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(Fortsetzung
von Seite 6)
Errol
isstrauisch
schaute sich der Rekrut in der Coragorns Kneipe um, einfach aus Prinzip.
Es war wie immer um diese frühe Tageszeit ziemlich leer, nur an
einem Tisch saßen Matrosen und erzählten spannende Geschichten.
Schon in seiner Kindheit hatte Errol statt seinen Eltern zu helfen,
viel lieber in der Kneipe gesessen und den Geschichten der alten Seebären
und Matrosen gelauscht.
Errol zog sich geräuschvoll den Schleim die Nase hoch, ein wunderbares
Mittel, um Aufmerksamkeit zu erlangen. Doch die muskelbepackten Matrosen
ließen sich davon nicht beeindrucken, vielleicht hatten sie ihn
gar nicht wahrgenommen. Als er genauer darüber nachdachte und sich
noch einmal die Oberarme der Seeleute anschaute, befand er, dass das
wohl auch besser war. Wahrscheinlich konnte auch nur einer dieser Muskelklumpen
ihn zerdrücken.
Nur einer, der nicht so stark wie die anderen, für Errol jedoch
immer noch sehr kräftig aussah, hatte ihn bemerkt, und warf ihm
ein paar neugierige Blicke zu.
Schüchtern setzte sich auf den letzten freien Stuhl am Tisch und
schaute hoch zu den laut prahlenden Matrosen. Er kam sich vor wie eine
Ameise, die zu Trollen hochschaute...
Auf einmal riss eine tiefe Stimme Errol aus seinen Tagträumereien
über die Geschichten der Matrosen. Was dachte der sich eigentlich?
Diese Freundlichkeit und Neugier erschreckte Errol. Und, igitt, Apfel,
dachte der denn, Errol würde g-e-s-u-n-d-e Lebensmittel essen?
"Behalt deinen Ökofraß", murmelte der Rekrut mürrisch
und schaute den Matrosen düster an.
Um es sich doch nicht mit solch einem Muskelpaket zu verscherzen, fragte
er "höflich" murmelnd: "Wie heißt du eigentlich?"
Am liebsten hätte Errol aus Trotz gesagt, dass er keinen Namen
habe. Doch er wollte ja höflich bleiben, angesichts der unmittelbaren
Gefahr, die von ihm und seinen Freunden ausging. "Ich heiße
Errol", nuschelte er in seinen Dreitagebart.
Erst nach ein paar Sekunden fiel ihm auf, dass sein Gegenüber irgendwie
komisch mit den Händen rumfuchtelte und seine Augen aufriss. Wollte
der ihn verarschen? Wollte dieser... Endiviensalat, dass er glaubte,
hinter ihm stünde ein Schattenläufer? Ha, nicht mit mir, dachte
sich Errol und ignorierte die Gesten des Matrosen.
Nun fiel dem Rekruten auf, was der Salat mit dem Händegefuchtelt
gemeint hatte: Ob er eine Zigarette kriegen würde. Das ging Errol
nun wirklich ans Herz. Er konnte sich nicht vorstellen, sich von einem
seiner geliebten Stummel zu trennen.
Doch was würde passieren, wenn er ihm keinen gab? Der Salat würde
seine starken Freunde rufen und... den Rest wollte sich der kleinwüchsige
Dieb gar nicht erst vorstellen.
Also grummelte er etwas unverständliches(es war auch besser, dass
es sein Gegenüber nicht verstand) und reichte ihm einen Stummel.
Endivion
war
hielt ihm Errol einen der Stummel entgegen, sah aber irgendwie nicht
wirklich glücklich dabei aus. Endivion wusste zwar nicht ganz,
was mit dem los war, aber so einen Stengel wies er natürlich nicht
ab . Er nahm ihn mit einem freundlichen Nicken an sich, steckte ihn
an und nahm genüsslich ein paar Züge. Wie lange er wohl schon
keinen mehr geraucht hatte, wunderte er sich, zog noch dreimal lange
an dem Stengel und blickte wieder in das Gesicht seines Gegenübers.
Dieser sah ihn mit einem Gesichtsausdruck an, der wie eine Mischung
von Freundlichkeit, Misstrauen und irgend etwas war, was Endivion nicht
klar hätte sagen können. Vielleicht hatte es etwas mit dem
Stengel zu den er zwischen seinem Daumen und Zeigefinger stecken hatte
und reichte ihn zurück.
Gierig, ganz nach dem Prinzip "Mein Schatz, mein Eigen", schnappte
er ihn sich und zog hastig an dem Stengel. Geben ist besser dann Nehmen,
dachte sich Endivion und versuchte auf ein Gesprächsthema zu kommen.
Könnte ihr mir nicht etwas von diesem Ort erzählen? Gibt es
außer eurer Miliz noch irgendwelche anderen Gruppen und wenn ja,
wo? Ich möchte mir mal gerne die Gegend etwas anschauen....
Endivion lehnte sich in seinem Stuhl zurück und legte beide Beine
verkreuzt auf den Tisch, während er auf die Antwort wartete.
Errol
achdem
Errol mehrere Gläschen Schnaps runtergeschüttet hatte lockerte
sich die Stimmung ein wenig. Er erzählte ein bisschen über
die Bürgerwehr und die Stadt Khorinis, nach einem weiteren Gläschen
wurde er lauter und erzählte über den Sumpf, Onars Hof, das
Minental, die neue Welt und die vielen Monster die er schon erschlagen
hatte. Über die redete er am meisten, eigentlich redete er nur
über seine Heldentaten. Er war beeindruckt von sich, was er für
eine blühende Fantasie hatte.
Später am Abend torkelte Errol lallend und fröhlich giggelnd
neben Endivion, der noch relativ beherrscht aussah zurück in die
Herberge von Hanna.
Endivion
is sie
den Weg zurück in die Herberge gefunden hatten, war es draußen
schon stockduster, Errol und Endivion hatten sich noch bei einigen Gläsern
Schnaps Vieles erzählt bzw. zusammen fantasiert. Ob die erzählten
Geschichten nun wahr waren oder nicht, war eigentlich gar nicht so wichtig,
wenn man so 5 Gläser Schnaps hinter sich hat und so hatten Errol,
Endivion und die anderen Matrosen ihre Geschichten immer weiter ausgeschmückt.
Obwohl sich Endivion sehr zusammenriss lallte er auch schon etwas, da
er auf der See eigentlich nie viel Alkohol getrunken hatte, dort musste
man immer voll da sein. Endivion winkte Hanna kurz zu und ließ
sich seinen und Errols Schlüssel geben. Er begleitete seinen torkelnden
Freund noch bis vor die Tür und verabschiedete sich dann, so aufrecht
es noch ging. Dann suchte er sein eigenes Zimmer auf und warf sich aufs
Bett. Was seine Arbeitssuche anging, war er heute nicht wirklich weit
gekommen, aber was solls, dachte er sich. Zeit hatte er nun genug, nur
etwas Gold wäre halt nicht schlecht gewesen, von wegen Essen und
Trinken.
Wenn morgen keiner auftaucht der was zu tun hat, schau ich mal zu Onars
Hof. Vielleicht haben die dort mehr zu tun, murmelte er vor sich hin.
Immerhin hatte er keine Lust darauf hier als Penner zu enden...
Errol
rrol
gähnte. Danach schaute er aus dem Fenster. Bestürzt stellte
er fest, dass es erst Mittag war, und gelob in Zukunft länger zu
schlafen. Er war ein Nachtmensch, und konnte die Sonne nicht leiden.
Er vermutete schon seit langem, dass sie etwas gegen ihn persönlich
hatte, denn wie sonst war es zu erklären, dass sie ihn immer blendete.
Und wo war überhaupt Endiviensalat, dieser Taugenichts? Die abartigsten
Verschwörungstheorien tanzten in seinem Kopf umher wie das königliche
Staatsballett von Myrtanaa: Wahrscheinlich hatte er sich davongeschlichen,
nachdem er sich Errols letzte Goldmünzen gestohlen hatte!
Mit einem hastigen Griff an den Gürtel, den er wie seinen geliebten
Helm nicht mal zum Schlafen auszog, stellte er zu seiner Beruhigung
fest, dass alles Gold noch da war.
Langsam torkelte der Rekrut aus dem Bett und zog sich an. Nachdem er
sich eine Zigarette gerollt hatte und einen Schluck aus seiner Flasche
Whisky genommen hatte, konnte es losgehen. Als er die Treppe hinabstieg,
überlegte er sich, wohin es eigentlich losgehen konnte.
Vielleicht zum Endiviensalat? Vor lauter Überlegungen hatte Errol
seine Umwelt ganz aus den Glubschaugen verloren und knallte mit seiner
zu groß geratenen Nase gegen den Sessel, in dem Endivion saß.
Konnte der Sessel denn nicht aufpassen?
Endivion
urz
nachdem Errol und Endivion ihre Blick-Konversation beendet hatten, bog
der Weg abrupt ab und sie erreichten einen riesigen Sumpf. Aus Errols
Suffgeschichten hatte Endivion erfahren dass die Sumpfspinner, die an
eine Art Schläfer glauben, früher im Minental in einem Sumpfgelebt
haben und es sah aus als ob sie wieder einen besetzt hatten. Diese stinkende
Gegend war nichts für Endivion, dieser liebte eher die frische
Meeresluft aber er hatte ja auch nicht vor sich lange in diesem Gebiet
aufzuhalten.
Vor ihnen tat sich ein einigermaßen begehbarer Weg auf, der anscheinend
der einzige trockene Weg durch den Matsch war. Wäre ja noch schöner
gewesen wenn Endivion nach dem steilen Stück am Anfang, dem glühendheißen
Canyon und dem dampfenden Dschungel den Wagen noch durch den Dreck hätte
ziehen müssen! Dann hätte er sicher einen Aufpreis verlangt,
aber so war es etwas erträglich auch wenn er der Meinung war dass
man ihm für den Gestank Schmerzensgeld zahlen müsse. Wie musste
es wohl erst seinem Gefährten Errol gehen, dessen Nase war garantiert
dreimal so groß wie Endivions. Dem schien der Geruch aber nichts
auszumachen, vielmehr schien er in Tagträume vertieft zu sein und
irgendwie kam es ihm vor, als ob seine Augen kurz die Form von Goldstücken
angenommen hätten.
Überall schwirrten lästige Stechmücken durch die Luft,
obwohl manche erheblich größer waren als gewöhnlich
Steckmücken. So groß wie Hunde schwirrten sie durch die Luft
und wenn die Exemplare die dem Zug zu nahe kamen nicht von Aragorns
Schwert halbiert geworden wären, hätten die beiden wohl erhebliche
Schwierigkeiten bekommen. Errol erzählte ihm Storys von Seehaien,
die in diesen Gewässern wohl oft herumschwirren würden und
wie er einen mal heldenhaft erledigt habe, den zweiten Teil der Geschichte
nahm ihm Endivion zwar nicht ab, aber jedoch hatte er nun etwas mehr
Respekt diesem stickenden Loch gegenüber.
Nach recht kurzer Zeit konnten sie schließlich die Vorbauten des
Außenpostens erkennen, die die Sumpfler schon errichtet hatten.
Aragorn wollte hier hochwahrscheinlich ein Geschäft aufmachen,
darum all die Möbel, mutmaßte Endivion. Als sie in das Lager
einzogen hoben sich nur ein paar Köpfe und besahen sich den Zug,
der aus Aragorn, Errol, Endivion und dem Karren bestand. Anscheinend
schienen sie so etwas schon gewöhnt zu sein und deshalb ließ
sich keiner in seiner Arbeit stören lassen. Ihr Auftraggeber zeigt
den beiden noch die Stelle, wo sie den Karren abstellen sollten, dann
musste er sich nach dem langen Marsch auch mal setzen. Endivion und
Errol taten es ihm gleich und während sie so auf dem Boden saßen
sprach Endivion die flüchtige Bemerkung Aragorns von vorhin an.
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So hier
sind wir jetzt! Netten Ort den ihr euch für euer Lager ausgesucht
habt, vielleicht nicht ganz mein Geschmack aber irgendwie gemütlich.
Nun könnt ihr uns ja bezahlen und was habt ihr letztens damit gemeint
als ihr gesagt hattet, ihr hättet vielleicht noch einen Auftrag
für uns zu erledigen?
Gespannt blickte auch Errol bei dieser Frage auf, der die ganze Zeit
seinen Kopf hängen gelassen hatte und wartete auf Aragorns Antwort,
welcher noch in der Gegend umher sah. Nach einer kurzen rhetorischen
Pause antwortete dann dieser...
Jawohl ich hätte wirklich noch etwas zu erledigen, für meine
Geschäfte benötige ich dringend Peperonis! Die wachsen nicht
in Khorinis, aber hier soll es welche geben und wenn ihr mir ein paar
besorgt, dann werde ich euch reich entlohnen. Sagen wir so 20 Goldstücke
pro Peperoni?
Mit großen Augen sahen sich Errol und Endivion an, fette Beute
konnte man immer gebrauchen und dafür nur so ein paar poplige Peperonis
suchen, schien den beiden mehr als einfach. Sofort willigten sie ein
und machten sich wieder auf den Weg. Immerhin war die Gegend hier recht
groß, was bedeutete dass sie wohl etwas länger zu suchen
hatten und nebenbei war es Endivion mehr als recht diesem stinkenden
Ort den rücken kehren zu können. Mit jeweils 100 Goldstücken
spazierten die beiden aus dem Lager und durchwühlten die Gegend
nach Peperonis, was sich als schwerer herausstellte als erwartet....
Nun waren sie schon seit Stunden auf der Suche nach diesen bescheuerten
Peperonis und hatten immer noch keine einzige Schote gefunden. Endivion
trat schlecht gelaunt in den trockenen Boden und eine Staubwolke stieß
empor die sich schnell in den Winden des Canyons verfing und durch die
Gegend getragen wurde.
Kakteen, ja davon gibts hier bei weitem genug, aber so ein paar Schoten
Peperonis kann man vergessen! Dabei habe ich mich schon so auf eine
ordentliche Bezahlung gefreut, aber ich glaube der Sumpfspinner hat
uns nur einen bösen Scherz gespielt.
Ungefähr 3 Köpfe unter ihm wuselte sein Freund über den
Boden und kämmte den Canyon nach etwas scharfen Roten durch. Auch
er hatte nicht wesentlich mehr Erfolg und stampfte wütend durch
die Gegend.
Wenn ich diesen aufgeblasenen Sumpfler wieder erwische, dann kann er
was erleben! Uns irgendwas suchen lassen was es hier überhaupt
nicht gibt, das ist doch eine Frechheit! Oder hätte er uns nicht
wenigstens einen kleinen Anhaltspunkt geben können, wo diese Paparo...
Poporo ... Ach, wo diese Dinger halt wachsen könnten?!?
Achselzuckend machte sich Endivion weiter auf die Suche, aber es schien
nicht so als ob sie heute noch Erfolg haben würden, da die Sonne
dem Horizont schon sehr nahe gekommen war und sie im Dunkeln wohl so
gut wie keine Chance hatten irgend etwas zu finden. Demzufolge war Endivion
dafür ein Nachtlager aufzuschlagen und sie sammelten ein paar dürre
Äste, die sie mit ihren im Außenposten erworbenen Fackeln
entzündeten. Sie holten, jeder für sich, ihre Fleischkeulen
hervor, welche sie ebenso dort erworben hatten und brateten diese über
der Flamme. Wie in der Wüste, war es hier im Canyon tagsüber
sehr heiß und nachts über verdammt kalt, weswegen sie anschließend
der Feuerstelle immer näher rückten. Wolken bedeckten den
Himmel, weswegen Endivion nicht wie üblich nach Sternzeichen suchen
konnte, am liebsten mochte er den großen Schattenläufer,
den kleinen Drachen und den Ork, aber heute musste er wohl oder übel
darauf verzichten. Gewissenhaft teilte er Errol für die ersten
vier und sich selber nicht für die letzten drei Stunden Wache ein
und legte sich neben dem Feuer schlafen.
Endivion
achdem
die Sonne dem Horizont so nahe gekommen war, dass es draußen erträglich
war verließen Errol und Endivion die schattenspendende Ruine und
sahen sich nach den Razors um. Schon seit einer Zeit hatte das Knurren
aufgehört und sie vermuteten schon dass die Viecher weg wären,
aber im Schatten war es so bequem gewesen, dass sie noch etwas weiter
gedöst hatten. Ihr Vermutung bestätigte sich, von den beiden
Razors war nichts mehr zu sehen und ihre Spuren war schon zum größten
Teil vom Winde verweht worden. Dieser nahm zu dieser späten Stunde
wieder zu und als er durch die Ritzen ihrer Kleidung drang und über
die verschwitzte Haut strich, fröstelten sie etwas. Eilig packten
sie ihre Sachen und Errol war schon auf dem Sprung nach unten, als Endivion
noch eine Kiste bemerkte. Diese befand sich gut versteckt zwischen ein
paar Trümmern eingeklemmt und sofort pfiff er seinen Kameraden
zurück. Erstaunt blickten die beiden auf die Holzkonstruktion,
hatten sie immerhin knapp fünf Stunden genau daneben gesessen und
hatten sie nicht bemerkt. Nur wenige Momente später hatten sie
den Schutt weggeräumt und zertrümmerten das schwer verrostete
Schloss mit einem großen Stein. Gespannt knieten sie vor der Kiste
die vielleicht einen Schatz beinhalten könnte, aber als sie den
Deckel hoben wurden ihre Hoffnungen schnell zunichte gemacht.
Auf dem Boden lag ein verschimmelter Apfel, ein paar bleich gewordene
Blätter und ein Beutel mit einem weichem Inhalt. Seufzend ließ
sich Endivion wieder auf den harten Boden zurückfallen, während
Errol den kleinen Lederbeutel aufknotete. Nach zahlreichen Versuchen
den Knoten zu öffnen, riss er die Schnurr ab, öffnete seine
Hand und ließ den Inhalt hineingleiten. Seine Augen erhellten
sich schlagartig, wie ein kleines Kind begann er aufgeregt herum zu
hüpfen und mit einem Satz war er bei Endivion und hielt ihm die
Hand direkt unter die Nase:
Hilfe, willst mir diese Dinger etwas in die Nase schieben oder was?
Was soll ich hier mit Peperonis anfangen? ...
Im Sekundenbruchteil schaltete sein Gehirn um und realisierte was Errol
da für einen Schatz in den Händen hielt, immerhin waren dies
doch genau die Dinger die Aragorn so dringend brauchte! Überglücklich
fielen sich beide in die Arme und tanzten wie zwei Besoffene durch die
Gegend, drehten sich im Kreise in grölten wie Verrückte. Aber
der Moment hielt nur so lange an, bis sie realisierten in was für
einer peinlichen Pose sie sich hier oben befanden! Sofort entfernten
sie sich voneinander und sahen sich um ob sie jemand gesehen hatte!
Als sie ganz sicher sein konnten, hockten sie sich zusammen und zählten
die kostbaren Schoten die Errol aus den Beutel zog. Es waren genau 30,
also würde sie sich bei der Bezahlung später nicht streiten
müssen wer den größeren Anteil bekäme. Sofort machten
sie sich auf den Weg in den Außenposten der Sumpfis um Aragorn
seine heißbegehrten Peperonis zu bringen und sich ihre Bezahlung
von 600 Goldstücken abzuholen...
Endivion
ierig
besahen sich Endivion und Errol ihre Beute, für jeden sprang insgesamt
400 Goldstücke raus! Endivion verstaute seinen Anteil in dem Lederbeutel
den sie gefunden hatten und überlegte sich was er wohl nun machen
solle. Errol hatte vor zurück nach Khorinis zu gehen, aber Endivion
hatte in der Ferne das Meer gehört und er wollte noch einen kurzen
Abstecher dorthin machen. Also verabschiedete er sich herzlich von seinem
Freund und marschierte Richtung Westen.
Nach einem kurzen Marsch hatte er den Sumpf hinter sich gelegt und stampfte
wieder durch den vertrockneten Canyon, wo sie sich die letzten paar
Tage aufgehalten hatten. Allmählich kannte er sich hier etwas aus,
immerhin hatten sie hier fast jeden Stein umgedrehte. In weiter Ferne
konnte er das Meer rauschen hören und zielstrebig stampfte er durch
die vertrocknete Gegend Richtung See...
Erst gegen spätem Nachmittag erreichte Endivion sein Ziel, es war
nun nicht mehr weit und zufrieden sah er hinaus auf die weite See. Ein
kleines bisschen vermisste er das Leben auf einem Schiff, aber er hatte
sich hier ja noch nicht wirklich auf dem Festland eingelebt. Er befand
sich auf einem Weg der zum Strand führte, aber dieser wurde von
einer Palisade und einem Holztor verdeckt. Wenn er zum Strand wolle
müsse er wohl oder übel an der Palisade vorbei, die wahrscheinlich
ein Lager umkreiste. Er lief den Weg entlang um sich diese "Lager"
anzusehen, außerdem war er hungrig und wollte sich etwas zum Essen
besorgen, aber er ahnte nicht was für eine Art Lager dies war.
Als er die Palisade erreicht hatte, spähte ein merkwürdig
gekleideter Mann von oben auf ihn herab und pfiff lachend ein paar Freunde
herbei. Diese kamen von überall angeschossen und begannen Endivion,
der nicht verstand was hier vor sich ging, den Fluchtweg abzuschneiden.
In dem Moment bemerkte er eine schwarze Fahne die lose im Winde taumelte
und mit einem Mal wurde ihm klar, dass es ein Fehler war dass er hierher
gekommen war...
Errol
reudig
und begehrend rieb sich Errol seine schweißnassen Händchen,
als er etwas von 600 Goldstücken gehört hatte. Aber das Geld
hatte er sich ja auch verdient: Er hatte phänomenal vorgetäuscht,
den Wagen zu schieben, und außerdem hatte er ja Endiviensalat
vor den Razor gewarnt. Und seine Leistungen in Sachen Langschlaf und
sich-vor-harter-Arbeit-drücken waren auch nicht zu verachten, wobei
sich-vor-harter-Arbeit-drücken eigentlich auch harte Arbeit war.
Mit einem breiten, goldgierigen Grinsen nahm der Rekrut nun seine 300
Münzen von Aragorn entgegen, und überlegte sich, ob dieser
fehlgeleitete junge Mann vielleicht noch mehr in seinem Beutelchen hatte.
Jedoch wurden seine Gedanken jäh von dem lauten Brummen einer dieser
riesigen Mücken unterbrochen. Genervt wollte er sie mit der Hand
zerdrücken, als ihm wieder einfiel, dass diese Dinger wirklich
groß waren und es nicht so gut war, sich mit einem kurzen Dolch
gegen einem mindestens doppelt so langen Stachel zu verteidigen.
Errol dachte sich nur noch "Flucht ist der beste Angriff"
in und versuchte, mit einem waghalsigen Sprung ins Wasser des kleinen
Teichs der unangenehmen Situation zu entweichen. Hastig schnappte er
sich ein Schilfrohr, und benutzte es als Schnorchel. Doch auch diese
durchdachte List hielt die Monstermücke nicht davon ab, den mickrigen
Rekruten als Häppchen zur Teatime anzusehen.
Errol überlegte angestrengt, was er tun konnte. Fei nach seinem
gerade eben erfundenen Motto "Flucht ist der beste Angriff"
stürmte er wild mit seinen Armen fuchtelnd aus dem Wasser, und
rannte so schnell ihn seine zu klein geratenen Beinchen trugen in Richtung
von Aragorns Laden. Dieser hatte anscheinend den "Kampf" beobachtet
und wartete schon mit gezückter Klinge auf das Biest. Nach zwei
sicheren Schwerthieben summte die Riesenfliege ein letztes Mal und fiel
zu Boden.
Errol hielt es nicht für angemessen, sich bei seinem Retter zu
bedanken und so packte er seine Habe ein und ging gedankenversunken
in Richtung Pass los. Hoffentlich würde er noch morgen in Khorinis
ankommen; Er konnte es kaum erwarten, wieder zu klauen.
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