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Inhalt 05/03

Trolljagd mit stressi und blutfeuer
gepostet am 02.05.2003
  blutfeuer

en ganzen tag waren die beiden durch die natur gestromert. sie hatten sich durch das dichte unterholz geschlagen und sich über die natur gefreut, die jetzt mit all ihren kräften loslegte. überall brüteten die vögel, die hasen vollführten ihre bizarren tänze und die scavenger trampelten das grad platt bei ihren komplizierten begattungsritualen. überall war das gebären und werden allgegenwärtig. am mittag hatten sie auf einem baum hoch über einem weiher gelegen und hatten von oben den tieren zugesehn, die sich zum trinken versammelten. keiner der beiden hatte eine waffe gezückt, sie wollten die idylle nicht stören."

die warane führten ihre frisch geschlüpften jungtiere das erste mal aus und die kleinen wölfe tobten übereinander her, dass die beiden heimlichen lauscher oft kaum ihr lachen zurückhalten konnten.

"das ist wundervoll, das war eine tolle idee, sich mal in die natur zu schleichen ohne zu jagen oder ein festes ziel zu haben."


stressi

er Baal nickte zerstreut, hatte er doch gerade eine Seeschlange entdeckt, die sich den friedlich trinkenden arglosen Tieren näherte. Er fasste an den Gürtel und nestelte seine Peitsche vor.

Blutfeuer zischte ihm zu, er solle sich nicht einmischen, das wäre der Lauf der Natur und auch Schlangen müssten leben, aber der Baal meinte leise, dass er der Natur dann den Vortritt lassen würde, wenn er nicht dabei wäre.

Im gleiche Moment, in dem sich die Schlange mit dem Kopf aus dem Wasser erhob, knallte die Peitsche von Stressi auf das Wasser. Die Oberfläche wurde von der Peitsche zerteilt und trübte sich und die Tiere wurden durch den Knall in die Flucht getrieben.

"So, ich hab grad Gott gespielt und dem kleinen Waran das Leben gerettet und entschieden, dass die Schlangenbabys heute hungern müssen."


blutfeuer

ie amazone stieg den baum herunter und meinte

"und wie ist das gefühl, mein göttlicher begleiter?"


stressi

"ch hab ein schlechtes Gewissen gegenüber der Schlange. Also mir geht es schlecht.

Übrigens sollten wir weiter gehen. Wir könnten nun langsam wirklich mal zum Troll kommen."


blutfeuer

"a dann, siehst du dort auf dem felsen das kastell? von dort blickt man auf einen see, an dessen gegenseitigem ufer der troll leben soll. wollen wir? aber schön vorsichtig. ich will mich nicht mit ihm schlagen. nur mal angucken und gruseln."


stressi

"enkst du, ich hätte Lust, mich mit einem schwarzen Troll anzulegen? Lass uns gehn, ich will ihn ja noch sehen, bevor es ganz dunkel wird."

Die beiden liefen in Richtung Kastell den schmalen Wildpfad lang, der sie nach einer Weile auch aus dem Wald heraus führte. Schon von Weitem war das laute Rauschen des Wasserfalls zu hören, den Blutfeuer schon aus dem Fenster des Kastells gesehen hatte.

"Wie kommen wir um den See herum? Der hat doch auf jeden Fall einen mächtigen Abfluss bei dem Wasserfall?"


blutfeuer

"s gibt eine hängebrücke. ich weiß zwar nicht, welcher lebensmüde ausgerechnet eine brücke zu einem troll bauen musste, aber es gibt sie. und wenn wir am anderen ufer sind, dann sind wir auch schon da."

inzwischen war es immer dunkler geworden und die stimmen der tierwelt hatten gewechselt. jetzt überwogen die laute der jäger und der gejagten. jetzt balzte niemand mehr und niemand tollte unbekümmert auf der wiese.

die beiden kamen an der brücke an. der wasserfall trieb immer wieder wasserschleier über den see und brachte damit eine unangenehme feuchte nässe mit, die sich sofort bis auf die haut voranfraß.

"wenns ganz schlimm kommt, können wir auch im kastell pennen. ich denk mal, die lassen uns rein. immerhin haben wir lebenslanges besuchsrecht von der hüterin bekommen."


stressi

"ur dass sie jetzt nicht mehr Hüterin ist, sondern im Lavaturm finstere Pläne ausbrütet.

Also ich weiß nicht, ich würde lieber wieder in der Natur schlafen. Die Höhle von letzter Nacht war doch ganz toll."

blutfeuer betrat als erste die Brücke, was Stressi auch ganz in Ordnung fand, immerhin war sie die Jägerin. Er selbst hielt die bewährte Sturmfaust bereit. Was bei einem Drachen wirkte, konnte bei einem Troll nicht ganz verkehrt sein.


blutfeuer

ie bohlen knarrten mit jedem schritt. man konnte sie einfach nicht geräuschlos betreten, alle schleichkünste halfen nichts, die bretter waren durch das ständige aufquellen durch den unermüdlichen wassernebel völlig morsch und rutschten auf den schrauben hin und her. ein wunder, dass sie überhaupt noch die bretter hielten.

"ich kann nur hoffen, dass der troll schwerhörig ist. wenn wir pech haben, empfängt der uns schon am anderen ufer."


stressi

"ch komm, mal den Teufel nicht an die Wand, Das ist ein Troll, der ist auf ein scharfes Gehör nicht angewiesen. Der muss überall nur einmal hinhaun und es existiert nichts mehr."

Stressi hatte trotzdem das blaue Magierblitzen an den Fingerspitzen, also war er von seiner Theorie doch nicht hundertprozentig überzeugt.

Trotzdem kamen sie erst mal unbehelligt am anderen Ufer an und verzogen sich erst mal in den Schatten einer kleinen Baumgruppe.


blutfeuer

"nd wo soll das biest nun sein?"







stressi


"as muss dort hinten in dem Felstal sein. Alles andere kann man hier ja meilenweit überblicken. Hier ist es ja wie in der Wüste, kein Gras, keine Bäume, nix zum Verstecken."

Der Baal hatte die Hand immer noch voll mit dem blauen Magieglitzern und in der anderen Hand hielt er schlagbereit seine Peitsche.

"Lass uns mal nachgucken. Aber mach bitte kein Licht an. Ich möchte, dass wir den Troll sehen, bevor er uns sieht."

Stressi ging ein paar Schritte voran und dann verfing sich sein Fuß in einer tückischen Falle. Irgendetwas hatte er niedergetreten und es gab ein trockenes Knacken, dass man weithin hören musste.


blutfeuer

"u solltest wirklich mal bei scatty in die schule gehen, du latscht durch die landschaft, als wärst du selbst ein troll."

blutfeuer bückte sich um zu untersuchen, was da ihrem freund zum verhängnis geworden war.

"bei donnra, das ist ein skelett! wo zum beliar...."

im selben moment hatte der mond wieder eine lücke zwischen den wolken erspäht und warf einen langen silberstreif über das land. beide nachtwanderer verhielten entsetzt. sie befanden sich mitten in einem trümmerfeld, einem feld von gerippen und knochenteilen - so weit sie sehen konnten, tiergerippe, orkgerippe und wohl auch menschenknochen. zum teil völlig zersplittert und zermalmt, zum teil fein säuberlich abgenagt.

"da kannst du sehen, was uns bevorsteht, wenn du noch mal so einen krach machst."

blutfeuer ging jetzt voran und versuchte, zwischen den kadaverteilen einen begehbaren weg auszumachen.
   
"der hat ja ganz schön appetit"

flüsterte die jägerin dem baal zu und hob ihren bogen vom rücken. jetzt waren wohl die festen harten pfeile gefragt, die mit den eisenspitzen und dem lähmungsgift. sollte der troll sie entdecken und selbst zum jäger werden, konnte sie ihn damit hoffentlich etwas verlangsamen.


stressi


espenstisch wirkte die Nacht mit dem bleichen Mond und den noch bleicheren Knochen, die in dieser Wüste einen wirklich unheimlichen Anblick boten.


blutfeuer

"ach dir nicht in die hose. pass lieber auf, wo du hintrittst. jeder fehltritt dürfte hier einer zu viel sein."

beide schlichen weiter und hatten die andere seite des plateaus fast erreicht, als sich vor ihnen ein mächtiger schatten aufrichtete. gleichzeitig erscholl ein tiefes grollen und der boden begann zu beben.

im ersten moment konnte sich die amazone die erschütterung gar nicht erklären, aber als der mond wieder eine wolkenlücke entdeckte, konnte es auch die beiden nicht mehr übersehen. der troll stand wenig vor ihnen, sah sie an und hieb mit seinen beiden fäusten auf den boden, dass die knochenfragmente seiner früheren unglücklichen opfer durch die gegend flogen.


stressi

"o groß? so riesig?"

Mit allem hatte der Baal gerechnet, aber dass so ein schwarzer Troll derart groß war, wäre ihm nicht im Traum eingefallen. Da war das Teil aus dem Pyramidental ja damals ein Püppchen dagegen. Da würde eine Peitsche wohl nicht viel Wirkung zeigen.

Als der Troll jetzt laut aufbrüllte und sich anschickte auf sie zuzurennen, brüllte Stressi nur noch

"Verdammt Blutfeuer, der ist ne Nummer zu groß, lass uns verschwinden."


blutfeuer

"oment noch, guck doch mal, wie schön der ist, wie wunderschön!"

blutfeuer ging auch schon rückwärts aber ihre blicke konnten sich einfach nicht losreißen von diesem wunderbaren geschöpf.


stressi

"ist du noch normal? Wir müssen hier weg, wir haben keine Chance!"

Der Baal schleuderte dem Troll die erste Sturmfaust entgegen, die die Bestie aber nicht wesentlich von ihrem Weg abbringen konnte. Lediglich die umherfliegenden Knochenteile behinderten den Riesen offensichtlich ein wenig. Er selbst war nahezu unbeeindruckt weiter gelaufen und kam ihnen immer näher.

Jetzt hatte auch Blutfeuer begriffen, dass sie endlich aufhören sollte zu staunen und sich in Sicherheit bringen sollte.

Beide rannte jetzt so schnell sie konnten auf die Brücke zu, während Blutfeuer sich immer wieder umdrehte und auf den großen Schwarzen Pfeile verschoss, während Stressi ihn mit der Sturmfaust wenigstens etwas aufzuhalten versuchten.


blutfeuer

ie brücke erreichte sie glücklicherweise vor dem troll. voran lief stressi und direkt hinter ihm rannte die amazone. als der troll auch schon heran war.

"über die brücke kommt er nicht, die kracht zusammen."


stressi

tressi meinte nur

"Hoffentlich weiß der Troll das auch."

Er wusste es nicht. Ohne auch nur einen Moment zu zögern, setzte er seine mächtige Pranke auf die Brücke, die daraufhin einmal kurz aufächzte und dann vom direkt unter dem Troll abriss.

blutfeuer und Stressi wurden mit dem Rest der Brücke in die Luft katapultiert und rasten dann dem Wasser entgegen. Beide hatten noch zupacken können und sich an den Brückenfragmenten festklammern können.


blutfeuer

s riss ihr fast den arm ab, dieses hochschwingen der brücke und das anschließende zurückschnellen in die tiefe. bevor die brücke sie gegen die felswand schleudern konnte, ließ die amazone los und verschwand in dem aufgewühlten wasser.

auch stressi hatte sich fallen gelassen und unter wasser die amazone zu packen gekriegt, die er jetzt mit nach oben an die wasseroberfläche zog. die amazone schlug verzweifelt mit den armen um sich und gab erst ruhe, als sie wieder an der oberfläche ankam.

"verdammt, ich hatte angst, unser letztes stündlein hat geschlagen. das wasser ist ja unglaublich tief und der wasserfall zog einen sofort in die tiefe"


stressi

"ei still, wir müssen zuerst ans Ufer. Ich möchte nicht, dass sich auch noch der Troll an mir festhalten will."

So schnell wie möglich versuchten die beiden das Ufer zu erreichen und es war ihnen in dem Moment völlig egal, wie viel Krach sie machten.

Am Ufer zogen sie sich hoch und drehten sich sofort zurück, um nach dem Troll zu sehen. Die Wasseroberfläche lag schon wieder ganz ruhig da und es machte nicht der Eindruck, als sei der Troll noch im Wasser.


blutfeuer

"ein gott, wo ist er? ich seh ihn nicht, sag doch mal! er muss doch irgendwo sein?"

blutfeuer raffte ihre sachen zusammen und rannte gebückt in den schatten der bäume. dann sah sie sich um und suchte mit weit geöffneten augen das gegenüberliegende und das eigene ufer ab.

und dann sah sie ihn, er hing noch immer an den brückenresten, die die zerstörung an seine uferseite geschleudert hatte. gerade in diesem moment hatte er es irgendwie geschafft, sie wieder hochzustemmen.

der troll drehte sich nach vollbrachtem aufstieg zu ihnen um und brüllte seine enttäuschung in den nachthimmel.

"ja brüll du nur, ich kenne dich jetzt und du wirst sehn, eines tages reite ich auch auf dir."

blutfeuer stieß stressi an.

"wir sollten jetzt ein bisschen rennen. mit einem kleinen spurt sind wir in kürze im sumpflager. mir ist nach trockener kleidung und einem gepflegten bier nach dem abenteuer."


stressi

"u hast recht, lass uns laufen. Übrigens, dieses Mal komme ich nicht mit, wenn dich wieder mal irgendwas sticht und du dir den Troll zum Reittier machen willst."

Beide liefen den breiteren Weg zurück ins Pyramidental.