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Ohne Zeit zu verlieren ließ er sein Schwert, welches er von einem der Händler in Gorthar hatte, wieder in der Scheide verschwinden und betrachtete den Raben.
Dieser kehrte ihm den Rücken zu und flog auf den nächsten Baum, dort blieb er wieder hocken damit ihm Lucien folgen konnte.


Flieg nur mein kleines Vögelchen, flieg und bring mich zu deinem Meister. Bald schon werde ich dich in seinem Blut ersäufen.


Lucien

Das geflügelte Wesen

hne ein Geräusch zu verursachen landete der Rabe auf einem dürren Zweig eines kargen, blattlosen Bäumchens. Vor ihm lag eine dicke Nebelwand, hinter ihm ein Steinfeld auf dem eine Gestalt durch die Nacht wandelte. Lucien war dem Vogel blindlings gefolgt, er hatte keine Ahnung wo er sich befand und wusste nicht wohin man ihn führen würde, doch dies alles war ihm egal. Er handelte nicht mehr nach Vernunft, er handelte nach hassverfälschten Instinkten und diese sagten ihm: Folge dem Raben, er bringt dich zu dem Mörder deiner Schwester.
Schwer atmend kam der Hüne neben dem Raben zum Stillstand. War der Marsch hier zu Ende ?
Wenn ja, warum konnte er weit und breit nichts von diesem verdammten Krigga sehen ?

Vor ihm lag ein dichtes Nebelfeld, sollte er dort hineingehen ? Ratlos blickte er den Raben an, doch dieser deutete bloß mit dem Schnabel in Richtung Nebel.
Sollte er sich wirklich in diese graue Suppe wagen und wenn ja, würde dort Krigga auf ihn warten ?

Doch plötzlich begann sich die Nebelwand aufzulösen und vor ihm entstand eine Art Pforte, Lucien warf noch einen letzten Blick zu dem Raben und marschierte dann weiter. Was würde ihn hier wohl erwarten....
Als er die Pforte durchschritten hatte schloss sich die Nebelwand wieder hinter ihm wieder nahtlos und vor ihm lag der wohl beeindruckenste Wald, den er jemals gesehen hatte.
Hier wuchsen Pflanzen die ihm völlig fremd waren, die Bäume hatten meterdicke Stämme und ragten bis in den Himmel. Dies war eindeutig das Reich dieses Druiden, es passte zu ihm wie die Faust ins Auge, denn hier hatte er die absolute Kontrolle.
Aber Lucien hatte ebenfalls vorgesorgt, bevor er seine Schwester beerdigt hatte, hatte er noch ihren Magieabsaugapparat an sich genommen, so hatte er zwei dieser mächtigen Waffen, auf jedem Arm eine.
Damit konnte er Zauber ausführen, die jegliche Vorstellungskraft übertrafen, Meere aus Feuer und Eis, Blitze würden auf die Erde zucken wie Regen und der Erdboden würde sich spalten.
Kein Mensch auf diesem verdammten Planeten wäre in der Lage Lucien jetzt noch aufzuhalten, aber er wusste nicht, dass es kein Mensch war gegen den er antreten musste.


Nach einigen Minuten Marschzeit blieb der Hüne ruckartig auf einer großen Lichtung stehen, in der Dunkelheit erkannte er einige Meter entfernt eine Gestallt auf einem Stein hocken, sein Schritt wurde wieder schneller, doch als plötzlich die Wolken das Mondlicht durchdringen ließ blieb Lucien erneut stehen.

Das war nicht Krigga.
Was war das ?


Die Haut dieser Gestallt war mit schwarzen Adern durchzogen, seine Haare waren ebenfalls schwarz und hingen herab, so dass man sein Gesicht nicht erkennen konnte, doch das seltsamste waren die zwei Gebilde die hinter seinem Rücken hervorschauten. Als ob dieses Wesen Flügel hätte.


L: "Wer bist du und wo ist Krigga ?"


Rief der Hüne, aber eine Antwort bekam er nicht, es ertönte bloß ein leises, hyänenartiges Lachen, welches nicht verstummen wollte.

L: "WER VERDAMMT BIST DU ?"
WO IST KRIGGA ?"


Krigga
Asche zu Asche

ämisch grinsend hockte der schwarze Seraphin da und würdigte seinem Gegner keinen Blick, dieser Narr hatte doch keine Ahnung.
Die dunkle Macht durchfloss Kriggas Körper bereits zu lange, sein Verstand war vernebelt und getrübt, ER hatte sich bereits in ihm eingenistet. Sein Geist war gespalten, der Druide kämpfte gegen sich selbst an um nicht vollkommen SEINER Macht zu verfallen, denn dann wäre alles verloren.
Er musste bloß noch diesen einen Kampf gewinnen, dann würde er IHN wieder aus seinem Körper vertreiben und alles wäre wieder vorbei. Er musste sterben, Lucien musste sterben.

K: "Er sitzt vor dir du blinder Narr !"

L: "Nein, du bist nicht Krigga, du bist etwas anderes...."

K: "Kennst du Krigga ?"

L: "Ich habe ihn gesehen....."

K: "Du hast einen Dreck gesehen, du hast einen Teil von ihm gesehen....den menschlichen Teil !"

L: "Was bedeutet das ?"

K: "Du begreifst wohl nicht..."

-Krigga hob seinen Kopf und gab sein, mit schwarzen Äderchen durchzogenes Gesicht preis und starrte Lucien mit seinen toten, leeren Augen an-

K: "Ich bin der wahre Krigga !"

L: "Du bist ein geflügelter Dämon, mehr nicht !"

K: "Es ist erbärmlich wie du versuchst die Tatsachen zu verdrängen. Du dachtest immer kein Mensch könnte dich besiegen, vielleicht mag das stimmen, aber jetzt hast du es nicht mehr mit einem Menschen zu tun."

L: "Was bist du dann ? Eine Kreatur Beliars ?"

K: "Hehe, nein, ich bin kein Diener eines irdischen Gottes.
Ich war ein Mensch wie du.
Dann wurde ich wiedergeboren in einem fremden Reich,
einem Reich das nicht auf diesem Planeten liegt.
Ich bin die Schöpfung eines Gottes, dessen Grausamkeit deine in den Schatten stellt.
Ich, bin der letzte schwarze Seraphin..."

-Krigga erhob sich und präsentierte seine, mit schwarzen Federn behangenen, Flügeln in voller Pracht-

K: "und du bist Geschichte..."

L: "Es ist mir scheißegal was du bist, ich habe dein Blut gesehen und alles was blutet kann auch sterben.
Bei meiner verstorbenen Schwester, ich werde deinen Kopf mit bloßen Händen zerquetschen !"

-Krigga zog sein Schwert Shadowbane-

K: "Es wird mir eine Ehre sein dein Blut zu trinken."

Bibel des Schicksals, Eintrag Nr. 861945632

Und zwei Welten schickten ihre Söhne in den Krieg,
ein Krieg, der das Schicksal einer ganzen Welt beendete
Und eine neuen Welt wird auferstehen.
Es ist besiegelt.


Lucien

a standen sie nun, die gefürchtetsten Kämpfer zweier Rassen und starrten sich voller Hass an, beide waren sie bereit an ihre äußersten Grenzen zu gehen, würden alles tun um ihren Gegner leblos am Boden liegen zu sehen. Der Zeitpunkt an dem sie das Schicksal dieser unseren Erde besiegeln würden, rückte von Sekunde zu Sekunde näher. Je mehr Hass und Frust sich in ihnen anstaute, desto größer wurde das Verlangen den ersten Schritt zu tun.
Lucien musste an seine Schwester denken, wie sie grausam verunstaltet in seinen Armen gelegen hatte und ihren letzten Atemzug machte, bevor sie der Dolch dieses Bastards in die Hölle hinab riss Es war als ob sie ihm die ganze Zeit über etwas zuflüstern würde, als ob sie aus einem anderen Reich zu ihm sprechen würde. -Töte ihn, töte ihn, tu es für mich-
Der Satz wiederholte sich immer und immer wieder in seinem Kopf und so konnte er sich nicht mehr zurückhalten, der Kampf fand seinen Anfang.

Ln: " STIRB DU BASTARD

 

Mit diesen Worten hob er abrupt beide Arme in die Höhe, die beiden Magieapparaturen auf seinen Händen begannen leicht blau zu leuchten, diese beiden Waffen konnten in Kombination ein wahres Armageddon auslösen. Gleißend helle Energieladungen sammelten sich in Luciens Handflächen an, die so groß wurden, dass sie die gesamte nähere Umgebung ausleuchteten. Ruckartig bewegte er seine Arme wieder in die waagrechte und führte besagte Energiefelder zusammen.

Die Auswirkung war verheerend.
Schon beim kleinsten Kontakt der Ladungen loderten Flammen auf und als sie sich dann komplett überschnitten schoss eine gewaltige Masse an Flammen aus Luciens Handflächen in Richtung Krigga.
Es war ein Meer aus Flammen, die alles was sie berührten innerhalb Bruchteilen von einer Sekunde verbrannten. Das Feuer hatte den Druiden schon fast erreicht, als dieser blitzschnell sein schwarzes Schwert zog und einen Hieb von oben nach unten mit aller Kraft vollführte. Die Folge daraus war für Lucien unerklärbar, das Flammenmeer teilte sich genau vor seinem geflügelten Feind und schoss links und rechts von ihm in den Wald hinein, wo es noch einige Sträucher und Bäume verschluckte und dann erlosch.
Unmöglich, alles war verkohlt, verrußt und verbrannt, bis auf dem kleinen Flecken Erde und dem Mann der darauf stand. Krigga.
Ohne jedes Anzeichen von Erleichterung, dass er in den Flammen nicht umgekommen war, steckte dieser sein Schwert wieder zurück in die Scheide, blickte Lucien an und rief.

K: "Erster Versuch."


Doch auch wenn Lucien noch immer etwas unklar war, wie die Vereitelung seiner Attacke gerade von statten gegangen war, ließ er sich dadurch nicht einschüchtern. Er hatte mehr als nur einen mächtigen Zauberspruch auf Lager.
Der Vorteil dieser Magieabsaugmaschinen war, dass sie keine geistige Kraft in Anspruch nahm, die Sprüche waren in kleinen Fokussteinen gespeichert, die sich durch ein Artefakt im Inneren der Apparatur immer wieder erneuerte. Und so präsentierte Lucien alles was er auf Lager hatte.


Schwarze Wolken türmten sich am Firmament und ließen das silberne Mondlicht nicht passieren, die Erde bebte unter dem Zorn des Hünen und ein Sturm von gewaltigen Ausmaßen kam auf.
Es war als ob der Planet letzten Tag erleben würde, Blitz zuckten auf und Feuer regnete vom Himmel, der Erdboden spaltete sich und Risse durchzogen beinahe den gesamten Druidenwald. Sturmböen rissen ganze Bäume aus und der Regen erstarrte zu abertausend kleinen Eiszapfen die alle so spitz wie geschliffene Klingen waren.
Lucien wirkte unzählige Sprüche fast zur selben Zeit auf, damit hätte er eine ganze Armee vernichten können, doch als sich die Rauchwolken lichteten und die schwarzen Wolkengebilde genau so schnell verschwanden, wie sie gekommen waren, erkannte man im fahlen Mondlicht eine Gestalt in der Luft schweben.
Wer sonst außer der schwarze Seraphim könnte es sein, sonst war niemand hier, sonst hätte niemand überleben können. Alles um ihn herum war zerstört, der einst so prächtige Wald war so weit das Auge reichte verwüstet und dem Erdboden gleich gemacht worden.

Mit sanftem Flügelschlag landete er wieder behutsam und seine mit schwarzen Federn behangenen Flügeln passten sich wieder seinem Körper an.

K: "Zweiter Versuch."

Ln: "Wie....du...."

K: "Wie ich das überleben konnte ? Glaubst so ein paar kleine Naturkatastrophen können mich aufhalten ? Anscheinend hast du in diesen seltsamen Geräten auf deiner Hand keinen wirklich brauchbaren Spruch, also würde ich dir empfehlen es mit dem zu versuchen, was du wirklich kannst !"

Ln: "Das werde ich auch, das einzige was du drauf hast, ist mit deiner seltsamen Magie alles abzuwehren....
WEHR DAS HIER AB


...brüllte Lucien und spurtete auf Krigga mit gezogenem Schwert zu. Sein Gegenüber tat es ihm gleich, doch blieb er regungslos stehen und wartete bis der Hüne ihn erreichte.
Der mächtige Zweihänder Luciens sauste auf den schwarzen Seraphin mit voller Wucht hernieder, er hatte schon fast die Größe einer Orkwaffe und war ebenso schwer, doch in den Händen des rothaarigen Kriegers sah die Klinge aus, als ob sie vom Gewicht her einem Holzschwert entsprach.
Krigga hob Shadowbane, welches ein Einhänder war und fing den Hieb ab.
ER FING DEN HIEB MIT EINER HAND AB !
Bei jedem anderen wäre das Handgelenkt jetzt zu tausend Splitter zermalmt worden und diesen wuchtigen Hieb hätte er sowieso nicht überlebt, aber Krigga.....
Luciens Blick wurde immer verzweifelter, er setzte immer und immer wieder nach, sein mächtiges Schwert konnte bis jetzt noch jede Abwehr durchbrechen, aber diesmal nicht.
Der Druide bewegte sich nicht einmal, er parierte bloß die Hiebe mit einer spielenden Leichtigkeit, als ob er absolut keinen Wiederstand spüren würde.
Doch sein gegenüber verausgabte sich mehr und mehr, Schweißperlen liefen ihm über die Stirn und er keuchte, als ob er gerade einmal um ganz Khorinis gelaufen wäre.
Die Hiebe kamen nun langsamer und nicht mehr so kraftvoll, Luciens Bewegungen wirkten verkrampft und unkoordiniert, nur sein eiserner Wille motivierte ihn noch das Letzte zu geben.
Erneut folgte ein schwacher Hieb, aber diesmal trat Krigga einen Schritt zurück und der Hüne ging zusammen mit seinem Schwert zu Boden.
Schwert atmend kniete er vor dem schwarzen Seraphim und würdigte ihm keinen Blick.


K: "Dritter Versuch......war das alles ? Hattest du nicht einmal mehr drauf, oder liegt es daran, das ich soviel mächtiger geworden bin ?"

Ln: "Du.....verdammter...Bastard, kein fairer Kämpfer.....du...du bist kein fairer Kämpfer......"

K: "Und das sagt mir gerade der ruchloseste Mörder der mir je unter die Augen gekommen ist."

Ln: "Ich werde dich......vernichten....du wirst....in der Hölle schmoren, hust.."

K: "Du kannst doch nichtmal mehr dein Schwert heben, sieh es ein. Du hast verloren, ich werde leben, du wirst sterben. Sei doch froh, dann kannst du in der Hölle mit deiner Schwester fangen spielen, hehehe.... !"

Mit diesen Worten verpasste Krigga dem Hünen einen dermaßen starken Fußtritt, dass dieser im Hohen Bogen durch die Luft segelte und gegen einen angekokelten Baum prallte. Lucien war am Ende.


Krigga

tolz breiteten sich die Flügen des Seraphins aus, er war sich seines Sieges absolut sicher. Dieser einst so starke Gegner konnte sich kaum noch auf den Beinen halten, er klammerte sich an einem Baum fest um nicht umzukippen, richtig erbärmlich sah er aus. Wie gern würde Krigga nun seinen Gesichtsausdruck sehen, doch leider stand Lucien mit dem Rücken zu ihm gewandt, aber egal.....Hauptsache er stirbt.
Lautlos erhob sich der geflügelte Druide in die Luft und zog sein Schwert, es war an der Zeit dies zu tun, für das er geschwitzt, gelitten und geblutet hatte. Wenn Lucien nicht mehr war, konnte er endlich diese verfluchte Last, die er in dem Bannstein auf seiner Brust mit sich schleppen musste, los werden und sein Leben würde wieder normal werden. Verachtend blickte er von oben auf seinen Gegner herab, zog sein Schwert und brüllte:

K:"STIIIIIIIIRB !"

Im Sturzflug raste Krigga mit gezogenem Schwert auf den Hünen herab, es war vorbei, aus, Schluss.....glaubte er.....
Doch war Lucien noch nicht ganz am Ende.
Kurz bevor ihn Shadowbane durchbohren konnte, mobilisierte er noch einmal all seine Kraftreserven, packte sein Schwert und erhob es gegen seinen heranfliegenden Feind....

Ln: "Nicht ohne dir !"


Der Schock war so groß, dass alles in Kriggas Augen wie in Zeitlupe verlief.
Es war zu spät, er konnte nicht mehr abbremsen, ....zwei Schwerter......zwei Wesen.....
Zwei Wunden......
Die eine Waffe tötete den anderen, die andere würde eine ganze Welt vernichten.

Shadowbane bohrte sich durch Luciens Herz, stieß hinten wieder heraus und nagelte ihn am Baum fest.....doch sein Schwert traf eine ganz andere Stelle.
Luciens Klinge prallte auf den schwarzen Edelstein, den der Seraphin in seine Brust gebrannt hatte auf, welcher in tausend Einzelteile zersplitterte und dem Schwert den Weg durch des Druiden Körper hindurch gewehrte.
Blutverschmiert trat die breite Klinge wieder aus Kriggas Rücken aus und er sackte zu Boden.
Ungläubig wanderte sein Blick von dem fahlen Gesicht Luciens hinab auf die am Boden liegenden Bannsteinsplitter, das war das Ende, wie konnte er nur so unvorsichtig sein.

K:"NEEEEEEEEEIIIIN !!"


Doch das half auch nichts mehr, die eingesperrte dunkle Energie schleuderte das Schwert aus seinem Körper und schoss dann in einem dicken, geradlinigen Strahl aus Krigga heraus........und traf genau den am Baum lehnenden Lucien.
Die dunkle Materie riss ein Loch in dessen Bauch und drang in ihn ein, umgab seinen Körper mit schwarzen Energieblitzen und brachte sämtliche Gliedmaßen zum zucken.
Krigga hingegen schlug regungslos am Boden auf und blieb liegen. Ein Träne bahnte sich noch einen Weg über seine Wange bevor er seinen letzten Atemzug machte, dann war es still.