so hintergangen hatte.
Es war ein Mensch der die Gottheit besiegt hatte, ein bestimmter Mensch.
Krigga.
Und nun war diese Kreatur zurückgekommen und hatte wahrscheinlich nur eins im Sinn.
Zerstörung, die des einen und die aller anderen Menschen.

Den Kopf gesenkt richtete sich der schwarze Seraphin auf und richtete seinen Blick auf IHN.
Was ?
Das war doch....Lucien...oder doch nicht ?

Lucyel

: "Na, überrascht mich zu sehen ? Wohl kaum....."
Du hättest ahnen können, dass du mir zuviel Platz gelassen hast in deinem Körper. Zuerst bedienst du dich meiner Kräfte und dann lässt du es zu, dass das Schwert deines Gegners deine Brust samt dem Bannstein durchbohrt.
Dummer Mensch.
Aber egal, ich sollte mich über deine Fehler freuen, nicht wahr ? Ich bin wieder frei....ich bin hier mit all meinem Hass und mit all meiner Macht und du wirst das alles miterleben dürfen !"


Lästerte ER über sein ihm hilflos ausgeliefertes Opfer.

Krigga schüttelte nur immer wieder den Kopf und fuhr sich durch sein strähniges, fettiges Haar.
Nicht, nein, er wollte das ganze nicht erleben.
Furcht, beklemmende Angst, ihm wurde schlecht, seine Beine begannen zu zittern. Er fühlte sich wie durchgekaut und wieder ausgespuckt.


K: "Du...du...warum kannst du mich nicht einfach töten ?"


L: "Der Tod ist ein Segen mein Lieber, glaubst du etwa ich gönne dir diesen Segen ?
Neeein, hehe, du wirst hier bleiben und das sehen, was noch kein anderer vor die gesehen hat.
Oder kennst du jemanden der schon mal den Untergang einer ganzen Rasse gesehen hat ?
Hehe, ich glaube nicht ...hehe."


Auf Kriggas schwitzendem, mit Angstfalte übersäten Gesicht machte sich ein schmutziges, einfältiges Grinsen breit.


K: "Doch.....ich....ich habe gesehen wie deine Rasse unterging und du mit ihr. Und ich muss sagen, es war ein herrliches Gefühl !"

L: "SCHWEIG !"


ER war kein besonders sanftmütiges Wesen, anderen unsagbare Schmerzen zuzufügen war sein Hobby, wie für einen anderen kochen oder stricken.
Argwöhnisch riss er seine Hand empor und ließ eine verheerende, dunkle Energieladung los die Krigga über dem Knie traf. Der Knochen zersplitterte, die Haut wurde zerfetzt und ein verzerrter Schrei gellte auf.
Wimmernd lag der Druide am Boden, Tränen und Speichel flossen zu Boden und vermischte sich mit dem sauren Regenwasser. Das hielt er nicht aus, diese Schmerzen waren unvorstellbar, und nichtmal der Tod würde ihn befreien können, denn aus der Wunde strömte kein Blut. Sie war mit einer dicken, schwarzen Kruste überzogen.

Ein von tiefster Verzweiflung bewegter Teil seines Gehirns sagte dem schwarzen Seraphin, mach das du hier wegkommst, vielleicht lässt er dich ja gehen.
Also bohrte er seine Finger in den feuchten Erdboden und robbte durch den Matsch.


L: "Was wird das ?
Hast du keine Lust mehr dich mit mir zu unterhalten ?
Hast du denn gar keine Fragen wie es mir erging in diesem beschissenen Bannstein ?

Nein ?

Nun, egal, ich bin leider eine sehr unterhaltungsfreudige Person. Ich werde dir erzählen wie es war.....eingesperrt in diesem magischem Kerker. Du kommst dir so vor, als ob dein ganzer Körper von dicken schweren Ketten zusammengeschnürt würde, das ist nicht angenehm....das kannst du dir wohl vorstellen.
Aber was noch schlimmer ist, ist der Gedanken das man von demjenigen getragen wird, der einen verraten und hinterrücks eingesperrt hat.

 

Du warst einer von unserer Rasse, ich habe dir all meine Liebe geschenkt....und das einzige was du im Sinne hattest war mein Untergang.
Wie unartig du doch warst.
Das geziemt sich nicht für einen Seraphin.
DU BIST UND BLEIBST EIN JÄMMERLICHER MENSCH !"


Mit diesen Worten packte ER die schwarzen Flügel Kriggas und riss sie ihm kaltblütig aus dem Leibe.
Wieder ertönte ein schmerzverzerrter Schrei, doch diesmal nicht so laut. In des Gildenlosen Körper war nicht mehr genügend Kraft dazu.
Plötzlich wurde er von einem matt schimmernden schwarzen Kraftfeld umgeben und in die Luft gehoben. Sein kraftloser Körper schwebte einige Meter entlang auf einen Baum zu, ER steuerte des Menschen Körper genau auf einen Hakenähnlichen Ast zu und ließ Krigga genau auf diesen zuschweben.
Diesmal ertönte kein Schrei als das Holz durch seinen Körper durchfuhr, und kurz darauf wieder ausdrang.

L: "Du siehst nicht besonders gut aus mein Armer. Keine Angst, du wirst schon nicht sterben, solange ich noch bei Kräften bin erhalte ich dich am Leben, auch wenn ich dir bloß deinen Kopf lasse, du wirst trotzdem noch immer sehen können was mit deiner Rasse geschieht.
Aber was anderes....seh ich nicht schick aus ?"

Krigga keuchte.....schweiß lief ihm von der Stirn und rann in seine Augen.
L: "Ich muss sagen, der Körper in dem sich meine Seele gebündelt hat sieht schick aus. Wie hieß dieser Menschling vorher ?"


Krigga hob sein Haupt und betrachtete IHN zum ersten mal genauer. Er war also in den Körper Luciens geschlüpft und hatte ihn bis auf ein paar kleine Veränderungen gleich gelassen.
Seine Augen waren rabenschwarz, wie die eines jeden Seraphins. Auch die mit dunklen Federn behangenen Flügeln ragten aus seinem Rücken heraus.
Und die ehemals rote Haarpracht des Hünen war nun schneeweiß. Die Farbe der Unschuld.
Was für eine Ironie.....

K: "Lucien....er hieß Lucien...."


L: "Ah, du machst endlich den Mund auf. Wunderbar, dann bin ich nicht so einsam.
Lucien also....hmmm...ich weiß nicht, klingt so....menschlich und vor allem sehr feminin.
Dann muss ich mir eben einen anderen Namen einfallen lassen....dieses ewige...ER....IHN...macht mich nämlich wahnsinnig. Seitdem man mir meinen alten und wahren Namen geraubt hat, weiß keiner so recht wie man mich nennen soll. Eine sinnlose Entscheidung der Weltengötter damals. Sie hatten damit versucht mich in Vergessenheit geraten zu lassen.
Symbolisch natürlich.
Naja, egal.....wie wärs mit...ja...
Lucyel !

Das klingt doch schon mehr nach Gottheit.
Findest du nicht ?"

K: "Was hast du vor du Drecksack ?"

L: "Hehe, das hast du noch nicht begriffen ...oder verdrängst du es nur ?"
Du hast meine gesamte Rasse ausgelöscht, mein Planet ist vom ewigen Rat der Gezeiten zerstört worden.
Lucyel hat sein neues Zuhause gefunden, hehe !
Dein Planet ist groß und geeignet für meine neue Rasse.
Ein paar Kleinigkeiten müssen natürlich abgeschafft werden. Die Menschheit, die Fauna, die Flora...dann ist das hier der perfekte Nistplatz für meine Brut und mein Glanz wird im neuen Licht erstrahlen."

K: "Du bist wahnsinnig....glaubst du die hiesigen Weltengötter werden das zulassen ?"

L: "Hehe, nein...aber meine Ankunft kam so schnell, die werden erst merken das sie verloren sind wenn es zu spät ist, denn alle Weltengötter haben ein und denselben Schwachpunkt.
Sie können nur existieren wenn man an sie glaubt.....und wenn alle Menschen auf diesem Planeten ausgerottet worden sind......sind sie nutzlos.
Ihre Macht wird schwinden und sie werden sich innerhalb von Sekunden in Nichts auflösen.
Und dann ist all das hier mein.....hehe, und niemand kann mich stoppen !"
K: "Guter Plan....hattest wohl viel Zeit zu überlegen !"

L: "Ja das hatte ich, jede Sekunde meines Lebens in diesem Bannstein habe ich damit verbracht für diesen Moment meine Kräfte zu sammeln. Ich werde euch alle auslöschen....und du bist life dabei !"


Mit diesen Worten bildete sich wieder ein schwarzes Energiefeld um Krigga und er schwebte empor, höher als jeder Baum, höher als so mancher Berg und kam dann zum Stillstand.


L: "Sei doch froh, du hast Logenplätze für den Weltuntergang, hehe !"

Da saß er nun, gefangen in einer Blase aus dunkler Materie und war machtlos Lucyel zu stoppen. Krigga musste mit ansehen wie seine Rasse ausgelöscht wurde. Seine Freunde, seine Wälder, all die Tiere. Dies war das Ende.


Unten am Erdboden stand ER.
Lucyel.

Mit erhobenen Händen und entschlossenem Blick richtete er seinen Blick gen Himmel und rief hinauf zu den Wolken


L: "Kommt, kommt ihr Kräfte der Jahrhunderte und vereint euch zu einem einzigen Schlag, bündelt euch zu einer gewaltigen Energiemasse die nur ein Ziel hat.
Die komplette Zerstörung.
Die Welt wird in Schutt und Asche liegen, Himmel und Hölle werden ins Chaos gestürzt, die Götter vertilgt.
Ich werde der alleinige Herrscher sein !
Kommt, kommt ihr Mächte der Finsternis und lasst es uns vollbringen, ich werde wieder Herr über ein ganzes Volk sein und nun....."


Plötzlich bildete sich ein sandkorngroßer, dunkler Materienpunkt über Lucyel.


L: "sprecht euer letztes Gebet..."

Krigga
Die Apokalypse

er winzige dunkle Fleck explodierte.

Aus ihm strömte ein Meer aus dunklen Flammen, es war, als ob eine schwarze, brennend heiße Flut über die ganze Welt hinüber schwappen würde und Krigga musste von weit oben beobachten wie alles was Leben bedeutete unter dieser schwarzen Flut verschwand. Khorinis......zerstört....die Berge...von der Druckwelle zerfetzt....die Menschen...am lebendigen Leibe verbrannt....
Die komplette Erdbevölkerung...ausgelöscht.
Es war nichts mehr übrig außer eine verkohlte Erdkruste, eine kahle Wüstenlandschaft auf der nichts mehr gedeihen konnte außer die Brut Lucyels.
Alles war vernichtet.
Armageddon war vollbracht.
Milliarden Wesen hatten ihr Leben gelassen, die Götter wurden als nutzlose Relikte ins Nichts verbannt.
Himmel und Hölle löschten einander aus.
Die Konstante LEBEN war nicht mehr länger existent.
Der ewige Kreis des Lebens öffnete sich und das Unendliche zog sich zu einem Punkt zusammen.
Ein Punkt namens Lucyel.

Hämisch grinsend kauerte Lucyel am Boden, es war vollbracht.
Der blaue Planet ist tot,
es lebe der schwarze....

Das Energiefeld welches Krigga umgab wurde schwächer und sank langsam gen Erden hernieder. Behutsam landete er einige Meter neben Lucyel.
Sein ganzes Leben zog an ihm in Bruchteilen von Sekunden vorbei.
Die ganzen Morde, der Hass, es gab nichts was ihm wirklich viel bedeutet hatte außer seine Tiere und seine Pflanzen....die Menschen haben ihm eigentlich nie viel bedeutet.
Früher, früher schon....als er noch ein glücklicher Mensch war.
Meditate, aPe, Bullit, Neck, Mylana......all diese Menschen hatten ihm einmal etwas bedeutet. Warum hatte sich das geändert ?
Er konnte sich nicht mehr daran erinnern.
Niedergeschlagen kniete er sich auf den Erdboden...was war das ?
Vorsichtig tastete er sich an seinem Gürtel entlang zu seinem Gesäß und ergriff etwas.
Es war die letzte Waffe die ihm noch blieb.....die kleine Armbrust mit nur einem Bolzen darin.
Was sollte er damit schon gegen eine Gottheit ausrichten können.
Selbst wenn er schwach war weil er sich gerade ziemlich verausgabt hatte, ein kleiner Bolzen konnte nichts ausrichten.