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Krigga
Jagd über den Dächern Gorthars

it sorgenvollen Blick betrachtete Krigga seine Rüstung. Die Hitze und der Aufprall hatte einen Teil der schwarzen Beschichtung weggebrannt, aber Brach sei Dank hat die Zux Robe darunter die tödlichen Temperaturen weitgehend absorbiert, trotzdem schmerzte seine Brust. Aber wenigstens hatte sein Plan funktioniert, die beiden hatten sich getrennt. Lucia schwang sich gerade an der Hausfassade
empor aufs Dach, nun musste er sie nur weit genug weglocken und dann fertig machen, ohne ihren Bruder war sie ihm unterlegen. Und so begann die Jagd. Krigga spurtete über die Dächer hinweg, Lucie gleich auf den gegenüberliegenden Häusern. Wurfdolche surrten durch die Luft, doch beide Gegner waren dermaßen schnell, dass keiner traf. Die Geschosse bohrten sich in vor und hinter ihnen in die Dachschindeln, zischten an ihren Körpern haarscharf vorbei, doch wussten sie beide das dies keinen Sinn hatte, keiner würde den anderen treffen.
Lucia sauste hinter einem Schornstein vorbei, hinter dem zweiten, hinter noch einen.....ruckartig kam Krigga zum Stillstand. Wo war sie hin ? Als sie hinter dem letzten Rauchfang verschwand kam sie nicht mehr hervor, sie musste sich dahinter verstecken, vielleicht war ihr ja die Puste ausgegangen ? Aber wenn sie denken würde, dass Krigga untätig bliebe, hatte sie sich geschnitten. In den Händen des Druiden sammelte sich grüne Energie, schwer kontrollierbare Ladungen zuckten in Form von kleinen Blitzen wild umher. Der Floralball hatte nun die
gewünschte und tödliche Größe erreicht, anvisieren, kurz tief einatmen, Schuss.
Mit atemberaubender Geschwindigkeit raste die grünleuchtende geballte Ladung Natur auf den Schornstein zu, traf mit einem ohrenbetäubenden Knall auf und zerlegte das Gebilde in seine Einzelteile. Zersprungene Ziegelsteine schossen durch die Luft gefolgt von Rußfontänen und Leimbrocken. Da wo sich gerade eben noch ein Rauchfang aus dem Dache erhoben hatte, war jetzt nur mehr eine Rauchwolke zu sehen. Langsam lichtete sich die dichte Ansammlung an Staubpartikeln und zum Vorschein kam, nichts.
Verdammt, wo war sie hin ?


Lucien und Lucia

hne ein Geräusch zu verursachen schoss Lucia hinter Krigga in die Höhe, sie war schneller als er dachte. Noch im Flug holte sie mit dem rechten Bein aus und traf den Gildenlosen mit voller Wucht am Kreuz. Ein Schlag der ihn quer über das Dach segeln ließ und er dann knapp vor dem Abgrund zum Stillstand kam.
Lucia betrachtete die Überreste des Schornsteins, ihrem Verstand sei Dank, sonst hätte sie das wohl nicht überlebt. Aber lange blieb dieser Waldgeist nicht liegen, er stand bereits wieder aufrecht, doch befand er sich am Rande des Daches, eine ausgezeichnete Position, aus Lucias Sicht. Blitzschnell griff sie zu einem Wurfdolch und schleuderte ihn gen Krigga, dieser riss seinen Umhang in die Höhe und man konnte nur mehr erkennen, wie der Dolch unter dem schwarzen Stoff verschwand. Im ersten Moment war sie sich nicht sicher ob ihre Waffe getroffen hatte, aber auf einmal verlor der Druide sein Gleichgewicht und stürzte hinab auf die Straße. Getroffen, diesen Sturz konnte
er nicht überleben.
Stolz und siegessicher spazierte sie zum Rand des Daches um sicher gehen zu können, ob der Bastard verreckt war. Vorsichtig neigte sie sich mit dem Oberkörper über die Kante und zuckte sofort wieder zurück, denn ein schwarzer Blitz raste hinauf, an ihr vorbei und landete sanft einige Meter weiter entfernt. Sie tastete ihr Gesicht ab, eine blutige Spur zog sich von der Wange bis zum Haaransatz, hastig wandte sie sich um und erblickte Krigga mit ihrem eigenen, blutigen Wurfdolch in der Hand.

K: "Suchst du den ?"

Zornig ballte der Rotschopf ihre Hände zu Fäusten, was bildete sich dieser Kerl ein, so ein hübsches Gesicht wie ihres durfte man einfach nicht verunstalten, das ließ sie ihm nicht durchgehn.
Entschlossen hob sie ihre rechte Hand und richtete sie gegen ihren Gegner, denn auch sie hatte so eine Magieabsaugapparatur, wieder begann ein keiner Stein auf der metallenen Platte zu glühen und entfachte einen gewaltige Sturmfaust, welche Krigga sofort wegfegte, als ob er eine Feder wäre. Brutal wurde er in die Höhe geschleudert und verlor jegliche Kontrolle über die Flugbahn, denn die starken
Windböen gaben hier den Ton an, nicht er. Ohne sich dagegen wehren zu können sauste er auf einen nahegelegenen Kirchturm zu und krachte durch die hölzerne Verkleidung des Spitzdaches hinein. Unsanft landete er am Boden und rang nach Luft.


Krigga
Inferno/Studegards Experiment

er Turm einer Kirche Innos, hier lebte seit einiger Zeit Studegard, ein einsamer, alter hoher Novize dessen sehnlichster Wunsch es wäre, Magier zu werden. Doch man hatte ihn nie dazu auserkoren und das, obwohl er Innos schon so lange treu war. Mittlerweile hatte er es schon aufgegeben die hohen Mitglieder anzubetteln, er hatte sein Schicksal selbst in die Hand genommen und eine Forschungsarbeit für die Stadtwache übernommen. Er hatte eine Vereinbarung mit ihnen getroffen, schaffte er es dieses explodierende, schwarze Zeug zu erschaffen, dann würden sie dafür sorgen, dass er im Kreise der Magier aufgenommen werden würde. Deswegen arbeitete Studegard schon seit mehreren Monaten an diesem Projekt, das schwarze Pulver funktionierte bereits seit einiger Zeit, doch musste er für die Ritter viele Fässer voll davon produzieren und das war weitaus aufwendiger als er sich das vorgestellt hatte, aber bald war es geschafft. Noch ein Fass mehr und dann war es soweit, er würde es den Lords dieser Stadt höchstpersönlich übergeben und dann bekäme er denn Rang eines Magiers, die Vorfreude auf die neidischen Blicke der anderen Novizen fraß ihn von Innen auf. Die Pläne des hohen Novizen waren so perfekt ausgearbeitet, und jetzt das......

Vorsichtig näherte er sich dem gerade hereingeplatzten schwarzen Typen, der am Boden lag und nach Luft rang. Wo kam der denn her, war er vom Himmel gefallen? War es ein Bote Innos ? Nein, dafür war er zu finster, vielleicht war es ein Bote Beliars.....
Neugierig beugte er sich über den Fremden und starrte ihn an.

Krigga fiel es noch immer schwer Luft zu holen, der Aufprall hatte ihm sogar für kurze Zeit das Bewusstsein geraubt, aber jetzt war er wieder voll da. Langsam öffnete er die Augen und nahm als ersters nur Umrisse war, doch allmählich wurde alles klarer und er konnte auch den Typen erkennen der ihn anstarrte, dem Schicksal sei Dank, es war weder Lucien noch Lucia.

S: "Öhm, hi, wie geht es dir ?"

Fragte Studegard zögerlich, doch der Gildenlose beachtete ihn nicht, sondern blickte an ihm vorbei auf das Loch in der Dachfassade. Der Mond schien hell heut Nacht.

S: "Was is jetzt, wer bist du und wer soll die Reparaturen bezahlen ?"

Kriggas Blick schweifte wieder auf den Störenfried, er wollte ihm schon eine abfällige Bemerkung an den Kopf schmeißen, als sich plötzlich eine Silhouette vor das Mondlicht drängte, welche auf den Druiden herabschoss. Er brauchte nicht lange um zu begreifen, dass es sich um Lucia handelte. Hastig rollte er sich zur Seite, bevor das Knie der Göre die Stelle des Bodens zerbersten ließ, auf der Kriggas Kopf soeben noch gelegen hatte. Aber sie zertrümmerte nicht nur den Boden, auch der Fremde dem diese Behausung hier gehört war sofort tot, Genickbruch.

Sofort erhob sich der dunkle Krieger wieder und nahm Kampfhaltung ein.

K: "Nicht schlecht meine Kleine, aber jetzt gibt's Haue !"

La: "Ach ja ? Du glaubst doch nicht echt das du mich schlagen kannst.... "

K: "Doch, und da dein Brüderchen weit und breit nicht zu sehen ist werde ich zuerst dich ins ewige Nichts schicken, ihm dann deine Leiche vor die Füße legen und anschließend ihn beseitigen.

Ln: "Zu dumm das dein kleiner Plan nicht klappt......"

Ein zweiter Schatten schoss durch das Loch in der Decke und landete dumpf am Parket. Lucien, verdammt.

K: "Kannst du nicht da bleiben wo du nicht störst ?"

Ln: "Ich werde doch mein kleines Schwesterchen nicht im Stich lassen."

La: "Ich hätte ihn auch ohne deine Hilfe geschafft !"

Ln: "Ich weiß, aber wir wollen ja nicht, dass du noch mehr Narben in deinem süßen Gesicht abkriegst !"

La: "Ach halt doch die Klappe, lass uns den Kerl töten und dann nen Happen Essen gehn."

Ln: "Wird gemacht mein Schwesterherz ."

Und damit griffen sie an, der Raum war zu klein um sie aufteilen zu können, sodass Krigga nur mit einem der beiden kämpfen musste. 2 Einhänder und ein gewaltiger Zweihänder hackten auf den Druiden ein, der sämtliche Hiebe mit seinem Speer zu parieren versuchte, doch war diese Vorgehensweise sinnlos. Wären die beiden schlechte Kämpfer sähe die Lage anders aus, aber beide beherrschten ihre Kampfart perfekt und somit war es an der Zeit für Krigga Schläge einzustecken. Man hörte nur mehr das Klirren von Klingen die aufeinander prallten, begleitet von hin und wieder auftauchenden, schmerzverzerrten Ausrufen, des in die Enge gedrängten Gildenlosen. Während er damit beschäftigt war die Angriffe von Lucia abzublocken, musste er immer wieder den Schwerthieben Luciens ausweichen, doch leider gelang ihm das nicht so wie er wollte. Eine offene Wunde am Oberschenkel, eine gebrochene Rippe, zahlreiche blaue Flecke und Blutergüsse und noch einige Kratzer dazu später, bekam der Druide einen entscheidenden Hieb ab. Während Lucia ihn mit ihren Doppelschwertkünsten beschäftigte, schnellte die Breitseite des Schwertes von Lucien auf seinen Rücken zu und traf ihn mit voller Wucht. Unvorstellbar starke Schmerzen durchzuckten seinen Körper, er ließ seinen Speer fallen und brach auf dem Schreibtisch des gerade eben verstorbenen Studegard zusammen. Krigga konnte sich nicht mehr bewegen, die Schmerzen raubten ihm den Verstand, seine Instinkte spielten verrückt, das einzige was ihm durch den Kopf ging war Wut, Wut auf sich selbst und vor allem auf diese beiden Bastarde.

Ln: "Hat unser Freund etwa ein Wehweh ?"

La: "Haben wir dir etwa weh getan, hehe .

 

Ln: "Ich glaube wir sollten einen Heiler rufen."

La: "Dafür ist es wahrscheinlich schon zu spät, wir sollten ihn nicht leiden lassen !"

Ln: "Genau, das wäre doch unmenschlich, am besten wir zertreten seinen Kopf, dann ist er sofort tot."

La: "Und dann rauben wir ihm seine Magie, damit kann ich sicher ein paar Tiere in den Tod schicken oder Bäume Menschen zerfetzen lassen."

Ln: "Hehe, genau und jetzt bereiten wir dem ganzen ein Ende...."

Während sich die beiden unterhielten schossen Krigga Tausend Gedanken durch den Kopf, wie konnte er ihnen entkommen, was sollte er tun, warum war er überhaupt hier, sollte das hier sein Ende sein ? Noch hinzu kamen die neu aufgenommen Informationen, die er aus einem am Tisch liegenden Notizbuch entnahm. Schießpulver, leicht entzündbar, gewaltige Explosion, Feuer, ...... einige Bruchstücke die er beim überfliegen des Textes behielt. Er hörte Schritte hinter sich, jemand kam auf ihn zu. Der Druide warf einen Blick auf die überall im Raum
stehenden Fässer. Das war vielleicht die letzte Chance diese
vermaledeiten Kreaturen mit sich in den Tod zu reißen.
Mit letzter Kraft hob er seinen schwachen Körper in die Höhe und wandte sich um, Lucien blieb stehen.

K: "Ciao, und guten Flug !"

Mit diesen Worten schoss Krigga einen Floralball auf eines der Fässer. Alle Augen betrachteten das grün schimmernde Energiegebilde, wie es durch den Raum surrte und das Behältnis traf. Es ging ganz schnell, die hölzerne Hülle wurde durchbohrt, das Schwarzpulver entzündete sich sofort und explodierte mit einem ohrenbetäubenden Knall. Die Flammen trafen wenige Augenblicke später sämtliche
anderen Schwarzpulverbehälter und somit entzündeten sich dreißig weitere Fässer.

Die Ausmaße waren verheerend.
Der Turm ging in einem Flammenmeer unter, die Druckwelle war so gewaltig, das die ganze Kirche und die umliegenden Gebäude dem Erdboden gleich gemacht wurden. Tausende Holzsplitter segelten durch die Luft, brennende Trümmer schlugen in die auch weiter entfernten Häuser ein, ein beachtenswerter Teil der Stadt wurde von den unbarmherzigen Flammen verschluckt und als brennende Einzelteile wieder ausgespuckt.
Existenzen wurden ausgelöscht, friedlich schlafende Menschen verbrannten bei lebendigem Leibe, Stadtwachen wurden in ihren eigenen Rüstungen gebraten, Kinder von brennenden Trümmern erschlagen.
Und das alles nur weil sich zwei Menschen einbildeten die Welt mit ihrer Grausamkeit zu beehren und weil ein Mensch sie umbringen wollte, nur damit er wieder frei sein konnten.
Deswegen mussten in dieser Nacht 15 Unschuldige ihr Leben lassen, wegen Leuten die es nicht einmal verdient hatten zu existieren. Zwei Fehlgriffe der Natur und ein Wesen, dass nicht einmal hierher gehörte, es gehörte in den Schlund der Hölle.


Lucien und Lucia

Der unfreiwillige Solist

as Bild das sich einem darbot war schrecklich, alles zerstört, überall lagen brennende Holzteile herum, von vielen Gebäuden waren nur mehr Gerippe übrig geblieben. Die Straßen waren mit Leichen gepflastert, in einem der Häuser konnte man durch das riesige Loch in der Wand eine blutüberströmte Frau erkennen, die sich schützend über ihr kreischendes Baby geworfen hatte, die Mutter würde nie wieder ein Wort von sich geben.....

Einige Meter weiter entfernt von der Kirche, die mittlerweile nicht
mehr erkennbar war, war ein einst sehr schöner Garten. Früher beneidete jeder die Besitzer dieses prachtvollen Grundstückes um ihre saftig grüne Wiese und um ihre wunderschönen Akazien. Jetzt war der größte Teil des Rasens verbrannt und die schönen Blumen waren fast alle unter Holzsplitter begraben worden.
Inmitten dieses Gartens lag eine halbnackte Gestalt, das Gesicht konnte man nicht erkennen, da sie auf dem Bauch lag, aber schon allein an den Haaren und an dem Körperbau wusste man wer es war.
Luciens Kleider waren beinahe komplett verbrannt, das was noch an seinem Körper hing, waren zerfetzte Überreste der einst so teuren Bekleidungsstücke.
Sein Körper war übersäht mit Brandwunden, blutigen Kratzern und Aufschürfungen, jeder normale Mensch wäre an diesen Wunden schon längst gestorben. Aber nicht er, nein, das war nicht die Weise, auf die er abtreten wollte, es war noch nicht an der Zeit vor seinen Schöpfer zu treten. Entschlossen sammelte der Hüne all seine Kraftreserven zusammen, stemmte beide Hände gegen die verbrannte Erde und richtete sich auf. Kurz zuckte ein brennender Schmerz auf, Lucien blickte an sich herab und entdeckte eine Glasscherbe, die in seinem Bauch steckte. Ohne mit der Wimper zu zucken riss er sie aus seinem Körper und warf sie in die Büsche. Plötzlich schoss ihm ein Gedanke durch den Kopf, wo war Lucia ? Er hatte sie aus den Augen verloren, die Explosion, alles ging so schnell, er konnte nichts tun.
Aber sie war sicher am Leben, wahrscheinlich hockte sie irgendwo auf einem Dach und erfreute sich an dem Feuerchen, sie war immer diejenige die sich aus solchen Situationen spielend retten konnte. Sie war so akrobatisch und, ......sie fand immer die richtige Möglichkeit den herumfliegenden Trümmern zu entkommen.
Wahrscheinlich hatte sie sich an einen Holzbalken festgehalten und ist raus aus dem Turm, so musste es gewesen sein.
Ein leises Husten riss Lucien aus seinen Gedanken, er sah sich um und fand eine zweite Person, die im Garten lag, sie war es, es war seine geliebte Schwester. So schnell wie ihn seine Beine trugen humpelte er zu ihr hinüber und fiel neben ihr auf die Knie, nein, das konnte nicht sein, seine Augen mussten ihm ein Trugbild vorgaukeln.
Lucia war völlig nackt, all ihre Kleider die sie am Leibe getragen hatte waren verbrannt. Ihr Körper war vollkommen entstellt, man konnte keinen einzig heilen Fleck Haut mehr erkennen. Sie war übersäht mit Brandblasen und tausend kleinen Wunden, Hautfetzen hingen von ihrem Fleisch, doch das schlimmste war ihr
Gesicht. Die Explosion hatte ihre wunderschönen, feurig roten Haare verbrannt, zurück blieben nur angesengte Haarstummeln die den kahlen Kopf nur mehr spärlich bedeckten. Ein Ohr war komplett verkohlt und auch das restliche Gesicht war grässlich verunstaltet worden.
Aber sie lebte, sie lebte und das war das wichtigste. Behutsam nahm sie Lucien in den Arm und richtete ihren Oberkörper ein wenig auf, sie öffnete ihre Augen. Ihre Augen, sie waren so schön wie zuvor, sie strahlten und waren so lebhaft. Sie versuchte zu lächeln, ja, sie lächelte.

Ln: "Lucia, bitte, streng dich nicht an, ich werde das schon wieder
hinbekommen."

La: "Ich...."

Ln: "Sag nichts, ruh dich aus, ich suche einen Heiler und der wird das schon wieder hinbekommen."

La: "Bitte, ....bitte sag mir, seh ich noch so schön aus wie früher ?"

Lucien schluckte, seine Augen wurden wässrig und eine Träne rann über seine Wange hinab bis zum Kinn, wo sie dann auf Lucias Gesicht landete.

Ln: "Ja, ja du bist sogar noch schöner, du bist das schönste Mädchen auf der ganzen weiten Welt und wirst es auch immer bleiben !"

La: "Das freut mich, ich wollte nämlich immer nur für dich so schön sein, du sollst stolz auf mich sein, auf deine kleine Schwester."

Ln: "Das bin ich, aber bitte, halte durch, du darfst jetzt nicht aufgeben, ich bringe dich von hier weg und irgendwo anders werden wir dir dann einen hübschen Mann suchen, mit dem du dann dein Leben verbringen kannst. Du wirst lauter kleine Bälger zeugen, du wirst sehen, du wirst mindestens 10 Kinder haben."

La: "Ich will keinen anderen Mann, du, du bist der einzige den ich liebe und immer lieben werde, bitte, verlass mich nicht !"

Lucias Hand strich über die Wange ihres Bruders, ihr Lächeln wurde immer schwächer, aber sie lächelte. Das war es, was sie ihrem Bruder schon seit so langer Zeit sagen wollte und jetzt endlich hatte sie all ihren Mut zusammengenommen und ihm ihre Liebe gestanden, jetzt konnte nichts mehr passieren, sie würde glücklich werden mit ihm, irgendwo anders, irgendwo, wo sie in Frieden leben konnten. Alles würde gut werden, alles würde gut.....

Plötzlich riss sie die Augen auf und Bruchteile von Sekunden später steckte ein Dolch in ihrem Kopf.

Luciens Gesicht wurde mit Blut bespritzt, die Hand die gerade noch so sanft seine Wange gestreichelt hatte, sackte leblos zu Boden und die Augen die ihn so innig angesehen hatten, starrten kalt in den Himmel hinauf. Geschockt ließ er sie fallen, was war passiert, was, woher, wie.....eine Erinnerung aus alten Zeiten kam in ihm hoch, damals, als Lucia noch jünger war und sie immer auf seinen Schultern gesessen hatte. Sie sang immer nur ein Lied , ein Lied über einen der schlimmsten Kriege den es damals in ihrem Lande gab, aber aus ihrer Kehle klang der Text wie ein fröhliches Kinderlied. Sie konnte es so singen, als ob die Abschlachtung von Tausenden Menschen ein Freudenfest wäre, sie hatte nie begriffen was sie tat, wie sie Leuten damit verletzte, wenn sie ihre Familie ermordete, konnte gut von böse nicht unterscheiden.
Man hatte es ihr nie beigebracht, sie war ein unschuldiges Kind, dass sich in eine Welt verirrt hatte, in der man ihr eines reines Gewissen schwor, wenn sie nur genügend Gold erbeutete. Lucien wusste was er tat, er wusste wie viele Existenzen er bereits vernichtet hatte, aber sie....sie war doch so unschuldig.

Die Erinnerung verblasste wieder und die Realität kehrte zurück.

Da lag sie, das einst so schöne Mädchen, mit ihren strahlend blauen Augen, tot, getötet von einem Dolch, der Dolch eines Jägers.
Zögernd wandte Lucien seinen Kopf in die Richtung aus der die Waffe her kam, und da stand er, der schwarze Teufel umringt von Flammen.

Sein Arm war noch immer ausgestreckt und die Finger gespreizt, als ob er den Dolch noch immer steuerte. Langsam und zitternd senkte sich sein Arm und der schwarze Teufel trat aus den Flammen. Sein Umhang war bis zu den Schulterblättern abgebrannt, aber die Kapuze hatte er noch immer am Kopf.
Einige seiner Rüstungsteile waren abgesplittert oder beschädigt, Blut rann ihm aus den Mundwinkeln und aus ein paar anderen Wunden, er atmete schwer.
Doch dieser Bastard lebte, hinter ihm loderte das Feuer, doch sein Herz war ebenso kalt wie das Lucien's